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Die Serbische Fichte Picea omorika auch Omorika Fichte nach dem serbischen Trivialnamen fur die Art omorika omorika ist eine Pflanzenart in der Familie der Kieferngewachse Pinaceae Sie kommt nur in einem kleinen Gebiet nordlich von Visegrad vor Sie wurde 1876 von dem serbischen Botaniker Josif Pancic als Pinus omorika erstbeschrieben und nach ihm Panciceva omorika genannt Serbische FichteSerbische Fichte Picea omorika SystematikKlasse ConiferopsidaOrdnung Koniferen Coniferales Familie Kieferngewachse Pinaceae Unterfamilie PiceoideaeGattung Fichten Picea Art Serbische FichteWissenschaftlicher NamePicea omorika Panc Purk Zweige aus Sonne und Schattenbereich sowie Zapfen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus 1 2 Knospen und Nadeln 1 3 Bluten Zapfen und Samen 1 4 Rinde 1 5 Holz 2 Verbreitung und Standort 3 Nutzung 4 Krankheiten und Schadlinge 5 Systematik 5 1 Entwicklungsgeschichte 6 Belege 6 1 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenHabitus Bearbeiten Die Serbische Fichte erreicht Wuchshohen von 30 bis 40 Meter das hochste Exemplar mass 53 m Der Brusthohendurchmesser erreicht maximal 72 Zentimeter Das Hochstalter liegt bei 160 bis 200 Jahren Sie bildet eine recht schmal keglige bis schmal zylindrische Krone die oft durch die symmetrisch beastete Krone auch pagodenartig gestuft sein kann Junge Baume haben eine eher breite Krone Die Aste sind kurz hangend und haben eine aufwarts gerichtete Spitze Der Stamm ist dunn und kerzengerade Knospen und Nadeln Bearbeiten Die Winterknospen sind rund bis spitz eiformig rotbraun und 3 5 bis 5 Millimeter lang Sie verharzen nicht Die Endknospe ist oft von Nadeln bedeckt Die ausseren Knospenschuppen sind lanzettlich und zugespitzt die inneren sind kurz eiformig und stumpf Die Blutenknospen sind grosser Die Nadeln sind dorsiventral abgeflacht und bifacial Die Breite betragt mehr als funfmal die Hohe Die Spaltoffnungen sind auf die morphologische Oberseite beschrankt Bei den Seitenzweigen weist die Oberseite jedoch durch die gedrehte Nadelbasis nach unten Die tatsachliche Unterseite ist daher durch die Spaltoffnungsstreifen silbrig grau die tatsachliche Oberseite dunkelgrun Die Nadeln stehen dicht haben eine deutliche Mittelrippe Die Lange betragt 12 bis 20 Millimeter die Breite 1 5 bis 2 Millimeter Sie bleiben bis zu 12 Jahren an den Zweigen Bluten Zapfen und Samen Bearbeiten Die erste Blute erfolgt im Alter von 15 bis 20 Jahren die hochste Samenproduktion erfolgt mit etwa 40 Jahren Blutezeit ist von Mai bis Juni Mannliche und weibliche Bluten befinden sich an einem Baum Monozie im oberen Kronenbereich Die weiblichen Blutenzapfen sind rot 1 5 bis 2 5 Zentimeter lang und stehen aufrecht seiten bis endstandig an Seitentrieben Die mannlichen Bluten sind rotlich gelb und rund einen Zentimeter lang und stehen seitenstandig an den vorjahrigen Trieben Die Pollenkorner sind 64 5 µm lang 77 2 µm breit und 55 7 µm hoch sie tragen zwei Luftsacke Die Befruchtung erfolgt vielfach durch Selbstbefruchtung Von der Blute bis zur Samenreife vergeht eine Vegetationsperiode Die reifen Zapfen sind 4 5 bis 6 Zentimeter lang und 2 5 bis 3 Zentimeter breit glanzend braun bis rotbraun Ihr Umriss ist eiformig Sie hangen und haben teilweise einen kurzen Stiel Die Samenschuppen sind rundlich 11 Millimeter lang 13 Millimeter breit und am Rand wellig gezahnt Die Deckschuppen sind sehr klein von aussen nicht sichtbar ihr Rand ist gesagt Ein Zapfen besteht aus 80 bis 110 Schuppen Im unreifen Zustand sind die Zapfen grun und violett uberlaufen Die Samenreife erfolgt im Oktober November des ersten Jahres die Zapfen bleiben danach noch bis zu einem Jahr am Baum Die Samen werden meist erst ab dem Fruhjahr nach der Samenreife entlassen Alle drei bis vier Jahre tritt ein Mastjahr auf nbsp Weiblicher Blutenzapfen nbsp Bluhende Zweige nbsp Reife ZapfenDie Samen sind zwei bis drei Millimeter lang und haben einen rund 8 Millimeter langen Flugel Der Samling besitzt funf bis sechs Keimblatter mit Langen von 10 bis 12 Millimeter 1 Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 2 Rinde Bearbeiten Die Borke ist graubraun eher dunn und lost sich bei alteren Baumen in rundlichen Schuppen von 6 bis 17 Zentimeter Durchmesser Sie ist haufig von Harztropfen bedeckt Im Rindenparenchym gibt es viele Harzkanale mit einem Durchmesser von 1 bis 4 Millimeter Junge Triebe haben eine dichte kurze Behaarung Sie tragen eine Vielzahl von Nadelkissen ihre hellbraune Rinde ist gefurcht Holz Bearbeiten Das Holz ahnelt dem der Gemeinen Fichte Picea abies Kern und Splintholz sind gleichfarbig Das Spatholz ist etwas dunkler als das Fruhholz Die Holzfasern sind einreihig und es gibt viele Harzkanale Die Rohdichte r12 betragt 0 5 bis 0 52 g cm 3 Das Holz besteht aus 50 Zellulose 11 Pentosen und 25 Lignin Verbreitung und Standort BearbeitenDas naturliche Areal der Serbischen Fichte ist ein kleines Gebiet im Grenzbereich zwischen Serbien und Bosnien Herzegowina nordlich der Stadt Visegrad im Tara Gebirge beiderseits der Drina Die Ausdehnung betragt in NW SO rund 40 Kilometer in SW NO rund 25 Kilometer Es gibt rund 50 Einzelbestande zwischen 3 und 3000 Baumen die gesamte Bestandesflache betragt rund 60 Hektar Die Fichten wachsen in Hohenlagen von 800 bis 1400 Meter meist in Mischbestanden mit Pinus nigra Pinus sylvestris Picea abies Fagus sylvatica manchmal auch Quercus cerris Carpinus betulus Populus tremula und Acer campestre Die Standorte sind steile nach Norden bis Nordwesten weisende Hange Der Untergrund sind vorwiegend Kalkstein Verwitterungsboden mit massigem Nahrstoff und hohem Humusgehalt wenig entwickelte Rendzinen Der pH Wert des Bodens ist neutral Die naturlichen Bestande befinden sich in sommerkuhlem Klima mit eher hoher Luftfeuchtigkeit Die Winter sind kalt und schneereich Die Niederschlage in Hohenlagen bis 1000 m wo die meisten Bestande stocken betragen rund 1000 mm gleichmassig uber das Jahr verteilt Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 4 bis 6 C Gegen Spatfroste ist sie unempfindlich Die Bestande sind durch Waldbrande und Nutzung stark dezimiert worden die Art ist seit langem im Ruckgang begriffen Nutzung Bearbeiten nbsp Freistehende Exemplare von Picea omorika in verschiedenen VarietatenDie Serbische Fichte wird in Mitteleuropa verbreitet als Garten und Parkbaum gepflanzt wo ihre schmalkronige dichtnadelige und bis zum Boden beastete Wuchsform geschatzt wird Aufgrund ihrer Unempfindlichkeit gegen Rauchgase eignet sie sich in besonderer Weise fur Anpflanzungen in Industriegebieten und stadtisch gepragten Bereichen 3 In den USA wird sie als Christbaum verwendet Als Forstbaum hat sie keine Bedeutung da sie in der Wuchsigkeit der Gemeinen Fichte unterlegen ist Krankheiten und Schadlinge BearbeitenDie Serbische Fichte galt lange als unempfindlich gegenuber Luftschadstoffen Sie ist allerdings anfallig gegenuber Schwefeldioxid und Fluorwasserstoff Die Art ist aufgrund des spaten Austriebszeitpunkt unempfindlich gegenuber Spatfrosten Schneebruche werden hauptsachlich durch Nassschnee verursacht Vor allem in Gebieten wo die Art neu angepflanzt wird tritt das so genannte Omorika Sterben auf das durch eine Anreicherung an Chlor Ionen im Wurzelbereich ausgelost wird Biotische Schadlinge stellen keine ernste Bedrohung fur die Serbische Fichte dar Rotfaule wird durch den Pilz Heterobasidion annosum ausgelost Der Gemeine Hallimasch Armillaria mellea befallt haufig die Serbische Fichte Der Befall kann so stark sein dass der Wirtsbaum abstirbt Der Buchdrucker Ips typographus der Gestreifte Nutzholzborkenkafer Trypodendron lineatum und der Kupferstecher Pityogenes chalcographus gehoren zu den haufigsten Borkenkafern die die Serbische Fichte befallen Als Blattschadling tritt die Sitkafichtenlaus Liosomaphis abietina auf Die Serbische Fichte scheint resistent gegenuber der Kleinen Fichtenblattwespe Pristiphora abietina zu sein Systematik BearbeitenInnerhalb der Gattung Fichten Picea wird die Serbische Fichte in die Sektion Omorika gestellt Als ihre nachsten Verwandten gelten die Sikkim Fichte Picea spinulosa und die Siskiyou Fichte Picea breweriana Eine molekulargenetische Studie der Gattung konnte die genauen Verwandtschaftsverhaltnisse von Picea omorika nicht im Detail aufklaren 4 Entwicklungsgeschichte Bearbeiten Im Tertiar und in der letzten Zwischeneiszeit waren die Vorfahren der Serbischen Fichte in weiten Bereichen Europas vertreten Die letzte Eiszeit uberstand sie in Ruckzugsgebieten an der Drina Nach dem Ende der Eiszeit konnte sie sich nicht mehr ausbreiten obwohl sie uber eine hohe Samenproduktion verfugt und im Wesentlichen eine Pionierpflanze ist Als Hauptgrund wird vor allem ihre geringere Konkurrenzkraft gegenuber Picea abies Fagus sylvatica und Abies alba angenommen Belege BearbeitenPeter Schutt Picea omorika In Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 297 305 Threatend Conifers of the World International Resource Programme Royal Botanic Garden Edinburgh Picea omorika Panc Purkyne auf der Website der Threatend Conifers of the World Programme des RBG Edinburgh Einzelnachweise Bearbeiten Picea omorika Serbian spruce description Abgerufen am 11 Mai 2022 Tropicos 1 Steinbachs grosser Pflanzenfuhrer Ulmer Verlag ISBN 978 3 8001 7567 3 S 408 Jin Hua Ran Xiao Xin Wei Xiao Quan Wang Molecular phylogeny and biogeography ofPicea Pinaceae Implications for phylogeographical studies using cytoplasmic haplotypes In Molecular Phylogenetics and Evolution 41 2006 S 405 419 doi 10 1016 j ympev 2006 05 039 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Serbische Fichte Album mit Bildern Picea omorika in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Conifer Specialist Group 1998 Abgerufen am 11 Mai 2006 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Serbische Fichte amp oldid 233333978