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Die Roon Klasse war eine aus zwei Einheiten bestehende Klasse von Panzerkreuzern der Kaiserlichen Marine Die offiziell als Grosse Kreuzer bezeichneten Schiffe wurden zwischen 1902 und 1906 gebaut und waren in Friedenszeiten und auch im Ersten Weltkrieg im Dienst Die Yorck sank im November 1914 auf der Innenjade wahrend die Roon den Krieg uberstand und 1921 abgewrackt wurde Roon Klasse Die Roon Die RoonSchiffsdatenLand Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffsart Grosser Kreuzer Panzerkreuzer Bauzeitraum 1902 bis 1906Stapellauf des Typschiffes 27 Juni 1903Gebaute Einheiten 2Dienstzeit 1905 bis 1918Schiffsmasse und BesatzungLange 127 8 m Lua 127 3 m KWL Breite 20 2 mTiefgang max 7 76 mVerdrangung Konstruktion 9 533 tMaximal 10 266 t Besatzung 633 MannMaschinenanlageMaschine 16 Wasserrohrkessel Bauart Durr3 3 Zyl VerbundmaschineMaschinen leistung 20 625 PS 15 170 kW Hochst geschwindigkeit 21 1 kn 39 km h Propeller 1 dreiflugelig o 4 5 m2 vierflugelig o 4 8 mBewaffnung4 21 cm SK L 40 380 Schuss 10 15 cm SK L 40 1600 Schuss 14 8 8 cm SK L 35 2100 Schuss 4 Torpedorohr o 45 0 cm unter Wasser 11 Schuss PanzerungGurtel 80 100 mm auf 55 mm Teak Deck 40 60 mm Kasematte 100 mm Zitadelle 100 mm vorderer Kommandoturm 30 150 mm achterer Kommandoturm 20 80 mm Turme Schwere Artillerie 30 150 mm Turme Mittelartillerie 100 mm Schilde Mittelartillerie 80 mm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entwicklung und Bau 1 2 Schiffe der Klasse 1 3 Einsatz 1 4 Verbleib 2 Technik 2 1 Antrieb 2 2 Bewaffnung 2 3 Panzerung 2 4 Beiboote 3 Besatzung 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenGeschichte BearbeitenEntwicklung und Bau Bearbeiten Im Jahr 1901 entwickelte die Konstruktionsabteilung des Reichsmarineamtes eine neue Klasse von Panzerkreuzern welche die beiden Schiffe der Kaiser Klasse ersetzen sollten 1 Der Entwurf selbst basierte auf der zuvor gebauten Prinz Adalbert Klasse und ubernahm deren Merkmale weitgehend 2 Auffalligster ausserlicher Unterschied zwischen beiden Klassen war die von drei auf vier gesteigerte Zahl der Schornsteine 3 wobei die ersten Planungen ebenfalls nur drei Schornsteine vorsahen 1 Mit dem Bau der beiden Kreuzer wurden die Kaiserliche Werft Kiel Ersatz Kaiser spater Roon sowie Blohm amp Voss in Hamburg Ersatz Deutschland spater Yorck beauftragt 1 Die Kaiserliche Werft begann am 1 August 1902 mit dem Neubau 4 Dieser stand rund elf Monate vor seinem Schwesterschiff am 27 Juni 1903 zum Stapellauf bereit Die in Hamburg gebaute Yorck war jedoch deutlich schneller fertiggestellt und kam am 21 November 1905 in Dienst wahrend die Roon erst etwas mehr als vier Monate spater von der Marine ubernommen wurde 1 Bei den Probefahrten erwiesen sich die Kreuzer wie ihre Vorganger als gute Seeschiffe Sie waren nur wenig luvgierig und liessen sich gut manovrieren Wahrend sie gegen die See nur wenig an Geschwindigkeit verloren konnte der Fahrtverlust bei Hartruderlagen bis zu 60 betragen 1 Schiffe der Klasse Bearbeiten Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Ausserdienststellung VerbleibSMS Roon 5 Kaiserliche Werft Kiel 1 August 1902 27 Juni 1903 5 April 1906 18 Dezember 1918 1921 in Kiel abgewracktSMS Yorck 6 Blohm amp Voss Hamburg Fruhjahr 1903 14 Mai 1904 21 November 1905 Am 4 November 1914 auf deutsche Minen gelaufen und gesunken Einsatz Bearbeiten Nachdem die beiden Schiffe im November 1905 Yorck und April 1906 Roon in den Flottendienst gekommen waren gehorten sie beide zum Verband der Aufklarungsstreitkrafte In Friedenszeiten nahmen beide Kreuzer an den regelmassig stattfindenden Ubungen und Manovern des Verbandes und der Hochseeflotte teil Die Roon diente mehrfach dem Zweiten Admiral des Verbandes als Flaggschiff Zudem besuchte sie 1907 die Vereinigten Staaten zu den Feiern der 300 jahrigen Besiedelung von Virginia und der Grundung von Jamestown Gemeinsam mit der Bremen nahm der Kreuzer an einer am 26 April 1907 auf dem James River vor Hampton Roads teil und kehrte anschliessend wieder nach Kiel zuruck In den folgenden Jahren fuhr sie weiter im Verband der Aufklarungsstreitkrafte und wurde 1911 in die Reserve uberfuhrt 4 Die Yorck diente bis zum Mai 1913 in der Flotte und fungierte dabei immer wieder als Flaggschiff des Befehlshabers der Aufklarungsstreitkrafte und des Zweiten Admirals des Verbandes Am 31 Marz 1911 kam es im achteren Heizraum zu einer Benzolexplosion bei der ein Besatzungsmitglied starb Am 4 Marz 1913 war die Yorck in einen schweren Unfall wahrend eines Manovers verwickelt Dem Torpedoboot S 178 gelang der Durchbruch durch die Kiellinie der schweren Einheiten nicht Die Yorck rammte das Boot das daraufhin sank und 69 Mann mit in die Tiefe nahm Der Kreuzer hingegen blieb nahezu unbeschadigt Er wurde am 21 Mai 1913 ausser Dienst gestellt und der Reserve zugeteilt 7 nbsp Die YorckNach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges kamen beide Schiffe wieder zum Einsatz Sie gehorten zur III Aufklarungsgruppe deren Flaggschiff die Roon ab Anfang September 1914 war 4 Der Verband war zunachst in der Ostsee tatig fuhr dann aber auch in der Nordsee Am 2 November 1914 stand die III Aufklarungsgruppe fur einen ersten offensiven Einsatz der Hochseeflotte bereit bei der sie das Gros zu sichern hatte Bei der Ruckkehr von diesem Unternehmen bei dem die Schlachtkreuzer der I Aufklarungsgruppe Great Yarmouth beschossen geriet die Yorck am 4 November bei Nebel auf der Innenjade in ein deutsches Minenfeld und sank nach zwei Minentreffern wobei 336 Mann der Besatzung ertranken 8 Die Roon befand sich wie auch die restliche III Aufklarungsgruppe ab dem 15 April 1915 wieder in der Ostsee und wurde zu mehreren Unternehmen gegen die Kaiserlich Russische Marine herangezogen Beim Vorstoss in die Rigaer Bucht beschoss der Kreuzer am 10 August Kap Zerel auf der Halbinsel Sworbe Nach weiteren Einsatzen im Ostseeraum wurde die Roon am 4 Februar 1916 in Kiel ausser Dienst gestellt da ihr Unterwasserschutz als unzureichend angesehen wurde und die Marine zudem unter Personalmangel litt 9 Im Laufe des Jahres entfernte man auch die Bewaffnung des Schiffes 1 Vom 1 November 1916 an bis kurz nach Kriegsende stand der Kreuzer fur die Ausbildung von Schiffsjungen wieder im Dienst und wurde zudem von der Torpedo Inspektion fur Versuche genutzt 1918 entstanden Plane die Roon zum Flugzeugmutterschiff umzubauen 10 Verbleib Bearbeiten Die Roon wurde 1920 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und im Folgejahr auf ihrer Bauwerft in Kiel die inzwischen zu den Deutschen Werken gehorte abgewrackt 11 Das Wrack der Yorck blieb in der Innenjade liegen 1926 1936 und 1969 wurden Teile des Schiffs gesprengt und der Rumpf 1983 unterspult um die Sicherheit des Fahrwassers zu gewahrleisten 12 Technik BearbeitenDie Kreuzer der Roon Klasse waren Stahlschiffe mit einem in Quer und Langsspant Bauweise erstellten Rumpf der durch Schotten in zwolf wasserdichte Abteilungen gegliedert war Auf 60 ihrer Lange verfugten die Schiffe uber einen Doppelboden Sie waren uber alles 127 8 m lang und bis zu 20 2 m breit Bei einer Konstruktionsverdrangung von 9 533 t mass die Wasserlinie 127 3 m Die maximale Verdrangung betrug 10 266 t woraus ein Tiefgang von 7 76 m resultierte 1 Damit waren die Kreuzer der Roon Klasse nur geringfugig grosser als ihre beiden Vorganger 3 Die elektrische Ausrustung an Bord der Panzerkreuzer wurde mit einer Spannung von 110 V betrieben Die Stromversorgung gewahrleisteten vier von Turbinen angetriebene Generatoren mit einer Gesamtleistung von 260 kW 1 Antrieb Bearbeiten Die Antriebsanlage bestand wie bei den beiden Schiffen der Prinz Adalbert Klasse aus drei stehend angeordneten 3 Zylinder Verbunddampfmaschinen mit dreifacher Dampfdehnung Diese waren in drei separaten Maschinenraumen untergebracht Die Raume fur die beiden auf die Aussenwellen wirkenden Maschinen befanden sich nebeneinander der fur die mittlere Maschine hingegen achtern von diesen Die Mittelwelle trieb einen dreiflugeligen Propeller mit einem Durchmesser von 4 5 m an wahrend die Aussenwellen uber vierflugelige Propeller mit 4 8 m Durchmesser verfugten 13 Die Maschinen waren auf eine Gesamtleistung von 19 000 PSi ausgelegt Bei den Probefahrten erreichten sie jedoch mit 20 625 PSi Roon und 20 031 PSi Yorck etwas hohere Werte Entsprechend lag auch die erreichte Hochstgeschwindigkeit leicht uber der berechneten von 21 kn 1 Fur die Dampferzeugung befanden sich 16 von der Dusseldorf Ratinger Rohrenkesselfabrik gebaute Wasserrohrkessel mit einer Heizflache von insgesamt 4900 m an Bord der Kreuzer Die Kessel besassen jeweils drei Feuerungen und erzeugten einen Dampfdruck von 15 5 atu Die Kessel waren in vier hintereinander liegenden Kesselraumen angeordnet 1 die ihrerseits nochmals durch ein mittig durchlaufendes Langsschott unterteilt waren Diese Unterteilung wird auch als ein Grund fur den schnellen Untergang der Yorck gesehen 14 Die Schiffe der Roon Klasse konnten bis zu 1570 t Kohlen als Brennstoff mitfuhren Damit war es ihnen moglich eine Strecke von 4200 sm mit einer Geschwindigkeit von 12 kn zuruckzulegen In den Jahren 1908 und 1909 fanden Versuche mit Teerol als Brennstoff statt wofur ein Vorrat von 207 t an Bord war 1 Bewaffnung Bearbeiten nbsp Die Roon gut zu erkennen die seitliche MittelartillerieAuch die Bewaffnung der Roon Klasse glich weitgehend ihren Vorgangern Die Hauptbewaffnung stellten vier Schnellladekanonen Sk mit einem Kaliber von 21 0 cm L 40 dar die paarweise in zwei Turmen auf dem Vor und Achterschiff zusammengefasst waren Die Kanonen konnten bis zur 30 erhoht sowie 5 unter die Horizontale gesenkt werden und besassen eine Reichweite von maximal 16 3 km Die Mittelartillerie bestand aus zehn Sk 15 0 cm L 40 mit einer Reichweite von 13 7 km Jeweils funf Kanonen waren mittschiffs an Back und Steuerbord angeordnet drei davon in Kasematten und zwei in separaten Geschutzturmen 13 Als leichte Geschutze verfugten die Kreuzer uber 14 Sk 8 8 cm L 35 fur die insgesamt 2100 Schuss Munition mitgefuhrt wurden Fur die schwere Artillerie befanden sich 380 und fur die Mittelartillerie 1600 Schuss an Bord 1 Neben den Geschutzen verfugten die Kreuzer auch uber vier Torpedorohre mit 45 cm Durchmesser Diese waren unter Wasser eingebaut jeweils eines in Bug und Heck sowie eines an beiden Seiten in etwa auf der Hohe des vorderen Zwillingsturms Die Schiffe hatten elf Torpedos an Bord 13 Panzerung Bearbeiten Die Kreuzer der Roon Klasse waren mit von Krupp hergestelltem Panzermaterial ausgestattet Die Turme der schweren Artillerie waren seitlich mit 150 mm geschutzt die Turmdecken mit 30 mm Kasematten und Zitadelle verfugten ebenso wie die Turme der Mittelartillerie uber 100 mm Panzerstahl wahrend die Schilde der in den Kasematten stehenden 15 cm Geschutze mit 80 mm gepanzert waren Der Gurtelpanzer war mittig 100 mm stark nahm aber nach vorn und achtern auf 80 mm ab 15 Er war mit einer 55 mm dicken Schicht Teakholz hinterlegt Das Panzerdeck war zwischen 40 und 60 mm seine seitlichen Boschungen 40 bis 50 mm stark Der vordere Kommandoturm erhielt die gleiche Panzerung wie die Turme der schweren Artillerie wahrend der achtere seitlich lediglich mit 80 mm geschutzt war horizontal gar nur von 20 mm 1 Beiboote Bearbeiten Zur Ausstattung der Schiffe gehorten auch mehrere Beiboote Es befanden sich zwei grosse Dampfbeiboote eine Barkasse eine Pinasse zwei Kutter zwei Jollen und ein Dingi an Bord 1 Besatzung BearbeitenDie Sollstarke der Besatzung betrug 35 Offiziere und 598 Mannschaften Hinzu kamen zeitweise die Stabsabteilungen mit einer Sollstarke von 13 Offizieren und 62 Mannschaften fur den Stab des Verbandschefs sowie neun Offizieren und 44 Mannschaften fur den Stab des Zweiten Admirals des Verbandes 1 Literatur BearbeitenGardiner Robert Hrsg Conway s All The World s Fighting Ships 1860 1905 Conway Maritime Press London 1979 ISBN 0 85177 133 5 S 255 Groner Erich Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Panzerschiffe Linienschiffe Schlachtschiffe Flugzeugtrager Kreuzer Kanonenboote Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 78 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart 10 Bande Mundus Verlag Ratingen Genehmigte Lizenzausgabe Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg ca 1990 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Roon Klasse Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o Groner Jung Maass Die deutschen Kriegsschiffe Band 1 S 78 Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 7 Schiffsbiographien von Preussischer Adler bis Ulan S 80f a b Gardiner Conway s All The World s Fighting Ships S 255 a b c Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 7 S 81 Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 7 S 80 83 Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 8 Schiffsbiographien von Undine bis Zieten S 121 124 Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 8 S 122f Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 8 S 123f Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 7 S 81f Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 7 S 82f Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 7 S 80 Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 8 S 121 a b c Groner Jung Maass Die deutschen Kriegsschiffe Band 1 S 77 Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 8 S 124 Groner Jung Maass Die deutschen Kriegsschiffe Band 1 S 76 Grosse Kreuzer der Roon Klasse Roon YorckListe der Schiffe der Kaiserlichen MarineListe deutscher Kreuzer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roon Klasse amp oldid 225522730