www.wikidata.de-de.nina.az
Die Dach Hauswurz Sempervivum tectorum auch Echte Hauswurz Gewohnliche Hauswurz Donnerwurz Alpen Hauswurz genannt ist eine Pflanzenart die zur Familie der Dickblattgewachse Crassulaceae und der Gattung Hauswurzen Sempervivum gehort Das Artepitheton tectorum stammt aus dem Lateinischen und leitet sich von der Mehrzahl von Dach ab 1 Dach HauswurzDach Hauswurz Sempervivum tectorum SystematikFamilie Dickblattgewachse Crassulaceae Unterfamilie SempervivoideaeTribus SemperviveaeGattung Hauswurzen Sempervivum Sektion Sempervivumsect SempervivumArt Dach HauswurzWissenschaftlicher NameSempervivum tectorumL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Systematik Standort und Verbreitung 3 Nutzung 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenSempervivum tectorum wachst mit offenen Rosetten von 5 bis 7 selten 2 bis 20 Zentimeter Durchmesser die 4 bis 10 Zentimeter lange kraftige Auslaufer ausbilden Die langlich lanzettlichen bis verkehrt eiformigen Laubblatter sind meist dunkelgrun bis glauk und beidseitig konvex Die Farbung ist allerdings sehr variabel und zeigt auch Gelb Braun und Rottone Die Blattspreite ist 20 bis 60 Millimeter lang und 10 bis 15 Millimeter breit und besitzt eine aufgesetzte Spitze Die Wimpern sind auffallig weiss haben jedoch keine Drusenkopfchen Bei der Varietat Sempervivum tectorum var tectorum sind die Blattflachen kahl oder nur mit sehr wenigen zerstreuten Haaren besetzt Die Varietat Sempervivum tectorum var arvernense hat hingegen kurzdrusig flaumhaarige Blattflachen nbsp DachwurzbluteDie Blutentriebe erreichen eine Lange von 20 bis 60 Zentimetern bei den in den Gebirgen autochthonen Vertretern wird er kaum uber 35 cm hoch Der grosse dichte Blutenstand ist mehr oder weniger flach oder rispenahnlich Er besteht aus 40 bis uber 100 Einzelbluten Die Bluten sind meist zehn bis dreizehnzahlig konnen aber zwischen einer Zahl von sechs bis 16 Kronblattern variieren Ihre spitzen Kelchblatter sind etwa 8 Millimeter lang und auf etwa 4 Millimetern miteinander verwachsen Die weisslichen trub rosafarbenen oder purpurfarbenen spitzen Kronblatter sind linealisch bis lanzettlich und 9 bis 12 Millimeter lang sowie etwa 2 Millimeter breit An ihrer Basis sind sie bewimpert und flaumhaarig Die etwa 26 Staubfaden sind leuchtend rotpurpurfarben die Staubblatter rot 2 Der pfriemliche Griffel ist etwas purpurfarben Die grunen Nektarschuppchen sind halbkreisformig Der Fruchtknoten ist grun und drusenflaumig 2 Die Chromosomenzahl ist 2 n 72 displaystyle 2n 72 nbsp selten 36 displaystyle 36 nbsp oder 40 displaystyle 40 nbsp nbsp Dach Hauswurz auf einem Dach mit Ziegeln fruchtend nbsp Dach Hauswurz auf einem Reet Dach in Schleswig Holstein nbsp Sempervivum tectorum var arvernenseSystematik Standort und Verbreitung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet von Sempervivum tectorum umfasst die Berge West Mittel und Sudeuropas und erstreckt sich von den Zentralpyrenaen uber das Zentralmassiv bis in die sudostlichen Alpen sowie die sudlichen Apenninen Die Art wird haufig kultiviert Sie ist daher von Skandinavien bis Irland im restlichen Europa und im Kaukasus sowie im Iran verwildert Sie gedeiht in Gesellschaften der Klasse Sedo Scleranthetea oder Asplenietea kommt aber im Siedlungsbereich auch auf Kiesdachern vor in der Gesellschaft des Saxifrago tridactylitae Poetum compressae aus dem Verband Alysso Sedion 3 In den Allgauer Alpen steigt sie von 1300 Metern zwischen der Gerstrubener Alpe und der Dietersbach Alpe bis zu 2100 Metern Meereshohe im Tiroler Teil an den Sudwesthangen zwischen Jochelspitze und Rothornspitze auf 4 Sie steigt in den Alpen bis 2800 Meter Meereshohe auf 2 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 massig trocken Lichtzahl L 5 sehr hell Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 4 kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 5 Die Erstbeschreibung erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum 6 Synonyme sind Sedum tectorum L Scop Sempervivum alpinum Griseb amp Schenk Sempervivum assimile Schott Sempervivum tectorum subsp schottii Wettst Es werden folgende Varietaten unterschieden Sempervivum tectorum var arvernense Lecoq amp Lamotte Zonn Diese Varietat hat nicht nur am Rand bewimperte sondern auch flaumig behaarte Blattflachen diese sind aber kurz drusenhaarig Sie kommt im Zentralmassiv vor oft werden auch die auf den Blattflachen ebenfalls behaarten Vertreter der Art im Apennin ebenfalls hinzugerechnet Sempervivum tectorum var tectorumDiese Varietat hat nur am Rand bewimperte Blatter Die Blattflachen sind glatt nur ab und zu konnen einige wenige kurze Haare festgestellt werden Sie kommt autochthon in den Zentralpyrenaen im Katalanischen Kustengebirge im Jura und in den Alpen bis in die sudostlichen Alpen vor Bei den Vorkommen im Mosel und Ahrtal ist nicht sicher ob sie autochthon sind Nach Marhold gibt es daruber hinaus eine Unterart Sempervivum tectorum subsp atlanticum Hook f Ball Syn Sempervivum tectorum var atlanticum Hook f Sempervivum atlanticum Hook f Ball Sie kommt in Marokko vor 7 Nutzung Bearbeiten nbsp Abbildung in Leonhart Fuchs New Kreuterbuch von 1543Die Dach Hauswurz lateinisch Sempervivum majus 8 sowie semperviva und herba Jovis 9 ist ein altes Cultivar Hierbei handelt es sich um die Varietat Sempervivum tectorum var tectorum Eine dieser Kulturvarietaten weist degenerierte Bluten auf deren Kronblatter nach oben gebogen sind und deren Staubblatter oft degeneriert sind Sie ist auch in dem New Kreuterbuch von Leonhart Fuchs von 1543 abgebildet Dazuhin gibt es eine von den Rosetten her nicht unterscheidbare Kulturvarietat mit fertilen Bluten Diese alten Kultivare sind sehr wuchsig weisen einen Bluhtrieb von bis zu 60 cm Hohe auf und sind mit einem sehr ausladenden und blutenreichen Blutenstand und einem Rosettendurchmesser bis 15 cm Durchmesser relativ gross Seit alters her wurden sie als Zauber Heil und Zierpflanzen verwendet anfangs auch fur Dacher wovon ihr Name kundet Zahlreiche weitere deutschsprachige und andere 10 Volksnamen zeugen von der Bedeutung dieser Art fur den Menschen 2 Seit die Alpen touristisch erschlossen wurden kamen mehr Fundortformen in Kultivation die wegen ihrer Rosettenfarbungen ausgesucht worden sind 11 Sie sind Grundlage fur viele heutige Sorten Literatur BearbeitenHenk t Hart Bert Bleij Ben Zonneveld Sempervivum In Urs Eggli Hrsg Sukkulenten Lexikon Crassulaceae Dickblattgewachse Eugen Ulmer Stuttgart 2003 ISBN 3 8001 3998 7 S 363 364 Manuel Werner Hauswurz Arten der Alpen Sempervivum und Jovibarba In Avonia Band 28 Nummer 4 2010 S 116 119 und 159 169 Einzelnachweise Bearbeiten Urs Eggli Leonard E Newton Etymological Dictionary of Succulent Plant Names Springer Berlin Heidelberg 2010 ISBN 978 3 642 05597 3 S 236 a b c d Gustav Hegi Herbert Huber Familie Saxifragaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band IV Teil 2 Seite 114 117 Verlag Carl Hanser Munchen 1961 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 484 485 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 638 Sempervivum tectorumL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 5 April 2021 Carl von Linne Species Plantarum 1 Auflage 1753 Band 1 S 464 online Karol Marhold 2011 Crassulaceae Datenblatt Sempervivum tectorum In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 155 im Gegensatz zu Sempervivum minus fur Sedum Arten wie Sedum acre L und Sedum rupestre L Vgl Wouter S van den Berg Hrsg Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolai Ms 15624 15641 Kon Bibl te Brussel met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolai Hrsg von Sophie J van den Berg N V Boekhandel en Drukkerij E J Brill Leiden 1917 S 263 Bela Gunda Uzonka Pap Sempervivum tectorum die Hauswurz in der ungarischen Volksheilkunde In Curare 16 1993 Nr 2 S 81 90 Manuel Werner Hauswurz Arten der Alpen Sempervivum und Jovibarba In Avonia Band 28 Nummer 4 2010 S 116 119 und 159 165 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dach Hauswurz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dach Hauswurz FloraWeb de Dach Hauswurz In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Wilfried Stevens Dachwurz Die Zauberpflanze Beitrag im Mystikum Magazin November 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dach Hauswurz amp oldid 235050386