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Salmanskirchen ist ein Kirchdorf und eine ehemalige Gemeinde die heute zur Gemeinde Ampfing im oberbayerischen Landkreis Muhldorf am Inn zahlt Der Ort ist nicht zu verwechseln mit Salmannskirchen im oberbayerischen Landkreis Erding SalmanskirchenGemeinde AmpfingKoordinaten 48 17 N 12 23 O 48 27684 12 38412 436 Koordinaten 48 16 37 N 12 23 3 OHohe 436 m u NHNEinwohner 310 2017 Eingemeindung 1 Januar 1978Postleitzahl 84539Vorwahl 08636Schloss der Pfaffinger zu Salmanskirchen Stich von Michael Wening aus 1723 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Einwohner 2 Baudenkmaler 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErstmals erwahnt wurde Salmanskirchen um das Jahr 1166 als Henricus de Salbarnchirichen als Mittelsmann bei einer Schenkung an das Kloster Gars fungiert 1 1203 beginnt mit Ritter Wernhard I dem Frommen 1216 gesichert die Reihe der Pfaffinger als Besitzer der offenen Hofmark Salmanskirchen Wann und von wem die erste Kirche in Salmanskirchen erbaut wurde ist unbekannt 1397 muss schon der Vorgangerbau des heutigen Gotteshauses bestanden haben denn stiftete Andreas II Pfaffinger zu Salbernkirchen ca 1328 1405 gemeinsam mit seinem Vetter Hans II Pfaffinger zum Steeg eine Ewige Messe an die Kirche Das bedeutet dass eine aus den Ertragen mehrerer Hofe gespeiste Stiftung die Anstellung eines Priesters ermoglichte der standig anwesend war und taglich die Messen las Die Kirche blieb aber immer der Pfarre Lohkirchen inkorporiert Die alte Kirche stand vermutlich an jener Stelle an der die noch heute bestehende steht Um 1500 entschloss sich der Urenkel von Andreas II der damalige Hofmarksherr und bayerische Erbmarschall Genteflor Pfaffinger vor 1442 1503 zu einem Neubau weil die alte Kirche baufallig klein und wenig reprasentativ war Hatte Andreas II bereits das Heilige Land besucht und Reliquien mitgebracht die in der Kircher verwahrt und ausgestellt wurden so reiste 1493 auch Genteflors Sohn und Nachfolger Degenhart Pfaffinger im Gefolge von Kurfurst Friedrich III von Sachsen dorthin Er brachte weitere Reliquien mit und vermehrte sie auf seinen zahlreichen Reisen im Dienste dieses Kurfursten dessen innerster Rat und Kammerer er wurde In der 1502 den beiden Heiligen Johannes Baptist und Johannes Evangelist geweihten neuen Kirche fand sich nun Platz diese Heilthumer zu prasentieren Hauptartikel St Johann Evangelist und Johann Baptist Salmanskirchen Neben der alten Kirche hatte sich auf der Anhohe auch das Veste Haus befunden also ein befestigter burgahnlicher Ansitz vermutlich etwa dort wo sich heute das Pfarrhaus befindet Dieses Schloss brannte im Sommer 1463 vollstandig ab so dass ein Neubau erfolgte Genteflor entschied sich fur einen Bauplatz im Tal unweit der fruheren Molkerei der eine grosszugigere Anlage einen Teich und Nebengebaude zuliess Michael Wenings Stich zeigt dieses Gebaude zu dem auch eine der Heiligen Dreifaltigkeit geweihte Kapelle gehorte Schloss und Kapelle wurden um 1825 abgerissen In den Kapellenfenstern waren wertvolle Zierglaser eingesetzt die unter anderem Darstellungen Genteflors und Degenharts zeigen sowie Degenharts Schwester Maria 7 September 1462 28 Oktober verm 1528 die damals bereits unter ihrem Ordensnamen Ursula Abtissin des Klosters Frauenchiemsee war und deren Entwurfe vermutlich vom Meister von Muhldorf stammen Sie wurden gerettet und in die Fenster der Kirche zu den Beiden Johannes eingesetzt Ansonsten blieb nur ein kleiner und um einen Stock verminderter Gebauderest erhalten das sog Schlosshausel Degenhart der bei seiner Reise nach Jerusalem dort zum Ritter vom Heiligen Grab geschlagen wurde heiratete 1515 in dieser Kirche im Beisein seines Kurfursten Erntraut von Seiboldstorf Die Ehe blieb kinderlos Degenhart starb in Frankfurt wahrend der Vorbereitungsverhandlungen zur Wahl Kaiser Karls V Dort wurde er auch begraben In seiner Kirche in der er eigentlich bestattet werden wollte wurde ihm ein Epitaph gesetzt der als Meisterwerk dieser Zeit gilt und der schonste unter den zahlreichen Grab und Gedenksteinen in diesem kleinen Gotteshaus ist Die Haupterbin nach Degenhart Abtissin Ursula einigte sich mit ihren Miterben auf eine Erbteilung Durch diese kam Salmanskirchen in den Besitz von Hans III von Herzheim dessen Mutter Veronika eine Schwester Genteflors war Im Gegensatz zu Degenhart der bis zu seinem Tode Katholik blieb wurde Hans III von Herzheim von der neuen Lehre Luthers uberzeugt Er liess seine Sohne lutherisch erziehen Der altere Johannes Baptist der sich Hans Jordan 1597 nannte erbte nach dem Tod seines Vaters die Guter Er entliess den katholischen Benefiziaten und bestellte an seiner Stelle einen Pradikanten also einen evangelischen Geistlichen Diese Massnahme musste er zwar auf Befehl Herzog Albrechts V von Bayern wieder zurucknehmen er und die Mehrzahl der Bewohner Salmanskirchens blieben aber der neuen Lehre treu Hans Jordan war mit Susanna von Tauffkirchen zu Guttenberg 1573 verheiratet Cuno von Herzheim 1564 1603 Hans Jordans Sohn dachte ebenso So streitbar er in Glaubensfragen gewesen sein mag so umsichtig war er im Erhalt und in der Mehrung seines Besitzes Er baute das Schloss 1581 82 um und aus und heiratet Rosina von Closen mit der er funf Tochter zeugt Eine von diesen Maria Katharina von Herzheim erbt als letzte ihrer Familie Salmanskirchen Sie ist mit Wolfgang Ernst Freiherr von Tannberg zu Aurolzmunster und Offenberg 1621 verheiratet 1640 bekam Salmanskirchen nach drei Generationen erneut eine andere Familie als Hofmarksherrn Schloss Besitz und Hofmark fielen durch Erbgang an Freiherr Hochprant von Tauffkirchen Maria Anna Grafin von Tauffkirchen zu Guttenburg und Klebing seine Enkelin und Ehefrau von Franz Maximilian Hund Freiherr auf Lautterbach und Eidlsrieth erbte 1697 Salmanskirchen behielt es aber nur kurz und verkaufte es an die Familie Neuhaus auf Zangenberg 1807 starb dann auch diese Familie aus worauf noch einmal kurz die Tauffkirchen Besitzer werden Die Gemeinde Salmannskirchen wurde 1818 mit dem bayerischen Gemeindeedikt begrundet Sie zahlte bis zur Revolution 1848 zum Einzugsgebiet des Patrimonialgerichts II Klasse in Zangberg die Schlosser in Salmanskirchen wurden 1825 weitgehend abgerissen Teilorte der Gemeinde waren Aiching Aidenbach Berg Boxham Kiefering Lutzenberg Oberneuling Unterneuling Vogging und Wendling Die Gemeinde Salmannskirchen wurde 1964 in Salmanskirchen umbenannt Die Eingemeindung nach Ampfing erfolgte am 1 Januar 1978 2 im Zuge der Gemeindegebietsreform Einwohner Bearbeiten 303 Einwohner 1933 329 Einwohner 1939 293 Einwohner 1987 Baudenkmaler BearbeitenIn der Liste der Baudenkmaler in Ampfing sind fur Salmanskirchen vier Baudenkmaler aufgefuhrt 3 Ehemaliges Benefiziatenhaus sogenanntes Oberes Schloss Katholische Filialkirche St Johannes Evangelist und St Johannes Baptist Wohnhaus Teil des ehemaligen Unteren Schlosses Massiver verputzter Stadel mit Satteldach und Gitterbundwerk erste Halfte 19 JahrhundertLiteratur BearbeitenJakob Weichselgartner Salmanskirchen In Der Inn Isengau Blatter fur Heimatgeschichte und Volkskunde Heft 7 Watzling 1924 Michael Rademacher Landkreis Muhldorf Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe 1 Heft 36 Helmuth Stahleder Muhldorf am Inn Die Landgerichte Neumarkt Kraiburg und Mormoosen und die Stadt Muhldorf Mit Teilen der Guterstatistik von Annelie Eckert Eichhorn Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1976 ISBN 3 7696 9897 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Salmanskirchen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bayerische Akademie der Wissenschaften Hg Monumenta Boica Bd 1 Num XLI S 29 Munchen 1763 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 Mai 1970 bis 31 Dezember 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 583 Denkmalliste fur Ampfing PDF beim Bayerischen Landesamt fur DenkmalpflegeGemeindeteile der Gemeinde Ampfing Aiching Aidenbach Ampfing Attenhausen Berg Boxham Bubing Dirlafing Edgarten Edmuhle Eichheim Eigelsberg Fachenberg Faitzenham Furth Goppenham Hagenau Haid Hasenwinkel Heisting Hiebl Hinmuhl Holzgasse Holzhausl Holzheim Isengrund Kramerding Lain Lutzenberg Manharting Neuhaus Notzen Oberaichet Oberalmsham Oberapping Oberberg Oberhof Oberkiefering Oberneuling Peitzabruck Point Rabein Radlbrunn Ratzing Reibbruck Reit Salmanskirchen Schicking Stefanskirchen Steng Stetten Unteralmsham Unterneuling Utzing Vogging Waldsberg Weidachmuhle Weiher Wendling Wimpasing Windstoss Zaismaier Zollbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salmanskirchen amp oldid 237060092