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Die Nutka Himbeere Rubus nutkanus oder fruher auch als Weisse Zimthimbeere Rubus parviflorus bezeichnet ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rubus innerhalb der Familie der Rosengewachse Rosaceae 1 Sie ist in Nordamerika weitverbreitet Nutka HimbeereNutka Himbeere Rubus nutkanus SystematikEurosiden IOrdnung Rosenartige Rosales Familie Rosengewachse Rosaceae Unterfamilie RosoideaeGattung RubusArt Nutka HimbeereWissenschaftlicher NameRubus nutkanusMoc ex Ser Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Verwechslungsmoglichkeiten 3 Okologie 4 Vorkommen 5 Taxonomie 6 Nutzung 6 1 Kuche 6 2 Anbau 6 2 1 Zuchtformen 6 3 Medizin 7 Trivialnamen in anderen Sprachen 8 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration nbsp Habitus und Laubblatter nbsp Radiarsymmetrische BluteVegetative Merkmale Bearbeiten Rubus nutkanus ist ein dichter laubabwerfender Strauch und erreicht Wuchshohen von 0 5 bis 2 0 selten bis zu 3 Metern 2 Er wachst oft in grossen Bestanden die sich durch unterirdische Rhizome ausbreiten Die aufrechten Aste werden zwei Jahre alt 2 und besitzen hochstens Durchmesser von 1 5 Zentimetern Die Rinde ist anfangs sparlich behaart spater verkahlend und besitzt Drusen 2 Im Gegensatz zu vielen anderen Rubus Arten hat die Nutka Himbeere keine Stacheln 3 Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Die einfache Blattspreite ist mit einer Lange von 5 bis 20 Zentimetern sowie einer Breite von 5 bis 25 Zentimetern viel grosser als bei den meisten anderen Rubus Arten und im Umriss kreis bis nierenformig mit herzformiger Spreitenbasis Die handformig gelappte Blattspreite ist leicht bis moderat tief und selten drei oder sieben meist funflappig Der Blattrand ist grob unregelmassig gesagt oder doppelt gesagt Die Spreitenspitze ist kurz zugespitzt oder stumpf 2 Die Blattunterseite ist kahl bis dicht behaart und es sind Drusenhaare vorhanden 2 3 4 Die untereinander freien aber mit dem Blattstiel verwachsenen Nebenblatter sind bei einer Lange von 5 bis 15 Millimetern lanzettlich bis eiformig Generative Merkmale Bearbeiten Die end und seitenstandigen zymosen bis thyrsusformigen Blutenstande enthalten meist drei bis sieben 1 bis 15 Bluten 2 Der Blutenstiel ist sparlich bis moderat behaart und moderat bis dicht mit gelblichen bis rotlichen Drusen bedeckt 2 Die Bluten von Rubus nutkanus gehoren mit Durchmessern von 2 bis 6 Zentimetern zu den grossten in der Gattung Rubus Die zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Es sind funf Kelchblatter vorhanden Die funf freien weissen Kronblatter sind bei einer Lange von meist 14 bis 22 10 bis 28 Millimetern breit verkehrt eiformig 2 Es sind zahlreiche blassgelbe Staubblatter vorhanden Die Staubfaden sind fadenformig Die vielen Fruchtblatter sind im oberen Bereich dicht behaart Die Griffel sind keulenformig und kahl 2 Die essbaren Sammelfruchte sind bei einem Durchmesser von 1 bis 1 8 Zentimetern halbkugelformig 2 und reifen leuchtend rot im Hoch bis Spatsommer 2 Es sind 50 bis 60 Steinfruchte vorhanden die sich leicht vom Fruchtboden losen 2 Wie bei anderen Himbeeren handelt es sich nicht um echte Beeren sondern um Sammelsteinfruchte die um einen zentralen Fruchtboden angeordnet sind Die einzelnen Steinfruchte konnen vorsichtig vom Fruchtboden entfernt werden sie zeigen so ihre Ahnlichkeit mit einem Fingerhut was der Pflanze vielleicht ihren Namen beschert hat denn die wortliche Ubersetzung von Thimbleberry ware Fingerhutbeere 5 Die Chromosomenzahl betragt 2n 14 2 6 Verwechslungsmoglichkeiten BearbeitenRubus nutkanus kann mit Rubus spectabilis englisch auch Salmonberry oder Rubus occidentalis englisch gleichfalls Thimbleberry genannt verwechselt werden Okologie BearbeitenBestauber von Rubus nutkanus sind Wildbienen Honigbienen und Hummeln 7 Die Blatter und Bluten sind Raupen Nahrung bzw Nektarquelle fur den Schwarmer Proserpinus flavofasciata 7 Die Fruchte sind attraktiv fur Vogel 7 Vorkommen BearbeitenRubus nutkanus ist im westlichen Nordamerika von Alaska und sudlich bis Kalifornien New Mexico und in den mexikanischen Bundesstaaten Chihuahua sowie San Luis Potosi verbreitet Ihr Verbreitungsgebiet erweitert sich ostwarts bis zu den Rocky Mountains und diskontinuierlich bis ins Gebiet der Grossen Seen Sie gedeiht in Hohenlagen von Meereshohe im Norden bis zu 3000 Metern im Suden 8 9 10 Es gibt Fundortangaben fur die kanadischen Provinzen Ontario Alberta sowie British Columbia und die US Bundesstaaten Alaska Oregon Washington Minnesota South Dakota Wisconsin Michigan Colorado Idaho Montana Wyoming Arizona Kalifornien Nevada Utah sowie New Mexico und dem mexikanischen Bundesstaat Chihuahua 1 Rubus nutkanus ist in vielen Gebieten ein Neophyt 1 Rubus nutkanus wachst typischerweise an Strassenrandern Eisenbahntrassen und Lichtungen sie ist gewohnlich ein Erstbesiedler in der okologischen Sukzession auf Kahlschlagen und Waldbrandflachen Die Nutka Himbeere ist Bestandteil des Unterwuchses in Waldern typische Begleitarten sind der Farn Dryopteris arguta Trillium ovatum und Maianthemum racemosum 11 Taxonomie BearbeitenDie Erstbeschreibung unter dem illegitimen Namen Rubus parviflorus erfolgte 1818 durch Thomas Nuttall in The Genera of North American Plants Philadelphia USA Volume 1 Seite 308 309 12 Dieser Name ist ungultig da das Homonym Rubus parviflorus Tourn ex Weston bereits 1770 in Botanicus universalis 1 Seite 258 veroffentlicht wurde 13 Der gultige Name Rubus nutkanus wurde 1825 durch Nicolas Charles Seringe in Augustin Pyramus de Candolle Prodromus Systematis Naturalis Regni Vegetabilis 2 Seite 566 veroffentlicht wobei Seringe den Namen dem Botaniker Jose Mariano Mocino zuschrieb 14 Weitere Synonyme fur Rubus nutkanus Moc ex Ser sind Bossekia nutkana Greene Bossekia parviflora Nutt Greene Rubacer parviflorum Nutt Rydb Rubus natkanus G Don Rubus nutkanus var nuttallii Torr amp A Gray Rubus nutkanus var parviflorus Nutt Focke Rubus velutinus Hook amp Arn Rubus ribifolius C K Schneid Rubus parviflorus var bifarius Fernald Rubus parviflorus var grandiflorus Farw Rubus parviflorus var heteradenius Fernald Rubus parviflorus var hypomalacus Fernald Rubus parviflorus subsp velutinus Hook amp Arn R L Taylor amp MacBryde Da das Artepitheton parviflorus kleinblutig bedeutet und Rubus nutkanus eine der Rubus Arten mit den grossten Bluten ist wurde jener Name schon immer als unpassend angesehen Nun wurde 2016 nach nomenklatorischen Regeln dieses Namensproblem ohne dass darauf abgezielt wurde hinfallig 15 Nutzung BearbeitenKuche Bearbeiten Die Fruchte sind kleiner flacher und weicher als Himbeeren und besitzen viele kleine Samen Aufgrund der weichen Konsistenz konnen sie nur schlecht verpackt und versandt werden so dass sie nur selten kommerziell angebaut werden Dessen ungeachtet kann die wilde Nutka Himbeere roh oder getrocknet gegessen werden Aus ihr wird Konfiture hergestellt welche als lokale Delikatesse in ihrem Verbreitungsgebiet verkauft wird namentlich auf der Keweenaw Halbinsel der Oberen Halbinsel des Staates Michigan Zimt Himbeeren Konfiture wird aus gleichen Teilen Fruchten und Zucker hergestellt Die Masse wird zwei Minuten gekocht und dann in Gefasse abgefullt Ohne Zucker sind die gekochten Beeren mit ihrem hervorragenden suss sauren Geschmack einige Zeit im Kuhlschrank haltbar und konnen allen Arten von Desserts und Vinaigrettes zugefugt werden 16 nbsp Kultivierte Pflanze im Botanischen Garten der Universitat Helsinki FinnlandAnbau Bearbeiten Rubus nutkanus wird von spezialisierten Baumschulen als Zierpflanze kultiviert Sie wird daruber hinaus in traditionellen Naturgarten im naturnahen Garten und Landschaftsbau und in Renaturierungsprojekten verwendet Die Fruchte sind wohlriechend 17 Am erfolgreichsten ist die Vermehrung durch das Pflanzen von dormanten Rhizom Teilen oder Spross Abschnitten bzw durch Samen nbsp Grosse der reifen Nutka HimbeereZuchtformen Bearbeiten Cultivare wurden wegen ihrer duftenden Bluten und oder attraktiven Herbstfarbung in verschiedenen Qualitaten selektiert 18 Eine doppelblutige Form der Nutka Himbeere wurde von Iva Angerman 1903 2008 zwischen Squamish British Columbia und West Vancouver entdeckt 19 Diese Form ist nicht kommerziell in Erscheinung getreten sondern wird im Botanischen Garten der University of British Columbia in Vancouver und im Royal British Columbia Museum in Victoria British Columbia kultiviert Eine andere doppelblutige Nutka Himbeere wurde etwa 1975 von Bob Hornback auf dem Starrett Hill Monte Rio Kalifornien gefunden sie wurde als Cultivar Dr Stasek nach einem Kunst Dozenten der Sonoma State University benannt Medizin Bearbeiten Viele Pflanzenteile von Rubus nutkanus wurden fur mannigfaltige medizinische Zwecke durch Indianer genutzt 16 18 20 Nutka Himbeeren besitzen sehr hohe Gehalte an den Vitaminen A und C und konnen zur Behandlung von Skorbut eingesetzt werden Wickel aus getrockneten und pulverisierten Blattern konnen zur Behandlung von Wunden und Verbrennungen verwendet werden wahrend die frischen Blatter Akne lindern Ein Tee aus Blattern oder Wurzeln wird zur Behandlung von Ubelkeit Brechdurchfall oder Dysenterie verabreicht Die Blatter konnen auch als naturliches Toilettenpapier benutzt werden 21 Trivialnamen in anderen Sprachen BearbeitenDer englischsprachige Trivialname ist Thimbleberry 1 22 Die Konkow ein Stamm der Maidu nennen diese Art wa sa Penuti Sprachen 23 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Rubus nutkanus im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 3 September 2019 a b c d e f g h i j k l m Lawrence A Alice Douglas H Goldman James A Macklin Gerry Moore Flora of North America Rubus parviflorus Nuttall textgleich online wie gedrucktes Werk In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 9 Magnoliophyta Picramniaceae to Rosaceae Oxford University Press New York und Oxford 2015 ISBN 978 0 19 534029 7 a b Rubus parviflorus In Jepson eFlora Jepson Flora Project Jepson Herbarium University of California Berkeley abgerufen am 18 Januar 2017 englisch David Editor Giblin Rubus parviflorus In WTU Herbarium Image Collection Burke Museum University of Washington 2015 abgerufen am 3 Juli 2016 englisch Earl J S Rook Rubus parviflorus Thimbleberry Memento des Originals vom 29 August 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rook org photo Rubus parviflorus bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis a b c Lady Bird Johnson Wildflower Center University of Texas Rubus parviflorus Abgerufen am 12 Februar 2013 englisch Steven K Sullivan Rubus parviflorus In Wildflower Search 2015 abgerufen am 3 Juli 2016 englisch Rubus parviflorus In PLANTS Database United States Department of Agriculture USDA Natural Resources Conservation Service 2015 abgerufen am 3 Juli 2016 englisch SEINet Southwestern Biodiversity Arizona chapter mit Fotos Beschreibung und Verbreitungskarte C Michael Hogan 2008 Coastal Woodfern Dryopteris arguta GlobalTwitcher ed N Stromberg Memento vom 11 Juli 2011 im Internet Archive Rubus parviflorus bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 7 November 2017 Abraham van de Beek Validations of the Rubus taxa in Tournefort s Institutiones and their Corollarium in later literature In Adansonia Series 3 Volume 38 24 Juni 2016 S 35 53 PDF Rubus nutkanus bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 3 September 2019 Gunter Matzke Hajek Anmerkungen zum Aufsatz von Abraham van deBeek Validations of the Rubus taxa in Tournefort s Institutiones and their Corollarium in later literature in Adansonia ser 3 38 35 53 20 08 2016 PDF a b Ethnobotany University of Michigan Las Pilitas Nursery horticultural treatment Rubus parviflorus Thimbleberry Abgerufen am 12 Februar 2013 englisch a b US Forest Service Fire Ecology Anthony J F Griffiths Fred R Ganders Wildflower Genetics a Field Guide for British Columbia and the Pacific Northwest Flight Press Vancouver 1983 ISBN 0 919843 00 X englisch Native American Ethnobotany University of Michigan Dearborn for Rubus parviflorus Abgerufen am 17 November 2017 Henry Holly Thimbleberry In The Northwest Forager 18 August 2014 abgerufen am 18 Januar 2017 englisch Brian Klinkenberg Hrsg Rubus parviflorus In E Flora BC Electronic Atlas of the Plants of British Columbia Lab for Advanced Spatial Analysis Department of Geography University of British Columbia Vancouver abgerufen am 11 November 2017 englisch mit Foto und Verbreitung in British Columbia Victor King Chesnut Plants used by the Indians of Mendocino County California Government Printing Office 1902 S 408 englisch google com abgerufen am 24 August 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nutka Himbeere Rubus nutkanus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Calflora database Rubus parviflorus Datenblatt Rubus nutkanus bei Burke Herbarium Image Collection Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nutka Himbeere amp oldid 231503980