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Schonheide niedersorbisch Prasyjca ist ein Ortsteil im ostlichen Teil der Stadt Spremberg im brandenburgischen Landkreis Spree Neisse Schonheide PrasyjcaVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameStadt SprembergKoordinaten 51 34 N 14 30 O 51 5705531 14 5029926 151 Koordinaten 51 34 14 N 14 30 11 OHohe 151 m u NNEinwohner 96 1 Jan 2018 1 Eingemeindung 1 Januar 1974Eingemeindet nach GrausteinPostleitzahl 03130Vorwahl 03563 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Namensdeutung 3 Geschichte 3 1 Besitzer 3 2 Gutshaus 4 Burgermeister nach 1945 5 Sehenswurdigkeiten 5 1 Brauchtum 6 Literatur 7 Personlichkeiten 7 1 Sohne und Tochter der Stadt 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenSchonheide liegt 9 km ostlich der Stadt Spremberg an der Bundesstrasse 156 und etwa 16 km nordlich von Weisswasser Etwa 15 Kilometer nordlich verlauft die Autobahn 15 die von Schonheide aus uber die Bundesstrasse B156 und B115 erreichbar ist Umgebende Ortschaften sind Graustein im Westen Turkendorf und Bloischdorf im Norden Lieskau im Sudosten Der nachste Ort jenseits der Landesgrenze zum Freistaat Sachsen ist Schleife Namensdeutung BearbeitenDurch seine Lage im sorbischen Siedlungsgebiet gab und gibt es fur den Namen Schonheide unterschiedlichste Deutungen Laut Walter Wenzel der die Bedeutung und die Herkunft sorbischer Ortsnamen in der Niederlausitz erforschte bedeutet Prasyjca wendisch folgendes 2 deutsch Siedlung in der schonen Heide mittelhochdeutsch Heide ebenes unbebautes wildwachsendes Land auch Waldland Ostmitteldeutsch grosseres WaldgebietPrasywica hingegen hat demnach folgende Bedeutung wahrscheinlich Siedlung auf kargem Boden oder aber auch Siedlung armer LeuteDer sorbische Schriftsteller und Volkskundler Arnost Muka halt dagegen folgende Bedeutung fur wahrscheinlich 3 Dorf der Raudigen abgeleitet aus dem niedersorbischen prasywy fur raudig kratzig grindig schabig aussatzig oder sprode Geschichte BearbeitenSchonheide eigentlich nur ein Vorwerk des Gutes Bloischdorf wurde ursprunglich nur als die schone Haide bezeichnet Die urkundliche Ersterwahnung von Schonheide ist am 9 November 1527 als die schone haide belegt 4 Am 18 August 1576 wird ein Vorwerk Schone Heide erwahnt 5 1697 wird das Vorwerk unter dem sorbischen Namen Prasywicia Praschwitz erwahnt In den folgenden Jahren kam es immer wieder zu Namensvarianten auf unterschiedlichsten Dokumenten so 1685 von der Praschwitze 1697 Praschwitz 1753 Schone Heyde 1761 Schonheyde 1843 Prasywica Prasyjca 1860 auf Praschwitz oder Schonheyde 1835 wurden samtliche Landereien die zum Vorwerk Schonheide gehorten von 11 Bauern parzelliert und aufgeteilt 1929 Grundung der Freiwilligen Feuerwehr Schonheide 1939 Volkszahlung Schonheide hat 152 Einwohner Die Urkunde der Ersterwahnung hat folgenden Wortlaut Herr Jakob von Kitttlitz b z L e nach dem Tode Konig Ludwigs und auch seines Vaters Hans seine Lehnguter in der Herrschaft Spremberg das Dorf Reuten Reuthen samt der Feste und Vorwerk daselbst und die schone haide mit allen rechten Ober und Niedegerichten dazu die Heide an der Kolczscher Kolziger Grenze ferner die Muhle von Sprembergk Spremberg unabbruchlich der Pacht die jahrlich davon aufs Schloss gegeben wird und einen Freihof in der Stadt Spremberg etliche Weinberge vor Spremberg von denen ihm der Zehnte zusteht 6 Hufen zu Terpt Terpe 6 Hufen zu Schlomen Slamen eine Muhle und eine Hufe in Horn Hornow und die Mannschaft an Klein Dieben Klein Duben desgl das Lehn uber den heiligen Leichmanns Altar in der Pfarrkirche Am 16 April 1945 wurde Schonheide von sowjetischen Truppenverbanden eingenommen und geplundert Durch im Ort verbliebene deutsche Truppen der Waffen SS kam es zu schweren Kampfhandlungen um das verhaltnismassig kleine Schonheide Die Graber von 70 deutsche Soldaten auf dem Friedhof von Schonheide zeugen von der sinnlosen Verteidigung durch diese Verbande Schonheide gehorte nach Kriegsende zu den durch die Kriegseinwirkungen besonders betroffenen Orten in der Umgebung Von 118 Gebauden des Ortes waren 8 Wohnhauser 8 Stallungen und 4 Scheunen komplett zerstort 4 Wohnhauser 4 Stallungen und 2 Scheunen schwer beschadigt und 22 Wohnhauser 22 Stallungen und 19 Scheunen leicht beschadigt 21 zum Wehrdienst einberufene Manner des Ortes kehrten nach Ende des Zweiten Weltkrieges nicht nach Hause zuruck Am 30 Oktober 1959 wurde eine LPG vom Typ I gegrundet am 1 Januar 1962 ein Kindergarten in einem nach Kriegsende errichteten Wohnhaus im Gutspark eroffnet Am 1 Januar 1974 wurde Schonheide nach Graustein eingemeindet und damit Ortsteil von Graustein Aufgrund der Errichtung weiterer Kindergarten in der Umgebung schloss der Kindergarten im Februar 1974 wieder Am 18 Februar 2002 wurde der Vertrag zur Eingliederung von Schonheide in die Stadt Spremberg unterzeichnet am 1 Januar 2003 Graustein nach Spremberg eingemeindet Graustein und Schonheide sind seitdem zwei selbststandige Ortsteile der Stadt Spremberg Besitzer Bearbeiten Das Gut Schonheide wechselte im Laufe seiner Geschichte oft den Eigentumer so dass es heute schwerfallt dies genau und chronologisch zu erfassen Aus uberlieferten Zeugnissen ist bekannt dass Hans von Kittlitz im Jahr 1527 der erste Besitzer war Ihm folgte sein Sohn Jakob Bereits im Jahr 1530 ist als neuer Besitzer Hans von Kockritz verzeichnet Danach wechselte das Gut Schonheide immer wieder den Besitzer teilweise in relativ kurzen Zeitabstanden Folgende weitere Besitzer sind bekannt Jahr Besitzer1539 Georg von der Schulenburg1550 Ludwig von Klitzing Jobst Brand von Lindau Andreas von Lindholz Thomas Gode und Bruder Mark Anton von Carchesien1594 1595 Harbort von Mandelsloh1663 1671 Hans Friedrich Sen 1672 Hans Friedrich Jun und Christian Friedrich1684 1692 von Schutz1693 1697 Dranitz1698 von Normann1714 1717 von Stutterheim1718 Bogrell1725 Curciger1728 1745 von Normann1746 Bolberitz Clauder1752 Weinstock1774 Johann Christoph Weinstock1798 Christian Gottlieb Weinstock1818 1835 Eduard Weinstock Friedrich von der Hagen E C Heinrich von Kopstein1887 Ernst Heinrich von Hagen1905 Heinrich von Hagen Jun Die Familie von Hagen waren die letzten Besitzer des Gut Schonheide Nach dem Tod von Generalleutnant Heinrich von Hagen ging das Gut an seinen Sohn Heinrich von Hagen und seiner Frau Maud uber Im Jahr 1917 fiel Heinrich von Hagen in Galizien Sein Bruder Curt von Hagen der Landeshauptmann in Deutsch Neuguinea war ist dort im Jahr 1897 ermordet worden Heinrich und Maud von Hagen hatten drei gemeinsame Kinder Heinz Margret und Curt Heinz und Margret Schnering verliessen 1935 das Gut Schonheide Heinz siedelt nach Berlin und Marget nach Cottbus uber Im Februar 1940 starb Maud von Hagen so dass nur Curt von Hagen in Schonheide zuruckblieb der aber im Jahr 1945 an der Ostfront als vermisst und schliesslich fur tot erklart wurde In den Jahren 1944 1945 kehrten auf Grund der unsicheren Verhaltnisse in der Reichshauptstadt Heinz von Hagen mit Familie nach Schonheide zuruck Am 16 April 1945 erreichte die Ostfront auch den Ort Schonheide Heinz von Hagen und Familie hatten kurz zuvor das Gut Schonheide in Richtung Westen verlassen Am 2 Juni 1949 wurden die Familie derer von Hagen enteignet 1946 im Zuge der Bodenreform wurde aller Landbesitz an Neusiedler aufgeteilt 9 5 Hektar Land die sich im alten Gutspark befanden den zuvor von Maud von Hagen bewirtschaftet hatte wurde dabei zum Beispiel einer Grossfamilie ubertragen die aus Ostpreussen gefluchtet war Gutshaus Bearbeiten nbsp Standort des ehemaligen GutshausesDas Gutshaus Schonheide war uber Jahrzehnte untrennbaren Bestandteil der Herrschaft Schonheide und wurde von dieser bewohnt immer wieder mal erweitert oder auch umgebaut So existierten im Jahr 1945 ein Haupt und ein Nebenhaus Allerdings gab es auch Zwischennutzungen die nicht so recht zu einem Gutshaus in diesem Fall zum Haupthaus passen wollen So war ab 1935 ein Arbeitsdienstlager fur etwa 50 60 junge Frauen im Haupthaus des Gutes eingerichtet worden deren Aufgabe es war den ortlichen Bauern bei der Feldarbeit und im Stall zu helfen Im Laufe des Krieges wurde diese Einrichtung aber wieder aufgelost Nach Kriegsende im April 1945 wurde durch Burgermeister Heinrich Schenker verfugt dass das Herrenhaus dafur zu nutzen ist dort Lebensmittel zu verteilen Daraus entstand spater die erste Verkaufseinrichtung des Ortes Zusatzlich wurde der Saal des Hauses dazu genutzt um dort einmal wochentlich Filmvorfuhrungen abzuhalten 1951 begann der Umbau des Herrenhauses welches nun nicht mehr in die Zeit passte zu einem Kultur und Gemeindehaus Es entstanden so ein Pionierzimmer ein Spielzimmer ein Leseraum und Raumlichkeiten fur die Gemeindevertretung Zusatzlich wurden im Dachgeschoss zwei Wohneinheiten untergebracht Im Jahr 1960 wurde der Leseraum zum Klassenzimmer und Schonheide damit erstmals Schulstandort Einer der ersten Junglehrer war hier Egon Wochatz der Jahre spater Burgermeister von Spremberg wurde Mit der politischen Wende in der DDR gab es in den Jahren 1998 1999 einen neuerlichen Umbau des alten Herrenhauses Darin untergebracht ist nunmehr die Freiwillige Feuerwehr Schonheide und ein Versammlungsraum der Gemeinde Burgermeister nach 1945 BearbeitenAmtszeit Burgermeister Bemerkung20 Juli 1945 Heinrich Schenker nach Unfall aus dem Amt ausgeschieden Wilhelm Kucher War auch wahrend des Zweiten Weltkrieges Burgermeister in Schonheide1950 Franz Marusch 1961 Bernhard Platzk kommissarisch eingesetzt1962 1965 Hermann Lehmann 1966 1973 Kurt Schulz 1974 1990 Roland Scheller Juni 1990 Alfred Bulke Hans Jurgen Schubert 2003 Wilfried Noack Sehenswurdigkeiten BearbeitenAlte Dorfschmiede erbaut 1827 Prinzenretter Gedenkstein vor dem ehemaligen Gutshaus Familiengrabstatte derer von HagenBrauchtum Bearbeiten Zampern Osteiermalen in Kratz Atz und Wachstechnik Ostereierwallein Osterfeuer Walpurgisnacht Maibaum KirmesLiteratur BearbeitenOrtschronik Schonheide Schonheider Geschichte und Geschichten Verein der Heimatfreunde Graustein Schonheide e V Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Friedjof Gensel 15 Juli 1960 Balletttanzer Ausbildung an der Palluca Hochschule fur Tanz in Dresden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schonheide Prasyjca Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ortsteile der Stadt Spremberg In stadt spremberg de Abgerufen am 7 Februar 2018 Walter Wenzel Niederlausitzer Ortsnamen Mit einem Exkurs zur Siedlungsgeschichte und 8 mehrfarbigen Karten Domowina Verlag GmbH Bautzen 2006 ISBN 978 3 7420 1996 7 Sorbische Kulturinformation LODKA Stiftung fur das sorbische Volk Homagband I Blatt 43b Lehnbuch III Bl 105bOrts und Gemeindeteile von Spremberg Ortsteile Cantdorf Konopotna Graustein Syjk Gross Luja Lojow Haidemuhl Gozdz Hornow Lesce Lieskau Lesk Schonheide Prasyjca Schwarze Pumpe Carna Plumpa Sellessen Zelezna Terpe Terpje Trattendorf Dubrawa Turkendorf Zakrjow Wadelsdorf Zakrjejc Weskow Wjaska GemeindeteileBuhlow Bela Muckrow Mokre Abgerufen von https de wikipedia org w index 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