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Ratibor deutsch Ratiborsch ist eine Gemeinde in der Mahrischen Walachei in Tschechien Sie liegt sieben Kilometer nordwestlich von Vsetin und gehort zum Okres Vsetin RatiborRatibor u Vsetina Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Zlinsky krajBezirk VsetinFlache 1875 haGeographische Lage 49 22 N 17 55 O 49 367222222222 17 911388888889 343 Koordinaten 49 22 2 N 17 54 41 OHohe 343 m n m Einwohner 1 828 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 756 21Kfz Kennzeichen ZVerkehrStrasse Vsetin Bystrice pod HostynemNachster int Flughafen OstravaStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Jirina Sklenska Stand 2010 Adresse Ratibor 75756 21 Ratibor u VsetinaGemeindenummer 544787Website www ratibor cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 5 1 Sohne und Tochter der Gemeinde 5 2 In Ratibor lebten und wirkten 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenRatibor befindet sich im Osten der Hosteiner Berge Das Dorf erstreckt sich im Tal des Baches Ratiborka in den hier der Kobelny potok die Holosinka und der Katerinsky potok einmunden Nordlich erheben sich der Vaclavsko 550 m und die Paleniska 503 m im Osten die Kobyla 467 m sudostlich die Ostra hora 475 m im Suden der Krizovy 670 m Ratiborsky Grun 678 m die Kycera 588 m und Drastihlava 695 m sudwestlich die Fojtova hora 582 m sowie im Nordwesten die Konciny 637 m und Dubcova 575 m Nachbarorte sind Na Hranici Trojciny U Holanu und Mikuluvka im Norden U Zadolu Przno U Rafaje Jablunka und V Sojnem im Nordosten V Potoce Granovska und Bobrky im Osten Borci Formanka Nivka und Semetin im Sudosten Holosin U Vaculiku U Stastnych Kobelny und Pod Vrchem im Suden U Zahumenu U Dornicu und Hostalkova im Sudwesten Kosiska und U Malych im Westen sowie Konciny U Valu Poborov und Katerinice im Nordwesten Geschichte Bearbeiten nbsp historisches OrtssiegelDas Dorf entstand wahrscheinlich im 13 Jahrhundert im Zuge der grossen Kolonisation Die erste schriftliche Erwahnung des Baches Ratiborka erfolgte 1306 in einer Urkunde des Konigs Wenzels III uber die Grundung eines Zisterzienserklosters Tronus regis Konigsthron Kraluv trun an der Mundung der Ratiborka in die Vsetinska Becva Da angenommen wird dass die Ratiborka nach dem Dorf Ratibor benannt wurde muss dieses demnach auch bereits existiert haben Das als Tochterkloster von Smilheim vorgesehene Kloster wurde jedoch nie errichtet da Wenzel wenig spater in Olmutz ermordet wurde Die erste urkundliche Erwahnung des zur Herrschaft Vsetin gehorigen Dorfes Ratiborz erfolgte 1504 in der Olmutzer Landtafel Im Jahr zuvor hatte Peter von St Georgen und Bosing die Herrschaft an die funf Bruder aus der Boleradicer Linie der Herren von Kunstadt verkauft Im Landessteuerverzeichnis von 1516 sind fur Ratiborz 21 Wirtschaften ausgewiesen Von den slowakischen Bergen verbreitete sich die walachische Salaschenwirtschaft im 16 Jahrhundert nach Ostmahren 1548 erwarben die Nekes von Landek die Herrschaft dabei wurde das Dorf als Ratibor bezeichnet Zwischen 1567 und 1579 verwaltete Zdenek Kavka Ricansky auf Brumov als Vormund des minderjahrigen Jan Nekes von Landek die Guter Vor 1585 entstand in Ratiborz ein herrschaftlicher Hof Zu dieser Zeit waren die meisten der Bewohner protestantisch geworden 1613 uberschrieb die verwitwete Lukrecia Nekesova von Landek die Herrschaft ihrem zweiten Ehemann Albrecht von Waldstein Dieser liess im selben Jahre die erloschene katholische Pfarre Przno wieder errichten und berief die Jesuiten zur Rekatholisierung seiner Untertanen nach Vsetin Waldstein trat nach dem Tode seiner Frau wieder in militarische Dienste und ubertrug die Verwaltung seiner Herrschaften Vaclav Stablovsky von Kovalovice dem er 20 August 1618 das Stadtchen Przno und die Muhle an der Mikuluvka fur ausserordentlichen Dienste schenkte Nach dem Ausbruch des Dreissigjahrigen Krieges beteiligten sich die Bewohner von Ratibor am Walachischen Aufstand Nachfolgender Besitzer der Herrschaft wurde Zdenko Zampach von Potstejn Am 14 Mai 1634 verkauften die Herren von Zampach die Herrschaft Vsetin an den Kardinal Peter Pazmany der die Rekatholisierung mit Harte fortsetzte Auch sein Erbe Nikolaus Pazmany de Panasz setzte diesen Kurs fort Der Einfall der protestantischen Schweden in Mahren fuhrte 1642 zu einer Ausweitung des Walachischen Aufstandes Dieser wurde 1644 von den kaiserlichen Truppen blutig niedergeschlagen und vier Einwohner des Dorfes in Brunn hingerichtet Ratibor bestand im Jahre 1644 aus 27 Anwesen Am 3 Mai 1652 verkaufte Nikolaus Pazmany die Herrschaft fur 96 000 Taler an Georg Illeshazy auf Trencin Im Hufenregister von 1657 sind fur das Dorf die Vogtei mit einer Muhle und Brettsage zehn Grundstucke sowie 16 Podsedeken ausgewiesen Ausser der Vogteimuhle befand sich im Oberdorf eine weitere Muhle und Brettsage Der Besitz der Vogtei war nicht erblich 1666 hatte das Dorf 231 Einwohner Nachdem sich die Besitzer der Vogtei aus der Untertanigkeit freigekauft hatten und den herrschaftlichen Bier Wein und Branntweinschank einstellten errichtete die Herrschaft auf dem Grund der Vogtei eine eigene Schanke Am Weg nach Semetin wurde 1683 mit dem Hof Nivka ein zweiter herrschaftlicher Hof angelegt Wegen der Zunahme der Strassenrauberei verhangte die Herrschaft zu Beginn des 18 Jahrhunderts das Standrecht uber Briganten damit konnten diese bei ihrer Ergreifung am nachsten Baum aufgehangt werden 1776 bestand das Dorf aus 109 Hausern Zu dieser Zeit erstarkte die evangelische Bewegung unter dem Prediger Jan Manis Der aus Ruzdka stammende Manis versuchte mehrfach Kaiser Josef II zur Gewahrung der Religionsfreiheit zu bewegen Das am 13 Oktober 1781 erlassene Toleranzpatent erlebte Manis nicht mehr er verstarb kurz zuvor wahrend seiner Verbannung nach Siebenburgen Im Janner 1782 wurde Stepan Nicolaides zum ersten offiziellen evangelischen Prediger von Ratibor berufen Am 29 September 1782 erfolgte die Grundsteinlegung fur die evangelische Kirche und bereits am 13 Oktober wurde sie anlasslich des einjahrigen Jubilaums der Religionsfreiheit geweiht Im darauf folgenden Jahr entstand in Ratibor ein evangelisches Pfarrhaus mit angeschlossener Schule 1832 wurde die Gegend von einer Choleraepidemie heimgesucht an der in Ratibor binnen zwei Monaten 52 Menschen verstarben 1834 bestand das Dorf aus 156 Hausern und hatte 1050 Einwohner von denen sich 550 zur Augsburgischen Konfession bekannten Neben der Landwirtschaft und der Viehzucht verdienten sich die Bewohner seit den 1830er Jahren in Heimarbeit mit der Fertigung von Taschenmessern krivak ein Zubrot Im Jahre 1843 bestanden in Ratibor drei Muhlen mit vier angeschlossenen Brettsagen Durch das Dorf fuhrte der Handelsweg nach Hostalkova und Rajnochovice Mit Ausnahme des Pfarrhauses und des herrschaftlichen Hofes waren samtliche Gebaude aus Holz erbaut Der untertanige Grundbesitz wurde 1847 stark verkleinert Wegen der schlechten Lebenssituation setzte ab 1848 eine Auswanderungswelle nach Nordamerika vor allem nach Texas ein wo die Auswanderer im Bell County die Ansiedlungen Ratibor und Zabcikville grundeten Weitere Graber der Emigranten befinden sich auf dem Friedhof von Oaker Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Ratibor immer zur Herrschaft Vsetin untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Ratiborz ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Mezirici und dem Gerichtsbezirk Vsetin Zu dieser Zeit hatte die Gemeinde 1131 Einwohner 1867 erfolgte der Bau eines neuen Schulhauses fur die evangelische Schule Im Jahre 1869 wurden in 55 der 162 Hauser des Dorfes in Heimarbeit Taschenmesser gefertigt Ab 1871 wurde die evangelische Schule zur offentlichen Schule umgewandelt 1881 entstand in Ratibor ein Zweigwerk der Bugholzmobelfabrik Jacob amp Josef Kohn das im Jahre 1922 130 Beschaftigte hatte Zudem flochten etwa 100 weitere Einwohner in Heimarbeit aus Weidenruten Sitzflachen fur die Mobel Die Gebruder Thonet errichteten zum Ende des 19 Jahrhunderts in Ratibor eine Dampfschalerei fur Weidenruten aus ihrer Plantage in Jablunka Am 14 Januar 1890 entstand in der herrschaftlichen Weidenschalerei eine Freiwillige Werkfeuerwehr diese wurde 1911 zur Freiwilligen Feuerwehr Ratibor erweitert Seit 1910 gehort der Ort zum Bezirk Vsetin 1929 stellte die Bugholzmobelfabrik Kohn ihren Betrieb ein Zwischen 1929 und 1930 erfolgte der Bau einer neuen Schule Wahrend der deutschen Besetzung operierte in den umliegenden Waldern die zur die 1 Tschechoslowakischen Partisanenbrigade Jan Zizka von Trocnov gehorige Partisanengruppe Clay Eva Seit 1998 fuhrt die Gemeinde ein Wappen und Banner Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Ratibor sind keine Ortsteile ausgewiesen die Gemeinde besteht aus den Katastralbezirken Holosin Borci Kobelny und Ratibor u Vsetina Zu Ratibor gehoren die Ansiedlungen Borci Holosin Kobelny U Stastnych U Vaculiku und Nivka Sehenswurdigkeiten BearbeitenEvangelische Kirche erbaut 1842 1861 anstelle eines holzernen Vorgangerbaus von 1782 Der Kirchenbau musste 1843 wegen Geldmangels zunachst eingestellt werden Am 31 Oktober 1861 wurde die nach Planen des Wiener Architekten Ludwig Forster vollendete Kirche schliesslich geweiht Hinter dem Altar wurde ein ausgehohlter Stein eingemauert der den Protestanten von Ratibor wahrend der religiosen Verfolgung auf den Machalovy Paseky als Versteck ihrer Gebetbucher gedient hatte Gedenkstein fur den gefallenen Partisanen Boris nordlich des Dorfes Gedenkstein fur den evangelischen Prediger Jan Manis im Wald am Westhang der Kycera errichtet 2001 Naturdenkmal Krizovy Felsaufschluss am Sudosthang des gleichnamigen Berges 2 Naturdenkmal Zbrankova stran nordlich des Dorfes ehemaliger Weideplatz in Sudhanglage sowie Hangquellgebiet uber der Mundung des Katerinsky potok 3 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Ladislav Baletka 1944 Historiker und ArchivarIn Ratibor lebten und wirkten Bearbeiten Jan Manis 1746 1781 evangelischer Volksprediger Manis war einer der Vorkampfer fur das Toleranzpatent 1777 reiste er erfolglos nach Wien um bei Kaiser Josef II eine Religionsfreiheit zu erwirken Danach lebte er in Kobelny in einem Versteck Im Jahre 1779 wurde Manis auf dem Weg nach Teschen wo er den Kaiser wahrend eines Weltkongresses erneut zu einem Gesprach aufsuchen wollte verhaftet und auf die Festung Spielberg verbracht Nach dreimonatiger Festungshaft und einwochiger Prangerstrafe an Brunner Markt wurde Manis nach Siebenburgen verbannt wo er 1781 noch vor dem Erlass des Toleranzpatents verstarb Weblinks BearbeitenPrasentation auf rejstrik czEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB https rejstrik cz encyklopedie objekty1 phtml id 74493 amp id obce 17547 Prirodni pamatka Krizovy https rejstrik cz encyklopedie objekty1 phtml id 74516 amp id obce 17547 Prirodni pamatka Zbrankova stranStadte und Gemeinden im Okres Vsetin Bezirk Vsetin Branky Bystricka Dolni Becva Francova Lhota Halenkov Horni Becva Horni Lidec Hostalkova Hovezi Huslenky Hutisko Solanec Choryne Jablunka Janova Jarcova Karolinka Katerinice Kelc Kladeruby Krhova Kunovice Lacnov Leskovec Lesna Lhota u Vsetina Lidecko Liptal Loucka Luzna Mala Bystrice Mikuluvka Novy Hrozenkov Oznice Podoli Police Policna Pozdechov Prlov Prostredni Becva Przno Ratibor Roznov pod Radhostem Ruzdka Seninka Strelna Stritez nad Becvou Usti Valasska Bystrice Valasska Polanka Valasska Senice Valasske Mezirici Velka Lhota Velke Karlovice Vidce Vigantice Vsetin Zasova Zdechov Zubri Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ratibor u Vsetina amp oldid 228049152