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Der Lilastiel oder Maskierte Rotelritterling Lepista saeva syn Lepista personata Clitocybe saeva ist eine Pilzart aus der Familie der Ritterlingsverwandten Tricholomataceae Der Pilz wachst gewohnlich an grasigen Standorten und ist in ganz Europa verbreitet Ausserlich ahnelt er dem Violetten Rotelritterling Lepista nuda hat aber keinen farbigen Hut Der Lilastiel Rotelritterling wurde von der Deutschen Gesellschaft fur Mykologie zum Pilz des Jahres 2016 ernannt Lilastiel RotelritterlingLilastiel Rotelritterling Lepista saeva SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse AgaricomycetidaeOrdnung Champignonartige Agaricales Familie Ritterlingsverwandte Tricholomataceae Gattung Rotelritterlinge Lepista Art Lilastiel RotelritterlingWissenschaftlicher NameLepista saeva Fries P D Orton Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Artabgrenzung 3 Verbreitung und Okologie 4 Systematik und Taxonomie 5 Bedeutung 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Junger Fruchtkorper des Lilastiel RotelritterlingsMakroskopische Merkmale Bearbeiten Der Hut ist 5 15 cm breit zuerst halbkugelig oder gewolbt und mit fortschreitendem Alter fast flach ausgebreitet Er ist blassgrau ockergrau blassbraunlich und alt graubraun gefarbt Der Hut hat eine glatte matte feucht glanzende und sich fettig anzufuhlende Oberflache die oft ein wenig hygrophan ist Der Hutrand ist anfangs eingerollt oder eingebogen und spater wenn der Pilz sich ausgebreitet hat mehr oder weniger scharf Auf der Unterseite des Hutes befinden sich die eng stehenden cremefarbenen bis hellbraunen oder grauen Lamellen die am Stiel ausgebuchtet angewachsen oder freistehend sind Bisweilen haben sie einen rosa oder lilafarbenen Reflex Die Lamellenschneiden sind glatt oder leicht wellig und das Sporenpulver ist blassrosa Der Stiel ist meist kraftig lila oder violett gefarbt altere Exemplare konnen aber verblassen Die Stieloberflache ist auffallend langsrissig fasrig Der 6 7 cm hohe und 2 5 3 cm dicke unberingte Stiel ist zylindrisch und hat manchmal eine mehr oder weniger knollige oder konische Basis 1 2 Das weisse bis bleiche Fleisch ist dick fest und beim Schneiden zerbrechlich Es riecht nur schwach und hat einen milden nussartigen Geschmack Mikroskopische Merkmale Bearbeiten Unter einem Lichtmikroskop erscheinen die Sporen hyalin bis rosa ellipsoid geformt und mit feinen Warzen Die Sporen Masse sind 6 bis 8 auf 4 bis 5 Mikrometer 1 2 3 4 Artabgrenzung BearbeitenDer typische Doppelganger des Lilastiel Rotelritterling ist der Violette Rotelritterling Lepista nuda Dieser ist meist in allen Teilen kraftig violett gefarbt und besitzt einen auffalligen wurzigen Geruch wahrend der Lilastiel Rotelritterling nur schwach riecht und neutral schmeckt Ausserdem unterscheiden sich die beiden Rotelritterlinge durch ihren Standort 3 Verbreitung und Okologie BearbeitenDer Lilastiel Rotelritterling besiedelt offene Grasflachen und Weiden kann aber auch in Parks auf Waldlichtungen und an Waldrandern angetroffen werden Er unterscheidet sich damit zusatzlich vom Violetten Rotelritterling Lepista nuda der gewohnlich nur in Waldern zu finden ist Der Lilastiel Rotelritterling fruchtet gesellig und wachst oft in Reihen oder bildet ausgepragte Hexenringe 1 2 Der Pilz fruktifiziert vom Sommer bis Anfang Winter Haupterscheinungszeit ist erst im Spatherbst vom Oktober bis in den Dezember hinein wobei uberstandige Fruchtkorper auch schon mal uber den Jahreswechsel hinaus gefunden werden konnen Die Art ist in Europa weit verbreitet aber nicht haufig 1 Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in Deutschland Daher wird der Lilastiel Rotelritterling von der Deutschen Gesellschaft fur Mykologie DGfM zu den Verantwortungsarten bei Grosspilzen in Deutschland gezahlt 5 Es gibt auch Nachweise aus Nordamerika wo die Art angeblich in Kalifornien gefunden wurde 6 Systematik und Taxonomie BearbeitenDie Art wurde ursprunglich 1818 von Elias Magnus Fries als Agaricus personatus beschrieben Mordecai Cubitt Cooke stellte ihn 1871 in die Gattung Lepista und gab ihm damit seinen heute noch gebrauchlichen Namen Lepista personata Es folgten weitere Namen namlich 1960 Lepista saeva von P D Orton und 1969 Clitocybe saeva von H E Bigelow amp A H Smith wovon letzterer den Pilz der grosseren Gattung der Trichterlinge Clitocybe zuordnet 7 Das Art Epitheton saevus ist im Latein ein Adjektiv das grimmig schrecklich wutend wild oder heftig bedeutet Desgleichen ist personatus ein Partizip das maskiert oder verkleidet bedeutet 8 Bedeutung BearbeitenLilastiel Rotelritterlinge werden gemeinhin als essbar angesehen sind aber auch fur das Auslosen von Allergien bei empfindlichen Personen bekannt Der Rohgenuss bietet sich wegen der Gefahr einer Hamolyse nicht an wobei aber auch allergische Reaktionen auf gekochte Lilastiel oder Violette Rotelritterlinge bekannt sind Lilastiel Rotelritterlinge sind oft von Fliegenlarven befallen und nicht gut lagerfahig sie sollten daher bald nach dem Sammeln verbraucht werden Sie sind auch sehr porig und sollten daher am besten an einem trockenen Tag gesammelt werden 9 Nach Meinung der meisten Mykologen werden Lilastiel Rotelritterlinge trotz ihrer Farbung als ausgezeichnete Pilze angesehen Sie konnen als Pilzgemuse Cremesauce oder in Butter sautiert gegessen werden Sie konnen auch wie Kutteln oder als Omelettfullung zubereitet werden 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lilastiel Rotelritterling Lepista saeva Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lepista personata im Index Fungorum Mushroom Collecting com The Blewit All that Rain Promises and More BlewitEinzelnachweise Bearbeiten a b c d C Bas Flora Agaricina Neerlandica Critical Monographs on Families of Agarics and Boleti Occurring in the Netherlands Vol 3 CRC Press 1995 ISBN 90 5410 616 6 S 74 google com abgerufen am 13 November 2009 a b c L Yordanov S Vanev V Fakirova The Fungi in Bulgaria Gbite v Blgariya Bulgarische Akademie der Wissenschaften Sofia 1978 S 182 a b Ewald Gerhart Hrsg Pilze Band 1 Lamellenpilze Taublinge Milchlinge und andere Gruppen mit Lamellen Spektrum der Natur BLV Band 1 BLV Verlagsgesellschaft Munchen Wien Zurich 1984 ISBN 3 405 12927 3 S 69 Hans E Laux Hrsg Der Kosmos PilzAtlas Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 440 10622 5 S 60 Matthias Luderitz Andreas Gminder Verantwortungsarten bei Grosspilzen in Deutschland In Deutsche Gesellschaft fur Mykologie Hrsg Beiheft zur Zeitschrift fur Mykologie Band 13 2014 dgfm ev de David Arora 1986 Mushrooms Demystified Berkeley CA Ten Speed Press ISBN 0 89815 169 4 Lepista personata taxon record details at Index Fungorum CAB International abgerufen am 13 Dezember 2016 A Jamieson R Ainsworth T Morell Latin dictionary Morell s abridgment Moon Boys amp Graves London 1828 S 400 476 google com abgerufen am 31 Oktober 2009 a b Richard Mabey Food for Free HarperCollins 2004 ISBN 0 00 718303 8 Pilz des Jahres in Deutschland Laubwald Rotkappe 1994 Zunderschwamm 1995 Habichtspilz 1996 Frauen Taubling 1997 Schweinsohr 1998 Satans Rohrling 1999 Konigs Fliegenpilz 2000 Stachelsporige Maandertruffel 2001 Orangefuchsiger Raukopf 2002 Papageigruner Saftling 2003 Echter Hausschwamm 2004 Gemeiner Wetterstern 2005 Astiger Stachelbart 2006 Puppen Kernkeule 2007 Bronze Rohrling 2008 Blauer Rindenpilz 2009 Schleiereule 2010 Roter Gitterling 2011 Graue Kraterelle 2012 Braungruner Zartling 2013 Gemeiner Tiegelteuerling 2014 Verzweigte Becherkoralle 2015 Lilastieliger Rotelritterling 2016 Judasohr 2017 Wiesen Champignon 2018 Gruner Knollenblatterpilz 2019 Gemeine Stinkmorchel 2020 Grunling 2021 Fliegenpilz 2022 Sumpf Haubenpilz 2023 Schopf Tintling 2024 nbsp Bitte die Hinweise zum Pilzesammeln beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lilastiel Rotelritterling amp oldid 228392262