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Robert Redslob 3 Februar 1882 in Strassburg 6 Juni 1962 in Strassburg war ein deutsch franzosischer Staats und Volkerrechtler dessen Theorie des parlamentarischen Regierungssystems die Weimarer Reichsverfassung betrachtlich beeinflusste Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Wirken 3 Schriften 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenRobert Redslob wurde als Sohn des Strassburger Pfarrers Julius August Redslob und dessen Ehefrau Margarethe Emilie Redslob geborenen Dietz geboren Er studierte von 1900 bis 1906 Rechtswissenschaften Philosophie und Nationalokonomie in Strassburg und Berlin und absolvierte seine praktische juristische Ausbildung in Strassburg Dort wurde er 1909 auch zum Dr jur promoviert und erlangte noch im selben Jahr die venia legendi fur Strafrecht Rechtsphilosophie und Staatsrecht 1913 folgte Redslob einem Ruf als ordentlicher Professor an die Universitat Rostock wo er den Lehrstuhl fur Offentliches Recht innehatte Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte Redslob nach Strassburg zuruck wo er an der neu errichteten Universitat Strassburg den Lehrstuhl fur Internationales Offentliches Recht erhielt Ausser an den Universitaten Rostock und Strassburg lehrte Redslob auch an der Haager Akademie fur Volkerrecht und hielt 1950 auch an der neu gegrundeten FU Berlin Vorlesungen 1953 wurde er emeritiert Wissenschaftliches Wirken BearbeitenDer Elsasser Redslob schrieb unter anderem uber die Nicht Integration Elsass Lothringens in das deutsche Kaiserreich 1 Kurz vor der Novemberrevolution erschien sein Werk Die parlamentarische Regierung in ihrer wahren und in ihrer unechten Form siehe unten in dem er die Theorie aufstellte dass ein echtes parlamentarisches System nur dann vorlage wenn ein Gleichgewicht zwischen Exekutive und Legislative bestunde hingegen ein unechtes parlamentarisches System wenn die Macht bei der Legislative lage welche die Exekutive kontrollieren wurde was Redslob bereits als Parlamentsabsolutismus verstand 2 Ein Gleichgewicht zwischen Exekutive und Legislative bestehe laut Redslob dann wenn beide Gewalten eines Ursprungs sind also entweder vom monarchischen Souveran Monarchisches Prinzip oder aber dem Volkssouveran ausgehen 3 Als Kritiker der republikanischen Staatsform sah Redslob dieses Gleichgewicht ideal in der parlamentarischen Monarchie verwirklicht 4 Diese Theorie wurde von vielen der Akteure zur Zeit der Entwicklung der Weimarer Verfassung aufgenommen Hugo Preuss den Vater der Weimarer Reichsverfassung veranlasste Redslobs Parlamentarismustheorie dazu bereits in seinen Verfassungsentwurfen die beiden direkt vom Volk legitimierten Staatsorgane Reichstag und Reichsprasident vorzusehen zwischen denen die Regierung als Bindeglied fungieren sollte 5 Sein Werk Die Staatstheorien der franzosischen Nationalversammlung von 1789 hatte pragenden Einfluss auf Carl Schmitts Verfassungslehre Schriften BearbeitenDie kriminelle Unterlassung Breslau 1906 Versuch und Vorbereitung Auf der Grundlage des deutschen und franzosischen Strafrechts Breslau 1908 Die personlichen Eigenschaften und Verhaltnisse welche die Strafbarkeit erhohen oder vermindern dargestellt nach deutschem und franzosischem Recht Breslau 1909 Die Staatstheorien der franzosischen Nationalversammlung von 1789 Ihre Grundlagen in der Staatslehre der Aufklarungszeit und in den englischen und amerikanischen Verfassungsgedanken Leipzig 1912 Abhangige Lander Eine Analyse des Begriffs von der ursprunglichen Herrschergewalt Zugleich eine staatsrechtliche und politische Studie uber Elsass Lothringen die osterreichischen Konigreiche und Lander Kroatien Slavonien Bosnien Herzegowina Finnland Island die Territorien der nordamerikanischen Union Kanada Australien Sudafrika Leipzig 1914 Das Problem des Volkerrechts Eine Studie uber den Fortschritt der Nationen zu einem universellen Staatensystem das die Geltung des Volkerrechts verburgt Leipzig 1917 Die parlamentarische Regierung in ihrer wahren und in ihrer unechten Form Eine vergleichende Studie uber die Verfassungen von England Belgien Ungarn Schweden und Frankreich Tubingen 1918 Le regime politique de l Alsace Lorraine sous la domination allemande in Revue du Droit Public et de la Science Politique Bd 38 1921 Histoire des grands principes du droit des gens depuis l antiquite jusqu a la veille de la grande guerre Paris 1923 Theorie de la societe des nations Paris 1927 Le principe des nationalites Les origines les fondements psychologiques les forces adverses les solutions possibles Paris 1930 Entre la France et l Allemagne Souvenirs d un Alsacien Paris 1933 Les principes du droit des gens moderne Paris 1937 De l esprit politique des Allemands Paris 1947 Traite de droit des gens L evolution historique les institutions positives les idees de justice le droit nouveau Paris 1950 Le probleme de la paix Basel 1954 Alma Mater Mes souvenirs des universites allemandes Paris 1958 Literatur BearbeitenManfred Friedrich Redslob Robert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 251 Digitalisat Armel Le Divellec Robert Redslob juriste alsacien entre la France et l Allemagne in JoR Bd 55 2007 S 479 bis 507 Armel Le Divellec Robert Redslobs Theorie des Parlamentarismus Eine einflussreiche verfassungsvergleichende Irrlehre in Detlef Lehnert Hrsg Verfassungsdenker Deutschland und Osterreich 1870 1970 Metropol Verlag Berlin 2017 Historische Demokratieforschung 11 S 107 138 Detlef Stronk Gleichgewicht und Volkssouveranitat Eine Untersuchung an Hand der Parlamentarismustheorie Robert Redslobs Bonn 1976 zugl Diss Univ Bonn 1975 76 ISBN 3 87198 063 3Einzelnachweise Bearbeiten Hans Ulrich Wehler Krisenherde des Kaiserreichs 1871 1918 Studien zur deutschen Sozial und Verfassungsgeschichte 2 Auflage Gottingen 1979 S 36 50 Wolfgang J Mommsen Max Weber und die deutsche Politik 1890 1920 2 Aufl Tubingen 1974 S 372 f Carl Schmitt Verfassungslehre 9 Aufl Berlin 1993 fehlerbereinigter Neusatz der Erstauflage von 1928 S 304 Wolfgang J Mommsen Max Weber und die deutsche Politik 1890 1920 S 373 Wolfgang J Mommsen Max Weber und die deutsche Politik 1890 1920 S 374 Wolfgang J Mommsen Max Weber und die deutsche Politik 1890 1920 S 372 und 375 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Robert Redslob im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Robert Redslob im Catalogus Professorum RostochiensiumVorlage CPR Wartung unnotige Verwendung von Parameter 2Normdaten Person GND 118598902 lobid OGND AKS LCCN n88001804 VIAF 71434405 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Redslob RobertKURZBESCHREIBUNG deutsch franzosischer Staats und VolkerrechtlerGEBURTSDATUM 3 Februar 1882GEBURTSORT StrassburgSTERBEDATUM 6 Juni 1962STERBEORT Strassburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Redslob amp oldid 232493579