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Die Antsanvia ist eine Altstrasse die als Hohenweg entlang der Wasserscheiden auf den Anhohen ohne die Ortschaften zu durchqueren von Mainz nach Eisenach in Thuringen fuhrte Der Name leitet sich vom lateinischen antiana via alte Strasse her Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnungen 2 Verlauf 3 Geschichte 4 Literatur 5 FussnotenBezeichnungen Bearbeiten nbsp Gedenktafel in der Nahe des Grossen ReffenkopfesWie alle Altstrassen trug die Antsanvia in ihrem Verlauf verschiedene Namen Zwischen Bergen und Ostheim heute Ortsteil von Nidderau wurde sie als Hohe Strasse bezeichnet Im Budinger Wald ist sie mit dem Namen Reffenstrasse uberliefert der Name stammt vermutlich von der ersten Anhohe Grosser Reffenkopf 298 m u NN uber dessen Hange sich die Strasse weiter in den Budinger Wald zieht Danach sind die Namen Alte Strasse Karrnersweg der Name leitet sich vom Begriff Karren ab und Fuldaer Strasse verzeichnet Erst von Fulda bzw Hunfeld bis Eisenach ist der Name Antsanvia uberliefert 1 Diese Namen sind zum Teil noch heute in den offiziellen topografischen Landkarten des Landesvermessungsamtes verzeichnet so dass sich der Verlauf gut nachvollziehen lasst Dabei ist zu beachten dass die heute so bezeichneten Feld und Waldwege nicht mehr immer der alten Trasse folgen Die Wege haben sich zum Beispiel durch Flurbereinigung Auffullen alter Hohlwege und die Erfordernisse der Landmaschinen in ihrem Verlauf verandert nbsp Ein Abschnitt des Diebsgrundwegs im Frankfurter Stadtteil BockenheimVerlauf Bearbeiten nbsp Herrgottseiche bei GieselBei Mainz beginnend fuhrte die Strasse parallel zum Main bis Hochst alte Elisabethenstrasse uber die Nidda bei Nied Rodelheimer Strasse heute Oeserstrasse am Rebstock vorbei durch den Biegwald Biegweg dann nordlich an Bockenheim vorbei uber die Ginnheimer Hohe Diebsgrundweg und uber den Dornbusch Marbachweg und Lohrberg bis Bergen Von hier aus hielt sich der Weg Hohe Strasse auf dem Hohenrucken zwischen der Nidder und der Kinzig Sie ging von Bergen zwischen Kilianstadten und Rossdorf uber Ostheim gehort heute zu Nidderau bis nach Markobel Ortsteil von Hammersbach wo die Strasse durch das damals dort angesiedelte romische Kastell und den Limes aus dem ehemals romisch kontrollierten Gebiet herausfuhrte Uber die Anhohen zwischen Langen Bergheim und Altwiedermus verlief der Weg weiter uber Diebach am Haag und Herrnhaag Von hier aus verlief die Strasse Reffenweg zwischen Lorbach und Vonhausen uber den Grossen Reffenkopf durch den Budinger Wald Aus dem Wald kommend ging der Weg weiter zwischen Rinderbugen und Waldensberg vorbei an Leisenwald heutige Reffenstrasse Hitzkirchen und Hettersroth und zwischen Ober und Unterreichenbach bis nach Radmuhl wo die Salz uberschritten wurde hier querte sie den Ortesweg Zwischen Salz und Freiensteinau Reichlos und zwischen Hauswurz und Brandlos hindurch fuhrte die Strecke Alte Strass nbsp Die Querung der Altstrasse Antsanvia und der Landesstrasse 3079 Giesel Sieberzmuhle Hosenfeld Rechts Alte Grenzmarke der Karlmann Schenkung an der SieberzheiligenSudlich vorbei am Himmelsberg verlauft die Landesstrasse 3079 weiter nordwestlich an Giesel uber den Himmelsberg und der Herrgottseiche bei Giesel vorbei zur Fulda bei Kammerzell wo der Fluss uber eine Furt uberquert wurde Die Antsanvia traf dann bei Hunfeld auf die Kinzigtalstrasse Seit 872 bei Fulda die lange Brucke uber die Fulda gebaut worden war etwas nordlich der Mundung der Giesel wurde der Weg nordlich an Giesel und zwischen Sickels und Hamerz hindurch an die Fulda bedeutender An der Brucke uber den Fluss traf die Kinzigtalstrasse ebenfalls auf die Antsanvia Von Hunfeld aus lief die Antsanvia dann weiter durch die Kuppenrhon nach Vacha wo sie die Werra uberquerte Von dort fuhrte die Strasse weiter bis nach Eisenach Heute verlauft auf dieser Strecke zwischen Hunfeld und Eisenach die Bundesstrasse 84 Geschichte BearbeitenDie Strasse wurde anlasslich der Karlmann Schenkung uberliefert in der Chartula St Bonifatii an das Kloster Fulda 747 das erste Mal erwahnt als sie zur Grenzbeschreibung diente Eine weitere Erwahnung fand der Weg in der Vita Sturmi um 810 In einer Passage ist beschrieben wie Sturmius nach dem Ort fur das Kloster suchte und dabei die Fulda von Hersfeld kommend hinaufwanderte Dabei kreuzte er die Antsanvia die bei Kammerzell die Fulda uberquerte Dieser Weg wurde vermutlich aber schon seit der Steinzeit genutzt Dies stellten Historiker anhand von Ausgrabungen der alten Siedlungen und Hugelgrabern entlang der alten Streckenfuhrung fest Die Antsanvia verlor als Handelsstrasse an Bedeutung als im fruhen Mittelalter die Kinzigtalstrasse an Bedeutung gewann Erst in Hunfeld bzw Fulda traf die Kinzigtalstrasse wieder auf die Antsanvia von wo sie weiter nach Eisenach Erfurt und Leipzig fuhrte Dieser Verlauf ist als Via Regia oder Alte Frankfurter Leipziger Strasse bekannt Literatur BearbeitenGeorg Landau Beitrage zur Geschichte der alten Heer und Handelsstrassen in Deutschland Barenreiter Verlag Kassel 1958 Jochen Heinke Unterwegs auf den Strassen unserer Urahnen Nidderau 2003 ISBN 3 936622 10 8 Paul Erb Das Kirschbaumchen bei Giesel eine fruhhistorische Wegemarke an der Antsanvia In Buchenblatter Beilage der Fuldaer Zeitung fur Heimatfreunde 85 Jahrgang Nr 19 vom 25 September 2012 S 76 Fussnoten Bearbeiten Friedrich A Wagner Dies ist ein Gebirge zum Wandern In Die Rhon Merian Jg 17 1964 Heft 4 S 5 10 hier S 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antsanvia amp oldid 223610119