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Die Schwarzachschlucht ist ein etwa 2 2 Kilometer langes und schluchtartiges Flusstal sudlich von Schwarzenbruck im mittelfrankischen Landkreis Nurnberger Land in Bayern Es ist benannt nach dem Fluss Schwarzach Schwarzach Durchbruch IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaFelsen bei GsteinachFelsen bei GsteinachLage SchwarzenbruckFlache 38 2685Kennung NSG 00300 01WDPA ID 165487Natura 2000 ID DE6633371Geographische Lage 49 21 N 11 13 O 49 35154 11 21398 Koordinaten 49 21 6 N 11 12 50 OSchwarzachschlucht bei Schwarzenbruck Bayern Einrichtungsdatum 1936Verwaltung Nurnberger Land Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geotop 3 Naturschutzgebiet 4 Entstehung 5 Nutzung 6 Wandern 7 Tour durch die Schlucht 8 Bildergalerie 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Schlucht liegt an der sudlichen Grenze des Lorenzer Reichswaldes in Mittelfranken Der Fluss bildet die Grenze zwischen dem im Norden liegenden Landkreis Nurnberger Land und dem Landkreis Roth In Richtung Westen endet die Schlucht am Bruckkanal und im Osten sudlich des Schwarzenbrucker Gemeindeteiles Gsteinach nahe dem Naturschutzgebiet Schwarzenbrucker Moor Geotop BearbeitenDie Schwarzachschlucht wird auch Schwarzachklamm oder Schwarzachdurchbruch genannt Die Schlucht ist vom Bayerischen Landesamt fur Umwelt als Geotop 574R001 1 ausgewiesen und mit dem offiziellen Gutesiegel Bayerns schonste Geotope ausgezeichnet worden 2 Siehe auch Liste der Geotope im Landkreis Nurnberger Land Naturschutzgebiet BearbeitenDie gesamte Schlucht ist seit 1936 ein ausgewiesenes 41 Hektar grosses Naturschutzgebiet 3 und tragt die Katasternummer NSG 00300 01 4 Der Hauptgrund fur die Unterschutzstellung ist der Reichtum an Moosen Erganzend sind unmittelbar am Fluss Erlen Auwalder und an den Hangen Mischwalder mit Buchen Kiefern und Fichtenbesatz zu finden Durch die zuruckhaltende Nutzung der Waldwirtschaft verbleibt regelmassig das Totholz Das Naturschutzgebiet ist Bestandteil des Natura 2000 Netzwerkes und als Teil des Schutzgebietes DE6633371 NSG Schwarzach Durchbruch und Rhatschluchten bei Burgthann 5 ausgewiesen Entstehung BearbeitenDer kleine Fluss Schwarzach hat sich zwischen dem Schwarzenbrucker Gemeindeteil Gsteinach und dem Bruckkanal des Ludwig Donau Main Kanals tief in den Burgsandstein eingeschnitten Der mittlere Burgsandstein ist vor etwa 215 Millionen Jahren wahrend des Erdmittelalters Trias entstanden Diese Gesteinsart ist im westlichen und sudlichen Mittelfranken weit verbreitet 6 Hartes und widerstandsfahiges Gestein wie der Burgsandstein verengt ein Tal zur Schlucht Die Erosionskraft des Flusses konnte sich nur entlang von Kluften und Storungen in das Gestein einschneiden Die harten Sandsteinarten bilden hierbei die steilen Schluchtwande Weniger harte Gesteinsschichten wie Tonschichten und Schwachezonen fuhrten besonders bei Hochwasser zu einer Unterspulung der Uferbereiche Dadurch entstanden Auskolkungen uberhangende Dacher und Brandungshohlen Die beiden grossten Hohlen dieser Art sind die Karlshohle und die Gustav Adolf Hohle nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp 180 Grad Panoramablick Karlshohle Januar 2013 Der Fluss verdankt seine erhohte Erosionskraft einem geologischen Ereignis vor etwa 1 5 Millionen Jahren Der Main durchbrach damals bei Eltmann den Steigerwald und floss fortan nicht mehr nach Suden zur Donau hin sondern westlich in den Rhein Alle mainfrankischen Flusse so auch die Schwarzach hatten durch diese Umlenkung einen kurzeren Weg zum Meer und steileres Gefalle Gerade im Bereich von Altdorf und Burgthann fuhrte dies zu Bildung imposanter Rathschluchten wie der Teufelskirche von Grunsberg Nutzung BearbeitenDie Schlucht ist ein Naturschutzgebiet und ein beliebtes Naherholungsgebiet Am Nordufer des Flusses fuhren Wanderwege sowie ein geologischer Lehrpfad mit Hinweistafeln durch die Schlucht Am Sudufer befindet sich ein ehemaliger Felsensteig der aber wegen Absturzgefahr heute gesperrt ist Zusatzlich sind dort einige aufgelassene Steinbruche zu finden Wassersport ist auf dem Fluss nicht moglich Wandern BearbeitenDer Wanderweg durch die Klamm ist nach dem verstorbenen Altburgermeister Albrecht Frister benannt 7 Tour durch die Schlucht BearbeitenParkmoglichkeiten befinden sich beim Ausflugslokal Bruckkanal an der Autobahnraststatte Feucht und dem Schwarzenbrucker Kirchweihplatz Mit dem OPNV VGN erfolgt die Anreise mit der S Bahn Linie 3 Haltestelle Ochenbruck Von dort sind es etwa 20 Gehminuten bis zum Anfang der Schlucht Flussabwarts gesehen befindet sich der Einstieg in den wildromantischen Teil der Schlucht sudlich von Gsteinach Vorbei an bizarren Felsformationen gelangen wir zu einem grosseren freien Areal mit den Resten eines ehemaligen Granitwerkes Auf dem Gelande befand sich auch eine Gastwirtschaft die 2006 abgerissen wurde Seit dem Abbruch gab es mehrfach Plane das Gelande fur Wohnbebauung zu nutzen Im Marz 2014 ist das Baurecht abgelaufen und wird vom Landratsamt nicht mehr verlangert Es ist jetzt geplant das Areal zu renaturieren 8 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panoramablick ehemaliges Granitwerk Mai 2013 Im Anschluss kommen wir zur Gustav Adolf Hohle Die Gustav Adolf Hohle hat ihren Namen von der Tatsache dass der Schwedenkonig hier nach einem Gefechtssieg siehe hierzu Affalterbach im Dreissigjahrigen Krieg im Jahre 1632 einer Predigt des Nurnberger Pfarrers Cornelius Mareius beiwohnte Hier finden immer wieder diverse Feiern statt welche ihre Spuren deutlich hinterlassen haben Unmittelbar nach der Gustav Adolf Hohle kurz vor einem in den Fels eingelassenen Wohnhaus fallt an der Felswand lochrige netz oder wabenformige Verwitterung auf Diese Erscheinung wird als Galerie oder Wabenverwitterung Tafone beziehungsweise als Brockellocher bezeichnet Man findet diese Erscheinungen haufig im Sandstein Entstanden sind diese da Sandstein aus einzelnen Sandkornern besteht die durch ein Bindemittel zusammengehalten werden Durch eindringendes Wasser wird die Struktur aber verandert und an bindemittelfreien Stellen brockelt der lose Sand ab Zuruck bleiben die bindemittelhaltigen und harten Stellen Nun muss die Schlucht kurz verlassen werden Etwa 200 Meter westlich erfolgt jedoch der Abstieg uber Treppen wieder zuruck in die Schlucht Dort befindet sich das Flusskraftwerk Gsteinach mit einer kleinen Staustufe Das Kraftwerk besteht seit dem 19 Jahrhundert hat eine Leistung von 82 kW und befindet sich heute im Privatbesitz Kurz hinter dem Kraftwerk liegt hangaufwarts die Schwarzenbrucker Klaranlage Das geklarte Wasser wird hier in die Schwarzach geleitet Der Hang zur Klaranlage wurde im Herbst 2012 aus Sicherheitsgrunden vollstandig abgeholzt 9 was auch erhebliche aber vergebliche Proteste in der Bevolkerung ausloste Der Weg erreicht jetzt die Karlshohle Durch einen niedrigen Durchgang gelangt man uber eine Holztreppe in die Halbhohle Im Anschluss fuhrt der Weg uber einen Steg und bald weitet sich sodann die Schlucht Den Abschluss der Schwarzachschlucht bildet der machtige Bruckenbogen des Bruckkanals Kurz davor leitet eine Treppe zum Ausflugslokal Waldschanke Bruckkanal hinauf Auf halber Hohe befindet sich der Austritt einer kleinen Quelle Bildergalerie Bearbeiten nbsp Die Schlucht im Sommer Juli 2012 nbsp Die Schlucht im Herbst November 2012 nbsp Die Schlucht im Winter Januar 2013 nbsp Brockellocher im Fels nbsp Felsensaule nahe Gsteinach nbsp Farbenspiel im Fels nbsp Quellaustritt nahe der Karlshohle Juli 2012 nbsp Flusskraftwerk Gsteinach nbsp Felswand bei Gsteinach 2023 Literatur BearbeitenBrigitte Kaulich Rolf K F Meyer Hermann Schmidt Kaler Wanderungen in die Erdgeschichte Band 11 Von Nurnberg durch die Pegnitz Alb zur Bayerischen Eisenstrasse Schriftenreihe des Frankischen Schweiz Vereins Die Frankische Schweiz Heimatkundliche Beihefte 15 Verlag Dr Friedrich Keil Munchen 2000 ISBN 3 931516 76 8 S 44 57 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Schwarzach Durchbruch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lage und Ausdehnung des Naturschutzgebietes Abgerufen am 1 Mai 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Geotop Schwarzachschlucht bei Schwarzenbruck abgerufen am 20 Marz 2020 Schwarzachklamm www nuernberger land de Verordnung des Naturschutzgebietes 1 2 Vorlage Toter Link www nuernberger land de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Abgerufen am 16 Marz 2017 Regierung Mittelfranken NSG Schwarzachschlucht Memento des Originals vom 6 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www regierung mittelfranken bayern de Abgerufen 29 Januar 2013 Natura 2000 DE6633371 NSG Schwarzach Durchbruch und Rhatschluchten bei Burgthann Abgerufen am 22 Juni 2013 Informationstafel Schwarzachschlucht Abgerufen am 28 Januar 2013 PDF 2 4 MB Albrecht Frister Wanderweg Abgerufen am 22 August 2023 Tageszeitung Der Bote Ausgabe vom 28 Marz 2014 Presseartikel Freie Sicht auf die Klaranlage Abgerufen am 28 Januar 2013 Naturschutzgebiete im Landkreis Nurnberger Land nbsp Das Wappen des Landkreises Nurnberger Land nbsp Flechten Kiefernwalder sudlich Leinburg Schwarzach Durchbruch Schwarzenbrucker Moor Oberes Molsberger Tal Rinntal bei Alfeld Schottental bei Heldmannsberg Feuchtgebiet und Sandmagerrasen bei Speikern Pegnitzau zwischen Ranna und MichelfeldNaturschutzgebiete im Landkreis Roth Bach und Schluchtwald bei Untermassing Baggerweiher zwischen Bechhofen und Gauchsdorf Kuhbachtal bei Hausen Nordwestufer der Rothsee Hauptsperre Sagmuhle Schwarzach Durchbruch Stauwurzel des Rothsees Thalachwiesen Vogelfreistatte Kauerlacher Weiher Vogelfreistatte Schwarzachwiesen bei Freystadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwarzachschlucht 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