www.wikidata.de-de.nina.az
Die Sicheltanne Cryptomeria japonica oder Sugi japanisch 杉 auch Japanische Zeder genannt ist die einzige Pflanzenart der monotypischen Gattung Cryptomeria in der Familie der Zypressengewachse Cupressaceae Wuchsform im ForstSicheltanneSicheltanne Cryptomeria japonica SystematikKlasse ConiferopsidaOrdnung Koniferen Coniferales Familie Zypressengewachse Cupressaceae Unterfamilie TaxodioideaeGattung CryptomeriaArt SicheltanneWissenschaftlicher Name der GattungCryptomeriaD DonWissenschaftlicher Name der ArtCryptomeria japonica Thunb ex L f D Don Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild 1 2 Nadeln 1 3 Bluten Zapfen und Samen 1 4 Chromosomenzahl 2 Vorkommen 3 Systematik 4 Nutzung 4 1 Schnittholz 4 1 1 Daisugi 5 Zuchtformen 6 Weblinks 7 Quelle 8 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration nbsp Zweige mit Zapfen nbsp Reife Zapfen am Zweig und Samen nbsp Jōmon Sugi auf Yakushima mit 2170 bis 7200 Jahren 1 eines der altesten Exemplare dieser Art nbsp Sicheltanne im Alter von einem JahrErscheinungsbild Bearbeiten Die Sicheltanne ist ein immergruner Baum der in seiner Heimat Wuchshohen von 50 Metern erreichen kann in Mitteleuropa nur etwa 15 Meter 2 Der Stamm ist gerade und schlank Die relativ weiche Borke ist zunachst auffallig rotbraun und wird im Alter dunkelbraun sie lost sich in Langsstreifen vom Stamm Die Baumkrone ist dicht beastet kegelformig oder pyramidal und schliesst im Gipfel rund ab Die langen jungen Zweige sind oft hangend wobei die chinesische Varietat schlaffere Zweige aufweist als die japanische Nadeln Bearbeiten Die frischgrunen harten Nadeln sind bis zu 30 Millimeter lang und sind lang zugespitzt ihre Basis lauft am Zweig herab Die chinesische Varietat hat langere Nadeln als die japanische Die Nadeln stehen spiralig am Zweig sind sichelformig gebogen daher Sicheltanne und haben auf beiden Seiten Spaltoffnungsreihen Bluten Zapfen und Samen Bearbeiten Die Sicheltanne ist einhausig getrenntgeschlechtig monozisch Die mannlichen Zapfen stehen in den Achseln von Nadelblattern in Gruppen von etwa 20 am Ende von Seitenzweigen In unreifem Zustand sind sie grun im reifen gelb bis orange In Japan sind die Pollen die von Februar bis April auftreten der haufigste Verursacher von Heuschnupfen auch weil die Baume etwa 12 der Landesflache ausmachen 3 Die weiblichen Zapfen stehen am Ende von kurzen Zweigen und sind zur Blutezeit nach unten geneigt Sie ahneln einem Brause Duschkopf 4 Pro Zapfenschuppe werden zwei bis drei Samenanlagen gebildet die in der Achsel der Deckschuppe stehen 4 Nach der Bestaubung wachsen die Zapfen heran und wenden sich um etwa 180 nach oben sodass die reifen braunen Zapfen aufrecht an gekrummten Stielen stehen Sie sind bis 3 Zentimeter lang Zur Reife sind Samen und Deckschuppe im unteren Bereich zu weiten Teilen miteinander verwachsen und nur die Spitzen sind frei 4 Die Samenschuppe zeichnet sich durch meist funf dornformige Zahne aus die Spitze der Deckschuppe ist nach hinten gebogen Bei der Sicheltanne ist nicht selten ein Durchwachsen der Zapfen zu beobachten bei denen oben aus dem Zapfen ein kurzer beblatterter Zweig steht Die Samen reifen im Jahr der Bestaubung sie sind etwa 6 Millimeter lang und schmal geflugelt Die Zapfen verbleiben am Baum Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 22 selten auch 33 5 Vorkommen BearbeitenDie Sicheltanne ist in Ostasien heimisch und gilt als Tertiarrelikt Ihre ursprungliche Heimat ist China und Japan siehe Varietaten Die Sicheltanne bevorzugt kuhle feuchte Gebiete wo sie sich als raschwuchsig erweist Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1781 unter dem Namen Basionym Cupressus japonica Thunb ex L f Die Neukombination zu Cryptomeria japonica erfolgte 1839 durch David Don 6 Es gibt zwei Varietaten Cryptomeria japonica Thunb ex L f D Don var japonica Syn Cupressus japonica Thunb ex L f Taxodium japonicum Thunb ex L f Brongn Sie ist nur in Japan heimisch und zwar von Kyushu bis ins nordliche Honshu in Hohenlagen von 0 bis 2000 Metern Chinesische Sicheltanne Cryptomeria japonica var sinensis Miq Syn Cryptomeria kawaii Hayata Cryptomeria mairei H Lev Nakai Cryptomeria fortunei Hooibr ex Billain Ihre Heimat sind die chinesischen Provinzen Fujian Jiangxi Sichuan Yunnan sowie das nordwestliche Zhejiang sie kommt in Hohenlagen von 1100 bis 2500 Metern vor Sie wird von manchen Autoren als eigenstandige Art Cryptomeria fortunei angesehen nbsp Stammquerschnitt nbsp Holz derCryptomeria japonicaNutzung BearbeitenIn Asien wurde die Sicheltanne als Forstbaum weit verbreitet so unter anderem im indischen Darjeeling und Sikkim wo sie als Dhuppi bezeichnet wird Nach Europa wurde die Art 1842 aus China und 1861 aus Japan eingefuhrt In mitteleuropaischen Parks und Garten wird sie nur selten als Zierpflanze verwendet Auf den Azoren wachst die Sicheltanne inzwischen auf 60 der Forstflachen In Japan wird aus dem Holz und den Blattern das atherische Sugiol gewonnen 7 Das Baumharz enthalt unter anderem Phenolsaure 8 Schnittholz Bearbeiten Das Holz der Cryptomeria japonica ist rosa bis rotlich gefarbt duftet aromatisch und ist dauerhaft obwohl es weich und leicht ist und sich einfach bearbeiten lasst Eingesetzt wird es traditionell zur Herstellung von Holzfassern und anderen Gefassen zum Mobel und Innenausbau teilweise auch als Bauholz und zur Fertigung von Furnier und Sperrholz Das trockene Holz hat eine Dichte von 300 420 kg m3 9 Das Elastizitatsmodul betragt axial 8017 MPa radial 753 MPa und tangential 275 MPa 9 Daisugi Bearbeiten nbsp Daisugi Baume im Ryoan ji Garten Kyoto April 2008 nbsp Bildmitte Mannshohe zweifellige japanische Rahmentrommel hirado taiko aus einer Daisugi PlattformIn Japan wird seit dem 14 bzw 15 Jhdt auch eine als Daisugi bezeichnete Methode zum Beschnitt der Baume angewandt um nachhaltig moglichst geradwuchsige Stamme zu erzeugen dai fur Plattform 10 Hierbei wird der Stamm oberhalb des Erdaustritts so gekurzt dass er als Mutterbaum eine Plattform fur mehrere weitere geradlinig aufrecht wachsende Jungbaume bildet An diesen wiederum werden erstmals nach funf bis sechs Jahren die unteren Aste abgeschnitten und nur wenige Aste an der Baumspitze belassen Alle zwei weiteren Jahre werden dann neue Keimlinge an der Basis vorsichtig entfernt um die Plattform moglichst wenig zu belasten Sobald die aufgewachsenen Stamme nach 10 bis 15 Jahren die gewunschte Starke erreichen werden sie gefallt und auf ihrer Plattform neue nachgezogen Dies kann uber 100 bis 300 Jahre gepflegt werden dann verliert der Mutterstamm allmahlich an Kraft 11 12 13 Aus dem manchmal sehr grossen Hauptstamm werden z B grosse Rahmentrommeln hirado taiko gefertigt Zuchtformen BearbeitenZuchtformen sind 14 Araucarioides Diese Form tragt ein bizarres Gewirr aus rattenschwanzartigen Zweigen sie wird bis 3 Meter hoch Bandai Sugi Der Wuchs dieser Form ist zunachst kugelformig spater unregelmassig Sie tragt dicke Nadeln die sich im Winter matt bronzefarben verfarben Compacta Syn Lobbii Diese Form ist in Garten haufiger anzutreffen und wurde 1853 uber Java aus Japan eingefuhrt Sie hat eine dichtere aber ungleichmassigere Krone sowie kurzere Zweige als der Typ Cristata Sie ist selten anzutreffen Sie wird nur bis 10 m hoch und bildet eine sehr schmale Krone aus Elegans Diese langsamwuchsige Form wachst als etwa 2 5 m breite Saule in Hohen bis 10 m Sie ist in Deutschland durchaus haufiger in Kultur Sie hat eine fuchsrote Rinde die schmalen Blatter sind weich und etwa 20 mm lang Im Winter farbt sich die Belaubung matt bronze oder pflaumenfarben Elegans Nana Wie Elegans aber kleinwuchsig Elegans Viridis Globosa Nana Diese Form wachst als dichte grune Kugel Der frische Austrieb im Fruhjahr und Sommer ist hellgrun Sie gilt als kleinwuchsig kann aber auch Kugeldurchmesser bis 3 m erreichen Gracilis starkwuchsige Baumform Jindai sugi Die langsamwuchsige Form bildet einen unregelmassig geformten Busch Das dichte Nadelkleid ist hellgrun Monstrosa Nana Rasen sugi Vilmoriniana Diese von Vilmorin um 1890 aus Japan eingefuhrte Form ist zwergwuchsig bis 30 cm hoch und fur Steingarten geeignet Vilmoriniana GoldWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Sicheltanne Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Sicheltanne Cryptomeria japonica Album mit Bildern Videos und Audiodateien Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Cryptomeria japonica in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Conifer Specialist Group 2000 Abgerufen am 11 Mai 2006 Quelle Bearbeitenconifers org Cryptomeria japonica engl Einzelnachweise Bearbeiten Reisen in Japan Yakushima In Neues aus Japan Nr 25 Botschaft von Japan Dezember 2006 abgerufen am 22 Dezember 2008 Peter Schutt Klaus Jurgen Lang Hans Joachim Schuck Nadelgeholzer in Mitteleuropa Bestimmung Beschreibung Anbaukriterien 1984 Stuttgart Gustav Fischer ISBN 3 437 20314 2 Amber Chang Hay fever 花粉症 Nicht mehr online verfugbar In E Ibaraki Report Ibaraki International Affairs Division Prafektur Ibaraki 27 Juni 2007 archiviert vom Original am 10 April 2009 abgerufen am 10 Mai 2012 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www pref ibaraki jp a b c Armin Jagel Veit Martin Dorken Die Zapfen der Zypressengewachse Cupressaceae Teil 1 Unterfamilien Cunninghamioideae Athrotaxoideae Taiwanioideae Sequoioideae Taxodioideae In Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft Band 100 2015 S 161 176 Cryptomeria japonica bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Cryptomeria In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 1 April 2019 Steffen Arctander Hrsg Perfume and Flavor Materials of Natural Origin Danemark 1960 S 142 197 online auf babel hathitrust org abgerufen am 16 November 2017 Cryptomeria japonica World Agroforestry Centre abgerufen am 4 Dezember 2014 a b B Anshari Z W Guan A Kitamori K Jung I Hassel K Komatsub Mechanical and moisture dependent swelling properties of compressed Japanese cedar In Construction and Building Materials 25 Jahrgang Nr 4 2010 S 1718 1725 doi 10 1016 j conbuildmat 2010 11 095 Jessica Stewart Incredible 15th Century Japanese Technique for Growing Ultra Straight Cedar Trees 31 Juli 2020 abgerufen am 5 Februar 2023 englisch Daisugi Eine nachhaltige Methode der Zedernholzgewinnung Abgerufen am 5 Februar 2023 Daisugi Wie in Japan Holz gewonnen wird ohne Baume zu fallen Galileo Abgerufen am 5 Februar 2023 deutsch Daisugi die tausendjahrige japanische Technik mit der Holz erzeugt wird ohne dass diese Zederbaume jemals gefallt werden Abgerufen am 5 Februar 2023 Sorten Araucarioides Bandai Sugi Elegans Elegans Nana Globosa Nana Jindai Sugi und Vilmoriniana Siehe Gordon Cheers Hrsg Botanica Das ABC der Pflanzen 10 000 Arten in Text und Bild Konemann Verlagsgesellschaft 2003 ISBN 3 8331 1600 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sicheltanne amp oldid 231420891