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Der Schopf Tintling Coprinus comatus auch Spargelpilz Porzellantintling oder Tintenpilz genannt ist eine Pilzart aus der Familie der Champignonverwandten Er ist in Europa heimisch haufig und jung ein ausgezeichneter wenngleich nicht sehr haltbarer Speisepilz denn alte Exemplare zerfliessen zu einer tintenartigen Flussigkeit Die Art ist kultivierbar im Handel wird beispielsweise Kornerbrut angeboten die vom Pilzgeflecht durchwachsen ist 1 Schopf TintlingSchopf Tintling Coprinus comatus SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse AgaricomycetidaeOrdnung Champignonartige Agaricales Familie Champignonverwandte Agaricaceae Gattung Tintlinge Coprinus Art Schopf TintlingWissenschaftlicher NameCoprinus comatus O F Mull Fr Pers Er wurde von der Deutschen Gesellschaft fur Mykologie zum Pilz des Jahres 2024 ernannt 2 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Artabgrenzung 3 Okologie und Phanologie 4 Verbreitung 5 Bedeutung 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Beginnende Tropfenbildung am Hutrand und fluchtiger Ringrest am StielMakroskopische Merkmale BearbeitenDer Hut ist 5 10 cm hoch und 3 6 cm breit Bei jungen Exemplaren ist der Hut ei bis walzenformig mit zunehmendem Alter offnet er sich und wird allmahlich glockenformig Die anfangs fast reinweisse nur am Rand schwach beige bis rosa und an der Spitze rotlich bis braunliche Huthaut der Aussenseite reisst mit dem Wachstum zu Schuppen auf Das Fruchtfleisch ist weiss und dunn Die Lamellen sind anfangs aufgrund der Hutform nicht sichtbar jung weiss spater rosafarben Im Alter losen sich Hut und Lamellen in einer tintenartigen Flussigkeit auf Dieser Prozess ist eine Autolyse Diese Eigenart ist eine Methode Sporen zu verbreiten Diese tropfen mit der Flussigkeit ab werden parallel aber auch als Staub durch Luftbewegungen verbreitet 3 Der knollige geschuppte langsfaserige Stiel ist weiss hat einen Durchmesser von 1 2 cm und tragt einen schmalen hautigen und unverwachsenen Ring nbsp Tintlingparchen Aufnahmen an vier aufeinanderfolgenden Tagen eher kuhles Wetter auf den EifelhohenMikroskopische Merkmale Bearbeiten Die Sporen sind elliptisch 10 15 7 8 Mikrometer undurchsichtig schwarz und haben eine Keimspalte Artabgrenzung BearbeitenVerwechslungsgefahr besteht unter Umstanden mit dem ebenfalls geniessbaren Falten Tintling Coprinopsis atramentaria der allerdings in Verbindung mit dem Genuss alkoholischer Getranke zu Vergiftungserscheinungen fuhrt Okologie und Phanologie BearbeitenDer Schopf Tintling kommt an Wegrandern und auf Wiesen vor Im Lebensraum Stadt ist er einer der charakteristischsten Pilze der oft in grossen Gruppen auf gedungten Rasenflachen mitten in Wohnsiedlungen wachst Die Art lebt saprotroph und nematophag kann also kleine Fadenwurmer Nematoden erbeuten und verdauen Hierzu bildet der Schopf Tintling an seinem im Boden lebenden Myzel Fangorgane aus kleine kugelige Strukturen mit dornigen Auswuchsen mit deren Hilfe er ein Toxin ausscheidet das Nematoden unbeweglich macht Die Nematoden werden schliesslich von Hyphen des Schopf Tintlings besiedelt und innerhalb weniger Tage verdaut 4 Die Fruchtkorper erscheinen ab April bis tief in den November hinein in Mitteleuropa erreicht die Fruktifikation im September ihren Hohepunkt Verbreitung BearbeitenDer Schopf Tintling ist in der gesamten nordlichen Hemisphare weit verbreitet Bedeutung BearbeitenDer Schopf Tintling gilt jung solange der Hut noch nicht ausgebreitet ist und die Lamellen noch weiss sind als guter Speisepilz Er hat eine zarte Konsistenz und ein mildes Aroma Der Pilz muss sehr schnell verwertet werden da auch junge Exemplare nach dem Ernten bald tintig zerfliessen und dann nicht mehr geniessbar sind Der Schopf Tintling enthalt zwar das in Verbindung mit Alkohol giftige Coprin 5 6 allerdings betragt der Anteil mit 26 mg pro kg Frischgewicht nur ein Funftel des Anteils im Falten Tintling eine so geringe Menge dass es zumeist nicht zum Coprinus Syndrom kommt selbst wenn Alkohol zusammen mit der Schopf Tintlings Mahlzeit konsumiert wird 7 8 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Josef Erhart Jiri Kubicka Mirko Svrcek Der grosse Pilzfuhrer Die Pilze Mitteleuropas 1997 ISBN 3 8112 1424 1 Jean Marie Polese Pocket Guide Pilze Koln 1999 ISBN 3 8290 2906 3 Einzelnachweise Bearbeiten Marion Henke Pilzbruten In Dunkelhauser Edelpilzzucht Abgerufen am 8 Januar 2014 Deutsche Gesellschaft fur Mykologie Pilz des Jahres 2024 Schopf Tintling Abgerufen am 24 September 2023 Walter Haidvogl Schopftintling In pilz kultur Abgerufen am 8 Januar 2014 Hong Luo Minghe Mo Xiaowei Huang Xuan Li Keqin Zhang Coprinus comatus A basidiomycete fungus forms novel spiny structures and infects nematode In Mycologia Band 96 2004 S 1218 1224 PDF Online B G Wolters Birgit Stobbe Pilze Munchen 1997 ISBN 3 7787 3603 5 S 134 Rene Flammer Egon Horak Giftpilze Pilzgifte Pilzvergiftungen Ein Nachschlagewerk fur Arzte Apotheker Biologen Mykologen Pilzexperten und Pilzsammler Schwabe Basel 2003 ISBN 3 7965 2008 1 S 63 U Kiwitt H Laatsch Coprin in B torosus Beruht die angebliche Alkoholunvertraglichkeit durch den Verzehr des Netzstieligen Hexenrohrlings Boletus luridus auf einer Verwechslung In Zeitschrift fur Mykologie Band 60 2 Deutsche Gesellschaft fur Mykologie 18 Juni 1994 abgerufen am 2 November 2021 Matthies L amp Laatsch H 1992 Ungewohnliche Pilzvergiftungen Coprin ein Hemmstoff des Alkoholabbaus Pharmazie in unserer Zeit 21 14 20 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schopf Tintling Coprinus comatus Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Schopftintling Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Pilz des Jahres in Deutschland Laubwald Rotkappe 1994 Zunderschwamm 1995 Habichtspilz 1996 Frauen Taubling 1997 Schweinsohr 1998 Satans Rohrling 1999 Konigs Fliegenpilz 2000 Stachelsporige Maandertruffel 2001 Orangefuchsiger Raukopf 2002 Papageigruner Saftling 2003 Echter Hausschwamm 2004 Gemeiner Wetterstern 2005 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