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Die Schlacht im Schwaderloh wurde am 11 April 1499 wahrend des Schwabenkrieges zwischen Truppen des Schwabischen Bundes und der Schweizerischen Eidgenossenschaft ausgetragen Die vor allem in der Schweizergeschichte verbreitete Bezeichnung leitet sich vom Lager der eidgenossischen Truppen bei dem Weiler Schwaderloh her der etwa vier Kilometer sudlich der Stadt Konstanz liegt Mit dem Schwaderloh wurde 1499 und auch in der eidgenossischen Chronistik des 16 Jahrhunderts jedoch nicht der Weiler sondern ein breiteres Gebiet vor Konstanz mit dem Hohenzug des Tagerwiler Walds und sudlich davon bezeichnet Das eigentliche Schlachtfeld liegt bei Triboltingen weshalb in neuerer Zeit auch die Bezeichnung Schlacht bei Triboltingen aufgekommen ist Schlacht im SchwaderlohTeil von SchwabenkriegDie Schlacht im Schwaderloh aus der Chronik des Johannes StumpfDatum 11 April 1499Ort Triboltingen im Kanton Thurgau SchweizAusgang Sieg der EidgenossenschaftKonfliktparteienKonig Maximilian I Schwabischer Bund Alte Eidgenossenschaft Bern Luzern Freiburg und Gemeine Herrschaft ThurgauBefehlshaberWolfgang von Furstenberg Rudolf Has und UnterbefehlshaberTruppenstarke6000 7000 schwabische Ritter und Landsknechte ca 1500 Luzerner Thurgauer Berner FreiburgerVerluste1300 2000 Tote ca 100 ToteSchlachten und Gefechte im Schwabenkrieg Triesen Hard Bruderholz Hallau Schwaderloh Frastanz Calven Dornach Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Schlacht 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenIm Dezember 1498 war Konstanz Mitglied des Schwabischen Bundes geworden der 1499 in den Schwaben oder Schweizerkrieg mit der Schweizerischen Eidgenossenschaft hineingezogen wurde Da Konstanz auf dem linken Ufer des Rheins liegt und damit ein ideales Einfallstor in den eidgenossisch beherrschten Thurgau bot zogen die Heerfuhrer des Schwabischen Bundes im April 1499 ein grosseres Truppenaufgebot in der Stadt zusammen Gut ausgebaute Zufahrtsstrassen ermoglichten das Heranfuhren von Artillerie und von Nachschub jeder Art Der eidgenossischen Tagsatzung war der schwabische Aufmarsch nicht verborgen geblieben Schon im Januar wurden deshalb Wachposten sogenannte Zusatze in das Schwaderloh gelegt um die feindlichen Bewegungen zu beobachten Das Kontingent war jedoch gemass den Klagen der Hauptleute deutlich zu klein weshalb mehrfach um Verstarkungen angefragt wurde Stationierungsorte dieser hauptsachlich aus Thurgauern bestehenden Mannschaften waren unter anderem die Orte Schwaderloh Alterswilen und Dotnacht Mehrere hundert Thurgauer lagerten in Scherzingen nahe dem Bodenseeufer Am Untersee bei Ermatingen und Mannenbach lagen etwa 500 Mann im Zusatz neben Thurgauern auch Berner Freiburger und Luzerner Knechte Die Ermatinger Garnison wurde fast taglich durch Ausfalle aus Konstanz und Gottlieben gereizt und war Artilleriebeschuss von der Insel Reichenau her ausgesetzt Am 11 April 1499 befanden sich auf eidgenossischer Seite im Schwaderloh etwa 1500 Mann davon ca 600 Thurgauer Die Schlacht Bearbeiten nbsp Darstellung des Ablaufs links der Ansturm der Eidgenossen in der Mitte die Schlacht rechts die Flucht der Geschlagenen Chronik von Diebold Schilling 1513 nbsp Nach der Schlacht Frauen und Geistliche sammeln die Leichen der Konstanzer Burger auf dem Schlachtfeld vor der Stadt ein In den fruhen Morgenstunden des 11 Aprils marschierten zwischen 6000 und 7000 schwabische Landsknechte aus Konstanz hinaus um die bei Ermatingen positionierte eidgenossische Abteilung anzugreifen Ein gleichzeitiger Angriff mit Booten von der Insel Reichenau brachte jedoch nicht den gewunschten Uberraschungseffekt so dass die Angegriffenen sich rechtzeitig rusten konnten Die Eidgenossen warfen sich den Angreifern entgegen da sie nur einen kleineren Uberfall vermuteten mussten jedoch wegen der grossen Ubermacht in die nahen Walder zuruckweichen Sie verloren um die 80 Mann und mussten die zwei Luzerner Geschutze zurucklassen die zur Beschiessung der Reichenau nach Ermatingen gebracht worden waren Die schwabischen Truppen besetzten die Dorfer Ermatingen Triboltingen und Mannenbach und begannen zu plundern Offenbar war das Tagesziel fur die Kommandeure bereits erreicht Das eidgenossische Kontingent von Ermatingen vereinigte sich zwischenzeitlich mit den zusammengezogenen Kraften bei Schwaderloh Es wurde beschlossen trotz der Unterlegenheit die schwabischen Truppen anzugreifen bevor sie ihre Beute in Konstanz in Sicherheit bringen konnten Zusammen mit einem weiteren thurgauischen Kontingent von rund 400 Mann das von Scherzingen her eintraf zogen so um die 1800 Eidgenossen auf direktem Weg durch den Wald zwischen Schwaderloh und Triboltingen hinunter in die Ebene am Untersee Als sich die schwabischen Truppen auf den Ruckweg in Richtung Konstanz machten und auch bereits einiges an Wein und Most getrunken worden war griffen die Eidgenossen uberraschend an Der Chronist Niklaus Schradin berichtet in seiner Reimchronik des Schwabenkriegs 1500 dass die Eidgenossen mit grossem Larm Pfeifen und Trommeln aus dem Wald heraus den Hang hinunter nach Triboltingen vorstiessen Die schwabischen Truppen konnten sich gerade noch rechtzeitig unter dem Schutz der Reiterei um einige Stucke Artillerie herum zum Kampf formieren Gemass zeitgenossischen Angaben feuerte die schwabische Artillerie auf die anruckenden Eidgenossen zielte aber zu hoch Der sich dabei entwickelnde Rauch ermoglichte es dann den Eidgenossen ungesehen an die eingenebelte schwabische Schlachtformation heranzukommen und sie durch die Wucht der Spiesstrager zu uberrennen Als sich die schwabische Schlachtordnung aufloste und das Fussvolk zur Flucht ansetzte teilte sich die eidgenossische Formation auf Die Spiesstrager bekampften die schwabischen Ritter zu Pferd wahrend die Hellebardiere und Schwertkampfer den Fluchtenden nachjagten Die Verfolgung reichte bis vor die Mauern von Gottlieben das Tagermoos und bis vor die Mauern von Konstanz 1 Zahlreiche schwabische Landknechte wurden in den Bodensee gedrangt und mussten ihre gesamte Rustung und Habe am Ufer zurucklassen um sich schwimmend in Sicherheit zu bringen oder sich von Booten aufnehmen zu lassen Die meisten der zwischen 1300 und 2000 Mann die die schwabische Seite als Verlust zu beklagen hatte sind so wohl in den Sumpfen oder im See ertrunken Dazu kam die grausame Kriegsfuhrung der Eidgenossen Laut Beschluss der Tagsatzung vom 11 Marz durften in diesem Krieg keine Gefangenen gemacht werden uberdies liess sie die Truppen darauf schworen Jeder der also verletzt liegenblieb wurde niedergemacht Die um die 130 Toten aus Konstanz wurden nach der Schlacht geborgen die restlichen uber 1000 Toten blieben ihrer Ausrustung und Kleider beraubt auf dem Schlachtfeld liegen Die Beute der Eidgenossen war betrachtlich Die gesamte Artillerie der schwabischen Bundestruppen zahlreiche Feldzeichen ein grosser Haufen Waffen Harnische der Tross und die Beute der Plunderungen in und um Ermatingen fielen in ihre Hande Der eidgenossische Sieg sorgte fur eine erhebliche Schwachung der Truppen des Schwabischen Bundes in Konstanz und unterband bis Juli 1499 jegliche Bemuhungen um einen ernsthaften Ausfall in den Thurgau oder eine Storung der eidgenossischen Zuge in den Hegau und den Klettgau Literatur BearbeitenHans Rudolf Kurz Schweizerschlachten Zweite bearbeitete und erweiterte Auflage Francke Bern 1977 ISBN 3 7720 1369 4 S 165 171 Hugo Schneider Die Schlacht von Schwaderloh zum 450 Gedenktag 1499 1949 Herausgegeben von der Thurgauischen Offiziersgesellschaft Bodan Verlag Kreuzlingen 1949 Bruno Meyer Der Thurgau im Schwabenkrieg von 1499 In Thurgauische Beitrage zur vaterlandischen Geschichte Bd 134 1979 S 5 219 darin S 45 63 Zeitgenossische Berichte zur Schlacht im Schwaderloh ausfuhrlich zusammengefasst in Hermann Wiesflecker u a Bearb Regesta Imperii XIV Ausgewahlte Regesten des Kaiserreiches unter Maximilian I 1493 1519 Band 3 Teil 2 Osterreich Reich und Europa 1499 1501 Bohlau Wien Koln Weimar 1998 online Nr 13132 Nr 13133 Nr 13134 Nr 13135 Nr 13146 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht im Schwaderloh Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ralf Seuffert Konstanz 2000 Jahre Geschichte UVK Verlagsgesellschaft Konstanz 2 Auflage 2013 S 68 69 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht im Schwaderloh amp oldid 230412259