www.wikidata.de-de.nina.az
Der Sagekauz Aegolius acadicus ist eine kleine nordamerikanische Art aus der Familie der Eulen Strigidae die dem etwas grosseren Raufusskauz recht ahnlich ist Sein Name ruhrt daher dass seine Rufe angeblich klingen als wurde man eine Sage mit einem Schleifstein wetzen SagekauzSagekauz Aegolius acadicus SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Eulen Strigiformes Familie Eigentliche Eulen Strigidae Gattung AegoliusArt SagekauzWissenschaftlicher NameAegolius acadicus Gmelin 1788 Sagekauz AstlingeKopfportrat eines SagekauzesDas Verbreitungsgebiet des Sagekauzes reicht durch die boreale und kuhl gemassigte Zone von Sudalaska ostwarts bis Nova Scotia und in den Gebirgen im Westen Nordamerikas in recht zergliederten Vorkommen sudwarts bis Mexiko Die Art ist ein Teilzieher bei dem vor allem nordliche Populationen im Herbst nach Suden ziehen Der Sagekauz brutet vor allem in Mischwaldern ist aber auch in vielen anderen Waldformen und Geholzen zu finden Wichtig ist ein gutes Angebot an Nisthohlen und Schlafbaumen Er ist ein Ansitzjager der sich hauptsachlich von kleinen Nagetieren ernahrt An der Pazifikkuste gehoren haufig auch Schalentiere und Wasserinsekten zu seiner Beute Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Stimme 3 Verbreitung 4 Geografische Variation 5 Wanderungen 6 Lebensraum 7 Fortpflanzung 8 Belege 9 Einzelnachweise 10 WeblinksBeschreibung BearbeitenDer Sagekauz ist eine kleine Eule die in der Grosse etwa zwischen Steinkauz und Sperlingskauz steht Mannchen erreichen Korperlangen zwischen 18 und 20 cm Weibchen sind mit 20 21 cm etwas grosser Das Gewicht liegt zwischen 75 und 100 g Wie beim nahe verwandten Raufusskauz sind die Laufe und Zehen dicht befiedert Der Kopf ist verhaltnismassig gross und tragt keine Federohren Die Iris ist gelb bis goldgelb Die Flugel sind deutlich gerundet mit 10 Handschwingen der Schwanz ist kurz Bei adulten Vogeln ist die Farbung der Oberseite braun mit einer kraftigen weissen Strichelung auf Stirn Scheitel und Nacken die sich um den Gesichtsschleier herum saumartig verdichtet Der runde Gesichtsschleier ist zwischen und uber den Augen also unterhalb der V formig in den Schleier ragenden Stirn weiss und zum Rand hin auf hellbraunem Grund braun weiss gestrichelt Schulterfedern und Flugeldecken zeigen eine weissliche tropfenformige Fleckung die randstandig auch auf einem Teil der Schwingen vorhanden ist Die Steuerfedern sind relativ schmal und in grossem Abstand gebandert Die Unterseite ist auf weissem Grund breit rotlichbraun bis braun langsgestreift Vogel im Jugendkleid sind oberseits relativ dunkelbraun mit beiger Fleckung auf den Schultern und weisslicher Fleckung auf den Flugel und Steuerfedern Die Brust ist braun und die ubrige Unterseite zimtfarben Die weisse Partie zwischen und uber den Augen wirkt Y formig und setzt sich deutlich vom schwarzbraunen Gesichtsschleier ab Die Gefiederpartie am Kinn ist beige Stimme BearbeitenSeinen Namen hat der Sagekauz engl Northern Saw whet Owl daher dass sein Ruf angeblich klingt wie das Schleifen eines Sageblatts mit einem Schleifstein Die Meinungen daruber um welche der zahlreichen Lautausserungen der Art es sich dabei handelt gehen auseinander Der Gesang ist eine monotone Rufreihe aus weich flotenden Lauten gleicher Tonhohe die in recht kurzen Abstanden wiederholt werden 1 Er tragt innerhalb von Waldern etwa 300 m weit uber Wasserflachen hinweg ist er etwa 1 km weit zu horen Der Gesang wird meistens vom Mannchen vorgetragen ist aber auch vom Weibchen zu vernehmen Bei Ankunft am Nest vor der Kopulation oder als einleitendes Element des Gesangs ist vom Mannchen bisweilen eine dem Gesang ahnliche schnellere tiefere und aus nur 4 5 Elementen bestehende Rufreihe zu vernehmen Das Weibchen aussert als Antwort am Nest oder bei der Begattung ein hohes und markantes tssst Als Erregungsruf dient ein hohes langgezogenes und katzenartiges Weinen sowie meist wohl bei Eindringlingen im Revier ein scharfes staccatoartiges und hohes Bellen Weiterhin werden quiekende guttural gluckernde und kreischende Laute beschrieben Der Bettelruf der Nestlinge ist ein 6 bis 8 silbiges Zwitschern Zur Zeit des Fluggewerdens wird dies zu einem raueren tssschk Verbreitung BearbeitenDer Sagekauz besiedelt die boreale und kuhl gemassigte Laubwaldzone von der Alaska Halbinsel und dem sudostlichen Alaska sudwarts uber British Columbia wo die Art auch auf Haida Gwaii und Vancouver Island vorkommt Washington Oregon Montana Wyoming und zu den sudlichen Auslaufern der Rocky Mountains in Colorado Ostwarts reicht die Verbreitung durch das gemassigte Kanada bis Nova Scotia Im Suden reicht die Verbreitung dort bis sudlich der Grossen Seen sowie entlang der hochsten Erhebungen der Appalachen zergliedert bis Kentucky Virginia North Carolina und Tennessee Im Sudosten Nordamerikas und in den Great Plains fehlt die Art Im Westen und Sudwesten kommt sie vornehmlich in Gebirgen vor und ist dort in mehreren disjunkten Teilarealen entlang der Kaskadenkette der Sierra Nevada und den Sierra Madre Mountains sowie sudwarts bis Oaxaca in Mexiko zu finden Geografische Variation BearbeitenEs werden zwei Unterarten anerkannt von denen brooksi kleiner dunkler und langschwanziger ist als die Nominatform Zudem sind die weisse Grundfarbe der Unterseite und die weissen Flecken auf den Flugeln gelblich beige getont Bei acadius ist im ostlichen Nordamerika eine leichte Grossenzunahme nach Norden hin zu verzeichnen Vogel aus den sudlichen Appalachen die vermutlich eine disjunkte Population darstellen sind wie brooksi deutlich kleiner A a acadicus J F Gmelin 1788 gesamtes Verbreitungsgebiet ausser Haida Gwaii A a brooksi Fleming 1916 Haida GwaiiWanderungen BearbeitenDer Sagekauz ist ein Teilzieher bei dem vor allem die Populationen des sudlichen Kanadas im Herbst sudwarts ziehen viele Vogel im Osten und Westen Nordamerikas aber Standvogel sind Die Unterart brooksi zahlt zu den letzteren In Gebirgen ist im Winter oft ein Abwandern aus hoheren Lagen zu verzeichnen Die Uberwinterungsgebiete der ziehenden Vogel reichen sudwarts bis Iowa Indiana und New Jersey seltener finden sich Uberwinterer in Oklahoma Kansas Virginia oder Tennessee Louisiana Georgia Nevada im sudlichen Kalifornien oder in Arizona Irrgaste erreichen aber auch den Golf von Mexiko Die Zugbewegungen im Herbst finden vor allem in den Monaten September bis November statt der Zughohepunkt liegt im Oktober Der Fruhjahrszug ist bis Ende Mai oder spatestens Anfang Juni abgeschlossen In manchen Jahren mit gutem Bruterfolg durchschnittlich alle vier Jahre ist die Anzahl ziehender Individuen besonders gross So wurden beispielsweise 1995 an funf Beringungsstationen an der Atlantikkuste 2596 Sagekauze gefangen wahrend in den drei Jahren zuvor an vier dieser Stationen pro Jahr nur etwa 200 Exemplare dieser Art festgestellt wurden 2 Es scheint dann der Anteil diesjahriger Individuen zu uberwiegen Lebensraum BearbeitenDer Sagekauz kommt als Brutvogel in einem breiten Spektrum von Waldformen und Geholzen vor Entscheidend ist offenbar das Vorhandensein von Nisthohlen dicht belaubten Laubbaumen oder Nadelbaumen die als Schlafplatze dienen konnen und ein gutes Nahrungsangebot an Kleinsaugern Besonders hohe Bestandsdichten erreicht die Art in Nadelwaldern entlang von Flussen ist aber ebenso in Mischwaldern Laubwaldern Koniferenforsten und Strauchsavannen mit Baumbestand zu finden Wo geeignete Nistkasten vorhanden sind brutet der Sagekauz auch in kustennahem Gestrauch in Dunenvegetation und in Pappelkulturen In Kalifornien nimmt die Art auch Eukalyptus Haine an Bruthohlen wurden ferner in abgestorbenen Nadelbaumen innerhalb von Waldmooren oder in einem Mast an einer Schneise durch einen Wald aus Banks Kiefern gefunden Die Praferenzen sind offenbar lokal sehr unterschiedlich Wahrend mancherorts Nadelwalder bevorzugt werden ist die Art andernorts in Laubwaldern besonders haufig Auch Hohenunterschiede Alters und Artzusammensetzung der Walder und die Nahe zu anderen beispielsweise offenen Habitaten spielen nur regional eine Rolle In den Uberwinterungsgebieten variieren die besetzten Lebensraumtypen ebenfalls stark Vermutlich spielt hier hauptsachlich das Vorhandensein von geeigneten Schlafbaumen eine Rolle Fortpflanzung BearbeitenDer Reviergesang der Mannchen ist vom spaten Januar an bis in den Mai zu vernehmen In dieser Zeit treffen auch die Weibchen in den Revieren ein Manche Reviere werden erst zu Jahresbeginn andere sind vermutlich ganzjahrig besetzt Der Sagekauz brutet in bereits vorhandenen Nisthohlen bei denen der Eingang zwischen 6 und 9 cm breit ist der Innendurchmesser etwa zwischen 7 5 und 9 cm und die Tiefe etwa zwischen 22 und 45 cm betragt Zumeist ist die Art daher auf Nisthohlen von Gold und Helmspecht angewiesen Manchmal sind auch durch Faulnis entstandene oder durch Verrottung oder von Hornchen erweiterte Hohlen kleinerer Spechtarten wie dem Haarspecht geeignet Auch Nistkasten passender Grosse wie solche fur die Brautente werden angenommen Nistmaterial wird nicht eingetragen Die Eier werden auf dem vorgefundenen Boden der Hohle etwa im verrottenden Holz oder auf altem Nistmaterial der vorherigen Bewohner abgelegt Der Legebeginn liegt mit regional unterschiedlicher Terminierung zwischen Februar und Anfang Juni Bei im Juni und Juli begonnenen Bruten handelt es sich wohl nur noch um Nachgelege und Zweitbruten Letztere wurden allerdings bislang nur in Gefangenschaft beobachtet Das Gelege besteht aus 3 7 weissen rundovalen Eiern mit schwach glanzender bis matter Oberflache und einer Grosse von etwa 25 30 mm Die Bebrutung beginnt mit dem ersten oder zweiten Ei und dauert zwischen 27 und 29 Tagen Sie erfolgt ausschliesslich durch das Weibchen das das Nest nur fur ein oder zwei kurze Fluge bei Nacht verlasst und vom Mannchen gefuttert wird Nach dem Schlupfen werden die Jungen noch mindestens 18 Tage lang gehudert In dieser Zeit werden die Jungen und weiterhin das Weibchen vom Mannchen gefuttert Danach beteiligt sich das Weibchen an der Jungenaufzucht oder entfernt sich vollstandig von Nistort In der Huderperiode werden Gewolle und Kot vom Weibchen entfernt spater haufen sich diese in der Nisthohle an und bilden mitunter einer mehrere Zentimeter starke Schicht Nach dem Verlassen der Bruthohle halten sich die Jungen weiter in der Nahe der Nisthohle auf und werden noch etwa einen Monat lang gefuttert Vermutlich sind sie nach sechs bis acht Wochen selbstandig dies ist aber nicht genau bekannt Belege BearbeitenRichard J Cannings Northern Saw whet Owl in The Birds of North America Online abgerufen am 19 September 2011 D A Sibley The Sibley Field Guide to Birds of Eastern North America A A Knopf New York 2003 ISBN 0 679 45120 XEinzelnachweise Bearbeiten Sagekauz Horbeispiel MP3 638 kB D F Brinker K E Duffy D M Whalen B D Watts und K M Dodge Autumn migration of northern saw whet owls Aegolius acadicus in the middle atlantic and northeastern united states What observations from 1995 suggest in Biology and Conservation of Owls of the Northern Hemisphere 1997 S 74 89 zitiert in Bird of North America Online s Belege Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sagekauz Album mit Bildern Videos und Audiodateien Aegolius acadicus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 31 Januar 2009 Sagekauz Aegolius acadicus auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Northern Saw whet Owl Aegolius acadicus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sagekauz amp oldid 234994696