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Die katholische Pfarrkirche Saint Martin in Jouy en Josas einer Gemeinde im Departement Yvelines in der franzosischen Region Ile de France wurde in der Mitte des 16 Jahrhunderts auf den Grundmauern einer Vorgangerkirche des 13 Jahrhunderts errichtet Das wertvollste Ausstattungsstuck der Kirche ist die Skulptur La Diege eine Madonna mit Kind aus dem 12 Jahrhundert 1950 wurde die dem heiligen Martin geweihte Kirche als Monument historique in die Liste der Baudenkmaler in Frankreich aufgenommen 1 Pfarrkirche Saint MartinTurmRenaissanceportal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Bleiglasfenster 4 La Diege 5 Weitere Ausstattung 6 Orgel 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ort Jouy en Josas ist bereits im 11 Jahrhundert als Gaugiaco im Guterverzeichnis der Abtei Saint Germain des Pres erwahnt Es wird angenommen dass der Ort bereits damals eine Kirche besass Die altesten Teile der heutigen Kirche der Unterbau des Turmes und die seitlichen Mauern des Chores gehen auf einen Kirchenbau des 13 Jahrhunderts zuruck Diese Kirche verfiel im 14 15 Jahrhundert in der Folge von Pestepidemien und des Hundertjahrigen Krieges Ende des 15 Jahrhunderts begann man mit dem Wiederaufbau der Kirche die 1549 geweiht wurde Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten An der Westfassade befindet sich das von zwei Saulen gerahmte und einem Dreiecksgiebel bekronte Renaissanceportal Uber dem sudlichen Seitenschiff erhebt sich der ursprunglich freistehende Glockenturm Innenraum Bearbeiten nbsp Innenraum mit Blick zum ChorDas Langhaus besteht aus einem Haupt und einem Seitenschiff Beide Schiffe werden von Kreuzrippengewolben gedeckt und sind durch grosse Spitzbogenarkaden voneinander getrennt An den Wanden des Hauptschiffes verlauft ein gemalter Fries ein Trauerband litre funeraire auf dem die Wappen bedeutender Patronatsherren wie die der Familie Escoubleau de Sourdis zu erkennen sind Bleiglasfenster BearbeitenDie Bleiglasfenster des Langhauses wurden 1858 von Paul Nicod geschaffen Sie stellen an der Nordseite den heiligen Martin den Schutzpatron der Kirche den heiligen Rochus und den heiligen Sebastian dar Ein Fenster der Sudseite stellt die Apostel Jakobus den Jungeren Simon Bartholomaus und Andreas dar Ein anderes Fenster ist den Evangelisten Lukas Johannes Markus und Matthaus gewidmet Ein Fenster der Nordseite hat Episoden der Martinslegende zum Thema Martin teilt seinen Mantel mit einem Bettler Martin wird zum Bischof gewahlt Martin heilt einen Besessenen und Martin wird in den Himmel aufgenommen Das gegenuberliegende Fenster der Sudseite zeigt Stationen aus dem Leben Marias Verkundigung Flucht nach Agypten Anbetung durch die Hirten und Kronung Mariens Die beiden modernen Chorfenster wurden 1986 in der Werkstatt Annie und Patrick Confetti in Les Loges en Josas geschaffen nbsp Szenen aus dem Leben Marias nbsp Anbetung durch die Hirten nbsp Martin wird zum Bischof gewahlt nbsp Aufnahme des heiligen Martin in den HimmelLa Diege Bearbeiten nbsp La Diege zwei Engel tragen das Jesuskind auf ihren Handen nbsp La DiegeDas alteste und wertvollste Ausstattungsstuck der Kirche ist die holzerne Madonnenskulptur La Diege aus dem 12 Jahrhundert 2 Der Name leitet sich von der lateinischen Bezeichnung Dei Genitrix Mutter Gottes ab Diese Figur wurde ursprunglich in einer Kapelle in dem sudlich von Jouy en Josas gelegenen Weiler Viltain verehrt und war lange Zeit Ziel einer Wallfahrt Als die Kapelle um 1780 verfiel brachte man die Skulptur in die Kirche Saint Martin Wahrend der Franzosischen Revolution wurde sie wieder nach Viltain gebracht und dort in einem zugemauerten Fenster versteckt 1850 entdeckte man sie bei Bauarbeiten und brachte sie in die Kirche Saint Martin in Jouy en Josas zuruck Im Jahr 1863 wurde sie unter der Leitung von Eugene Viollet le Duc restauriert Die frontale Darstellung Marias der strenge Faltenwurf ihres Schleiers und ihres Umhangs sind typisch fur eine romanische Madonnenfigur Der Jesusknabe halt in der linken Hand die mit einem Kreuz bekronte Weltkugel seine rechte Hand ist zum Segen erhoben Ungewohnlich ist die Prasentation des Jesuskindes das nicht mehr als kleines Kind dargestellt ist und vor Maria steht wobei es von zwei Engeln auf Handen getragen wird Weitere Ausstattung Bearbeiten nbsp GedenktafelEine Gedenktafel mit einer Weiheinschrift und der Jahreszahl 1549 erinnert an die Weihe der im 16 Jahrhundert neu errichteten Kirche Im oberen Teil der Steinplatte sind Reliefdarstellungen eingraviert Links sieht man den heiligen Rochus von Montpellier mit einem Hund zu seinen Fussen und einem Engel der seine Wunden versorgt in der Mitte den heiligen Martin der seinen Mantel mit einem Bettler teilt und rechts den heiligen Sebastian der an einen Baum gebunden von Pfeilen durchbohrt wird 3 Aus der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts sind vier holzgeschnitzte Chorstuhle erhalten 4 An der Scheitelwand des Chores befindet sich eine Steinskulptur aus dem 16 Jahrhundert mit der Darstellung des heiligen Martin der auf einem Pferd sitzt und seinen Mantel mit einem Bettler teilt 5 Die Tonskulptur Johannes des Taufers stammt aus dem 17 Jahrhundert 6 Die Marmorskulptur mit der Darstellung des heiligen Sebastian ist mit 1694 datiert und wird Pierre Puget zugeschrieben Der holzgeschnitzte Beichtstuhl stammt aus dem 18 Jahrhundert Orgel Bearbeiten nbsp OrgelDie heutige Orgel wurde 1872 von dem Orgelbauer John Abbey unter Verwendung alterer Teile eingebaut 1974 75 wurde das Instrument von Adrien Maciet restauriert und erweitert Das Instrument hat 17 Register auf zwei Manualwerken und Pedal 7 I Grand Orgue C g31 Montre 8 2 Bourdon 8 3 Prestant 4 4 Nazard 2 2 3 5 Quarte 2 6 Tierce 1 3 5 7 Plein jeu IV8 Trompette 8 9 Clairon 4 II Recit expressiv C g310 Flute 8 11 Salicional 8 12 Voix celeste 8 13 Flute 4 14 Doublette 2 15 Cromorne 8 Pedale C f116 Soubasse 16 17 Flute 8 Koppeln II I I P II P Literatur BearbeitenLe Patrimoine des Communes des Yvelines Flohic Editions Band 2 Paris 2000 ISBN 2 84234 070 1 S 956 Jean Marie Perouse de Montclos Hrsg Le Guide du Patrimoine Ile de France Hachette 2 Auflage Paris 1994 ISBN 2 01 016811 9 S 352 353 Georges Poisson Hrsg Dictionnaire des Monuments d Ile de France Editions Hervas Paris 2001 ISBN 2 84334 002 0 S 420 421 Eglise Saint Martin Jouy en Josas Faltblatt der Association Saint Martin Jouy en Josas 2000 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Jouy en Josas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien L eglise Mairie de Jouy en JosasEinzelnachweise Bearbeiten Eglise Saint Martin in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Vierge a l Enfant dite La Diege in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Plaque commemorative in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Stalles in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch La Charite de saint Martin in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Saint Jean Baptiste in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Informationen zur Orgel franzosisch 48 763483412658 2 1681026369333 Koordinaten 48 45 48 5 N 2 10 5 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Jouy en Josas amp oldid 228107562