www.wikidata.de-de.nina.az
Die Rheinbrucke Karls des Grossen war eine holzerne Brucke uber den Rhein zwischen Mainz und Kastel die in der Regierungszeit Karls des Grossen auf den Fundamenten der ehemaligen Romerbrucke errichtet wurde Diese einzige grossere Rheinbrucke des Fruhmittelalters brannte schon kurz nach ihrer Fertigstellung ab Der Bau ist schriftlich uberliefert es sind aber keine eindeutigen archaologischen Befunde vorhanden karolingische RheinbruckeUberfuhrt Verbindung Mainz Mainz KastelQuerung von RheinOrt Mainz Deutschland Konstruktion Holzerne Brucke mit SteinpfeilernGesamtlange 750 mBaubeginn 803Fertigstellung 813Bauzeit 10 JahreZustand ZerstortSchliessung 813LageKoordinaten 50 0 22 N 8 16 39 O 50 006236 8 277576 Koordinaten 50 0 22 N 8 16 39 ORheinbrucke Karls des Grossen Rheinland Pfalz Mainz in romischer und frankischer ZeitDie Brucke verband das am linken Rheinufer liegende Mainz mit Kastel und der Elisabethenstrasse Richtung Wetterauf1p1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Karolingischer Bruckenbau 3 Konstruktion 4 Bedeutung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits im 1 Jh n Chr errichteten die Romer bei Mainz eine feste Rheinbrucke die sogenannte Romerbrucke Diese Holzbrucke auf Steinpfeilern bestand bis ins 5 Jh Die Pfeilerreste im Fluss blieben teilweise bis in das 19 Jh erhalten und dienten als Ankerpunkte fur die Schiffsmuhlen im Rhein Vom Rheinubergang fuhrte die Elisabethenstrasse als schnurgerade geplante Romerstrasse Richtung Nida dem spateren Heddernheim und von dort weiter Richtung Wetterau Ausserdem hatte sie Anschluss an die Antsanvia eine Altstrasse nach Thuringen Das Bistum Mainz erstreckte sich ostwarts bis nach Thuringen ausserdem war Mainz seit Bonifatius und dessen Nachfolger Lullus Metropolitansitz einer Kirchenprovinz die zu Karls Zeiten u a die Bistumer Halberstadt Wurzburg und Eichstatt umfasste Eine Verkehrsanbindung nach Osten war fur Mainz von grosser Bedeutung und ein Bruckenschlag aufgrund der vorhandenen romischen Reste einfacher durchzufuhren Karolingischer Bruckenbau BearbeitenDa grosse Bruckenbauten im fruhen Mittelalter sonst nicht unternommen wurden wird die Besonderheit des Baus der Rheinbrucke schon bei Karls Zeitgenossen besonders herausgestellt und in verschiedenen Quellen erwahnt darunter den Reichsannalen sowie den Annalis qui Einhardi dicuntur 1 Zudem weist Johann Friedrich Bohmer in seiner Zusammenstellung der Regesta Imperii auch auf Nennungen der Brucke in Einhards Vita Karoli Magni sowie in den Annales de gestis Caroli Magni imperatoris des Poeta Saxo und in den Gesta Karoli Magni Notkers hin 2 Einhard listet den Bau der Rheinbrucke bei Mainz neben dem Bau der Aachener Pfalzkapelle und der Ingelheimer Kaiserpfalz er beschreibt sie als funfhundert Doppelschritt lange holzerne Brucke deren Errichtung zehn Jahre schwerster Arbeit in Anspruch genommen habe und die sehr geschickt gebaut worden sei 3 Als Aufseher uber die koniglichen Bauten leitete Einhard wohl selbst den Aufbau der Brucke 4 Wegen seiner Fahigkeiten als Baumeister erhielt Einhard am Hof Karls den Beinamen Beseleel 1 5 Die Brucke brannte 813 noch zu Karls Lebzeiten ab 6 Bezugnehmend auf die Schilderungen Notkers hatten angeblich Fahrleute in Sorge um ihre Existenz die Brucke in Brand gesetzt 7 Karl habe in Erwagung gezogen die Brucke statt in Holz in Stein neu zu errichten 2 Karl starb bereits 814 im Jahr nach der Zerstorung der Brucke Die zeitgenossischen Quellen benennen Karl den Grossen als Bauherren dem die Brucke im Allgemeinen zugeschrieben wird Auf die Beteiligung Einhards wird gelegentlich hingewiesen 1 Konstruktion BearbeitenMan nimmt an dass fur Karls Bruckenbau die romischen Steinpfeiler wiederverwendet wurden 8 9 Reste von Fundamenten am Westufer im Bereich des Sautanz fand man in den Jahren 1736 und 1740 diese lagen in Verlangerung der Reste der romischen Brucke und wurden als karolingisch interpretiert 10 Die Bautechnik der karolingische Brucke war vermutlich ahnlich der ursprunglich vorhandenen romischen Die eigentliche Bruckenplattform wurde auf den vorhandenen Pfeilern mit Holzbalken ausgefuhrt Bedeutung BearbeitenDer karolingische Bruckenbau in Mainz ist nicht nur als einziger grosser fruhmittelalterlicher Bruckenbau erwahnenswert sondern insbesondere auch weil zwischen Basel und den Niederlanden fur mehrere Jahrhunderte kein Bruckenbau uber den Rhein mehr unternommen wurde Im Jahr 1263 wurde die stehende Rheinbrucke Breisach erwahnt eine feste Holzbrucke Anscheinend war sie bereits 1212 vorhanden Und ab 1388 stand bei Strassburg die Lange Bruck zur Verfugung eine holzerne Jochbrucke Die erste feste Brucke der Neuzeit am Rhein stromabwarts von Basel war die 1855 begonnene Kolner Dombrucke eine Gittertragerbrucke auf steinernen Pfeilern die ab 1859 in Nutzung war In Mainz selbst gab es 1632 bis 1635 und ab 1661 eine Schiffsbrucke Erst ab 1860 wurde in Mainz wieder eine feste Brucke errichtet die Mainzer Sudbrucke eine Paulitragerbrucke auf steinernen Pfeilern Sie wurde ab 1862 genutzt Literatur BearbeitenErnst Wilhelm Heim Uber die ehemalige stehende Rheinbrucke zwischen Mainz und Castel Mainz 1854 In Verein zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Alterthumer Hg Abbildungen von Alterthumen des Mainzer Museums Mainz 1855 Weblinks BearbeitenDie Romerbrucke bei Mainz Die Rheinbrucke Karls des GrossenEinzelnachweise Bearbeiten a b c Eric Schwarz Naturkatastrophen und erscheinungen im 8 und 9 Jahrhundert und ihre Wahrnehmung in der frankischen Geschichtsschreibung Elektronische Ressource GRIN Verlag GmbH Munchen 2011 ISBN 978 3 640 97045 2 S 93 a b Regesta Imperii RI I n 477a Die von Karl erbaute Rheinbrucke bei Mainz wird durch einen brand zerstort der plan statt der holzernen eine steinerne brucke zu erbauen kommt nicht mehr zur ausfuhrung Ann r Franc Einh V Karoli c 17 32 vgl Poeta Saxo V 457 Mon Sangall I 30 Simson Karl d Gr 2 510 Regest 477a Regesta Imperii abgerufen am 28 Februar 2019 Vgl Originaltext bei Einhard Vita Caroli Magni Inter quae praecipua fere non inmerito videri possunt basilica sanctae Dei genitricis Aquisgrani opere mirabili constructa et pons apud Mogontiacum in Rheno quingentorum passuum longitudinis nam tanta est ibi fluminis latitudo qui tamen uno antequam decederet anno incendio conflagravit nec refici potuit propter festinatum illius decessum quamquam in ea meditatione esset ut pro ligneo lapideum restitueret Einhardi vita Karoli Magni Bibliotheca Augustana abgerufen am 29 Dezember 2011 lateinisch Heinz Lowe Einhard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 396 f Digitalisat Friedrich Wilhelm Bautz Einhard In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1479 1480 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Vgl auch Franz Dumont Ferdinand Scherf Friedrich Schutz Mainz Die Geschichte einer Stadt S 82 Heinz Leitermann Zweitausend Jahre Mainz Bilder aus der Mainzer Geschichte Hrsg Stadt Mainz Dr Hans Krach Mainz 1962 DNB 452793068 S 45 Ludwig Falck Wilhelm Jung Mainz Geschichte und Stadtbauentwicklung Neusser Druckerei u Verl Neuss 1986 ISBN 3 88094 564 0 S 5 Bruno Funk Wilhelm Jung Das Mainzer Rathaus Mit Beitr von Helmut Neubach u Otto Weitling Stadtverwaltung Mainz Mainz 1974 DNB 740854909 S 20 Ernst Wilhelm Heim Uber die ehemalige stehende Rheinbrucke zwischen Mainz und Castel In Verein zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Altertumer Hrsg Abbildungen von Mainzer Alterthumern Heft VI Mit Erklarungen Mainz Dezember 1854 Rheinquerungen bei Mainz Schiersteiner Brucke nbsp Nordbrucke nbsp Theodor Heuss Brucke nbsp Sudbrucke nbsp Weisenauer Brucke nbsp Historisch Trajekt Mainz Gustavsburg Trajekt Mainz Kastel Schiffsbrucke Romerbrucke Rheinbrucke Karls des Grossen Alexander M Patch Brucke Die nachste Brucke flussaufwarts Schiffsbrucke Mainz zerstort Sudbrucke Mainz Brucken uber den Rhein Die nachste Brucke flussabwarts Theodor Heuss Brucke Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rheinbrucke Karls des Grossen amp oldid 207395392