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Roger Quilliot 19 Juni 1925 in Hermaville Departement Pas de Calais 17 Juli 1998 in Clermont Ferrand Departement Puy de Dome war ein franzosischer Literaturwissenschaftler Hochschullehrer und Politiker der Section francaise de l Internationale ouvriere SFIO sowie spater der Parti socialiste PS der zwischen 1974 und 1986 Mitglied des Senats 1986 fur kurze Zeit Mitglied der Nationalversammlung sowie zwischen 1986 und 1998 erneut Senator war Daruber hinaus war er 1981 zunachst kurzzeitig Wohnungsbauminister sowie anschliessend von 1981 bis 1983 Minister fur Stadtplanung und Wohnungsbau Als Literaturwissenschaftler galt er insbesondere als Fachmann fur das Werk von Albert Camus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studium berufliche Tatigkeiten und Camus Experte 1 2 Hochschullehrer an der Universitat Clermont Ferrand 1 3 Burgermeister von Clermont Ferrand und Senator 1 4 Wohnungsbauminister und Wiederwahl zum Senator 1981 1 5 Mitglied der Nationalversammlung und Wiederwahl zum Senator 2 Veroffentlichungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStudium berufliche Tatigkeiten und Camus Experte Bearbeiten nbsp Seine zahlreichen Veroffentlichungen machten Quilliot zu einem Fachmann fur das Werk von Albert Camus Quilliot Sohn eines Bergarbeiters und einer Bauerntochter besuchte als einziger Schuler seiner Grundschulklasse das College in Bethune und wurde aufgrund seiner schwachen Gesundheit nach der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht in die Vorbereitungsklasse des renommierten Lycee Louis le Grand aufgenommen wo er 1943 zu den Mitschulern des spateren Staatsprasidenten Valery Giscard d Estaing gehorte Nach dem Besuch einer Versammlung mit Daniel Mayer als Redner im Herbst 1945 schloss er sich einer sozialistischen Studentengruppe an und nahm ein Studium der Literaturwissenschaften an der Universitat Lille auf das er 1949 abschloss Im Anschluss wurde er zunachst Lehrer an einem Gymnasium in Evreux sowie 1950 in Angers Im Anschluss war er zwischen 1950 und 1954 Mitarbeiter in der Prafektur des Departement Maine et Loire ehe er von 1954 bis 1956 Sekretar der Section francaise de l Internationale ouvriere SFIO sowie Mitglied eines Gemeinderates war 1956 wurde er Lehrer am Gymnasium von Savigny sur Orge und unterrichtete dort bis 1963 Daneben setzte er seine universitaren Forschungen fort die sich insbesondere mit dem Werk von Albert Camus befassten uber das er 1956 den Essay La Mer et les Prisons verfasst hatte Nach dem Tode von Camus bereitete Quilliot fur den Verlag Editions Gallimard die Herausgabe von Werken von Camus in der Bibliotheque de la Pleiade vor Durch seine zahlreichen Veroffentlichungen wurde er zu einem anerkannten Fachmann fur die Werke von Camus 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Hochschullehrer an der Universitat Clermont Ferrand Bearbeiten 1963 ubernahm Quilliot Lehrtatigkeit fur Literaturwissenschaften an der Universite de Clermont Ferrand Daneben setzte er seine politische Tatigkeit fort und war nach den Wahlen vom Herbst 1962 an der Reorganisation der Linken beteiligt Er wurde Mitglied des Vorstands der SFIO und nahm 1963 an einer Delegationsreise der Partei in die Sowjetunion teil In dieser Zeit gehorte er zu den aktiven Unterstutzern des von Gaston Defferre geleiteten Comite Horizon 80 ohne jedoch die Unterstutzung des Generalsekretars der SFIO Guy Mollet vollig aufzugeben der in dieser Zeit Gesprache mit der Parti communiste francais PCF uber eine Zusammenarbeit der Parteien fuhrte In dieser Zeit schrieb Quilliot in der Zeitschrift Le Populaire eine Reihe von Artikeln mit dem Titel Les communistes in denen er den Unterschied zwischen dem Bolschewismus der PCF und dem demokratischen Sozialismus der SFIO seit dem Auseinanderbrechen der Partei 1920 und der daraus resultierenden Grundung der PCF herausarbeitete 1965 wurde er Generalsekretar der SFIO im Departement Puy de Dome sowie Mitglied des Vorstandes der am 10 November 1965 von Francois Mitterrand gegrundeten Foderation der linken Demokraten und Sozialisten FDGS Federation de la gauche democrate et socialiste der sich SFIO die Parti radical socialiste PRS von Rene Billeres die Union democratique et socialiste de la Resistance UDSR und die Convention des institutions republicaines CIR Mitterrands die Union des groupes et clubs socialistes UGCS von Jean Poperen sowie die Union des clubs pour le renouveau de la gauche UCRG von Alain Savary angeschlossen hatten Dort war er in einer Art Schattenkabinett zustandig fur nationale Bildung und kandidierte fur die FDGS auch bei den Wahlen 1967 und 1968 wenngleich ohne Erfolg Zugleich setzt er seine literaturwissenschaftliche Arbeit fort und erwarb 1970 einen Doktortitel Burgermeister von Clermont Ferrand und Senator Bearbeiten 1971 wurde Quilliot Mitglied des Stadtrates von Clermont Ferrand auf der Liste von Gabriel Montpied der seit 1944 das Amt des Burgermeisters der Stadt bekleidete 1973 wurde er Nachfolger Montpieds als Burgermeister von Clermont Ferrand und bekleidete diese Funktion bis zu seiner Ablosung durch Serge Godard 1997 Bei seiner ersten Wahl gewann er jedoch nur knapp mit einer Mehrheit von 540 Stimmen gegen seinen Gegenkandidaten Zugleich war er seit 1973 Mitglied des Generalrat im Departement Puy de Dome und dort Fuhrer der Linken wobei er 1979 und 1985 wiedergewahlt wurde Am 22 September 1974 wurde Quilliot fur die Parti socialiste im Departement Puy de Dome erstmals zum Mitglied des Senats gewahlt Nach seinem Einzug in das Palais du Luxembourg wurde er am 4 Oktober 1974 Mitglied des Ausschusses fur Wirtschaft und Planung Commission des affaires economiques et du Plan sowie am 15 Oktober 1974 auch stellvertretender Mitglied eines Gemeinsamen Parlamentsausschusses von Senat und Nationalversammlung fur Gesetzesverfahren fur die Energiewirtschaft Am 6 November 1980 wurde stellvertretendes Mitglied der Nationalen Kommission fur wirtschaftliche Stadtplanung Commission nationale d urbanisme commercial Wohnungsbauminister und Wiederwahl zum Senator 1981 Bearbeiten Am 22 Mai 1981 wurde Quilliot von Premierminister Pierre Mauroy zum Wohnungsbauminister Ministre du Logement in dessen erste Regierung berufen 13 Im Rahmen einer Kabinettsumbildung am 23 Juni 1981 wurde er zum Minister fur Stadtplanung und Wohnungsbau Ministre de l urbanisme et du logement berufen 14 und behielt diese Funktion auch in der dritten Regierung Mauroy bis zu seiner Ablosung durch Paul Quiles am 4 Oktober 1983 15 Nach seiner Berufung in die Regierung legte er am 23 Juli 1981 sein Senatsmandat nieder Bei den Wahlen vom 27 September 1981 wurde Quilliot im Departement Puy de Dome fur die PS wieder zum Senator gewahlt liess aber aufgrund seines Ministeramtes sein Senatsmandat ab dem 27 Oktober 1981 wieder ruhen Wahrend seiner Amtszeit als Minister legte er unter anderem am 22 September 1981 ein Gesetzentwurf zur Anderung des Bau und Wohnungsgesetzes Code de la construction et de l habitation vor Am 25 September 1983 wurde er fur das Departement Puy de Dome erneut zum Senator gewahlt und 1984 Mitglied des Kulturausschusses Commission des affaires culturelles Mitglied der Nationalversammlung und Wiederwahl zum Senator Bearbeiten Bei den Wahlen vom 16 Marz 1986 wurde Quilliot fur die Parti socialiste im Departement Puy de Dome zunachst zum Mitglied der Nationalversammlung gewahlt Zugleich erfolgte am 28 September 1986 seine Wiederwahl zum Senator fur dieses Departement Daraufhin legte er am 2 Oktober 1986 sein Abgeordnetenmandat in der Nationalversammlung nieder 16 um sein Senatsmandat anzunehmen Am 9 Oktober 1986 wurde er daraufhin wieder Mitglied des Kulturausschusses des Senats Am 27 September 1992 wurde Quilliot im Departement Puy de Dome abermals zum Mitglied des Senats gewahlt und am 8 Oktober 1992 auch wieder zum Mitglied des Kulturausschusses benannt Er gehorte dem Senat und dessen Kulturausschuss bis zu seinem Verzicht auf das Senatsmandat am 14 Juli 1998 an Ihm zu Ehren wurde das 1992 eroffnete Musee d Art Roger Quilliot benannt 17 Am 17 Juli 1998 beging er Selbstmord zusammen mit seiner Ehefrau wobei diese reanimiert werden konnte 18 Sie selbst nahm sich im August 2005 das Leben Veroffentlichungen BearbeitenLa societe de 1960 et l avenir politique de la France 1960 Les Communistes et nous deuxieme serie 1964 L univers theatral et romanesque d Albert Camus 1964 La liberte aux dimensions humaines 1967 ISBN 2 07025 331 7 La S F I O et l exercise du pouvoir 1944 1958 1972 Le Front populaire juin 1936 Mitautoren Jacques Chambaz und Pierre Gamarra 1972 L homme sur le pavois Mitautorin Claire Quilliot 1976 La mer et les prisons essais sur Albert Camus 1980 Essais 1981 Une echarpe de maire 1981 ISBN 2 71710 207 8 Sur le pavois ou La recherche de l equilibre 1985 L Accessibilite cle de la communication pour les handicapes dans la vie quotidienne Mitautor Jean Pierron 1987 ISBN 2 95024 421 1 Cent ans d habitat social une utopie realiste Mitautor Roger Henri Guerrand 1989 ISBN 2 22603 712 8 La reception de l oeuvre de Camus en U R S S et en R D A Herausgeber Raymond Gay Crosier 1999 ISBN 2 25691 003 2 Memoires Band 1 posthum 1999 ISBN 2 73810 669 2 Weblinks BearbeitenEintrag auf der Homepage des Senats Eintrag auf der Homepage der Nationalversammlung French Ministeries rulers org Roger Quilliot se suicide avec son epouse Sa femme est en reanimation In Liberation vom 18 Juli 1998 Veroffentlichungsnachweis Google Books Einzelnachweise Bearbeiten David Clark Cabeen Richard A Brooks Douglas W Alden Herausgeber A Critical Bibliography of French Literature In Three Parts The Twentieth century All genres since 1940 1980 ISBN 0 81562 207 4 S 1574 Francoise Trageser Rebetez Die Symbolik von Licht und Schatten bei Albert Camus Paradigmenanalyse im Spannungsfeld der Polaritat Natur Geschichte 1995 ISBN 2 60000 113 1 S 10 Ray Davison Camus The Challenge of Dostoevsky 1997 ISBN 0 85989 532 7 S 3 u a Karen Joisten Philosophie der Heimat Heimat der Philosophie 2003 ISBN 3 05008 199 6 S 243 u a Roland Doschka Naturmythos und Geschichte im Werk von Albert Camus 2003 ISBN 3 82335 894 4 S 148 Brigitte Sandig Albert Camus Autonomie und Solidaritat 2004 ISBN 3 82602 630 6 Aicha Kassoul Mohamed Lakhdar Maougal The Algerian Destiny of Albert Camus 2006 ISBN 1 93090 158 5 S 53 u a Christine Margerrison Ces Forces Obscures de L ame 2008 ISBN 9 04202 379 1 S 41 u a Christof Rudek Die Gleichgultigen Analysen zur Figurenkonzeption in Texten von Dostojewskij Moravia Camus und Queneau 2010 ISBN 3 50309 896 8 S 155 Willi Jung Albert Camus ou Sisyphe 2013 ISBN 3 84710 146 3 S 139 u a Brigitte Sandig Albert Camus Rowohlt E Book Monographie 2013 ISBN 3 64450 131 9 Journal of Camus Studies 2013 2014 ISBN 1 29198 484 4 S 109 u a Kabinett Mauroy I Kabinett Mauroy II Kabinett Mauroy III Eintrag auf der Homepage der Nationalversammlung 8 Legislaturperiode Dominique Auzias Jean Paul Labourdette Les 100 plus beaux musees de France 2012 2012 ISBN 2 74695 901 1 S 52 Le couple qui s aimait d une mort tendre Roger Quilliot ancien ministre PS et Claire ont choisi de se suicider en juillet 1998 Sa femme a survecu et raconte In Liberation vom 5 Januar 1999Normdaten Person GND 120555646 lobid OGND AKS LCCN n50050557 VIAF 111232363 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Quilliot RogerKURZBESCHREIBUNG franzosischer Politiker und Literaturwissenschaftler Mitglied der Nationalversammlung und SenatorGEBURTSDATUM 19 Juni 1925GEBURTSORT Hermaville Departement Pas de CalaisSTERBEDATUM 17 Juli 1998STERBEORT Clermont Ferrand Departement Puy de Dome Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roger Quilliot amp oldid 229800844