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Die Gewohnliche Sichelmohre Falcaria vulgaris 1 auch Gemeine Sichelmohre oder Sicheldolde genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Sichelmohren Falcaria innerhalb der Familie der Doldenblutler Apiaceae Gewohnliche SichelmohreGewohnliche Sichelmohre Falcaria vulgaris SystematikOrdnung Doldenblutlerartige Apiales Familie Doldenblutler Apiaceae Unterfamilie ApioideaeTribus CareaeGattung Sichelmohren Falcaria Art Gewohnliche SichelmohreWissenschaftlicher NameFalcaria vulgarisBernh Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Trivialnamen 5 Bilder 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 Weiterfuhrende Literatur 8 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Jacob Sturm nbsp Doppeldoldiger BlutenstandVegetative Merkmale Bearbeiten Die Gewohnliche Sichelmohre wachst als sommergrune einjahrige bis ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 20 bis 60 selten bis zu 80 Zentimetern 1 Sie ist von Grund an sparrig verzweigt 1 so dass sie im Umriss fast halbkugelig wirkt Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl und von blaulichgruner Farbe 1 Die unteren Laubblatter sind einfach oder doppelt fiederteilig und dreizahlig gefiedert 1 die oberen sind dreizahlig 2 Das mittlere Blattchen ist sehr tief dreiteilig oder dreispaltig die seitlichen zwei bis dreispaltig 2 Die starren Blattabschnitte sind bandformig am Rand scharf sowie gleichmassig gesagt 1 Die Blattzipfel sind bei einer Lange bis zu 15 Zentimetern sowie einer Breite von etwa 1 5 Zentimetern breit schmal lineal lanzettlich starr und scharf kleinborstig gesagt Oft sind sie schwach sichelformig gebogen 2 Ihr Blattaufbau ist aquifazial das bedeutet die Blattober und Unterseite sind gleich gebaut 3 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit liegt zwischen Juli und September Es wird eine 12 bis 18 strahlige doppeldoldiger Blutenstand gebildet 1 Meist sind vier bis acht pfriemliche Hull und Hullchenblatter vorhanden 1 Die zwittrigen Bluten sind auffallig klein 1 Die weissen Kronblatter sind mit einer Lange von etwa 0 6 Millimetern ziemlich klein 4 Die Spaltfrucht ist eine Doppelachane Die gerippte Frucht ist mit einer Lange von 3 bis 4 Millimetern linealisch langlich 4 1 Es liegt Diploidie vor und die Chromosomenzahl betragt 2n 22 5 2 Okologie BearbeitenDie Gewohnliche Sichelmohre ist meist ein skleromorpher Hemikryptophyt 1 und eine Halbrosettenpflanze Sie ist ein an Trockenheit angepasster Xerophyt 3 Blutenbiologisch handelt es sich um Nektar fuhrende Scheibenblumen vom Heracleum Typ Als Bestauber fungieren unter anderem Fliegen und Kafer Die Doldenstrahlen fuhren eine Tag Nacht Bewegung aus Nyktinastie 3 Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt durch den Wind wobei sich die ganze Pflanze als Steppenroller 1 fortbewegt Auch Zufallsverbreitung durch Huftiere findet statt 3 Vegetative Vermehrung erfolgt durch Wurzelsprosse 3 nbsp Vom Rostpilz Puccinia sii falcariae befallenes LaubblattDie Gewohnliche Sichelmohre wird des Ofteren vom Rostpilz Puccinia sii falcariae befallen welcher die Laubblatter zur Nektarproduktion anregt Dadurch angelockte Insekten verbreiten die Sporen des Pilzes Vorkommen BearbeitenFalcaria vulgaris kommt von Mitteleuropa uber Sud und Osteuropa bis Westsibirien 6 und Sudwestasien vor 2 Sie ist ein submediterran eurasisches Florenelement 5 Die Gewohnliche Sichelmohre kommt zerstreut in Nordost Mittel und Suddeutschland vor und fehlt unter anderem in Nordwest Deutschland 2 In Osterreich kommt die Gewohnliche Sichelmohre im pannonischen Gebiet haufig ansonsten zerstreut bis selten vor Die Vorkommen erstrecken sich auf die Bundeslander Wien Niederosterreich Burgenland Oberosterreich Steiermark und sehr selten Karnten 7 In der Schweiz ist sie sehr selten und vom Aussterben bedroht Die Gewohnliche Sichelmohre kommt zerstreut im Saum sonniger Gebusche an Wegen und Ackerrandern auch in Hackunkraut Gesellschaften oder Brachen vor Sie gedeiht am besten auf trockenen kalkreichen tiefgrundigen Rohboden 5 Nach Ellenberg ist sie eine Halblichtpflanze ein Warmezeiger ein Trockniszeiger ein Basen und Kalkzeiger Sie besitzt eine subkontinentale Verbreitung Sie ist eine Charakterart des Verbandes halbruderaler Pionier und Lockerrasengesellschaften Convolvulo Elymion Agropyrion repentis 8 Nach Oberdorfer ist sie eine Charakterart des Falcario Agropyretum kommt aber auch in Gesellschaften der Verbande Caucalidion Fumario Euphorbion oder in gestorten Trockenrasen vor 5 Trivialnamen BearbeitenFur die Gewohnliche Sichelmohre bestehen bzw bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Bacilien Faule Grete Wurttemberg Schlesien Faule Griete Mark Brandenburg Faule Gritte Mark Brandenburg Sichelkraut Sichelmore Schlesien bis Elsass und Sperrkraut Mark bei Kustrin 9 Bilder Bearbeiten nbsp Laubblatter nbsp Laubblattdetails nbsp Habitus bluhend nbsp Fruchte nbsp Steppenroller nbsp Stangel mit SollbruchstellenQuellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 S 369 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Eugen Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 S 557 Christian Heitz Schul und Exkursionsflora fur die Schweiz Mit Berucksichtigung der Grenzgebiete Bestimmungsbuch fur die wildwachsenden Gefasspflanzen Begrundet von August Binz 18 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Schwabe amp Co Basel 1986 ISBN 3 7965 0832 4 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora Unter Mitarbeit von Theo Muller 6 uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1990 ISBN 3 8001 3454 3 S 709 Konrad von Weihe Hrsg Illustrierte Flora Deutschland und angrenzende Gebiete Gefasskryptogamen und Blutenpflanzen Begrundet von August Garcke 23 Auflage Paul Parey Berlin Hamburg 1972 ISBN 3 489 68034 0 S 1007 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l Falcaria vulgaris Bernh Gewohnliche Sichelmohre FloraWeb de a b c d e f Konrad von Weihe Hrsg Illustrierte Flora Deutschland und angrenzende Gebiete Gefasskryptogamen und Blutenpflanzen Begrundet von August Garcke 23 Auflage Paul Parey Berlin Hamburg 1972 ISBN 3 489 68034 0 S 1007 a b c d e Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands Ein botanisch okologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten 6 vollig neu bearbeitete Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2005 ISBN 3 494 01397 7 S 201 a b Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 S 369 a b c d Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 709 Falcaria im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 9 Mai 2018 Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 850 Heinz Ellenberg Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in okologischer dynamischer und historischer Sicht UTB fur Wissenschaft Grosse Reihe Band 8104 5 stark veranderte und verbesserte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1996 ISBN 3 8252 8104 3 Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 151 online Weiterfuhrende Literatur BearbeitenChristoph Kasermann Falcaria vulgaris Bernh Sicheldolde Apiaceae In Christoph Kasermann Daniel M Moser Hrsg Merkblatter Artenschutz Blutenpflanzen und Farne Bundesamt fur Umwelt Wald und Landschaft Bern 1999 S 140 141 PDF Datei Ferdinand Bohlmann Ulrich Niedballa Kathe Marie Rode Polyacetylenverbindungen CXVIII Uber neue Polyine mit C17 Kette In Chemische Berichte Band 99 Nr 11 1966 S 3552 3558 doi 10 1002 cber 19660991122 Inhaltsstoffe Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gewohnliche Sichelmohre Falcaria vulgaris Album mit Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Gemeine Sichelmohre In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Falcaria vulgarisBernh In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 5 Januar 2016 Falcaria vulgaris im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Gunther Blaich Fotos europaischer Pflanzen Datenblatt mit Fotos Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeine Sichelmohre amp oldid 233094508