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Die Sprachgeschichte der Stadt Dillingen Saar hat einen sehr alten Ursprung Inhaltsverzeichnis 1 Sprachgeschichte und Dialekt 1 1 Ursprung 1 2 Moselfrankische Mundart 2 Siehe auch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseSprachgeschichte und Dialekt Bearbeiten nbsp Verlauf der dat das Linie innerhalb des deutschen Sprachgebiets nbsp Die Verbreitung des Moselfrankischen mit den Gebieten in denen op und of auf giltUrsprung Bearbeiten Am Ende des Romischen Reiches gehorte das heutige Dillinger Stadtgebiet mit der Provinz Belgica I also dem gesamten Gebiet um Mosel und Saar zum romanischen Sprachraum Die vorherrschende Sprache in Contiomagus heute Pachten und der gesamten Gegend war das Moselromanische Der Sprachraum wurde von keltischen Stammen bewohnt Zur gleichen Zeit hatten sich hier viele Laeten germanische Soldner in romischen Dienst angesiedelt Nach dem Zerfall des Romischen Reiches wanderten die Franken in das Gebiet Die in Holland Brabant und Flandern ansassigen Franken zogen die Ourthe und Sauer abwarts in Richtung Sudosten und bis etwa Metz die Obermosel aufwarts Damit spalteten sie das alte galloromanische Gebiet zwischen Trier und Arlon etwa in einer Breite von 60 Kilometern 1 2 Die Ubernahme der keltischen Flussnamen Saar und Prims weist auf eine Bevolkerungskontinuitat hin In Pachten ging der alte romische Name Contiomagus allerdings verloren als frankische Siedler ihre Graber in den antiken Vicus hineinverlegten Vielleicht weist der Name Pachten mundartlich Paaten auf die alten noch als Pfade bestehenden Romerstrassen zwischen Metz und Mainz Trier und Strassburg hin die sich hier kreuzten 3 Wahrend die Franken westlich der Mosel von den Galloromanen assimiliert wurden blieb im heutigen Dillinger Stadtgebiet und seiner weiteren Umgebung das Frankische vorherrschend Die frankische Neubesiedelung war vermutlich eine wenigstens teilweise durch das Konigtum gelenkte Bewegung Der Anfuhrer der jeweiligen Grundungsgruppe verewigte sich im gesamten Besiedlungsgebiet durch die Ortsnamen 4 In Dillingen vermutlich ein Anfuhrer namens Dullo der die Nachsilbe ingen an seinen Namen anhangte Der lokativische Dativ Plural ingen altfrankisch ingan diente zunachst als Stellenbezeichnung die auf den eigentlichen Ortsnamen ubertragen wurde Moselfrankische Mundart Bearbeiten Die Dillinger Mundart gehort heute zu den Moselfrankischen Dialekten und ist damit eine westmitteldeutsche Mundart Sie gehort zu den mittelfrankischen Dialekten 5 Dillingen liegt mit dem Kreis Saarlouis unmittelbar nordlich der dat das Linie 6 Hinsichtlich der hochdeutschen Lautverschiebung bleiben wat und dat in Dillingen unverschoben Ebenso unverschoben bleiben it et dit allet und die Adjektivendung des Neutrums z B schenet fur schones 7 P im Anlaut und PP im Inlaut sind nicht verschoben So sagt man Pund statt Pfund und Appel statt Apfel Dagegen ist das t verschoben wie bei Wasser Zeit Katz 8 Innerhalb des Moselfrankischen ist der Dillinger Dialekt dem of Gebiet zuzurechnen Die binnendeutsche Konsonantenschwachung und die hochdeutsche Diphthongierung ist vollzogen 9 Die Manifestation der Grenzlinien z B der Verlauf der das dat Linie von Volklingen nach Nordosten kann aus konfessionsgeschichtlichen und politischen Gegebenheiten erklart werden Die rheinfrankischen Sprachgebiete des Saarlandes gehorten vor 1815 im Wesentlichen zu den protestantischen Herrschaften z B der Grafschaft Saarbrucken und des Herzogtums Zweibrucken wahrend Dillingen mit allen anderen moselfrankisch sprechenden Orten des Saarlandes zum Einflussbereich des katholischen Kurfurstentums Trier gehorte Durch den historischen Einfluss Frankreichs auf Dillingen sind auch zahlreiche Gallizismen in die Dillinger Mundart ubernommen worden Durch die Mobilitat der Bevolkerung kommt es zunehmend dazu dass die Trennungslinie zwischen dem Moselfrankischen und dem Rheinfrankischen nicht mehr so scharf gezogen werden kann Worter und Ausdrucksweise beginnen sich anzugleichen uberlappen und verbinden sich 10 Ein Beispiel ware die Ablosung des alten Dillinger braat gebracht durch gebrung 11 oder die Ablosung von eisch meisch deisch durch isch misch disch Siehe auch BearbeitenDillingen Saar Geschichte der Stadt Dillingen Saar Diefflen PachtenLiteratur BearbeitenErich Labouvie Studien zur Syntax der Mundart von Dillingen an der Saar Elwert sche Verlagsbuchhandlung Marburg 1938 Aloys Lehnert Geschichte der Stadt Dillingen Saar Druckerei Kruger Dillingen 1968 Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Jungandreas Zur Geschichte des Moselromanischen Wiesbaden 1979 Rudolf Post Zur Geschichte und Erforschung des Moselromanischen In Rheinische Vierteljahrsblatter 2004 S 1 35 Walter Kiefer Pachten Dillingen Diefflen Bilder von Gestern und Heute 1885 1985 Selbstverlag o J S 8 Kiefer zitiert hier den Dillinger Pfarrer Philipp Schmitt in seinem Werk Der Kreis Saarlouis und seine Umgebung unter den Romern und Celten Trier 1850 Schmitt schreibt Vielleicht ist Pahd schon 817 Path fur Pfad da bei uns das schlechte Pf nie im Gebrauch war der Stamm so dass Pachten so viel hiess als Dorf an der Strasse wie Vicus Wolfgang Behringer Gabriele Clemens Geschichte des Saarlandes Munchen 2009 S 15 16 Erich Labouvie Studien zur Syntax der Mundart von Dillingen an der Saar Marburg Elwert sche Verlagsbuchhandlung 1938 Lehnert Aloys Geschichte der Stadt Dillingen Saar Druckerei Kruger Dillingen 1968 S 234 235 Hermann Niebaum Jurgen Macha Einfuhrung in die Dialektologie des Deutschen 2 neubearb Auflage Tubingen 2006 S 222 Aloys Lehnert Die saarlandischen Mundarten In Klaus Altmeyer Hrsg Das Saarland Ein Beitrag zur Entwicklung des jungsten Bundeslandes in Politik Kultur und Wirtschaft Saarbrucken 1958 S 409 439 S 410 Brockhaus Die Enzyklopadie in vierundzwanzig Banden 20 uberarbeitete und aktualisierte Auflage 5 Band CRO DUC Leipzig Mannheim 2001 S 369 Hans Ramge Dialektwandel im mittleren Saarland Veroffentlichungen des Instituts fur Landeskunde im Saarland Band 30 Saarbrucken 1982 Lehnert Aloys Geschichte der Stadt Dillingen Saar Druckerei Kruger Dillingen 1968 S 234 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sprachgeschichte der Stadt Dillingen Saar amp oldid 237848770