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Dieser Artikel befasst sich mit Hunden die fur die Jagd von Wildschweinen verwendet wurden Fur das gleichnamige Schimpfwort siehe Schweinehund Sauhunde bezeichnet eine historische Gruppe von Jagdhunden die bis ins 19 Jahrhundert hinein zur Jagd auf Wildschweine verwendet wurden Eine Sauhatze Vorne rechts drei Sauruden die dem Wildschwein allein nicht gewachsen sind mittig Saupacker Doggen die versuchen das Tier niederzuziehen Zeichnung von Ridinger um 1750 1 Inhaltsverzeichnis 1 Verwendung 2 Typen von Sauhunden 2 1 Doggen 2 2 Bullenbeisser 2 3 Sauruden 2 3 1 Beschreibung 2 3 2 Verwendung 2 4 Blendlinge 2 5 Saufinder 2 6 Courshunde 3 Nachwirkungen 4 Heutige Hunderassen 5 EinzelnachweiseVerwendung Bearbeiten Hauptartikel Hatz Jagd Bei der Wildschweinjagd waren nur Frischlinge und Uberlaufer eine einfache Beute Die Jagd auf ausgewachsene Tiere vor allem starke Keiler stellte fur die Jager eine lebensgefahrliche Mutprobe dar Sie brauchten eine grossere Zahl ausgebildeter Hunde um ein ausgewachsenes Tier halten zu konnen Eine Menge von zwei Pfund Hund auf ein Pfund Sau galt als Standard Rudolf Friess 2 Wie zahllose Gemalde und kunsthandwerkliche Arbeiten zeigen war die Wildschweinhatz mit Pferd und Jagdhunden eine ubliche Jagdart Beispielsweise wurden vom wurttembergischen Furstenhof zu Anfang des 17 Jahrhunderts 900 grosse Jagdhunde gehalten mit denen man auf Wildschweinjagd ging Aufgabe der Hunde war es das Wildschwein so zu hetzen und an einem Ort festzuhalten dass der Jager es aus naher Entfernung toten konnte Dabei wurden meist kleine feinnasige Jagdhunde als Saufinder verwendet jagdtriebige Hunde Sauruden genannt von meist mittlerer Grosse sowie grosse schwere Jagdhunde die Saupacker Bei den Findern handelte es sich um kleine wendige Hunde die das Schwarzwild aufspurten und verbellten Danach trieben die grosseren Hunde die Ruden sie heraus Primar die kraftigen Packer zogen die Sau dann nieder bis der oder die Jager sie mit der Saufeder erlegten Speziell fur das Niederziehen bei der Schwarzwildjagd in Deutschland wurden im 16 Jahrhundert aus England importierte Doggen die Englischen Hunde eingesetzt Bei diesen Sauhatzen wurden oft Menschen Pferde und Hunde durch angreifende Wildschweine schwer und mitunter todlich verletzt Die wertvolleren Hunde wurden gegen die Hauer der Wildschweine mit breiten Halsbandern und Panzerhemden geschutzt Typen von Sauhunden BearbeitenBereits in der Fruhgeschichte existierten auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands eine grossere Zahl unterschiedliche Hundetypen wie durch archaologische Befunde ermittelt wurde Uberwiegend handelte es sich um mittelgrosse Hunde zwischen 50 und 70 cm Schulterhohe sowie um deutlich kleinere Hunde aber auch um molosserartige Typen Fur provinzromische Gebiete wird gar eine Formenvielfalt angenommen die der der heutigen Hunde kaum nachsteht 3 Im Folgenden werden uberblicksweise die Sauhunde aufgefuhrt die in schriftlichen Quellen vom 17 bis zur ersten Halfte des 19 Jahrhunderts beschrieben werden Die Einteilung in den Quellen ist hinsichtlich einiger Aspekte uneinheitlich und nicht immer widerspruchsfrei Abgesehen davon dass im Laufe der Zeit eine Entwicklung dieser Hundetypen durch Zuchtwahl stattgefunden haben durfte ist anzunehmen dass diese Hundetypen in der Realitat oft in einander ubergingen teils weil regional unterschiedlich ausgepragte Schlage existierten und teils weil man bewusst unterschiedliche Typen verpaarte um ihre Vorteile in einem Hund zu vereinen In den historischen Quellen grenzte man dem Grunde nach verschiedene meist uberkommene Typen voneinander ab Durchgehend tauchen als unterschiedliche Typen Doggen Bullenbeisser Sauruden und Sau Findhunde auf Der Wirkungsweise der Zuchtwahl war man sich noch nicht vollends bewusst So wird etwa von manchen Autoren die Eignung der zu ziehenden Hunde von Faktoren der Elterntiere abhangig gemacht deren Relevanz aus heutiger Sicht weniger einleuchtend klingt jungere Hundinnen wurden wildere Hetzhunde hervorbringen fur die Gute des Verpaarungsresultates zweier Typen sei erheblich von welchem bestimmten Typ jeweils Hund bzw Hundin sind etc Allerdings ware denkbar dass neuere Erkenntnisse etwa der Epigenetik auch einige dieser Vorstellungen bestatigen konnen Unter den fruhen Zoologen des 18 und auch fruhen 19 Jahrhunderts war zudem umstritten ob es sich bei dem Haushund um eine Art handelte Haller oder ob er in mehrere Arten oder Unterarten zu gliedern ware Fitzinger 4 Im Sinne der letzteren Denkweise wurde die Verpaarung der verschiedenen Haupt Typen oft als Kreuzung von Arten bzw Unterarten aufgefasst Obgleich die vorgenannten Typen offenbar sehr haufig gekreuzt wurden zieht sich diese Vorstellung mal mehr mal weniger ausgepragt durch die meisten Quellen Die Ergebnisse einer bewussten Verpaarung von unterschiedlichen Hundetypen wurden uberwiegend als Blendlinge bezeichnet nbsp Jager erlegt mit einer Saufeder ein von einer Hatz aus Sauhunden festgehaltenes Wildschwein Stich aus dem 16 JahrhundertLeichte Hetzhunde Windhunde 5 Courshunde auch Kurische Hunde oder Purschhunde A6 teils wird auch ein Irischer Hund erwahntEigentliche Sauhunde Schwere Hetzhunde Saupacker Englische Dogge Englischer Hund Dogge A1 Bullenbeisser auch Barenhund oder Barenbeisser A2 Pommerscher Saurude auch Pommer oder Wolfshund A3b Englischer Blendling A4 Pommerscher Blendling A4Mittlere Hetzhunde Mittelhunde die Sau Ruden Sauruden Ruden allgemein andere Einstufung A3a Pommerscher Blendling andere Einstufung A4 Danischer Blendling A4 Grosser Bauernhund A3cHunde zum Suchen des Wilds Saufinder oder Saubeller A5Doggen Bearbeiten nbsp Jagdhundpanzer aus dem 17 Jhd in der Rustkammer der Wartburg 6 Hauptartikel Deutsche Dogge A1 Englische Dogge Englischer Hund Dogge Diese werden sowohl bei fruheren Autoren um 1700 7 8 als auch bei spateren Autoren 9 nach 1800 ubereinstimmend als der grosste Hundetyp dargestellt Angaben zur Schulterhohe einige uber 3 Fuss 10 also etwa 90 cm 30 Inch also etwa 76 cm fur kursachsische Doggen 11 Im 16 und 17 Jahrhundert wurden sie auch als Renommierhunde zu Reprasentationszwecken verwendet Adlige liessen sich mit diesen Leib und Kammerhunden oft auch nebst anderen Reprasentanzsymbolen wie Harnischen Zeptern Kammermohren etc portratieren 12 Durch Uberlassung eines besonders schon geratenen Hundes liessen sich sogar hochadlige Landesherren wie Johann Georg I von Sachsen in Karriere fordernder Weise gewogen stimmen 13 Bullenbeisser Bearbeiten Hauptartikel Bullenbeisser A2 Bullenbeisser auch Barenhund Barenbeisser oderBoll Beisser Johann Tantzer halt sie 1689 fur Zwitter aus englischen und gewohnlichen kleineren Hunden 14 Johann Friedrich von Flemming kennt 1719 sowohl den echten Typ des Bullenbeissers als auch Tantzers Zwitter derer man sich in Ermangelung vorerwehnter bedient wiewohl zwischen denenjenigen und den Bastarten ein grosser Unterschied ist 15 Aufgrund der durchgehenden Erwahnung in anderen Quellen ist der Bullenbeisser jedoch als eigener Typ unterteilt in den kleineren Brabanter und den grosseren Danziger als gesichert anzusehen Der Beschreibung Flemmings nach hatte er einen kurzen und dicken Kopf die Schnauzenform war vorbiss artig von der Korperform her dicke schwer und unbehende zu laufen Farblich wird er als mit schwarzem Maul sowie gelblicht oder braungestreift klassifiziert In den beigefugten Zeichnungen trifft das nicht ganz zu da der Danziger weiss schwarz gefleckt abgebildet ist der Brabanter hingegen wird wie im Text gestromt dargestellt Abgesehen von der Grosse die um 1800 im Vergleich zu anderen Typen meist hoher angegeben wird 16 weichen spatere Beschreibungen kaum ab Regelmassig werden sie als gute Saupacker gelobt Dieser Hund zeichnet sich durch seine Kraft und Tapferkeit vor allen Hatzhunden aus und packt alles worauf er gehetzt wird wie wuthend an 16 Gelegentlich finden sich aber auch gegenteilige Angaben etwa dass sie zur Sauhatz wegen ubermassiger Wildheit oder Unerzogenheit nicht zu gebrauchen seien Als ihr Spezialgebiet galt die Barenjagd Sauruden Bearbeiten nbsp Die Sau Ruden sind zottichte und beissige Hunde A3a Sauruden Sauruden waren in den fruheren Darstellungen vornehmlich Hunde die bei der Landbevolkerung namentlich bei Schafern aber auch bei Fleischern oder Abdeckern zum Zwecke grosser Sauhatzen eingesammelt wurden So heisst es von Landgraf Phillipp von Hessen 1504 1567 so befehlen wir dass ihr jedem unserer Unterthanen so Schafe und einen Pferch hat von unsertwegen mit ehenst gebietet und befehlet dass er einen starken Rodden den wir zur Schweinehatz gebrauchen mogen halte 17 Manchenorts namentlich in Wurttemberg wurde ein System eingefuhrt mit dem bei der Landbevolkerung geeignete Hunde eingestellt wurden Dieses Einstellen von Hunden scheint auch in Hessen ab Ende des 17 Jahrhunderts eingefuhrt worden zu sein und bestand vereinzelt noch Mitte des 19 Jahrhunderts 18 Zu den landesherrschaftlichen Sauhatzen wurden im 16 und 17 Jahrhundert in den verschiedenen deutschen Territorialstaaten je zwischen 200 und 1000 derartiger Hunde aufgeboten Es handelte sich uberwiegend um Herdenschutzhunde die sonst etwa bis Anfang des 18 Jahrhunderts zum Schutz des Viehs vor dem Raubwild verwendet wurden auch Schafruden genannt Es ist anzunehmen dass die Doppelnutzung dieses Typs als Schaf und Sauruden eine sehr lange Tradition hatte da sie noch um 1800 als die ursprunglich also vor Einfuhrung der Englischen zur Saujagd verwendeten Hunde bezeichnet wurden Bei diesen Sauhatzen wurden sie indessen haufig regelrecht als Kanonenfutter verheizt indem sie in das Dickicht getrieben wurden um die Sauen herauszutreiben Eine besondere Ausbildung etwa ihnen anzutrainieren die Sauen nicht von vorn anzugehen hielt man bei ihnen nicht fur notig so dass viele Junghunde ihren ersten Einsatz nicht uberlebten Hierzu lautete das dazugehorige Sprichwort Wer Schweinskopfe haben will muss Hundskopfe drangeben 19 Gelegentlich band man ihnen Glockchen um um die Sauen bereits vor dem Aufeinandertreffen fluchtig zu machen und die Verluste so zu mindern schreibt Flemming Uberdies zahlt er auch Nachkommen von Englischen Doggen die sich mit Sauruden belauffen haben unter die Sauruden Dies erinnert an das genannte Einstell Verfahren und wird wohl im Ergebnis den spater so genannten Pommerschen Blendlingen entsprochen haben A3b Pommerscher Saurude auch Pommer oder Wolfshund Pommersche Sauruden besassen ein besonderes Renommee bei der Saujagd sie wurden ab Mitte des 18 Jahrhunderts den schweren Hetzhunden zugeordnet Bereits Fleming hebt sie unter den gewohnlichen Sauruden besonders hervor Sie stammten aus Pommern und Kaschubien wo sie Schafherden gegen Wolfe verteidigten und seien von Johann Georg dem III von Sachsen 1647 1691 besonders geschatzt worden 20 In spateren Quellen wird der Ursprungsort auf Hinterpommern eingegrenzt Denkbar ware dass es sich bei der Abstammung aus Hinterpommern um eine Herkunftszuschreibung handelte Diese konnte gelaufig geworden sein nachdem der Wolf in inneren Bereichen Deutschlands weitgehend ausgerottet worden war und dort an Stelle des herdenschutzhund artigen Schafruden neuere Hute Typen in Gestalt der Altdeutschen Schaferhunde Hutehunde getreten waren so dass man die Herkunft der immer noch zur Jagd gebrauchten Sauruden ganz nach Pommern verlegte Dafur spricht dass man ihnen obgleich seltener auch eine Herkunft aus Westfrankreich nachsagte wo es ebenfalls noch Wolfe gab Demgegenuber lasst deren haufige Nennung aber wahrscheinlicher erscheinen dass es sich bei den Pommerschen Sauruden um einen besonderen von allgemeinen Sauruden zu unterscheidenden und schwereren Schlag handelte Fur die These dass solche oder vergleichbare Hunde in grosserer Zahl vom Balkan eingefuhrt und in die im deutschen Raum verbreiteten Sauhunde Typen eingekreuzt worden waren 21 lasst sich den deutschsprachigen Quellen 22 nichts entnehmen Diese These beruht vermutlich massgeblich auf der Schilderung Charles Hamilton Smiths wie in den Turkenkriegen sehr grosse Hunde erbeutet wurden und auch hohen Adligen wie dem Konig von Neapel zum Geschenk gemacht wurden Diese Beutehunde werden von Smith auf einen antiken Suliot Dog zuruckgefuhrt 23 Vermutlich handelte es sich hierbei um Herdenschutzhunde vom Balkan oder aus Anatolien wie die heutigen Griechischen Karpatischen oder Anatolischen Hirtenhunde Smith gab dieser Schilderung die Uberschrift The Boarhound of Germany aber ging nur im letzten Absatz auf die Sauruden in Deutschland ein Auch wenn es sich um ahnliche Typen mit einigen Gemeinsamkeiten gehandelt haben mag war deren Gleichsetzung letztlich unzutreffend Spater sollte die vorgenannte Ubersetzung des Sauruden in der englischsprachigen Literatur zu Verwirrung 24 fuhren da auch ein anderer Sauhund der Saupacker Kategorie namlich die Dogge ebenfalls mit Boarhound 25 ubersetzt wurde und das waren sie ja beide auch Dass Smith seine Leser nicht in die Irre fuhren wollte lasst sich daran erkennen dass er an dieser Stelle auf Ridingers Abbildung von Sau Ruden 26 verweist und auf die Dogge als Mastiff of the Continent an richtiger Stelle in seinem Kapitel uber Molosser eingeht 11 Beschreibung Bearbeiten Um 1700 werden die Sauruden meist als mittelgrosse stark und zottlichte Hunde hoch von Beinen beschrieben die Pommerschen nach Fleming etwas starker Dagegen werden sie um 1800 uberwiegend den schweren Hetzhunden zugeordnet Hier werden sie oft Pommersche Sauruden oder Pommern oder auch Wolfshunde genannt Hartig beschreibt den Sauruden so Sein Kopf ist lang und stark die Stirn ist etwas flach die Schnauze zugespitzt der Behang schlecht gewohnlich nur halb uberhangend der Leib etwas aufgezogen die Laufe stark und hoch und die hangende Ruthe meist in einen halben Cirkel gebogen Diese Hunde sind grossen Theils pflockhaarig haben entweder eine wolfsgraue oder gelbliche oder schwarze Farbe oder sie sind weiss mit gelben braunen oder schwarzen Flecken und haben oft eine betrachtliche Grosse 27 Verwendung Bearbeiten Dem entsprechen die Verwendungsbeschreibungen Es verlasset sich einen starcken Angriff anzuwagen immer einer auf den andern und stehen einander bey so lange biss ihnen die grossen Hunde zu Hulfe kommen und nieder ziehen helfen da umb ihre Tapfferkeit desto mehr aufzumuntern mit Rude Hornern darzu geblasen und geschrien wird schreibt Flemming 1719 Hartig nennt 1832 dagegen das Behetzen angeschossener Hirsche und starker Sauen als deren Aufgaben und schreibt ausserdem dass man sie im Freien gefundene Sauen fangen lasse also eher als Packer denn als Mittelhunde einsetzte 27 A3c Grosser Bauernhund Wird nur vereinzelt als spezieller Typ genannt ihm wird eine Herkunft aus den Wolfsgegenden Sudfrankreichs zugeschrieben Blendlinge Bearbeiten A4 Sogenannte Blendlinge kannte man auch als Kreuzungen anderer verfestigter Hundetypen Im Kontext der Saujagd werden insbesondere um 1800 Folgende genannt Als Englischen Blendling soll man eine Kreuzung aus Englischer Dogge und Bullenbeisser bezeichnet haben 28 Hieraus resultierten sehr grosse Hunde die sogar Pferde packten Sie galten als unartig Bei einem Pommerschen Blendling handelte es sich um eine Kreuzung aus Englischer Dogge und Pommerschem Sauruden 28 29 Diese Hunde werden haufiger als die besten Sauhunde gelobt Es liegt nahe anzunehmen dass die Vielzahl der fur grosse Sauhatzen benotigten Hunde haufig durch Belegen einer Hundin vom Sauruden Typ mit einer Dogge gezogen wurden In der englischsprachigen Literatur wird dieser Hund auch als Rough Boar Hound bezeichnet Unter einem Danischen Blendling verstand man um 1700 bestimmte Ergebnisse einer Kreuzung eines Windspiels Windhund mit einem sogenannten Danischen Hund Vorform des Dalmatiners oder in Ermangelung eines solchen eines gewohnlichen Hundes der aber von glatten Haaren sein musste 30 Denn dann falle ofter eine gute Art ob schon was niedriger doch sta rcker von Halss Kopff und Schenckeln Diese seien besser als Windspiele fur die Fuchsjagd geeignet da der Fuchs ersteres oft lahm beisse so Flemming der an anderer Stelle schreibt 31 einen solchen Dahnischen Blendling besessen zu haben Sie wurden auch als Favoriten oder Leibhunde gehalten Ferner richtete man sie als Wasserhunde zum Apportieren ab 32 weil sie ziemlich ranck und zu lauffen bequem seien und brachte ihnen Kunststucke bei 30 Um 1800 verwendete man diese Bezeichnung dann fur eine Kreuzung aus Englischer Dogge und Windhund 10 28 29 Dies durfte der Ursprung der Bezeichnung Danische Dogge fur die leichtere Varietat der Doggenschlage des 19 Jahrhunderts sein 33 Saufinder Bearbeiten A5 Saufinder oder Saubeller Diese Hunde werden durchgehend genannt Allerdings handelte es sich bei ihnen um keinen speziellen Typ Die Bezeichnungen Saufinder und Saubeller sind sprechende Namen die deren Funktion aufzeigen Sie rekrutierten sich haufig aus der gleichen Gruppe wie die Sauruden Es waren also oft solche vom damaligen Schaferhund Typ meist mittelgrosse und vor allem wendige Hunde die von den Sauen nicht so schnell geschlagen werden konnten Ihr Haarkleid war meist zotthaarig Braune und schwarze wurden bevorzugt 34 Ihrer Aufgabe gemass mussten sie uber eine gute Nase und uber ein gutes Gelaut verfugen Der Saufinder oder Saubeller hat die Bestimmung die Sauen aufzusuchen und solange zu verbellen oder zu stellen bis der heranschleichende Jager einen Schuss oder die Hatzhunde anbringen kann 35 Courshunde Bearbeiten A6 Courshunde oder Curshunde auch Kurische Hunde oder Purschhunde Sie sollen aus Kurland wovon die Bezeichnung herruhren soll stammen Als weitere Herkunftsorte werden auch Ostpreussen und Litauen genannt Teils wurden als Courshunde auch bewusst Hunde bezeichnet mit denen die ersteren imitiert werden sollten und durch Kreuzungen zwischen Windhund und Dogge hervorgebracht wurden Bemerkenswerterweise besteht eine Begriffs und Bedeutungsahnlichkeit hinsichtlich des US amerikanischen Cur Hunds Nach 1800 werden sie seltener genannt Hartig beispielsweise fuhrt sie nicht mehr gesondert an Die echten aus Kurland werden von Flemming 1719 als eine Art Windhunde von ungemeiner Grosse die sogar hoher als Englische Hunde seien und uber lange durre Kopf gleich einem Stuck Wild verfugten beschrieben Verwendet wurden sie laut Flemming zum Nachsuchen und Hetzen angeschossenen Wildes auch zum Hetzen leichter Bachen Rehe und von Wolfen in lichtem Holtz Vor hauenden Schweinen aber seien sie zu schonen weil sie dafur zu schade seien Ferner gehorten sie unter die Aufsicht des Ruden Knechtes im Englischen Stall Ridinger beschreibt sie als eine Art Mittelglied zwischen leichten und mittleren Hetzhunden Sie sind wegen ungemeiner Hitze und schnellen Laufs gar dienlich doch mussen so wohl diese als die Sau Ruden von den Docken und Bahr Beissern unterstutzet werden weilen sie mehr zum Treiben und Einholen als zum Halten sind nbsp Zur Saujagd gejackte Doggen 1740 nbsp Danziger Barenbeisser nach Flemming 1729 nbsp Saufinder nach Ridinger 1738 nbsp Courshund nach Ridinger 1738 nbsp fruher Dahnischer Blendling nach Flemming 1719Nachwirkungen BearbeitenVornehmlich in Suddeutschland werden Menschen als Sauhund bezeichnet um eine Mischung zwischen Respektsbezeugung und Ablehnung der von der gemeinten Person gewahlten Mittel auszudrucken Heutige Hunderassen BearbeitenHunderassen die auf Saupacker zuruckgefuhrt werden sind beispielsweise Dogo Argentino Cursinu Broholmer Deutsche DoggeEinzelnachweise Bearbeiten Vgl auch den zeitgenossischen erlauternden Beitext Johann Elias Ridingers in dessen hier die Vorlage gebenden Kupferstich auf Die Wilde Sau oder Schwein Jagermagazin Memento des Originals vom 19 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www jaegermagazin de PDF 92 kB H Reichstein Hund und Hundegraber 3 Zoologisches in Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 15 Walter de Gruyter Berlin New York 2000 S 217 219 eingeschrankte Vorschau auf Google Books siehe fur das 19 und 20 Jahrhundert auch Urrassen Theorie insbesondere rauhhaarige werden hervorgehoben Bildbeschreibung siehe Die Waffen der Wartburg S 90 auf Wikisource Johann Tantzer in Der Dianen hohe und niedere Jagdgeheimnuss 1731 in Leipzig gefertigte Auflage Weidmannsche 3 Theil S 134 DS S 246 Digitalisat der Osterreichischen Nationalbibliothek eine Irische Dogge ausnehmend Carl von Heppe in Aufrichtiger Lehrprinz oder Praktische Abhandlung von dem Leithund als dem Fundament der edlen hirschgerechten Jagerey Augspurg Johann J Lotters sel Erben 1751 S 10 Digitalisat bei Google Books Georg Ludwig Hartig in Lehrbuch fur Jager und die es werden wollen Rotzl und Kaulfuss 1812 Band 1 S 260 Digitalisat bei Google Books a b Ludwig Julius Friedrich Hopfner in Deutsche Encyclopadie oder Allgemeines Real Worterbuch aller Kunste und Wissenschaften Varrentrapp und Wenner Band 16 Frankfurt am Main 1791 S 387 Digitalisat bei Google Books a b Charles Hamilton Smith in The Natural History of Dogs Lizars Edinburgh 1840 Band II S 226 in der Naturalist s Library herausgegeben von William Jardine dort Band X Einige Abbildungen bei nbsp Commons Portrats mit Leib und Kammerhunden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karl August Muller in Forschungen auf dem Gebiete der neueren Geschichte Kurfurst Johann Georg der Erste etc Dresden und Leipzig Gerhard Fleischer 1838 S 30 Johann Tantzer in Der Dianen hohe und niedere Jagdgeheimnuss 1731 in Leipzig gefertigte Auflage Weidmannsche 3 Theil S 137 DS S 251 Digitalisat der Osterreichischen Nationalbibliothek Johann Friedrich von Flemming in Der vollkommene teutsche Jager Leipzig 1719 Bd 1 S 170 Digitalisat der HAB Wolfenbuttel a b Georg Ludwig Hartig in Lehrbuch fur Jager und die es werden wollen Rotzl und Kaulfuss Band 1 Stuttgart und Tubingen 1812 S 261 Digitalisat zitiert nach Georg Landau in Beitrage zur Geschichte der Jagd und Falknerei in Deutschland Die Geschichte der Jagd und Falknerei in beiden Hessen Theodor Fischer Kassel 1849 S 177 der weitere ahnliche Beispiele aus dem hessischen Raum anfuhrt Georg Landau in Beitrage zur Geschichte der Jagd und Falknerei in Deutschland Die Geschichte der Jagd und Falknerei in beiden Hessen Theodor Fischer Kassel 1849 S 177 Digitalisat bei Google Books Wortlaut leicht variierend Wer aber Schweins Kopffe haben will muss Hunds Kopffe dran wenden Johann Friedrich von Flemming in Der vollkommene teutsche Jager Leipzig 1719 Bd 1 S 305 Doch wer Schweins Kopffe essen will muss Hunds Kopfe dran wagen Heinrich Wilhelm Dobel Eroffnete Jager Practica oder Der wohlgeubte und erfahrne Jager S 78 verlegts Johann Samuel Heinsius Leipzig 1746 Johann Friedrich von Flemming in Der vollkommene teutsche Jager Leipzig 1719 Bd 1 S 172 173 Digitalisat der HAB Wolfenbuttel David Hancock Putting dogs before breeds namentlich Tantzer Flemming Heppe Hartig Bechstein berichten nichts derartiges Charles Hamilton Smith in The Natural History of Dogs Lizars Edinburgh 1840 Band II S 151 in der Naturalist s Library herausgegeben von William Jardine dort Band X z B bei H D Richardson in Dogs Their Origin and Varieties Directions as to Their General Management and O Judd Co Dublin 1847 S 53 wortlich Eberhund bzw Eberhetzhund also das Aquivalent zu Sauhund vgl Johann Elias Ridinger Entwurff Einiger Thiere Bd 1 Augsburg 1738 S 33 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek a b Georg Ludwig Hartig in Lehrbuch fur Jager und die es werden wollen Rotzl und Kaulfuss 1812 Band 1 S 260 Digitalisat bei Google Books a b c Verfasser unklar s Vorwort vorheriger Band evtl Kompilat Johann Matthaus Bechsteins mit Berufung auf Reichsgraf von Mellin Friedrich August Ludwig von Burgsdorff und andere in Handbuch der Jagdwissenschaft 2 Theil Die praktische Jagdkunde Nurnberg und Altdorf 1809 Monath und Kussler S 214 Digitalisat bei Google Books a b J S Ersch J G Grube in Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Hrsg Hoffmann Zweite Sektion H N Hrsg Brockhaus 12 Theil Hum Hypexodon Leipzig 1835 S 50 Digitalisat bei Google Books a b Johann Friedrich von Flemming in Der vollkommene teutsche Jager Leipzig 1719 Bd 1 S 174 Digitalisat der HAB Wolfenbuttel Johann Friedrich von Flemming in Der vollkommene teutsche Jager Leipzig 1719 Bd 1 S 166 Digitalisat der HAB Wolfenbuttel Benjamin Schiller in Das geofnete Jager Hauss Worinnen Nicht allein die vornehmsten und ubligsten Kunst Worter Der Jagerey Durch kurtz gefasste Beschreibung erortert Sondern auch Was bey dem Wilde am haubtsachlichsten zu betrachten nohtig und auf wie vielerley Weise es gejagt und gefangen werde Denen Liebhabern solcher Ritterlichen Wissenschafft deutlich und bequem vor Augen geleget werden Hamburg 1700 S 41 Digitalisat der ULB Sachsen Anhalt Ludwig Beckmann in Geschichte und Beschreibung der Rassen des Hundes Bd 1 1895 S 14 Johann Friedrich von Flemming in Der vollkommene teutsche Jager Leipzig 1719 Bd 1 S 176 Digitalisat der HAB Wolfenbuttel Georg Ludwig Hartig in Lehrbuch fur Jager und die es werden wollen Rotzl und Kaulfuss 1832 Band 2 S 133 Digitalisat bei Google Books Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sauhund amp oldid 234148094