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Heinrich Rudolf Hildebrand 13 Marz 1824 in Leipzig 28 Oktober 1894 ebenda war ein deutscher Germanist Lehrer Erzieher und Sprachwissenschaftler Rudolf Hildebrand Grabmedaillon von Carl Seffner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schuler 4 Werke 4 1 Korrespondenzen 4 2 Autobiographien 4 3 Selbststandige Publikationen 4 4 Publikationsorgane fur Aufsatze 4 5 Publikationsorgane fur Rezensionen 4 6 Herausgeberschaft Zeitschriften 4 7 Herausgeberschaft 4 8 Editionen 4 9 Editionen fachbezogen 5 Literatur 5 1 Artikel Nachrufe Auswahl 5 2 Monographie Sammelbande 5 3 Festschriften 5 4 Nachschlagewerke 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHildebrand wurde 1824 in Leipzig geboren Er war der Sohn des Schriftsetzers Heinrich Hildebrand gestorben 1850 und dessen Frau Amalia Hildebrand geborene Porges gestorben 1867 Sein Vater stammte ursprunglich aus dem thuringischen Arnstadt und zog aus beruflichen Grunden nach Leipzig Er arbeitete als Faktor in der hiesigen Brockhaus Druckerei Damit gehorte er zur so genannten Arbeiteraristokratie Vor seiner Einschulung erhielt er durch seinen Vater Privatunterricht in Latein und Franzosisch Von 1829 bis 1836 lernte er an der Naumannschen Schulanstalt einer Privatschule fur armere Bevolkerungsschichten in Naundorf Im Jahr 1836 wechselte er zur Thomasschule zu Leipzig an der er 1843 sein Abitur ablegte Zunachst besuchte er ab 1843 Vorlesungen bei Moritz Wilhelm Drobisch Christian Wilhelm Niedner Johann Christian Friedrich Tuch und Christian Hermann Weisse in den Fachern Theologie und Philosophie an der Universitat Leipzig Von 1844 bis 1848 studierte er Klassische und Deutsche Philologie Neben Niedner Tuch und Weisse zahlten zu seinen Professoren Gustav Hartenstein Moriz Haupt und Gottfried Hermann Im Jahr 1848 legte er mit der Arbeit uber Walther von der Vogelweide bei Haupt sein Staatsexamen ab Danach wurde er Korrektor und Ubersetzer bei der Deutschen Allgemeinen Zeitung in Leipzig Von 1848 bis 1868 wirkte er als Lehrer fur Deutsch Latein Altgriechisch Geographie und Geschichte an der Thomasschule Zusatzlich lehrte er an der Deutschen Buchhandlerschule in Leipzig Von 1852 bis 1890 arbeitete er am Deutschen Worterbuch der Bruder Grimm mit Auf Empfehlung seines ehemaligen Professors Haupt wurde er 1852 Korrektor Im Jahr 1856 wurde er mit der Gestaltung des Buchstaben K des funften Bands beauftragt Nach dem Tod von Wilhelm Grimm 1859 widmete er sich auch dem Buchstaben G des vierten Bands in der ersten Abteilung Zusammen mit Karl Weigand aus Giessen wurde er schliesslich nach dem Tod des anderen Bruders Jacob 1863 Herausgeber Vor seiner fast vollkommenen Erblindung 1890 stellte er seine Arbeit am Worterbuch ein nbsp Hildebrand verfasste nach dem Tod seiner Frau mehrere Sehnsuchtsgedichte hier die vierte Strophe aus Mein Weg durch die Welt Im Jahr 1867 grundete er den Germanistenzirkel Vogelweide in Leipzig 1868 wurde er ausserordentlicher Professor fur Deutsche Sprache und Deutsche Literatur an der Leipziger Universitat Er lehnte 1873 Rufe an die Universitaten Prag Greifswald und Rostock ab Ein Jahr spater wurde er zum ordentlichen Professor fur Neuere Deutsche Literatur und Sprache vom 16 bis 19 Jahrhundert ernannt Er setzte in seiner Lehre insbesondere einen Schwerpunkt im Nibelungenlied in Werken von Walther von der Vogelweide Johann Wolfgang von Goethe den Minnesang dem Volkslied der deutschen Grammatik und Etymologie und der Wort und Sprachforschung Die Forschung widmete er zudem Meier Helmbrecht Friedrich Gottlieb Klopstock Johann Gottfried Herder Kudrun Friedrich Schiller der Sprachgeschichte Wortschatzforschung und dem Deutschunterricht In Leipzig grundete er das erste Germanische Institut Wegen Erkrankung an Gicht konnte er seine Vorlesung ab 1888 nur noch von zu Hause aus halten Hildebrand verlor mit zunehmendem Alter sein Sehvermogen und starb 1894 im Alter von 70 Jahren in Leipzig Er war mit dem osterreichischen Schriftsteller Franz Michael Felder befreundet Ehrungen BearbeitenHildebrand wurde 1884 durch den sachsischen Konig mit dem Zivilverdienstorden II Klasse geehrt 1887 wurde er zum auswartigen Mitglied der Koniglich Niederlandischen Akademie der Wissenschaften gewahlt 1 1892 wurde er Ehrenmitglied der Modern Language Association of America 1906 wurde in Leipzig die Hildebrandstrasse nach ihm benannt Ihm zu Ehren tragen eine Grundschule in Berlin Mariendorf eine Sonderschule in Dusseldorf und die Gymnasien in Markkleeberg Rudolf Hildebrand Schule Markkleeberg und Stendal seinen Namen Schuler BearbeitenZu seinen Schulern zahlten Georg Berlit Wilhelm Braune Konrad Burdach Otto Lyon Gustav Roethe und Karl Wolfskehl Werke BearbeitenKorrespondenzen Bearbeiten Heinrich Gerstenberg R H und Ludwig Erk In ZfdU 21 1907 1 21 Briefe R H s Hrsg u erl v Helmut Wocke Halle Saale 1925 Franz Michael Felder R H Briefwechsel 1866 1869 P Hrsg v Walter Methlagl Bregenz 1984 Franz M Felder Samtl Werke Bd 9 ISBN 3 85162 013 5 Kasper Moosbrugger R H Briefe 1869 1894 Hrsg u mit e Nachw vers v Jurgen Thaler Legwill 1999 ISBN 3 909081 17 7 Alan Kirkness Hrsg Briefwechsel der Bruder Jacob und Wilhelm Grimm mit Rudolf Hildebrand Matthias Lexer und Karl Weigand Briefwechsel der Bruder Jacob und Wilhelm Grimm Kritische Ausgabe in Einzelbanden Bd 6 Stuttgart 2010 ISBN 978 3 7776 1800 5Autobiographien Bearbeiten Georg Berlit Hrsg Gedanken uber Gott die Welt und das Ich Jena 1910Selbststandige Publikationen Bearbeiten Vom deutschen Sprachunterricht in der Schule und von etlichem ganz Anderen das doch damit zusammenhangt Leipzig 1867 Padagogische Vortrage und Abhandlungen 1 3 ab 2 verm Aufl 1879 u d T Vom deutschen Sprachunterricht und von deutscher Erziehung und Bildung uberhaupt 27 Aufl hrsg u mit e Nachw vers v Josef Prestel Bad Heilbrunn 1962 Uber Grimms Worterbuch in seiner wissenschaftlichen und nationalen Bedeutung Vorlesung gehalten in der Aula der Universitat Leipzig am 24 April 1869 zum Antritt einer ausserordentlichen Professur fur deutsche Literatur Leipzig 1869 Neuausg Berlin 1937 Des Buchfreundes Fahrten ins Blaue 4 Gesammelte Aufsatze und Vortrage zur deutschen Philologie und zum deutschen Unterricht Leipzig 1890 Tagebuchblatter eines Sonntagsphilosophen Gesammelte Grenzbotenaufsatze Hrsg v G Wustmann Leipzig 1896 Beitrage zum deutschen Unterricht Mit Sach und Namensregister sowie dem Bilde und der Nachbildung eines Tagebuchblattes R H s Leipzig 1897 ZfdU 10 Erg Heft Materialien zur Geschichte des deutschen Volkslieds Aus Universitats Vorlesungen Bd 1 Das altere Volkslied Hrsg v Georg Berlit Leipzig 1900 ZfdU 14 Erg Heft Nachdr Hildesheim u a 1971 Volkskundliche Quellen 8 Volkslied ISBN 3 487 04025 5 Volk und Menschheit Auswahl aus seinen Schriften nebst Tagebuchblattern und Briefen Mt e Nachw v Helmut Wocke Munchen 1925 Bucher der Bildung 14 Geist Halle Saale 1926 2 unverand Aufl Nachdr Tubingen und Darmstadt 1966 Philosophie und Geisteswissenschaften Neudrucke 3 ISBN 3 484 10034 6 1867 Ein Bauer als Dichter In Die Gartenlaube Heft 15 1867 S 234 236 238 Volltext Wikisource Publikationsorgane fur Aufsatze Bearbeiten Germania 1865 1870 2 ZfdPh 1869 1874 Die Grenzboten 1887 1888 ZfdU 1887 1895 PBB 1889 1 Preuss Jb 1892 1893 ZfdA 1894 1895 2 Publikationsorgane fur Rezensionen Bearbeiten ZfdPh 1873 1874 2 ZfdU 1888 5 Herausgeberschaft Zeitschriften Bearbeiten Zeitschrift fur den Deutschen Unterricht ZfdU Unter Mitw v R H hrsg v Otto Lyon 1 1887 8 1894 Herausgeberschaft Bearbeiten Jacob Grimm und Wilhelm Grimm Deutsches Worterbuch 1883 1890 verantwortlicher Hrsg Darin Bd 5 1873 K mit Vorrede v R H Bd 4 Abt 1 Halfte 1 1878 Forschel Gefolgsmann Zus mit Jacob Grimm und Karl Weigand Bd 4 Abt 1 Teil 2 1897 Gefobbe Getreibs Zus mit Hermann WnderlichEditionen Bearbeiten Vorw in Karl Albrecht Die Leipziger Mundart Grammatik und Mundart der Leipziger Volkssprache Zugleich ein Beitrag der Volkssprache im allgemeinen Leipzig 1881 2 Reprintaufl Frankfurt Main 1983 ISBN 3 8035 1212 3Editionen fachbezogen Bearbeiten F L von Soltau s deutsche historische Volkslieder Zweites Hundert Aus Soltau s und Leyser s Nachlass und anderen Quellen hrsg m Anm Leipzig 1856 Der Sachsenspiegel Landrecht Nach der altesten Leipziger Handschrift hrsg v Julius Weiske 3 6 Aufl neu bearb v R H Leipzig 1863 1882 11 unverand Aufl 1929 Literatur BearbeitenArtikel Nachrufe Auswahl Bearbeiten Otto Lyon Zu R H s 70 Geburtstage In ZfdU 8 1894 3 153 154 Georg Berlit R H Ein Erinnerungsbild In Neue Jb fur Philologie und Padagogik 12 1894 545 580 auch als Sonderdr Leipzig 1895 Otto Lyon R H In ZfdU 8 1894 12 785 787 August Muhlhausen R H im Dienste der Wissenschaft und der Schule In Rheinische Blatter fur Erziehung und Unterricht Neueste Folge 68 1894 109 432 438 u 465 487 Hermann Bahr Tagebuch 27 Juni Neues Wiener Journal 32 1924 11002 6 6 Juli 1924 Antje Leike Das Wirken R H R s 1824 1894 an der Universitat Leipzig In Beitrage zur Geschichte des Schulwesens der Stadt Leipzig Leipzig 1989 13 22 Schriftenreihe des Interdisziplinaren Zentrums Unterrichtsforschung Kommunikation 1 Hasko Zimmer Deutsche Bildung R H und die Deutschlehrer im Kaiserreich In Intelligenz und Allgemeinbildung 1848 1918 Biographische Zugange zur Wirkung und Krise gymnasialer Bildung Anneliese Mannzmann zum 65 Geburtstag Hrsg v Ulla Bracht Dieter Keiner u Hasko Zimmer Munster New York 1990 53 79 Antje Leike H R H Ein Vorlaufer der Reformpadagogik In Ein Pladoyer fur unser reformpadagogisches Erbe Protokollbd der internationalen Reformpadagogik Konferenz am 24 September 1991 an der Padagogischen Hochschule Halle Kothen Hrsg v Andreas Pehnke Neuwied u a 1992 ISBN 3 472 01057 6 215 224 Hartmut Kuttel Aus der Geschichte des Deutschunterrichts R H In Deutschunterricht 48 1995 5 266 269 Monographie Sammelbande Bearbeiten Georg Berlit Worte der Liebe und Dankbarkeit am Sarge des verehrten Lehrers R H ordentlicher Professor der neueren Literatur und Sprache gesprochen in der Universitatskirche zu Leipzig am 30 Oktober 1894 Als Handschrift gedr fur die Freunde des Heimgegangenen Leipzig 1894 Ernst Linde Personlichkeits Padagogik Ein Mahnwort wider die Methodenglaubigkeit unserer Tage Mit besonderer Berucksichtigung der Unterrichtsweise R H s Leipzig 1897 5 durchges Aufl 1922 Richard Laube R H und seine Schule Ein Beitrag zur Geschichte des deutschsprachlichen Unterrichts in der 2 Halfte des 19 Jahrhunderts Leipzig 1903 Erich Westermann Grundlinien der Welt und Lebensanschauung R H s Leipzig 1912 Zentralinstitut fur Erziehung und Unterricht Hrsg R H Sein Leben und Wirken Zur Erinnerung an die Hundertjahrfeier seines Geburtstags am 13 Marz 1924 Langensalza 1924 Hedwig Hildebrand Personliche Erinnerungen an unseren Vater von seiner Tochter Leipzig 1932 Brigitte Mehrens R H als Germanist Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Philologie Diss phil Stanford Univ 1968 Antje Leike Das Leben H R H s 1824 1894 und sein Werk ihre Resonanz im 19 und 20 Jahrhundert Diss masch Padagog Hochschule Leipzig 1991 Festschriften Bearbeiten Otto Lyon Hrsg Festschrift zum siebzigsten Geburtstag R H s in Aufsatzen zur deutschen Sprache und Literatur sowie zum deutschen Unterrichte Leipzig 1894 ZfdU 8 Erg Heft 3 Forschungen zur deutschen Philologie Festgabe fur R H zum 13 Marz 1894 Dargebracht v Wilhelm Braune u a Leipzig 1894 Nachschlagewerke Bearbeiten Richard M Meyer Hildebrand Heinrich Rudolf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 50 Duncker amp Humblot Leipzig 1905 S 322 327 Adalbert Elschenbroich Hildebrand Rudolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 124 126 Digitalisat Juliane Eckhardt unter Mitwirkung v Antje Leike u Jurgen Thaler Hildebrand Heinrich Rudolf In Christoph Konig Hrsg unter Mitarbeit von Birgit Wagenbaur u a Internationales Germanistenlexikon 1800 1950 Band 2 H Q De Gruyter Berlin New York 2003 ISBN 3 11 015485 4 S 748 750 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudolf Hildebrand 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deutscher GermanistGEBURTSDATUM 13 Marz 1824GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 28 Oktober 1894STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Hildebrand Germanist amp oldid 233557824