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45 255998 12 192026 Koordinaten 45 15 21 6 N 12 11 31 3 O Santa Maria dei Carmini auch S M del Carmine oder S M del Carmelo ist der Name einer romisch katholischen Kirche und eines ehemaligen Karmeliter Klosters im Sestiere Dorsoduro in Venedig Sie ist auch kurz als I Carmini bekannt und liegt in der Nahe des Campo di Santa Margherita gegenuber der Scuola Grande dei Carmini die mit ihr historisch und institutionell verbunden ist Chiesa di Santa Maria dei CarminiPatrozinium Santa Maria del CarmineAnschrift Campo dei Carmini Venedig Innenraum in Richtung HochaltarInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Ausseres 2 2 Innenraum 2 3 Seitenschiffe 2 4 Hauptaltar und Apsis 2 5 Sonstiges 3 Bildergalerie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelanmerkungenGeschichte BearbeitenLaut Francesco Mondini sollen die ersten Karmeliter schon 1125 zur Zeit des Dogen Domenico Michele nach Venedig gekommen sein 1 Die Kirche in ihrer ursprunglichen Gestalt wurde ab 1286 erbaut unter dem Titel Maria Himmelfahrt 1 Geweiht wurde sie durch den Prior des Konventes Marco Morello am 6 April 1348 im Beisein des Bischofs Domocense und sechs weiterer Bischofe 1 nbsp Lorenzo Lotto Apotheose des Hl Nikolaus 1527 29Die Kirche wurde im 16 Jahrhundert umgebaut und im Sinne der Renaissance verandert 2 Fassade Presbyterium und Seitenkapellen wurden zwischen 1506 und 1514 von Sebastiano Mariani aus Lugano gebaut 3 4 Die Dekoration der Kirche zog sich bis ins fruhe 18 Jahrhundert hin Ab 1300 entstand im Anschluss an Kirche und Kloster ein wohltatiger Terziaren Orden von Karmelitinnen die im Volk als Pizzochere dei Carmini bekannt waren Diese lebten anfangs noch in ihren Privathausern bis ihnen ein gewisser Luigi Vielmo im Jahr 1498 ein eigenes Haus namens Santa Maria della Speranza Hl Maria der Hoffnung schenkte 1 Schliesslich wurde 1594 eine Bruderschaft fur beiderlei Geschlechter gegrundet und in der Folge das Gebaude der Scuola dei Carmini gegenuber der Kirche errichtet Die Bruderschaft besitzt in der Kirche auch einen eigenen Altar welcher wie die Kirche der Madonna del Carmine gewidmet ist 1 Aus dem venezianischen Karmeliterorden gingen zahlreiche Bischofe hervor und auf Wunsch von Papst Clemens VII wurde hier eine Reform des Ordens erarbeitet 1 Das Kloster wurde 1810 aufgelost und Teile des Gebaudes wurden spater als Wascherei genutzt 5 nbsp Campanile von Santa Maria dei Carmini mit der Ponte de le Pazienze Beschreibung BearbeitenAusseres Bearbeiten Die schlichte aber harmonische dreigeteilte Renaissance Fassade wurde um 1500 erbaut 3 Sie besteht aus rotem Ziegel mit weissem Marmordekor und wird dezent durch einige toskanische Pilaster und Gesimse gegliedert Das marmorne Portal flankieren rechts und links zwei Rundbogenfenster Die Lunetten schuf Giovanni Buora 3 Uber dem Tor sieht man eine Madonna mit Kind und uber dem Gesims im oberen Teil der Fassade einen oktogonalen Oculus mit Fenster Rosette Den Rundgiebel schmuckt eine 16 strahlige Sonne oder ein Stern mit einer Rose im Zentrum Bekront wird die Fassade durch funf Heiligenfiguren darunter Darstellungen der Propheten Elias und Elisaus 3 von Tommaso Rues aus dem 17 Jahrhundert Das Seitenportal zum Campo di Santa Margherita stammt aus dem 14 Jahrhundert 3 Es zeigt direkt uber der Tur eine Relief Buste Madonna mit Kind und aussen am Baldachin ein marmornes Medaillon mit zwei Pfauen Der erste Campanile war im 17 Jahrhundert einsturzgefahrdet und wurde 1676 von Giuseppe Sardi 1624 1699 in barocken Formen erneuert 4 6 Er ist weithin sichtbar Die originale Statue der Madonna del Carmine auf der Turmspitze wurde nach einem Blitzeinschlag 1982 durch ein neues Standbild von Romano Vio ersetzt 3 4 nbsp Blick zum rechten SeitenschiffInnenraum Bearbeiten An der Eingangswand befindet sich das Grabmonument des 1603 verstorbenen Jacopo Foscarini eines Admirals der venezianischen Flotte der in einem Palazzo gegenuber der Kirche wohnte Das Monument wurde von Francesco Contin geschaffen 3 6 4 Der in seinen Proportionen typisch gotische langgestreckte Innenraum zeigt einige ungewohnliche Zuge die sich aus einer Mischung verschiedener Stile ergibt Das hohe Mittelschiff mit gotischem Kreuzrippengewolbe wird von zwei niedrigen Seitenschiffen flankiert deren Rundbogen von schlichten archaisch anmutenden Saulen von byzantinisch romanischem Typus aus dem 14 Jahrhundert 4 getragen werden Die Arkaden selber sind mit einer barocken Dekoration aus geschnitztem bemaltem und teilvergoldetem Holz verkleidet uber den Saulen Figuren von Heiligen und Propheten uber den Bogen Engel Das Licht fallt von oben durch halbrunde zweigeteilte Thermenfenster die sich perfekt in die Wolbungen der Decke einfugen Die Wandflachen des Obergadens zwischen den Fenstern und den Arkaden sind zu beiden Seiten geschmuckt mit einem 24 teiligen barocken Gemaldezyklus in Ol auf Leinwand mit Heiligen des Karmeliter Ordens je 12 Bilder links und rechts 17 18 Jahrhundert darunter befinden sich Werke von Sebastiano Mazzoni Gregorio Lazzarini Giovanni Battista Lambranzi Vincenzo da Canal und Gaspare Diziani 4 6 Auch daruber hinaus ist die Kirche reich an Kunstschatzen von denen nur die bedeutendsten genannt werden konnen nbsp Cima da Conegliano Anbetung des Jesuskindes ca 1509Seitenschiffe Bearbeiten Auf dem zweiten Altar rechts sieht man die Anbetung des Jesuskindes von Cima da Conegliano aus dem Jahr 1509 die als eines der herausragenden Juwelen der Kirche gilt 7 4 8 Die Madonna del Carmelo mit Heiligen und Seelen im Purgatorium ist Pace Pace zugeschrieben 1595 4 sie wird zu beiden Seiten flankiert von den Skulpturen der Jungfraulichkeit und der Demut Meisterwerken der Bildhauerkunst von Antonio Corradini und Giuseppe Torretti 3 9 Das Deckengewolbe wurde 1708 von Sebastiano Ricci ausgemalt 4 der fur seine Zeit ungewohnlicherweise hier einen Goldgrund verwendete Das holzgeschnitzte Wunder der Madonna 1724 stammt von Francesco Bernadoni 3 Den Elias in der Wuste schuf Gaspare Diziani 6 nbsp Die Jungfraulichkeit von Antonio Corradini ca 1723Die Darstellung Jesu im Tempel auf dem vierten Altar rechts ist ein Fruhwerk von Tintoretto von 1541 42 3 6 Das Altarbild der Verkundigung in der Sakristei malte Jacopo Palma il Giovane 6 4 Von den Gemalden im linken Seitenschiff verdienen besondere Beachtung Padovaninos grossformatiges Wandbild Der Hl Liberale lasst den Kaiser zwei zum Tode Verurteilte freisprechen 1638 4 10 und die Altarbilder Erziehung der Jungfrau Maria durch die hl Anna von Flaminio Grapinelli 1738 und der Hl Alberto von Trapani von Pietro Liberi 6 Eines der absoluten Glanzlichter der Kirche ist rechts neben dem Seiteneingang Lorenzo Lottos Apotheose des hl Nikolaus das er zwischen 1527 und 1529 malte 11 12 7 Hauptaltar und Apsis Bearbeiten Das gemalte Kruzifix das uber dem Hauptaltar schwebt ist ein Werk Paolo Venezianos aus dem 14 Jahrhundert 4 Auch die Wande des Presbyteriums vor dem marmornen Hochaltar sind rechts und links mit je zwei Wandbildern geschmuckt Unten rechts die Wunderbare Vermehrung von Brot und Fisch oder Speisung der Funftausend von Jacopo Palma il Giovane und daruber das Paradies und die Hl Helena mit dem Kreuz von Gaspare Diziani 6 Oben links die Eherne Schlange ist wiederum von Diziani darunter das Mannawunder von Marco Vicentino Sohn des Andrea Vicentino 6 4 Sonstiges Bearbeiten Beachtung verdient auch der schone Kreuzgang des ehemaligen Klosters das heute zu einer staatlichen Kunst Fachschule gehort 4 Bildergalerie Bearbeiten nbsp Haupteingang mit dem Grabmal des Jacopo Foscarini ca 1603 nbsp Prozessionsfigur Madonna dei Carmini nbsp Blick zur Madonna del Carmelo von Pace Pace im rechten Seitenschiff nbsp Jacopo Tintoretto Darstellung Jesu im Tempel ca 1542 nbsp Pietro Liberi Hl Alberto von Trapani nbsp Presbyterium mit Hochaltar nbsp OrgelLiteratur BearbeitenThorsten Droste Venedig Kunst Fuhrer Dumont Koln 1996 S 212 213 Giandomenico Romanelli Hrg Venedig Kunst und Architektur 2 Bande Konemann Koln 1997 Flaminio Corner Notizie storiche delle chiese e monasteri di Venezia e di Torcello tratte dalle chiese veneziane e torcellane Stamperia del Seminario Padua 1763 Ermolao Paoletti Il fiore di Venezia ossia i quadri i monumenti le vedute ed i costumi Tommaso Fontana editore Venedig 1839 Giuseppe Tassini Edifici di Venezia Distrutti o volti ad uso diverso da quello a cui furono in origine destinati Reale Tipografia Giovanni Cecchini Venedig 1885 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Santa Maria dei Carmini Venice Sammlung von Bildern Chiesa di Santa Maria dei Carmini auf der Website Venediginformationen Abruf am 14 April 2020 Chiesa di Santa Maria del Carmine vulgo dei Carmini auf der Website Conoscere Venezia italienisch Abruf am 14 April 2020 Chiesa di Santa Maria dei Carmini auf der Website venice tourism com italienisch auch in englisch Abruf am 14 April 2020 Einzelanmerkungen Bearbeiten a b c d e f Chiesa di Santa Maria del Carmine vulgo dei Carmini Abschnitt Storia della chiesa e del monastero auf der Website Conoscere Venezia Italienisch Abruf am 14 April 2020 Thorsten Droste Venedig Kunst Fuhrer Dumont Koln 1996 S 212 a b c d e f g h i j Chiesa di Santa Maria dei Carmini auf der Website venice tourism com italienisch auch als englische Version Abruf am 14 April 2020 a b c d e f g h i j k l m n Chiesa di Santa Maria dei Carmini auf der Website Venediginformationen Abruf am 14 April 2020 Chiesa di Santa Maria del Carmine vulgo dei Carmini Abschnitt Eventi piu recenti auf der Website Conoscere Venezia Italienisch Abruf am 14 April 2020 a b c d e f g h i Chiesa di Santa Maria del Carmine vulgo dei Carmini Abschnitt Visita della chiesa 1839 auf der Website Conoscere Venezia Italienisch Abruf am 14 April 2020 a b Thorsten Droste Venedig Kunst Fuhrer Dumont Koln 1996 S 213 Augusto Gentili Die Malerei in Venedig von 1450 bis 1515 in Venedig Kunst und Architektur Bd 1 Konemann Koln 1997 254 309 hier S 299 303 Paola Rossi Die venezianische Plastik im 18 Jahrhundert in Venedig Kunst und Architektur Bd 2 Konemann Koln 1997 718 739 hier S 728 und 730 f Stefania Mason Die venezianische Malerei vom spaten 16 bis 17 Jahrhundert in Venedig Kunst und Architektur Bd 2 Konemann Koln 1997 524 574 hier S 542 und 545 Die Datierung basiert auf einer Inschrift am Altar Roberto D Adda Rodolfo Pallucchini Lotto I classici dell Arte Rizzoli Skira Corriere della Sera Mailand 2004 S 134 Rosand gibt falschlich und ohne Argumente 1523 als Entstehungsjahr an David Rosand Die venezianische Malerei im 16 Jahrhundert in Venedig Kunst und Architektur Bd 1 Konemann Koln 1997 394 457 hier S 403Normdaten Geografikum GND 4415505 0 lobid OGND AKS LCCN nr95044673 VIAF 149374631 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Santa Maria dei Carmini amp oldid 234590291