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Kleingera ist ein Ortsteil der Stadt Elsterberg im Vogtlandkreis Sachsen Der Ort mit den zu ihm gehorigen Siedlungen Reuth und Pfannenstiel wurde am 1 Januar 1994 nach Elsterberg eingemeindet Im Gegensatz zum Hauptort Elsterberg war Kleingera zwischen 1952 und 1992 nicht von der Umgliederung in den Kreis Greiz im Bezirk Gera bzw ab 1990 im Freistaat Thuringen betroffen Einzig der einst in der Flur Kleingera liegende Goltzschhammer wurde 1956 in die Stadt Greiz umgegliedert zu welcher er bis heute gehort KleingeraStadt ElsterbergKoordinaten 50 37 N 12 12 O 50 621754 12 197728 357 Koordinaten 50 37 18 N 12 11 52 OHohe 357 mFlache 4 81 km Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahlen 08491 bis 1993 1 07985 seit 1994 Vorwahl 036621Kleingera Sachsen Lage von Kleingera in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage und Verkehr 1 2 Ortsgliederung 1 3 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Geschichte von Kleingera 2 2 Geschichte von Reuth 2 3 Geschichte von Pfannenstiel 2 4 Geschichte des Goltzschhammers 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Gliederung der Stadt ElsterbergGeographische Lage und Verkehr Bearbeiten Kleingera liegt nordostlich des Stadtkerns von Elsterberg Der Ort befindet sich im Osten des Naturraumes Vogtland Mittelvogtlandisches Kuppenland im sachsischen Teil des historischen Vogtlands Im Westen Norden und Nordosten grenzt Kleingera an Thuringen thuringisches Vogtland Eine Besonderheit besteht in der Strasse Zwischen den Sandgruben welche genau auf der Grenze zu Thuringen liegt Dort gehoren die Grundstucke der nordwestlichen Seite zu Greiz Dolau die der sudostlichen zu Kleingera Die Goltzsch bildet die nordostliche Flurgrenze und zugleich die Landesgrenze zu Thuringen Im Norden reicht die Gemarkung in der Nahe des einst zu Kleingera gehorigen Goltzschammers fast bis an die Mundung der Goltzsch in die Weisse Elster heran Im Osten wird die Kleingeraer Flur vom Stoppbach begrenzt In Kleingera mundet die Staatsstrasse 298 in die Staatsstrasse 296 Kleingera ist mit der TaktBus Linie 84 des Verkehrsverbunds Vogtland zweistundlich mit Netzschkau Reichenbach und Elsterberg verbunden Diese Linie bindet in Netzschkau auf die PlusBus Linie 80 durch die am Postplatz in Reichenbach am Rendezvous Knoten teilnimmt und Anschlusse in die ganze Stadt bietet Ortsgliederung Bearbeiten Der Hauptort Kleingera befindet sich in der westlichen Gemarkung Nordwestlich dessen befindet sich die Siedlung Gartenweg Dolauer Weg an der Landesgrenze welche sich nahtlos an den Greizer Ortsteil Dolau Thuringen anschliesst Zum Ortsteil Kleingera gehoren zudem folgende Siedlungen Reuth in der ostlichen Gemarkung an der Netzschkauer Strasse 50 623295 12 210622 Pfannenstiel nordlichen Gemarkung 50 630527 12 208921Bis 1955 gehorte auch der Goltzschhammer an der nordlichsten Gemarkungsspitze an der Goltzschmundung zu Kleingera 50 642542 12 200104 2 Nachbarorte Bearbeiten Thuringen nbsp Greiz Thuringen nbsp Irchwitz ThalbachThuringen nbsp Sachswitz Dolau Rothenthal nbsp NetzschkauCoschutz BrockauGeschichte Bearbeiten nbsp Ortspyramide Kleingera nbsp Rittergut Kleingera Herrenhaus 2021 Geschichte von Kleingera Bearbeiten nbsp Ehemalige Schule KleingeraDas Platzdorf Kleingera wurde erstmals im Jahr 1366 laut Historischem Ortsverzeichnis von Sachsen 1370 als Goren erstmals urkundlich erwahnt Der Ortsname ist slawischen Ursprungs und bedeutet Bergort Auf die slawische Erstbesiedelung von Kleingera deutet auch die Anlage der Siedlung um den Dorfplatz hin sowie die Insel im Kuchenteich welche der Rest einer slawischen Wallanlage ist Kleingera gehorte zur Herrschaft Elsterberg die als Folge des Vogtlandischen Krieges von 1354 57 von den Lobdeburgern unter die Lehenshoheit der Wettiner kam und im 16 Jahrhundert in das Amt Plauen eingegliedert wurde Das spatere Rittergut Kleingera wurde erstmals urkundlich im Jahr 1448 als Vorwerk der Burg Elsterberg erwahnt als es Kurfurst Friedrich II von Sachsen an Heinz von Wolframsdorf verlieh Nachdem die Familie von Bunau im Jahr 1480 in Kleingera Fuss fasste kam sie bis 1545 in den Besitz des gesamten Dorfes Im Jahr 1577 wurde in Kleingera erstmals ein Rittergut erwahnt zu welchem die Orte Kleingera und Tremnitz Teile von Scholas und Nosswitz und die im 18 Jahrhundert erstmals erwahnten Nachbarsiedlungen Reuth und Pfannenstiel gehorten Bezuglich der Grundherrschaft gehorte Kleingera in der Folgezeit anteilig zu den Rittergutern Kleingera und Coschutz Nachdem das Herrenhaus im Jahr 1632 vollstandig abgebrannt war erfolgte ein zugiger Wiederaufbau des Gebaudes Rudolf von Bunau verkaufte das Rittergut Kleingera im Jahr 1759 an Heinrich Adolf von Beust Seit 1786 war es im Besitz von Gottfried Dohler Die folgenden Besitzer waren seit 1869 Viktor Lobering und ab 1906 die Familie Speck Paul Speck ein Kaufmann aus Auerbach Vogtl liess an der Gartenseite des Herrenhauses einen Anbau errichten Paul Specks Sohn Victor ubernahm in der folgenden Zeit das Rittergut Kleingera von seinem Vater Kleingera mit Reuth und Pfannenstiel gehorte bis 1856 zum kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Plauen 3 1856 wurde der Ort dem Gerichtsamt Elsterberg und 1875 der Amtshauptmannschaft Plauen angegliedert 4 Kirchlich ist Kleingera seit jeher nach Elsterberg gepfarrt Im Zuge der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone ab 1945 wurde Victor Speck der Besitzer des Ritterguts Kleingera enteignet und aus der Sowjetischen Besatzungszone ausgewiesen Das Herrenhaus ging dadurch in Eigentum der Gemeinde uber Der Gutshof mit seinen Wirtschaftsgebauden wurde in funf Neubauernhofe aufgeteilt Der durch die Landesbodenkommission im Marz 1948 beschlossene Abriss des Herrenhauses konnte durch den Burgermeister und die Anwohner verhindert werden Zunachst wurden in dem Gebaude elf Wohnungen der Kindergarten und der Schulhort eingerichtet spater zog auch das Gemeindeamt ein 5 Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde Kleingera mit den Siedlungen Reuth Pfannenstiel und Goltzschhammer im Jahr 1952 zum Kreis Reichenbach im Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt Die nordliche Ortsflur Kleingeras mit dem Goltzschhammer und der Mylauer Strasse wurde am 1 Januar 1956 nach Greiz in den Kreis Greiz im Bezirk Gera umgegliedert 6 Ab 1990 gehorte Kleingera zum sachsischen Landkreis Reichenbach Am 1 Januar 1994 erfolgte die Eingemeindung von Kleingera in die Stadt Elsterberg wodurch der Ort vom Landkreis Reichenbach in den Landkreis Plauen wechselte 7 Die Postleitzahl von Kleingera anderte sich dadurch von 08491 8 auf 07985 Elsterberg wiederum war auf Grundlage des Staatsvertrages zwischen Thuringen und Sachsen am 1 April 1992 vom thuringischen Landkreis Greiz in den sachsischen Landkreis Plauen gewechselt 9 Im Gegensatz zum Kleingeraer Ortsteil Goltzschhammer welcher in Thuringen verblieb erfolgte im Fall der Stadt Elsterberg und der Gemeinde Gorschnitz auf Wunsch der Einwohner die Ruckgliederung nach Sachsen Lediglich bezuglich der Postleitzahl gehoren die Orte bis heute zum thuringischen Postleitzahlengebiet 07 zu dem nun auch Kleingera gehort Seit 1996 gehort Kleingera als Ortsteil der Stadt Elsterberg zum Vogtlandkreis Durch die Eingemeindung nach Elsterberg entfiel fur das Rittergut Kleingera im Jahr 1994 die Nutzung als Gemeindeamt Der Kindergarten zog 1998 aus und auch die anderen Mieter verliessen nach und nach das Gebaude Am 11 Marz 2010 grundete sich der Verein zur Erhaltung des Ritterguts Kleingera e V nbsp Reuth 2021 Geschichte von Reuth Bearbeiten Die Hausergruppe Reuth in der ostlichen Ortsflur von Kleingera wurde im Jahr 1715 erstmals erwahnt Die Einwohnerzahl stieg von 8 Personen im Jahr 1795 auf 54 Einwohner im Jahr 1890 Bezuglich der Grundherrschaft gehorte Reuth zum Rittergut Kleingera Kirchlich ist die Siedlung nach Elsterberg gepfarrt Geschichte von Pfannenstiel Bearbeiten Zwischen dem Pfannenstiel und der Goltzsch wurde zwischen 1760 und 1770 Brauneisenerz abgebaut In diesem Zusammenhang entstanden zwischen 1764 und 1767 zwei Kleinsiedlerstellen die nach dem Flurnamen Pfannenstiel benannt wurden Sie unterstanden der Grundherrschaft des Ritterguts Kleingera Dessen Herrschaft liess im 19 Jahrhundert den Schafstall des Ritterguts mit Schaferwohnung in der Nahe der Siedlung Pfannenstiel errichten Geschichte des Goltzschhammers Bearbeiten nbsp Alte Papierfabrik in Goltzschhammer ehemals zu Kleingera gehorigDer Goltzschhammer unweit der Mundung der Goltzsch in die Weisse Elster bildete einst den nordlichsten Zipfel der Kleingeraer Ortsflur Er grenzte im Westen Norden und Osten an das Furstentum Reuss alterer Linie 10 Die Entstehung des Goltzschhammers hangt mit dem Bergwerk auf dem Pfannenstiel zusammen da er als Blechhammer gegrundet worden war 11 In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts befand sich in der Flur Goltzschhammer die Goltzschtalbrauerei AG deren Flachen im Jahr 1904 aus dem Gutsbezirk Kleingera ausbezirkt wurden 12 Nach der Stilllegung der Brauerei erfolgte auf dessen Gelande die Anlage eines Papierlagers der Guntherschen Papierfabrik in der angrenzenden thuringischen Flur des Greizer Stadtteils Irchwitz 13 Am 1 Januar 1956 erfolgte die Umgliederung von Goltzschhammers von Kleingera im Kreis Reichenbach Bezirk Karl Marx Stadt nach Greiz in den Kreis Greiz Bezirk Gera wodurch dieses Gebiet vom historischen Sachsen zum historischen Thuringen wechselte Auf dem Gelande der einstigen Brauerei im Goltzschhammer befindet sich heute der Verein Alte Papierfabrik Greiz e V 14 15 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleingera Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Kleingera Quellen und Volltexte Kleingera im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Reuth im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Pfannenstiel im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Kleingera auf der Website der Stadt Elsterberg Website des Vereins zum Erhalt des Ritterguts Kleingera e V Einzelnachweise Bearbeiten Webseite alte postleitzahlen de Historisches Messtischblatt mit dem damals zu Kleingera gehorigen Goltzschhammer Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 76 f Die Amtshauptmannschaft Plauen im Gemeindeverzeichnis 1900 Webseite des Ritterguts Kleingera Bekanntmachung der Beschlusse des Bezirkstages Karl Marx Stadt vom 16 Dezember 1955 und des Bezirkstages Gera vom 18 November 1955 uber die Umgemeindung des Ortsteils Goltzschhammer des Ortsteils Kleingera aus dem Kreis Reichenbach Bezirk Karl Marx Stadt in die Stadt Greiz Kreis Greiz Bezirk Gera In ZBl DDR 1956 Nr 2 S 14 zitiert nach Bernhard Post Volker Wahl Hrsg Thuringen Handbuch Territorium Verfassung Parlament Regierung und Verwaltung in Thuringen 1920 bis 1995 Hermann Bohlaus Nachf Weimar 1999 ISBN 978 3 7400 0962 5 S 545 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Kleingera auf gov genealogy net Webseite alte postleitzahlen de Entscheidung fur Sachsen Grenzkreise und kommunen bei der Bildung des Freistaats Sachsen 1989 1994 Hannah Arendt Institut S 132 Historisches Messtischblatt aus dem Jahr 1878 Chronik von Elsterberg S 275 Historisches Dokument im Sachsischen Staatsarchiv Buch Das nordliche Vogtland um Greiz eine landeskundliche Bestandsaufnahme S 280 Website des Vereins Alte Papierfabrik Greiz e V Goltzschhammer auf gov genealogy netOrtsteile von Elsterberg Coschutz mit Feldwiese Ruckisch und Thurnhof Cunsdorf Elsterberg mit Gippe und Hohengrun Gorschnitz Kleingera mit Pfannenstiel und Reuth Losa mit Wipplas Nosswitz Scholas Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleingera amp oldid 238542827 Geschichte von Reuth