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Die Salamander war ein 1851 von der preussischen Marine in Dienst gestellter Aviso 1855 tauschte Preussen das Schiff gemeinsam mit seinem Schwesterschiff Nix gegen die Thetis der Royal Navy ein die es fortan unter dem Namen Weser einsetzte Das Schiff wurde 1873 auf Abbruch verkauft Salamander Nix und Salamander Gemalde von 1905 Nix und Salamander Gemalde von 1905SchiffsdatenFlagge Preussen PreussenVereinigtes Konigreich Vereinigtes Konigreichandere Schiffsnamen Weser 1855 1873 Schiffstyp AvisoBauwerft Robinson amp Russell LondonBaukosten 20 000 PfundStapellauf 1850Indienststellung 1 Juli 1851Verbleib nach 1869 abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 53 85 m Lua 53 05 m KWL Breite 7 2 muber Radkasten 12 4 mTiefgang max 2 0 mVerdrangung Konstruktion 389 tMaximal 430 tVermessung 530 BRT Besatzung 74 MannMaschinenanlageMaschine 4 Kofferkessel2 2 Zyl DampfmaschineindizierteLeistungVorlage Infobox Schiff Wartung Leistungsformat 600 PS 441 kW Hochst geschwindigkeit 13 kn 24 km h Propeller 2 Seitenrad 5 0 mTakelung und RiggAnzahl Masten 2Segelflache ca 350 m Bewaffnung4 Bombenkanone 25 Pfunder Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kommandanten 3 Literatur 4 FussnotenGeschichte BearbeitenWahrend des Krieges um Schleswig Holstein waren die deutschen Staaten Danemark zur See eindeutig unterlegen Unter diesem Eindruck nahm Prinz Adalbert von Preussen Kontakt sowohl zu den deutschen Schiffsbauern Devrient und J W Klawitter als auch zum britischen Schiffbauer John Scott Russell auf um fur die preussische Kuste geeignete Kriegsschiffe bauen zu lassen Russells Vorschlage zeigten die grossere Erfahrung 1 weshalb am 16 Marz 1850 2 die Londoner Werft Robinson amp Russell mit dem Bau zweier dampfgetriebener Avisos beauftragt wurde Im selben Monat legte Konig Friedrich Wilhelm IV die von Prinz Adalbert vorgeschlagenen Namen Nix und Salamander fur die beiden Neubauten fest 1 Die beiden Schiffe erregten aufgrund ihrer technischen Umsetzung eine gewisse Aufmerksamkeit da sie sowohl am Heck als auch am Bug jeweils ein Ruder erhielten um voraus und achteraus in etwa gleich gut manovrieren zu konnen Auch war ihre Takelage darauf ausgelegt in beide Richtungen segeln zu konnen 2 Die tatsachliche Manovrierbarkeit war gut blieb aber hinter den Erwartungen zuruck So waren die Avisos allein unter Segeln nicht zu steuern 3 Die Werft begann umgehend mit dem Bau der beiden Schiffe Ein genaues Datum der Kiellegung oder des Stapellaufs ist nicht bekannt Bei einer im August 1850 durchgefuhrten Begutachtung stellte sich heraus dass der Baufortschritt der Nix deutlich hinter dem Plan lag Daher vereinbarte die preussische Marine mit Robinson amp Russell dass der Bau der Nix zugunsten der Salamander vorubergehend ganz eingestellt wurde Hintergrund dieser Entscheidung war der Wunsch der Marine zumindest eines der beiden Schiffe noch vor einer moglichen winterlichen Vereisung der preussischen Ostseekuste fertigzustellen Dies gelang so dass Anfang Dezember mit den Probefahrten begonnen werden konnte bei denen auch Kommodore Jan Schroder anwesend war Einen Tag nach dem Ende der Probefahrten begann am 17 Dezember die Uberfuhrungsfahrt nach Swinemunde bei der die Besatzung von der Werft gestellt wurde An Silvester 1850 erreichte die Salamander Swinemunde Dort entstand die Situation dass die preussische Finanzbehorde einen Einfuhrzoll auf das Inventar und die Bewaffnung der Salamander erhob obwohl das Schiff vom preussischen Staat geordert wurde 4 Selbiges passierte auch bei der Uberfuhrung der Nix einige Monate spater 1 Mitte Januar 1851 war die Uberfuhrung offiziell beendet die britischen Seeleute reisten wieder ins Vereinigte Konigreich zuruck und die Salamander lag zunachst vor dem Marinedepot in Stettin 4 Da die Nix wahrend ihrer Uberfuhrung nach Preussen Ende April in der Odermundung auf Grund lief wurde die Salamander kurzfristig in Dienst genommen um ihr Schwesterschiff abzubringen Die erste offizielle Indienststellung erfolgte jedoch erst am 1 Juli 1851 Die Besatzung der Salamander unternahm einige Ubungen und erhielt Besuch durch Prinz Adalbert Am 28 Juli befand sich zudem Konig Friedrich Wilhelm IV an Bord um von Swinemunde aus nach Konigsberg zu fahren Bereits Mitte September endete die Indiensthaltungsperiode in Stettin 4 Die Stralsundische Zeitung berichtete am 20 September uber die Fahrten der Dampfavisos brachte dabei aber auch die Ansicht zum Ausdruck dass eine Marine nur auf der See und auf tuchtigen Segelfregatten zu erzielen ist Stralsundische Zeitung 2 Im Fruhjahr 1852 wurde die Salamander ohne offizielle Indienststellung auf den Danholm verlegt wo sich das neue Depot der Marine befand 1853 befand sich das Schiff vom 11 Juni bis zum 19 September im Dienst Wahrend dieser Zeit wurde die Salamander nach Karlskrona verlegt und dort eingedockt Die Ausserdienststellung erfolgte ebenfalls dort da unter der Besatzung die Cholera ausbrach Vom 26 Mai bis zum 10 Juni 1854 befand sich das Schiff erneut im Dienst und wurde von Karlskrona nach Danzig verlegt 4 Insgesamt fand die Salamander ebenso wie ihr Schwesterschiff Nix nur wenig Verwendung Beide Schiffe wurden recht negativ beurteilt wobei eine gewisse Skepsis von Kommandanten und Besatzungen gegenuber den noch recht neuen Dampfschiffen sowie die Storanfalligkeit der Schiffe beitrug So kam es mehrfach zu Branden der holzernen Schottenverkleidung die durch die Hitze der Dampfkessel Feuer fingen Da in der preussischen Marine eine weitere Schulfregatte gebraucht wurde die Royal Navy ihrerseits kleinere Dampfschiffe fur einen Einsatz im Krimkrieg benotigte wurde ein Tausch zwischen beiden Marinen ausgehandelt Preussen sollte die Fregatte Thetis die Royal Navy die beiden Avios erhalten wobei der Vertrag zugunsten der Briten ausfiel 3 Die Salamander wurde fur die Uberfuhrung nach Grossbritannien am 22 Oktober 1854 in Dienst gestellt und lief gemeinsam mit der Nix Anfang November aus Danzig aus 5 Am 23 November befanden sich beide Schiffe im Jadebusen um an der Feier zur Ubernahme des Jadegebietes teilzunehmen Am 25 November verliessen die Avisos die Jade und liefen nach Bremerhaven um dort Kohle zu ubernehmen Dort angekommen verweigerten der Kommandant des hannoveranischen Fort Wilhelm sowie der Bremer Hafenmeister den auslandischen Kriegsschiffen zunachst im Hafen einzulaufen genehmigten dann aber einen Aufenthalt bis zum 1 Dezember Da aufgrund von Sturm und Eisgang ein fristgerechtes Auslaufen nicht moglich war wurde sogar die gewaltsame Besetzung der Schiffe angedroht nach der Intervention des preussischen Gesandten aber die Frist verlangert Letztlich verliessen Nix und Salamander am 11 Dezember Bremerhaven wieder Sie brauchten drei Tage um sich bei schwerem Sturm in die Nordsee zu kampfen Durch das schwere Wetter getrennt erreichten beide Schiffe nach einigen Tagen Devonport und wurden dort am 12 Januar 1855 an die Royal Navy ubergeben 6 Neben der Thetis wurde auch die Grille in Le Havre als Ersatz fur die Dampfavisos in Auftrag gegeben 7 Die Salamander erhielt den neuen Namen Weser 8 Nach einer Uberholung in Devonport lief das Schiff schon im Marz 1855 ins Mittelmeer und weiter ins Schwarze Meer um am Krimkrieg teilzunehmen so bei der Beschiessung von Kinburn im Oktober 1855 6 Ende Dezember 1855 lag die Weser vor Kertsch 9 Nach dem Krimkrieg wurde das von der Royal Navy als Kanonenboot eingestufte Schiff auf Malta stationiert und von Mai 1859 bis 1861 in Woolwich uberholt und anschliessend erneut ins Mittelmeer entsandt 6 Von 1866 an blieb die Weser als Hafenschiff auf Malta Sie wurde am 29 Oktober 1873 verkauft und in der Folge abgewrackt 10 Kommandanten BearbeitenDie folgende Tabelle listet die Kommandanten der Salamander wahrend der offiziellen Indiensthaltungen in der preussischen Marine auf 4 1 Juli bis 15 September 1851 Marineleutnant II Klasse 11 12 Eduard Heldt11 Juni bis 17 September 1853 Marineleutnant II Klasse 12 Theodor Niesemann26 Mai bis 10 Juni 1854 Marineleutnant I Klasse 13 Alfred von Pirch22 Oktober 1854 bis 12 Januar 1855 Leutnant zur See II Klasse 12 Heinrich KohlerLiteratur BearbeitenAuerbach Horst Preussens Weg zur See Pommern die Wiege der Koniglich Preussischen Marine Brandenburgisches Verlagshaus Berlin 1995 ISBN 3 89488 091 0 Groner Erich Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Panzerschiffe Linienschiffe Schlachtschiffe Flugzeugtrager Kreuzer Kanonenboote Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 110 f Hildebrand Hans H Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 6 Schiffsbiographien von Lutzow bis Preussen Mundus Verlag Ratingen S 161 ff Hildebrand Hans H Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 7 Schiffsbiographien von Preussischer Adler bis Ulan Mundus Verlag Ratingen S 98 f Fussnoten Bearbeiten a b c Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 6 S 162 a b c Auerbach Preussens Weg zur See S 62f a b Groner Die deutschen Kriegsschiffe S 110 a b c d e Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 7 S 98 Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 7 S 99 a b c Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 6 S 163 Auerbach Preussens Weg zur See S 68 So Groner Die deutschen Kriegsschiffe S 111 vgl auch J J Colledge Ben Warlow Ships of the Royal Navy Chatham Publishing London 2006 ISBN 978 1 86176 281 8 S 384 Hildebrand Rohr Steinmetz geben hingegen Namen und weitere Schicksale gerade umgekehrt wider Der Artikel folgt Groner und Colledge Warlow und ubernimmt die bei Hildebrand Rohr Steinmetz fur Nix gemachten Angaben entsprechend auf die Salamander Daten als Weser auf rootsweb com Memento vom 4 Mai 2021 im Internet Archive Groner Die deutschen Kriegsschiffe S 111 Die Bezeichnung der niederen Offiziersrange wurde in den Jahren 1849 1854 und 1864 festgelegt bzw geandert Zum 1 Januar 1900 erfolgte die Einfuhrung der bis heute gebrauchlichen Bezeichnungen Fahnrich zur See Leutnant zur See Oberleutnant zur See und Kapitanleutnant Vgl hierzu Hildebrand Rohr Steinmtz Die deutschen Kriegsschiffe Band 7 S 101 a b c Der Rang entspricht einem Oberleutnant zur See Der Rang entspricht einem Kapitanleutnant Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salamander Schiff 1851 amp oldid 237093184