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Rolf Waldemar Wernicke 15 August 1903 in Mulhausen Reichsland Elsass Lothringen 8 Januar 1953 in Konstanz 1 war ein deutscher Sportreporter und Rundfunkjournalist Rolf Wernicke 1942 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Tatigkeiten vor und wahrend des Zweiten Weltkrieges 1 2 Wirken nach 1945 1 3 Filme und Horspiele 1 4 Lebensende 2 Filmografie Auswahl 3 Horspiele 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTatigkeiten vor und wahrend des Zweiten Weltkrieges Bearbeiten nbsp Rolf Wernicke berichtete 1936 als Rundfunkreporter von den Olympischen Sommerspielen in BerlinNach Besuch von Oberrealschule und Gymnasium war Rolf Wernicke als Journalist tatig 2 Im Jahr 1933 nahm er erfolgreich an einem Sprecherwettbewerb der damaligen Reichs Rundfunk Gesellschaft teil und wurde daraufhin als Rundfunkreporter ubernommen 3 4 1936 erlangte er mit der Ubertragung eines Eishockeyspiels bei den Olympischen Winterspielen in Garmisch Partenkirchen grosse Popularitat bei den Rundfunkhorern Wahrend der Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin berichtete er unter der Leitung von Bernhard Ernst gemeinsam mit Paul Laven und Roderich Dietze unter anderem von der Eroffnungsfeier der Spiele und den Leichtathletikwettbewerben 5 6 7 So ubertrug er den 100 m Endlauf der Manner mit Jesse Owens 8 Auch die Machthaber des Dritten Reiches wurden auf Rolf Wernicke aufmerksam und in der Folge reportierte er von allen wichtigen Veranstaltungen Parteitage Staatsbesuche etc der NS Diktatur Zudem leitete er in spateren Jahren die Abteilung Sport bei dem Grossdeutschen Rundfunk 1 9 und war Chefsprecher fur den Bereich Sport in der Deutschen Wochenschau 10 Vereinzelt wurde er auch als Kriegsberichterstatter an der Front eingesetzt Wirken nach 1945 Bearbeiten Nach Ende des Zweiten Weltkriegs fand er im Jahr 1946 zunachst eine Tatigkeit als Theaterleiter in Tuttlingen 11 12 Trotz seiner prominenten Stellung in den Medien des Dritten Reiches konnte man ihn bereits 1947 als freien Mitarbeiter des Sudwestfunks wieder im Rundfunk horen Er berichtete 1948 als Rundfunkreporter sowohl von den Olympischen Winterspielen in St Moritz als auch von den Olympischen Sommerspielen in London Zu den Olympischen Winterspielen 1952 in Oslo wurde er als Spezialist fur Eishockey und Bobfahren neben den Nachwuchsreportern Gerd Mehl Harry Valerien und Udo Hartwig nominiert 13 und bei den Olympischen Sommerspielen in Helsinki erneut als Reporter eingesetzt Dies obwohl er wegen seiner teilweise martialischen Wortwahl und dem Ruckfall in den Duktus der Reportagen aus der NS Zeit wahrend eines Boxkampfes von Hein ten Hoff und Jersey Joe Walcott 1950 in Mannheim in der zeitgenossischen Kritik stand 14 Beim Schwergewichts Boxkampf zwischen Hein ten Hoff und Jersey Joe Walcott 1950 in Mannheim reportiert Wernicke live und er verfallt wahrend des hitzigen Fights in eine schlimme NS Diktion Der Neger sitzt eiskalt in der Ecke sagt Wernicke einmal mit Ekel in der Stimme und dann bezeichnet er ten Hoff als unseren Mann Erik Eggers in seinem Buch Die Stimme von Bern 15 Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel sprach von Wellen kunstlicher Aufregung und benennt als Quelle der Aufregung den Berliner Rundfunk im amerikanischen Sektor RIAS 14 Gleichzeitig war Wernicke zudem auch Vorbild fur eine ganze Reportergeneration in Nachkriegsdeutschland 10 Sportreporter im Nazi Deutschland Urstimme und Vorbild fur viele Reporter der Nachkriegsgeneration Die Zeit 3 2005 16 Im Jahr 1952 berief der Hessische Rundfunk in Frankfurt Rolf Wernicke zum Leiter der Hauptabteilung Aktuelles Wort 1 Filme und Horspiele Bearbeiten Rolf Wernicke wirkte in einigen Filmproduktionen mit in denen er entweder einen Reporter verkorperte oder als Sprecher und Kommentator tatig war Darunter befanden sich der zweiteilige Dokumentarfilm Olympia aus dem Jahr 1938 von Leni Riefenstahl und 1939 der nationalsozialistische Propagandafilm Im Kampf gegen den Weltfeind 17 von Karl Ritter der heute in Deutschland als Vorbehaltsfilm nur unter strengen Voraussetzungen aufgefuhrt werden darf Man konnte ihn 1938 aber auch in den Unterhaltungsfilmen Anna Favetti von Erich Waschneck mit Brigitte Horney Mathias Wieman und Karl Schonbock und im Jahr 1942 in Das grosse Spiel 18 von Robert A Stemmle mit Rene Deltgen Gustav Knuth und Heinz Engelmann als Darsteller sehen Er war zudem als Sprecher in zwei Horspielen tatig So sprach er in Ernst von Khuons Schritt ins Weltall Utopie und Wirklichkeit neben Georg Lehn Kurt Lieck und Hans Timerding 19 Lebensende Bearbeiten Rolf Wernicke verstarb am 8 Januar 1953 im Alter von 49 Jahren in Konstanz an einem Schlaganfall 20 In einem Nachruf heisst es ein grosser Verlust fur den Funk der ihm stets die Berichterstattung uber die wichtigsten Sportveranstaltungen ubertrug Und wenn Millionen von Horern es beklagen dass Rolf Wernicke nun nicht mehr spricht so nicht zuletzt darum weil bei keinem Sprecher so viel von seiner Personlichkeit wirksam wurde wie bei ihm Die Zeit 3 1953 S 14 21 Filmografie Auswahl Bearbeiten1937 Weltraumschiff I startet 1938 Anna Favetti 1938 Eine Nacht im Mai 1938 Olympia Dokumentarfilm zwei Teile als Sprecher 1939 Mann fur Mann 1939 Im Kampf gegen den Weltfeind Dokumentarfilm als Sprecher 1942 Das grosse Spiel 1949 Derby der Pedale Quer durch Deutschland Dokumentarfilm Drehbuch und KommentarHorspiele Bearbeiten1951 Der Goldjunge Autor Clifford Odets Regie Gert Westphal 1951 Schritt ins Weltall Utopie und Wirklichkeit Autor Ernst von Khuon Regie Gerd BeermannLiteratur BearbeitenJohann Caspar Glenzdorf Glenzdorfs internationales Film Lexikon Biographisches Handbuch fur das gesamte Filmwesen Band 3 Peit Zz Prominent Filmverlag Bad Munder 1961 DNB 451560752 S 1871 1872 Erik Eggers Die Stimme von Bern Wissner Verlag Augsburg 2004 ISBN 3 89639 423 1 S 85 101 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rolf Wernicke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rolf Wernicke in der Internet Movie Database englisch Rolf Wernicke bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten a b c 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