www.wikidata.de-de.nina.az
Der etwa 10 Kilometer lange Stobberbach oder Stobberbach ostlich von Berlin ist ein organisch gepragter Bach des Flusssystems der Elbe 2 Zusammen mit der langeren Stobber seltener Stobber die zum Flusssystem der Oder gehort im Niedermoor des Roten Luches aus Oberflachenwasser und seitlichen Quellen entsteht stellt der gemeinsame Scheitelbereich 46 3 m uber NHN eine Pseudobifurkation dar Stobberbach Stobberbach Stobber Stobber Stobberow KopernitzStobberbach in Heidekrug Gemeindeteil der Stadt Muncheberg Stobberbach in Heidekrug Gemeindeteil der Stadt Muncheberg DatenGewasserkennzahl DE 582782Lage Markische Schweiz Landkreis Markisch Oderland Landkreis Oder Spree Brandenburg DeutschlandFlusssystem SpreeAbfluss uber Locknitz Spree Havel Elbe NordseeUrsprung Rotes Luch auf der Nordsee Ostsee Wasserscheide52 30 20 N 14 1 0 O 52 505555555556 14 016666666667 48Quellhohe 48 mMundung bei Kienbaum in die Locknitz52 465 13 964444444444 Koordinaten 52 27 54 N 13 57 52 O 52 27 54 N 13 57 52 O 52 465 13 964444444444Lange 9 9 km 1 Kleinstadte MunchebergGemeinden Rehfelde Grunheide Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Verlauf 3 Quellgebiet Rotes Luch 4 Verlauf und Vereinigung mit der Locknitz 5 Etymologie und Namensgebung 5 1 Stobberbach 5 2 Kopernitz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseName BearbeitenIn der Literatur und auf Karten finden sich beide Schreibweisen Stobberbach und Stobberbach In der aktuellen Digitalen Topographischen Karte heisst in allen Massstaben der ostliche Abfluss des Roten Luches Stobber der westliche Stobberbach 3 In den Messtischblattern der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts war dies ebenso 4 Im Schmettauschen Kartenwerk 1767 1787 ist allerdings die Stobber ostlich der Wasserscheide als Stobbergraben bezeichnet Der Name Stobber leitet sich aus slawisch Stobberow Gitter Lattenzaune 5 her Verlauf BearbeitenDer Stobberbach mundet nach rund zehn Kilometern in die Locknitz die beim Forsthaus Bienenwerder entspringt und hier schon den Maxsee durchlaufen hat Wenig spater mundet vom Liebenberger See her Lichtenower Muhlenfliess Anschliessend fliesst die Locknitz sudlich im Abstand von teilweise mehr als 2 km an den Grunheider Seen vorbei zum Flakensee und mundet dann in den Dameritzsee der Spree die uber die Havel und Elbe in die Nordsee entwassert Dieser kurzere Teil der Stobber wird zur Unterscheidung heute zumeist als Stobberbach bezeichnet bis in das 20 Jahrhundert trug er den Namen Kopernitz Das Quellgebiet und der obere Lauf des Stobberbachs befinden sich im Naturpark Markische Schweiz Die 25 Kilometer lange Stobber fliesst hingegen vom Roten Luch nach Nordosten durch Buckow den Hauptort der Markischen Schweiz zum Oderbruch Er vereinigt sich bei Altfriedland mit dem Quappendorfer Kanal zum Friedlander Strom dessen Wasser uber die Alte Oder die Hohensaaten Friedrichsthaler Wasserstrasse und die Oder im Stettiner Haff der Ostsee zugefuhrt wird Quellgebiet Rotes Luch Bearbeiten nbsp Der Stobberbach im Suden des Roten LuchsDer Stobber Stobberbach durchschneidet als schnurgerader Graben das fast baumlose Wiesengebiet des trockengelegten Luchs und wird von verschiedenen umliegenden Quellbereichen durch ein ausgedehntes Grabensystem gespeist Die Nordsee Ostsee Wasserscheide liegt in der Nahe des Bahndamms der Preussischen Ostbahn Der Wechsel in der Fliessrichtung des hier fast stehenden Stobbers erfolgt im Scheitelpunkt erst einmal kaum merklich 6 Sehr wahrscheinlich wurde der heutige schnurgerade Stobbergraben im Bereich des Luchs kunstlich angelegt Dabei wurde moglicherweise der sudwestliche Abfluss aus dem Moorgebiet und der Lauf der Locknitz geandert So heisst es in einem Beitrag in der Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft aus dem Jahr 1852 dass gegen Suden die Locknitz zur Spree abfliesst welche dicht neben dem Stobber im rothen Luch entspringt Eine Kanalverbindung der Spree und Oder durch das rothe Luch und die Fortsetzung desselben gegen N O durch das Thal des Stobbers kann in den Terrainverhaltnissen keine grosse Schwierigkeiten darbieten 7 Verlauf und Vereinigung mit der Locknitz Bearbeiten nbsp Quellgebiet Rotes LuchVor den Meliorationsmassnahmen der letzten zwei Jahrhunderte war das Luch tiefgrundig vermoort Im Sudwestteil den der Stobberbach nach seiner Ausbildung auf rund drei Kilometern durchzieht bestehen noch heute Moormachtigkeiten von durchschnittlich ein bis zwei Metern im Maximum von knapp uber drei Metern 8 Im unteren Teil des Wiesengebietes kreuzt das Gewasser den Jacobsweg zwischen Frankfurt Oder und Erkner Am sudwestlichen Ausgang des Roten Luchs unterquert der Stobberbach kurz vor Heidekrug die hier vereinten Bundesstrassen 1 und 5 Der Bach durchfliesst das kleine Dorf Heidekrug Gemeindeteil der Stadt Muncheberg und stromt am Westrand der Hinterheide erst weiter nach Sudwesten anschliessend am Sudrand des Waldes Richtung Sudost Nach dem Verlassen des Waldes erreicht er ein Bruchgebiet zwischen dem Maxsee und dem Liebenberger See In dem ausgedehnten Sumpfgebiet mundet der Stobberbach ostlich Kienbaum aber noch auf dem Gebiet des Muncheberger Ortsteils Hoppegarten in die Locknitz Bis um die letzte Jahrtausendwende war die Mundungsstelle als Ursprung der Locknitz aus zwei Quellbachen definiert des Stobberbachs und des damals als Muhlenfliess ohne Namenszusatz bezeichneten Abflusses des Maxsees Tatsachlich ist der Oberlauf der Locknitz fast 2 km kurzer und wohl etwas weniger wasserreich als der Stobberbach Gewissermassen als dritter Quellbach mundet 650 m weiter das mehr als doppelt so lange Lichtenower Muhlenfliess mit etwa gleicher Abflussmenge wie der Stobberbach 9 Erster Zusammenfluss Locknitz Forsthaus Bienenwerder Maxsee Pegel Neue Muhle 0 15 m s 8 08 km Stobberbach Pegel Heidekrug 0 17 m s 9 74 km Zweiter Zusammenfluss Locknitz mit Wasser des Stobberbaches 0 32 m s Lichtenower Muhlenfliess Pegel Abfluss Liebenberger See 0 17 m sEtymologie und Namensgebung BearbeitenStobberbach Bearbeiten Die folgenden Angaben beziehen sich weitgehend auf den nordostlichen Teil der Stobber Da aber auch der sudwestliche Lauf heute den gleichen Namen mit dem Zusatz bach tragt gelten die etymologischen Angaben gleichlautend fur den Stobberbach Die erste bekannte Erwahnung der Stobber stammt aus dem Jahr 1245 als fluuium qui Stoborov nuncupatur 1253 findet sich die Bezeichnung super Stobravam 1305 der Eintrag Stobero und 1472 die grosse Stobberow In seiner Statistisch topographischen Beschreibung der Kurmark Brandenburg Band 1 von 1788 fuhrt August Heinrich von Borgstede die Bezeichnung Stobberwow Fliess an Auch 1843 verzeichnet das Urmesstischblatt des Konigreichs Preussen noch die Bezeichnung Stobberow Entsprechend wird die heutige Bezeichnung Stobber oder Stobber als jungere Katasterform eingeordnet Die ursprungliche Namensform der Stobberwow wird der altpolabischen Grundform Stoborov zu stobor Gitter Gartenzaun zugeordnet vgl altpolnisch steber und serbisch kirchenslawisch stoborz Saule Reinhard E Fischer merkt an dass das Appellativum stobor heute nur noch im Sudslawischen vertreten sei es aber im Polnischen Vergleichsnamen wie den Gewassernamen Stobierna oder den Ortsnamen Stobrawa gebe Der Beleg aus dem Jahr 1253 konne auch auf eine altpolabische Grundform Stobrava hinweisen das Suffix ava komme vor allem in alten Gewassernamen vor 10 Kopernitz Bearbeiten nbsp Informationsschild in Liebenberg mit der historischen Bezeichnung Kopernitz fur den StobberbachAltere Dokumente und Karten aber auch ein aktuelles Informationsschild vor Ort 11 bezeichneten beziehungsweise bezeichnen den gesamten Bach vom Roten Luch bis zum Muhlenfliess als Kopernitz Unter diesem Namen ist der Bach erstmals 1247 in den Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause als rivulus Coppernitz verzeichnet 1249 findet sich die Bezeichnung Kopnuci Das Erbregister von Rudersdorf enthalt 1547 den Eintrag Kopernitz 1846 wird er Kopnick Graben und im Urmesstischblatt von 1911 Koppick Graben genannt Der nach Angabe einer Expertin des Leibniz Instituts fur Gewasserokologie und Binnenfischerei eigentlich unlogische Name Stobberow Stobber oder Stobberbach auch fur diesen vom Roten Luch nach Sudosten fliessenden Bach hat sich erst in jungerer Zeit eingeburgert Der Umstand dass zwei in entgegengesetzte Richtungen fliessende und zu verschiedenen Flussgebieten gehorende Wasserlaufe denselben Namen tragen ist ungewohnlich und unlogisch Vergleicht man Gewasserbezeichnungen im brandenburgisch mecklenburgischen Raum aus slawischer Zeit so fallt auf dass die damaligen Bewohner sehr gute Kenntnisse von den Zusammenhangen des Gewassernetzes hatten Die Ubertragung des Namens auf den sudwestlich gerichteten Abfluss muss im vorigen Jahrhundert mangels Sachkenntnis erfolgt sein Dafur gibt es auch aus anderen Gebieten der Mark Brandenburg Beispiele wo durch Ubernahme unzutreffender Bezeichnungen in amtliche Kartenwerke Gewassernamen heute anders lauten als es unter der Bevolkerung Brauch war und z T noch ist Bei der Benennung der Stobberow sind sich die Kartographen offenbar nicht schlussig Auf Karten der letzten anderthalb Jahrhunderte findet man fur beide Wasserlaufe sowohl Stobber Stobberbach der Stobber oder die Stobberow Eva Driescher Siedlungsgeschichte und anthropogene Veranderungen an den Gewassern im Einzugsgebiet der Locknitz 1996 12 Dass zwei Flusse die von einem Punkt einer Wasserscheide in entgegengesetzte Richtungen fliessen den gleichen Namen tragen ist allerdings nicht aussergewohnlich auch wenn sie nicht durch eine Pseudobifurkation miteinander verbunden sind Das Brandenburgische Namenbuch leitet den Namen Kopernitz aus dem altpolabischen Kopr nica zu kopr Dill ab 13 Literatur BearbeitenEva Driescher Die Locknitz und ihr Einzugsgebiet Lage Morphologie Geo und Hydrogeologie sowie Hydrologie des Flussgebietes PDF 4 4 MB In Gewasserokologie Norddeutschlands Heft 3 1996 S 7 14 Dierk Heerwagen Unterwegs im Naturpark Markische Schweiz Die schonsten Wander und Radtouren Hendrik Bassler Verlag Berlin 2001 ISBN 3 930388 21 9 Topographische Freizeitkarte 1 25 000 Markische Schweiz Hrsg Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg Potsdam Ausgabe 2009 ISBN 978 3 7490 4070 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stobberbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien LAG Markische Schweiz e V Der Stobber Einzelnachweise Bearbeiten Fliessgewasserverzeichnis gewnet25 Version 4 0 24 April 2014 Memento des Originals vom 1 Dezember 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mlul brandenburg de beim Ministerium fur Landliche Entwicklung Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg abgerufen am 4 Mai 2015 Stobberbach Fliessgewasser Kennung DE RW DEBB582782 784 Wasserkorpersteckbriefe Oberflachenwasserkorper des 2 Bewirtschaftungsplans nach Wasserrahmenrichtlinie Das Rote Luch in der DTK 50 nach Nordosten die Stobber nach Sudwesten der Stobberbach der in die Locknitz mundet Messtischblatt Herzfelde von 1920 Stobber B Memento vom 11 Mai 2013 im Internet Archive Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin Band 13 der Brandenburgischen Historischen Studien im Auftrag der Brandenburgischen Historischen Kommission be bra wissenschaft verlag Berlin Brandenburg 2005 4 ISBN 3 937233 30 X S 16 ISSN 1860 2436 Noch bis 1801 hiess Julianenhof Ortsteil von Markische Hohe ehemaliges Vorwerk von Reichenberg nach dem Fluss Stobberow Dierk Heerwagen Unterwegs im Naturpark Markische Schweiz S 46 Fridericus auch Friedrich Plettner Die Braunkohlenformation in der Mark Brandenburg In Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft 4 Verlag Wilhelm Ludwig Hertz Bessersche Buchhandlung Berlin 1852 S 249 483 hier S 391 bei google books Eva Driescher Die Locknitz und ihr Einzugsgebiet S 9 Eva Driescher Die Locknitz und ihr Einzugsgebiet S 12 Bis auf die Eintrage von Borgstede und aus dem Urmesstischblatt stammen die Erwahnungen aus Urkunden oder Dokumenten die in den Banden XII und XX des Codex diplomaticus Brandenburgensis enthalten sind Samtliche Angaben aus Brandenburgisches Namenbuch Teil 10 Die Gewassernamen Brandenburgs Begrundet von Gerhard Schlimpert bearbeitet von Reinhard E Fischer Herausgegeben von K Gutschmidt H Schmidt T Witkowski Berliner Beitrage zur Namenforschung im Auftrag des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e V Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1996 ISBN 3 7400 1001 0 S 276 Infotafel vor Ort von 2004 Eva Driescher Siedlungsgeschichte und anthropogene Veranderungen an den Gewassern im Einzugsgebiet der Locknitz Memento vom 8 Mai 2014 im Internet Archive PDF 4 5 MB In Gewasserokologie Norddeutschlands Heft 3 1996 Brandenburgisches Namenbuch Teil 10 Die Gewassernamen Brandenburgs Begrundet von Gerhard Schlimpert bearbeitet von Reinhard E Fischer Herausgegeben von K Gutschmidt H Schmidt T Witkowski Berliner Beitrage zur Namenforschung im Auftrag des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e V Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1996 ISBN 3 7400 1001 0 S 145f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stobberbach amp oldid 237962377