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Moritz Wilhelm Drobisch 16 August 1802 in Leipzig 30 September 1896 ebenda war ein deutscher Mathematiker Logiker und Philosoph Moritz Wilhelm Drobisch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr lernte zunachst an der Leipziger Nikolaischule und an der Furstenschule in Grimma und studierte dann von 1820 bis 1824 an der Universitat Leipzig Mathematik und Philosophie An deren Philosophischen Fakultat promovierte er und habilitierte sich im Jahr 1824 Sein Interesse galt vor allem Johann Friedrich Herbart besondere Verdienste werden ihm im Bereich der empirischen Psychologie und der Logik zugeschrieben 1 Diesbezuglich ist sein Versuch einer popularwissenschaftlichen Darstellung der Logik in dem gleichnamigen Werk hervorzuheben Aus diesem geht auch hervor dass Drobisch der nichtformalen klassischen Darstellung der Logik viel naher stand als den sich in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts herausbildenden formalisierten Interpretationen die in bedeutendem Mass durch George Boole Ernst Schroder Gottlob Frege oder Charles S Peirce entwickelt wurden Von besonderem Wert ist sein Werk heute vor allem deswegen weil umfangreiche Referenzen zu zeitgenossischen Autoren gemacht werden und ein nicht unbedeutender Beitrag uber die Entwicklungsgeschichte der Mengendiagramme darin enthalten ist Mit seinen Hexameter Studien gehort Drobisch zu den Pionieren der Quantitativen Linguistik 2 Fur die Daten die Drobisch zur Verwendung von Hexameter Typen vorgelegt hat kann gezeigt werden dass sie teils der negativen hypergeometrischen Verteilung teils der Polya Verteilung folgen 3 Er war ordentlicher Professor fur Mathematik 1826 1868 und Philosophie seit 1842 an der Universitat Leipzig Im Jahr 1840 1841 war er Rektor der Universitat Leipzig mehrfach war er Dekan der Philosophischen Fakultat Ab 1833 ubernahm er zusammen mit Gustav Theodor Fechner Justus Wilhelm Martin Radius Georg Benedict Winter und Wilhelm Wachsmuth die Redaktion der Leipziger Literaturzeitung Drobisch war seit 1834 Mitglied der Furstlich Jablonowskischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig und 1846 Mitbegrunder und seitdem Mitglied der Koniglich Sachsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig Im Jahr 1868 verzichtete er auf die ordentliche Professur fur Mathematik um sich ausschliesslich der Philosophie widmen zu konnen 1876 wurde Drobisch zum Ehrenburger der Stadt Leipzig ernannt Ab der Mitte der 1880er Jahre war er aufgrund eines Augenleidens nicht mehr in der Lage seine wissenschaftliche Arbeit fortzusetzen 4 Am 30 September 1896 starb Drobisch im Alter von 94 Jahren in Leipzig Die akademische Trauerrede hielt Wilhelm Wundt Im Jahr 1971 stiftete die Sachsische Akademie der Wissenschaften in Wurdigung seiner Verdienste um ihre Grundung die Moritz Wilhelm Drobisch Medaille Schriften BearbeitenBeitrage zur Orientierung uber Herbart s System der Philosophie Voss Leipzig 1834 Grundzuge der Lehre von den hoheren numerischen Gleichungen nach ihren analytischen und geometrischen Eigenschaften Ein Supplement zu den Lehrbuchern der Algebra und der Differentialrechnung Voss Leipzig 1834 Neue Darstellung der Logik nach ihren einfachsten Verhaltnissen Nebst einem logisch mathematischen Anhange 1836 Digitalisat Die 2 bis 5 Auflage stellen nahezu eine Neufassung dar Quaestionum methematico psychologicarum spec I V Leipzig 1840 Grundlehren der Religionsphilosophie Voss Leipzig 1840 Empirische Psychologie nach wissenschaftlicher Methode Voss Leipzig 1842 2 Auflage 1898 Uber die mathematische Bestimmung der musikalischen Intervalle 1846 Erste Grundlehrer der mathematischen Psychologie Voss Leipzig 1850 Digitalisat Neue Darstellung der Logik nach ihren einfachsten Verhaltnissen Mit Rucksicht auf Mathematik und Naturwissenschaften Leopold Voss Hamburg und Leipzig 2 Auflage 1851 3 Auflage 1863 Nachdruck Olms Hildesheim 1968 4 Auflage 1875 5 Auflage 1887 Uber musikalische Tonbestimmung und Temperatur 1852 Digitalisat Die moralische Statistik und die menschliche Willensfreiheit Voss Leipzig 1867 Digitalisat Uber die Fortbildung der Philosophie durch Herbart Leipzig 1876 Kant s Dinge an sich und sein Erfahrungsbegriff Verlag Leopold Voss Hamburg und Leipzig 1885 Enzyklopadie der Philosophie Hrsg von Otto Flugel Beyer Langensalza 1908 Siehe auch BearbeitenFriedrich Adolf Trendelenburg Gustav Hartenstein Friedrich Ueberweg Hermann Ulrici Christoph von Sigwart Afrikan Spir John Stuart Mill Wilhelm Jordan Johann Heinrich Lambert Karl von PrantlLiteratur BearbeitenKarl Heinz Best Moritz Wilhelm Drobisch 1802 1896 In Glottometrics 17 2008 S 109 114 PDF Volltext Wiederabdruck in Karl Heinz Best Hrsg Studien zur Geschichte der Quantitativen Linguistik Band 1 RAM Verlag Ludenscheid 2015 Seite 38 ISBN 978 3 942303 30 9 Wilhelm Haan Moritz Wilhelm Drobisch In Sachsisches Schriftsteller Lexicon Robert Schaefer s Verlag Leipzig 1875 S 56 57 Max Heinze Drobisch Moritz In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 48 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 80 82 Albert Menne Drobisch Moritz Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 127 Digitalisat Walther Neubert Drobisch Moritz Wilhelm Drobisch ein Gelehrtenleben Dieterich Leipzig 1902 Moritz Wilhelm Drobisch anlasslich seines 200 Geburtstages Mit einem Vorwort von Uwe Frithjof Haustein und Beitragen von Gerald Wiemers und Lothar Kreiser Verlag der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig In Kommission Stuttgart Leipzig Hirzel 2003 Kleine Festschrift die den Anteil Drobischs an der Grundung der Koniglich Sachsischen Gesellschaft der Wissenschaften 1846 sowie seine Beitrage zur Entwicklung der Logik deren Niveau er nicht zuletzt durch sein Lehrbuch uber Jahrzehnte bestimmte wurdigt Vorwort v Haustein S 5 Beitrage ausser dem Vorwort Gerald Wiemers Moritz Wilhelm Drobisch und die Grundung der Koniglich Sachsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig 1846 S 7 16 Lothar Kreiser Was denken wir wenn wir denken Wilhelm Drobischs Beitrag zur Entwicklung der Logik S 17 25 ISBN 3 7776 1283 9 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Moritz Wilhelm Drobisch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Moritz Wilhelm Drobisch in der Deutschen Digitalen Bibliothek Moritz Wilhelm Drobisch im Internet Archive Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Moritz Wilhelm Drobisch an der Universitat Leipzig Wintersemester 1824 bis Sommersemester 1886 Moritz Wilhelm Drobisch im Professorenkatalog der Universitat LeipzigEinzelnachweise Bearbeiten Albert Menne Drobisch Moritz Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 127 Digitalisat Zuerst Moritz Wilhelm Drobisch Ein statistischer Versuch uber die Formen des lateinischen Hexameters In Koniglich Sachsische Gesellschaft Philologisch Historische Classe Berichte uber die Verhandlungen 18 1866 75 139 und etliche Untersuchungen mehr Karl Heinz Best Zur Diversifikation lateinischer und griechischer Hexameter In Glottometrics 17 2008 S 43 50 PDF Volltext Karl Heinz Best Zur Diversifikation deutscher Hexameter In Naukovyj Visnyk Cernivec koho Universytetu Hermans ka filolohija Vypusk 431 2009 S 172 180 Drobisch Logik 5 Auflage 1887 Im Vorwort zu dieser Auflage erlautert Drobisch das er auf die Hilfe von Gustav Hartenstein angewiesen war um diese letzte Auflage herauszubringen Normdaten Person GND 116223995 lobid OGND AKS LCCN n98089766 NDL 00521292 VIAF 22887722 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Drobisch Moritz WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker und PhilosophGEBURTSDATUM 16 August 1802GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 30 September 1896STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moritz Wilhelm Drobisch amp oldid 234230448