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Der Papageigrune Saftling oder Papageien Saftling 1 Gliophorus psittacinus Syn Hygrocybe psittacina ist eine Pilzart aus der Familie der Schnecklingsverwandten Hygrophoraceae Er wird aufgrund phylogenetischer Untersuchungen nicht mehr zu den Saftlingen Hygrocybe sondern zu den Schleimsaftlingen Gliophorus gezahlt 2 Papageigruner SaftlingPapageigruner Saftling Gliophorus psittacinus SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse AgaricomycetidaeOrdnung Champignonartige Agaricales Familie Schnecklingsverwandte Hygrophoraceae Gattung Schleimsaftlinge Gliophorus Art Papageigruner SaftlingWissenschaftlicher NameGliophorus psittacinus Schaeff Herink Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Vorkommen 2 1 Verbreitung 2 2 Okologie 2 3 Bestand und Gefahrdung 3 Bedeutung 4 Systematik 5 Weblinks 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Ziegelbraune Varietat Gliophorus psitaccinus var perplexus Makroskopische Merkmale Bearbeiten Der Papageigrune Saftling bildet relativ kleine Fruchtkorper mit 1 4 5 cm breiten Huten und 4 7 cm langen bis 1 2 cm starken hohlen oft verbogenen und gefurchten Stielen Farblich ist die Art sehr variabel sie kann vom namensgebenden Papageigrun uber zitronen gelb orange bis fleischrotlich oder in violetten Tonen gefarbt sein Im Alter blassen die Fruchtkorper aus und sind dann blassgelb bis weisslich gefarbt die Stielspitze bleibt dabei am langsten grun Die Huthaut ist jung mit dickem grunem Schleim bedeckt bei feuchtem Wetter sind die Hute schleimig und gerieft trocken glanzend Die dicken und bauchigen Lamellen sind hell dottergelb gefarbt manchmal etwas grunlich oder rotlich sie stehen entfernt und sind am Stiel angeheftet Mikroskopische Merkmale Bearbeiten Die Hutdeckschicht ist eine Ixocutis mit parallel liegenden Hyphen von denen die oberen gelifiziert sind Die Septen weisen Schnallen auf Die Sporen sind ellipsoid bis ovoid und 7 10 4 5 5 µm im Mittel 9 5 1 µm gross Die Basidien sind uberwiegend viersporig und 35 48 7 9 µm gross Zystiden fehlen 3 4 Vorkommen BearbeitenVerbreitung Bearbeiten Der Papageigrune Saftling kommt in Sudafrika Argentinien den Kanarischen Inseln Korea Japan Kamtschatka den USA Kanada und Gronland vor In Europa ist die Art von Sudeuropa bis Skandinavien Island und Faroern und von Grossbritannien und Frankreich bis ins Baltikum und Nordostrussland vertreten In Deutschland ist der Papageigrune Saftling weit verbreitet Okologie Bearbeiten Der Papageigrune Saftling bewohnt Trockenrasen Wacholderheiden extensiv bewirtschaftete und hochstens massig gedungte Wiesen und Weiden Daneben kommt er auf Triften Dunen grasigen Waldrandern seltener an lichten Stellen an Waldern vor gelegentlich bis an den Rand von Flachmooren Sehr selten ist die Art auch in Parks zu finden Bestand und Gefahrdung Bearbeiten Im Vergleich zu anderen Saftlingen im weiteren Sinne stellt der Papageigrune Saftling an den pH Wert Nahrstoffgehalt und die Feuchte des Bodens geringere Anspruche und kommt mit unterschiedlichen Ausgangsgesteinen zurecht Er vertragt sogar eine massige Dungung mit ausgereiften organischen Dungern Kunstdunger und Gulle bringen ihn aber zum Verschwinden Der Papageigrune Saftling ist trotz dieser grosseren okologischen Amplitude durch Nahrstoffeintrag und Uberdungung seiner Lebensraume im Ruckgang begriffen Die Rote Liste der gefahrdeten Pilzarten Deutschlands fuhrt die Art auf der Vorwarnliste Kategorie V 5 Bedeutung BearbeitenDer Papageigrune Saftling ist in Deutschland geschutzt und darf nicht gesammelt werden im Naturschutz dient er auch als Indikator fur wertvolle nahrstoffarme Grasgesellschaften Wegen dieser Zeigerfunktion fur wertvolle Grasgesellschaften wurde die Art 2003 von der Deutschen Gesellschaft fur Mykologie zum Pilz des Jahres gewahlt Er wirkt auf den menschlichen Organismus leicht giftig in grosseren Mengen genossen verursacht er Verdauungsstorungen 6 Systematik BearbeitenVom Papageigrunen Saftling wurden auch abweichende Varietaten beschrieben so die Varietat abietinus aus Frankreich die sich durch ganzlich grune Lamellen das Fehlen von Rottonen und das Vorkommen auf Fichtennadelstreu von der Varietat psittacinus unterscheidet Der Ziegelbraune Saftling Gliophorus psittacinus var perplexus ist kraftig ziegel bis rotbraun gefarbt und hat keine grunen Farbtone Diese Form kommt in Sudamerika Japan Nordamerika und Europa vor Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Papageigruner Saftling Hygrocybe psittacina Album mit Bildern Videos und Audiodateien Pilz des Jahres 2003 der DGfMQuellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten German Josef Krieglsteiner Hrsg Andreas Gminder Die Grosspilze Baden Wurttembergs Band 3 Standerpilze Blatterpilze I Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3536 1 Einzelnachweise Bearbeiten Markus Fluck Welcher Pilz ist das 3 Auflage Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co KG Stuttgart 2009 ISBN 978 3 440 11561 9 S 143 M Babos K Halasz T Zagyva A Zold Balogh D Szego Preliminary notes on dual relevance of ITS sequences and pigments in Hygrocybe taxonomy In Persoonia Molecular Phylogeny and Evolution of Fungi Band 26 Nr 1 30 Juni 2011 S 99 107 doi 10 3767 003158511X578349 PMID 22025807 ingenta com abgerufen am 5 Juni 2020 Andreas Bresinsky Beitrage zu einer Mykoflora Deutschlands 2 Die Gattungen Hydropus bis Hypsizigus In Regensburger Mykologische Schriften 15 Regensburg 2008 S 134 135 J Breitenbach und F Kranzlin Pilze der Schweiz Band 3 Boletales Agaricales und lamellige Polyporales Luzern 1991 ISBN 978 3 85604 005 5 Detailseite Gliophorus psittacinus In Rote Liste Zentrum 2016 abgerufen am 20 Februar 2023 Hans E Laux Der grosse Kosmos Pilzfuhrer Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelgangern Franckh Kosmos Stuttgart 2001 ISBN 3 440 08457 4 S 116 Pilz des Jahres in Deutschland Laubwald Rotkappe 1994 Zunderschwamm 1995 Habichtspilz 1996 Frauen Taubling 1997 Schweinsohr 1998 Satans Rohrling 1999 Konigs Fliegenpilz 2000 Stachelsporige Maandertruffel 2001 Orangefuchsiger Raukopf 2002 Papageigruner Saftling 2003 Echter Hausschwamm 2004 Gemeiner Wetterstern 2005 Astiger Stachelbart 2006 Puppen Kernkeule 2007 Bronze Rohrling 2008 Blauer Rindenpilz 2009 Schleiereule 2010 Roter Gitterling 2011 Graue Kraterelle 2012 Braungruner Zartling 2013 Gemeiner Tiegelteuerling 2014 Verzweigte Becherkoralle 2015 Lilastieliger Rotelritterling 2016 Judasohr 2017 Wiesen Champignon 2018 Gruner Knollenblatterpilz 2019 Gemeine Stinkmorchel 2020 Grunling 2021 Fliegenpilz 2022 Sumpf Haubenpilz 2023 Schopf Tintling 2024 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Papageigruner Saftling amp oldid 239254631