www.wikidata.de-de.nina.az
Die Sola Basilika auch Solabasilika geschrieben in Solnhofen im mittelfrankischen Landkreis Weissenburg Gunzenhausen zahlte mit ihrer ausserst qualitatvollen Ausstattung mit Stuck und vegetabilen Kapitellen zu den bedeutenden Kirchenbauten des fruhen 11 Jahrhunderts 1 Die heute ruinose Basilika war einst die Kirche einer Propstei des Klosters Fulda und Grabeskirche des Heiligen Sola 2 Der Schmuck der Basilika ist eines der fruhesten Beispiele fur die Verwendung von Stuckmaterial in der Region und das Sola Grab zahlt zu den grossten kunstgeschichtlichen Sehenswurdigkeiten Mittelfrankens 3 Das Bauwerk ist unter der Aktennummer D 5 77 168 28 als Baudenkmal sowie unter der Nummer D 5 7131 0010 als Bodendenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen 4 Die Sola Basilika Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgangerbauten 1 2 Sola Basilika 2 Baubeschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgangerbauten Bearbeiten nbsp Grundriss der Sola Basilika mit den Vorgangerbauten Auf der Anlage der Sola Basilika wurden eine mesolithische Freilandstation und ein Verhuttungsplatz der Spathallstatt und Fruhlatenezeit sowie des Fruhmittelalters entdeckt Diese Siedlungsspuren reichen bis ca 8000 vor Christus zuruck 5 Die Sola Basilika wurde auf den Fundamenten mehrerer Vorgangerkirchen errichtet Die beiden altesten Kirchen entstanden vermutlich im 7 Jahrhundert als Eigenkirchen eines herrschaftlichen Hofes 6 Zunachst entstand ein kleiner Kirchenbau mit fast quadratischem Schiff von 9 5 Metern Lange und 7 Metern Breite sowie zwei nebeneinanderliegenden Apsiden Diese erste Kirche ist der nordlichste Vertreter eines fruhen Bautyps mit zwei oder drei Apsiden 7 Ihr folgte eine durch Anbauten um 700 errichtete grossere Saalkirche mit schmalem Zugang zum Chor 7 Diese zweite Kirche fiel vermutlich den Kriegszugen Karl Martells 725 und 728 gegen die Bajuwaren zum Opfer Eine dritte Kirche wurde wahrscheinlich fur den hl Sola von Husen mit Unterstutzung von Willibald und Wunibald als Bethaus errichtet 3 nbsp Apsiden aus der Zeit um 650Sola Basilika Bearbeiten Die funfte und letzte Kirche wird als die eigentliche Sola Basilika bezeichnet Die in der alteren Forschung ubliche Datierung auf die erste Halfte des 9 Jahrhunderts ist heute widerlegt 838 39 wurde durch den ehemaligen kaiserlichen Hofkaplan Gundhram als Propst der Leichnam Solas in einer aus Kalkstein gemauerten Tumba Hochgrab neu beigesetzt 3 Ein nach dem Abriss grosser Teile der Basilika in die benachbarte St Veits Kirche integrierter fruhromanischer Glockenturm wurde im 11 Jahrhundert an der Sudwand errichtet Fur 1720 ist ein Flugelaltar mit Darstellungen von Wundern des hl Sola nachgewiesen der 1734 bei einer Renovierung der Sola Basilika entfernt wurde Das Bauwerk wurde 1782 1783 teilweise abgerissen Die evangelische St Veitskirche wurde in unmittelbarer Nahe und teilweise auf Resten der Basilika im Markgrafenstil erbaut und 1785 eingeweiht 8 Das Grab wurde am 14 September 1828 geoffnet es wurde jedoch kein Leichnam gefunden 9 Von 1961 bis 1966 sowie von 1974 bis 1979 fanden archaologische Ausgrabungen der Universitat Heidelberg statt 7 1977 wurde zu der noch vorhandenen Saulenreihe eine zweite in Kopie errichtet die originalen Rundsaulen mit Kapitellen sind in das Archaologische Museum Munchen verbracht worden Dort befindet sich das vermutlich zur Sola Basilika gehorende sogenannte Solamedaillon ein Rundrelief mit der Darstellung eines Fackeltragers dessen Deutung nach wie vor ungeklart ist In den 1970er Jahren wurde die Basilika erstmals uberdacht Diese Uberdachung wurde 1997 durch eine neue ersetzt Seit 1997 ist auch der abgebrochene Ostflugel der Klosteranlage durch ein Grundrissbodenrelief aus Jurapflaster im Garten sichtbar markiert Von 1991 bis 1996 wurde die Basilika restauriert 7 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Blick ins ehemalige Mittelschiff in Richtung Nordwesten im Hintergrund rechts Sola Tumba Alle Saulen und Kapitelle sind Abgusse die Originale befinden sich in Munchen Von der dreischiffigen querhauslosen Basilika karolingischen Ursprungs ist nach dem teilweisen Abbruch 1782 1783 nur noch der westliche Teil des nordlichen Seitenschiffs erhalten der die leere Tumba des heiligen Sola beherbergt 7 Die Kirche hatte eine Lange von 28 80 Metern und eine Breite von 13 30 Metern 10 Der dreiteilige Chor war ursprunglich erhoht unter ihm befand sich eine Stollenkrypta zur Verehrung der Gebeine des Heiligen Sola Das Mittelschiff wurde durch Saulen Arkaden ausgeschieden Die drei erhaltenen Kapitelle sind in ihrer Qualitat und Originalitat ohne Vergleichsbeispiele Die heutige Tumba die insgesamt vierte der Kirche stammt aus dem 15 Jahrhundert Das Grabmal zeigt eine mehrfarbige gotische Malerei Die Basilika ist konserviert sowie museal aufbereitet Literatur BearbeitenT Breuer Fr Oswald Fr Piel W Schwemmer et al Bearb Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Die Regierungsbezirke Oberfranken Mittelfranken und Unterfranken Deutscher Kunstverlag Munchen 1979 S 776 778 Gotthard Kiessling Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band V 70 1 Karl M Lipp Verlag Munchen 2000 ISBN 3 87490 581 0 Christian Later Die Propstei Solnhofen im Altmuhltal Untersuchungen zur Baugeschichte der Kirche zur Inszenierung eines fruh und hochmittelalterlichen Heiligenkultes und zur Sachkultur Lassleben Kallmunz Opf 2011 ISBN 978 3 7847 5095 8 Materialhefte zur bayerischen Archaologie 95 Felix Mader Karl Grober Stadt und Bezirksamt Weissenburg i B Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 5 R Oldenburg Munchen 1932 DNB 366496190 S 426 437 Peter Marzolff Solabasilika In Konrad Spindler Bearb Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Band 15 Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Denkmaler und Fundstatten Theiss Stuttgart 1987 ISBN 3 8062 0504 3 S 152 165 Waldtraut Schrickel Red Solnhofen Solabasilika und Propstei Entstehung und Entwicklung eines kirchlichen Zentrums Solnhofen Gemeinde Solnhofen 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sola Basilika Solnhofen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lage der Sola Basilika im BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung Hinweise Einzelnachweise Bearbeiten Christian Later Die Propstei Solnhofen im Altmuhltal Untersuchungen zur Baugeschichte der Kirche zur Inszenierung eines fruh und hochmittelalterlichen Heiligenkultes und zur Sachkultur Lassleben Kallmunz Opf 2011 ISBN 978 3 7847 5095 8 S 355 Christian Later Die Propstei Solnhofen im Altmuhltal Untersuchungen zur Baugeschichte der Kirche zur Inszenierung eines fruh und hochmittelalterlichen Heiligenkultes und zur Sachkultur Lassleben Kallmunz Opf 2011 ISBN 978 3 7847 5095 8 S 25 a b c Solnhofen Wirkungsstatte des frankischen Heiligen Sola von Christine Riedl Valder in Kloster in Bayern Haus der Bayerischen Geschichte Sola Basilika Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege PDF abgerufen am 18 Marz 2022 Sola Basilika www altmuehlfranken de Regionalinitiative des Landkreises Weissenburg Gunzenhausen Christian Later Reaktionen eines lokalen Zentrums auf den Wandel von Wirtschaftsfaktoren am Beispiel der curtis cella und Propstei Solnhofen im Altmuhltal In Peter Ettel Lukas Werther Hrsg Zentrale Orte und zentrale Raume des Fruhmittelalters in Suddeutschland Tagung Bad Neustadt an der Saale 2011 Mainz 2013 S 316 a b c d e Solabasilika und Propstei www solnhofen de Gemeinde Solnhofen Evang Luth Pfarrkirche St Vitus Memento vom 18 Januar 2016 im Internet Archive www geodaten bayern de Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Der heilige Sola www solnhofen de Diezinger amp Architekten Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive uber die Bedachung der Basilika48 89314 10 9894 Koordinaten 48 53 35 3 N 10 59 21 8 O Normdaten Geografikum GND 4446993 7 lobid OGND AKS VIAF 245394886 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sola Basilika amp oldid 234194432