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Die Dickblattgewachse Crassulaceae bilden eine Familie die zur Ordnung der Steinbrechartigen Saxifragales gehort Die Pflanzen dieser Familie sind in der Lage in ihren dicken Blattern Wasser zu speichern und so an trockenen Stellen relativ konkurrenzlos zu uberleben Sie gehoren somit zu den Blattsukkulenten und zahlen zu den CAM Pflanzen Einige Arten werden als Zierpflanzen verwendet und von einigen Arten wurden die medizinischen Wirkungen untersucht DickblattgewachsePrachtige Fetthenne Hylotelephium spectabile SystematikUnterabteilung Samenpflanzen Spermatophytina Klasse Bedecktsamer Magnoliopsida EudikotyledonenKerneudikotyledonenOrdnung Steinbrechartige Saxifragales Familie DickblattgewachseWissenschaftlicher NameCrassulaceaeJ St Hil Illustration von Aeonium urbicum Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus und Laubblatter 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 1 4 Inhaltsstoffe und Chromosomenzahlen 2 Systematik und Verbreitung 2 1 Verbreitung 2 2 Aussere Systematik 2 3 Innere Systematik 3 Nutzung 4 Quellen 4 1 Literatur 4 2 Einzelnachweise 5 Weiterfuhrende Literatur 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenHabitus und Laubblatter Bearbeiten Es sind meist immergrune ein zweijahrige bis ausdauernde krautige Pflanzen oder verholzende Pflanzen die entweder als Halbstraucher oder Straucher wachsen Die meisten Arten sind sukkulente Pflanzen mit oft fleischigen Sprossachsen Die Laubblatter sind wechselstandig gegenstandig oder in Wirteln in grundstandigen Rosetten oder an der Sprossachse verteilt angeordnet Meist sind die dickfleischigen Blatter einfach Die Blattrander konnen glatt gelappt oder gesagt sein Die Stomata sind meist anisocytisch Es sind keine Nebenblatter vorhanden Blutenstande und Bluten Bearbeiten Die Bluten stehen manchmal einzeln oder meist in end oder seitenstandigen zymosen rispigen ahrigen traubigen Blutenstanden zusammen Die Bluten sind meist zwittrig bei wenigen Rhodiola Arten sind die Bluten selten eingeschlechtig dann sind die Arten zweihausig getrenntgeschlechtig diozisch Es ist ein Blutenbecher Hypanthium vorhanden Die radiarsymmetrischen Bluten sind meist vier bis sechszahlig drei bis 30 zahlig es sind also gleich viele Kelch Kron Fruchtblatter und Staubblatter je Staubblattkreis jeweils meist vier bis sechs drei bis 30 vorhanden Die meist lange haltbaren Kelchblatter sind hochstens an ihrer Basis verwachsen Die Kronblatter konnen frei oder teilweise zu einer kurzen Rohre verwachsen sein Es sind ein oder zwei Kreise mit je drei bis 30 Staubblattern vorhanden Die zweizelligen Pollenkorner besitzen meist drei Aperturen und sind meist colporat Die oberstandigen oder halbunterstandigen Fruchtblatter sind nicht oder etwas an der Basis verwachsen Je Fruchtblatt sind in submarginaler Plazentation selten ein bis funf meist bis zu funfzig hangende anatrope bitegmische crassinucellate oder tenuinucellate Samenanlagen vorhanden Auf oder in der Nahe der Fruchtblatter befinden sich jeweils eine Nektarschuppe Die freien Griffel enden jeweils in einer kopfigen Narbe Die Bestaubung erfolgt durch Insekten Entomophilie Fruchte und Samen Bearbeiten Die hautigen oder ledrigen Balgfruchte sind frei oder an ihrer Basis verwachsen aufrecht oder ausgebreitet und enthalten jeweils einen bis viele Samen Bei einigen Taxa sind die Balgfruchte zu Sammelfruchten Synkarp bei Diamorpha sogar kapselfruchtformig verwachsen Die braunlichen kleinen fadenformigen bis ellipsoiden Samen enthalten hochstens wenig olhaltiges Endosperm und einen geraden Embryo Inhaltsstoffe und Chromosomenzahlen Bearbeiten Oft sind Alkaloide Pyrrolidin und Piperidin Alkaloide vorhanden Proanthocyanidine Cyanidin und oder Delphinidin oder Flavonole Kaempferol Quercetin Myricetin oder Saponine konnen vorhanden sein Haufig sind Gerbstoffe vorhanden Als Reservestoff wird Sedoheptulose gebildet Die Chromosomenzahlen betragen meist n 4 22 Systematik und Verbreitung Bearbeiten nbsp Adromischus triflorus am Naturstandort Kleine Karoo nahe Barrydale Provinz Westkap SudafrikaVerbreitung Bearbeiten Dickblattgewachse sind ausser in der Antarktis auf allen Erdteilen zu finden Die meisten Arten kommen allerdings in ariden Gebieten vor Aussere Systematik Bearbeiten Innerhalb der Ordnung der Saxifragales bilden die Crassulaceae mit den Aphanopetalaceae Haloragaceae Penthoraceae und Tetracarpaeaceae eine Klade Innere Systematik Bearbeiten Die Erstveroffentlichung des Familiennamens erfolgte 1805 durch Jean Henri Jaume Saint Hilaire in Exposition des Familles Naturelles Band 2 S 123 Die Typusgattung ist Crassula L Synonyme der Familie sind Cotyledonaceae Martinov Rhodiolaceae Martinov Sedaceae Martinov Sempervivaceae A Juss und Tillaeaceae Martinov 1 Da das Trocknen sukkulenter Pflanzen schwierig ist kann das Aussehen von Herbarmaterial und lebender Pflanzen oft stark abweichen das erschwert die Arbeit mit Herbarmaterial und damit die Abgrenzung von Arten und hoheren Taxa So war und ist die Taxonomie der Crassulaceae stark diskutiert Alwin Berger gliederte die Familie 1930 in sechs Unterfamilien Henk t Hart reduzierte diese 1995 auf zwei Unterfamilien Neuere phylogenetische Untersuchungen fuhrten zu einer Unterteilung der Familie in drei Unterfamilien und funf Tribus die sich wie folgt darstellt 2 Crassulaceae Sempervivoideae Telephieae Umbiliceae Semperviveae Aeonieae Sedeae Kalanchoideae CrassuloideaeDie Familie Crassulaceae besteht aus folgenden Gattungen 3 nbsp Tribus Umbiliceae Phedimus kamtschaticus nbsp Tribus Umbiliceae Umbilicus rupestris nbsp Tribus Umbiliceae Rhodiola rosea nbsp Tribus Aeonieae Aeonium simsii nbsp Tribus Aeonieae Aeonium valverdense nbsp Tribus Sedeae Echeveria elegans nbsp Unterfamilie Kalanchoideae Tylecodon paniculatus nbsp Unterfamilie Crassuloideae Crassula marnierianaUnterfamilie Sempervivoideae Arn Tribus Telephieae t Hart H Ohba amp Thiede Sinocrassula A Berger mit zwei bis sieben Arten die in Asien vorkommen Kungia K T Fu mit zwei Arten in China Orostachys sect Schoenlandia H Ohba Meterostachys Nakai wird auch zu Orostachys gestellt mit der einzigen Art in Japan und Sudkorea Meterostachys sikokianus Makino Nakai Orostachys Fisch ex A Berger Sternwurz mit etwa 13 Arten Hylotelephium H Ohba Tribus Umbiliceae Meisn Umbilicus DC Pseudosedum A Berger Rhodiola L Phedimus Raf Tribus Semperviveae Dumort Sempervivum L Hauswurzen Petrosedum Grulich Sedum ser Rupestria A Berger Tribus Aeonieae Thiede Aichryson Webb amp Berthel Monanthes Haw Aeonium Webb amp Berthel Tribus Sedeae Fr Pistorinia DC Rosularia DC Stapf Prometheum A Berger H Ohba Afrovivella A Berger Afrovivella semiensis J Gay ex A Rich A Berger Sedella Britton amp Rose Dudleya Britton amp Rose Sedum L Villadia Rose Lenophyllum Rose Graptopetalum Rose Thompsonella Britton amp Rose Echeveria DC Echeverien Pachyphytum Link Klotzsch amp OttoUnterfamilie Kalanchoideae A Berger Adromischus Lem Cotyledon L Kalanchoe Adans Tylecodon ToelkenUnterfamilie Crassuloideae Burnett Crassula L Dickblatt Hypagophytum A Berger Hypagophytum abyssinicum Hochst ex A Rich A Berger Die Systematische Stellung der Gattung Perrierosedum A Berger H Ohba ist ungewiss Sie verbindet moglicherweise die afrikanischen Kalanchoideae mit den asiatischen Telephieae Die fruher eigenstandige Gattung Cremnophila Rose wurde in die Gattung Sedum integriert Daruber hinaus existieren folgende Hybridgattungen 4 Cremnadia C H Uhl Cremneria Moran Cremnopetalum Cremnosedum Kimnach amp G Lyons Cremsonella C H Uhl Dudleveria G D Rowley Grapsonella G D Rowley Graptoladia C H Uhl Graptophytum Gossot Graptosedum G D Rowley Graptoveria G D Rowley Lenaptopetalum G D Rowley Lenophytum C H Uhl Lenoveria C H Uhl Pachyladia C H Uhl Pachysedum H Jacobsen Pachyveria Haage amp Schmidt Sedadia Moran Sedeveria E Walther Thompsophytum C H Uhl Thompsosedum C H Uhl Thompsoveria C H Uhl Villeveria C H Uhl nbsp Cremnosedum Little Gem Nutzung BearbeitenVom Felsen Nabelkraut Umbilicus rupestris konnen die Blatter roh oder gegart gegessen werden auch die medizinische Wirkung wurde untersucht 5 Von einigen Dudleya Arten konnen die Blatter roh gegessen werden 6 Von einigen Rhodiola Arten konnen mindestens die Blatter manchmal auch andere Pflanzenteile roh und gegart gegessen werden 7 Die medizinische Wirkung von Orostachys japonica wurde untersucht 8 Sedum Arten werden vielfaltig genutzt Sie dienen als Zierpflanze und Gewurzpflanze Blatter konnen roh oder gekocht gegessen werden und medizinische Wirkungen wurden untersucht 9 Viele Arten aus mehreren Gattungen dienen als Zierpflanzen fur Parks Garten und Raume Quellen BearbeitenDie Familie der Crassulaceae bei der APWebsite engl Die Familie der Crassulaceae bei DELTA engl Kunjun Fu Hideaki Ohba amp Michael G Gilbert Crassulaceae in der Flora of China Volume 8 S 202 Online Reid V Moran Crassulaceae in der Flora of North America Volume 8 S 147 Online Literatur Bearbeiten S B Gontcharova A A Gontcharov Molecular phylogeny and systematics of flowering plants of the family Crassulaceae DC In Molecular Biology Band 43 Nummer 5 S 794 803 DOI 10 1134 S0026893309050112 Henk t Hart Urs Eggli Evolution and Systematics of the Crassulaceae Backhuis Publishers Leiden 1995 ISBN 90 73348 46 3 Urs Eggli Sukkulenten Lexikon Band 4 Crassulaceae Dickblattgewachse 2003 ISBN 3 8001 3998 7 Pablo Carrillo Reyes Victoria Sosa Mark E Mort Molecular phylogeny of the Acre clade Crassulaceae dealing with the lack of definitions for Echeveria and Sedum In Molecular Phylogenetics and Evolution Band 53 Nr 1 2009 S 267 276 DOI 10 1016 j ympev 2009 05 022 J Thiede U Eggli Crassulaceae In Klaus Kubitzki Hrsg The Families and Genera of Vascular Plants Band 9 Flowering Plants Eudicots Springer Berlin Heidelberg New York 2007 ISBN 978 3 540 32214 6 S 83 118 DOI 10 1007 978 3 540 32219 1 12 David J Mabberley The Plant Book A portable dictionary of the higher plants Cambridge University Press Cambridge u a 1987 ISBN 0 521 34060 8 Einzelnachweise Bearbeiten Armen Takhtajan Flowering plants 2 Auflage Springer 2009 ISBN 978 1 4020 9608 2 S 305 DOI 10 1007 978 1 4020 9609 9 J Thiede U Eggli Crassulaceae 2007 S 93 J Thiede U Eggli Crassulaceae 2007 S 100 113 Crassulaceae In Urs Eggli Sukkulenten Lexikon Band 4 Crassulaceae Dickblattgewachse 2003 S 1 Umbilicus rupestris bei Plants for a Future Dudleya bei Plants for a Future Rhodiola bei Plants for a Future Orostachys japonica bei Plants for a Future Sedum bei Plants for a Future Weiterfuhrende Literatur BearbeitenHong Chang Lei Zhang Huanhuan Xie Jianquan Liu Zhenxiang Xi Xiaoting Xu The Conservation of Chloroplast Genome Structure and Improved Resolution of Infrafamilial Relationships of Crassulaceae In Frontiers in Plant Science Band 12 2021 e631884 doi 10 3389 fpls 2021 631884 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dickblattgewachse Crassulaceae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien International Crassulaceae Network bei crassulaceae ch deutsch Die Crassulaceae Datenbank bei crassulaceae com deutsch Theodor C H Cole Crassulaceae Phylogenie Poster CrassPP D Abgerufen am 11 September 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dickblattgewachse amp oldid 235026720