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Rakoczi auch Rakoczy ist der Name eines der bedeutendsten Adelsgeschlechter des Konigreichs Ungarn Im Laufe der Jahrhunderte hat diese Familie zahlreiche bedeutende Politiker und Militars im Furstentum Siebenburgen sowie im Konigreich Ungarn hervorgebracht Wappen von Franz II RakocziInhaltsverzeichnis 1 Die Familie 1 1 Herkunft 1 2 Nachkommen der Rakoczi 1 3 Schlussbetrachtung 2 Personlichkeiten 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenDie Familie BearbeitenHerkunft Bearbeiten Keine andere Adelsfamilie hat die Historie des Konigreichs Ungarn so nachhaltig gepragt wie das calvinistische Geschlecht der Rakoczi Die Geschichte dieses Geschlechtes geht bis in die fruhen 1300er Jahre zuruck Der erste bekannte Vertreter dieses Geschlechtes war Mihaly Michael de Rakocz er wird 1328 in der gleichnamigen kleinen Ortschaft Rakoc im Komitat Semplin erwahnt als sein Sohn Balazs de Rakocz 1328 1361 geboren wurde Die Rakoczis gehorten damals dem niederen Adel an Ein weiterer Nachfahre dieses Geschlechtes war Johann Rakoczi 1381 ung Rakoczi Janos welcher Vizegespan ung alispan des Komitates Semplin war Er war auch wirtschaftlich sehr erfolgreich mit Weinbau und Weinhandel Die Rakoczis gehoren zu jenen Familien die in der Gesellschaft Ungarns und Siebenburgens stetig aufstiegen und im Laufe der Jahrhunderte bedeutende Positionen einnahmen Zu Beginn des 17 Jahrhunderts zahlten sie zu den bedeutendsten und wohlhabendsten Familien des ungarischen Adels In der Zeit zwischen 1607 und 1711 stellten sie funf Fursten von Siebenburgen Sigismund I Georg I Georg II Franz I Franz II Als Fursten von Siebenburgen sollten sie bei der Organisation der antihabsburgischen Aufstande eine herausragende Rolle spielen Nach Niederschlagung des letzten Aufstandes der von Franz II organisiert wurde begann der Stern der Rakoczis zu sinken Die Truppen Franz II erlitten in der Schlacht bei Trentschin am 3 August 1708 eine entscheidende Niederlage auf die der Frieden von Sathmar folgte Franz II wurde gezwungen Ungarn zu verlassen und beendete sein Leben im turkischen Exil Damit verschwanden die Rakoczis aus der ungarischen Geschichte Die Rakoczis waren auch als Fursten fur ihre Wohltatigkeit bekannt Sie unterstutzten die Kunste und Wissenschaften und blieben der Kirche treu ergeben Vor allem Georg I und seine Frau Susanna Lorantffy waren uberzeugte und tatkraftige Unterstutzer des Protestantismus Franz I konvertierte unter dem Einfluss seiner Mutter Sophia Bathory zum Katholizismus und entwickelte sich als Forderer dieses Glaubens Nachkommen der Rakoczi Bearbeiten Franz II hatte mit Charlotte Amalie von Hessen Wanfried drei Sohne und eine Tochter Leopold Ludwig Georg ung Lipot Lajos Gyorgy 1696 1699 starb bereits im Kindesalter ebenso seine Schwester Charlotte die vor 1700 fruh starb Die beiden jungeren Sohne Joseph ung Jozsef 1700 1738 und Georg ung Gyorgy 1701 1756 wuchsen in Wien unter der Vormundschaft des Kaisers auf Joseph blieb ledig aus seinem Verhaltnis mit der franzosischen Adeligen Marie de Contaciera ging eine uneheliche Tochter Maria Elisabeth 1736 1780 hervor die als Nonne in einem Pariser Kloster kinderlos verstarb Der jungste Sohn Georg war zweimal verheiratet Sein gleichnamiger Sohn aus der Ehe mit Margarete Suzanne Pinthereau de Bois l Isle 1702 1768 starb jedoch bereits als Kleinkind Die mannliche Linie der Rakoczi starb 1756 mit dem Tod Georgs aus Die einzige Schwester von Franz II Juliane Barbara Julianna Borbala 1672 1717 wurde nach dem Ende der Belagerung der Burg von Munkatsch A 1 im Jahr 1688 zusammen mit ihrer Mutter Helena Grafin Zrinski nach Wien gebracht und so wie ihr Bruder auch unter die Vormundschaft von Kardinal Kollonitsch gestellt 1691 kam Juliane in ein Wiener Kloster unter offenen Arrest Als Rakoczi Tochter und Nachfahrin der Zrinskis zahlte sie zu den Feinden Osterreichs Graf Ferdinand Gobert von Aspremont Lynden und Reckheim 1645 1708 kaiserlicher General und Feldmarschall im Dienste des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation verliebte sich in das junge bildhubsche Madchen Er beschaffte sich einen Nachschlussel zum Kloster um die Prinzessin heimlich zu treffen Der gutmutige Bischof Ernst von Trautson entdeckte die beiden schritt jedoch nicht ein Noch in der gleichen Nacht entfuhrte Ferdinand Gobert die Prinzessin und heiratete sie sehr zum Verdruss Kaiser Leopolds I Fur Juliane wurde es eine gluckliche und sorglose Ehe aus der sieben Kinder hervorgingen die jedoch dem Geschlechte der Aspremonts zugerechnet werden Viele Familienereignisse und historische Zusammenhange die Rakoczi Familie betreffend gingen leider fur die Forschung verloren Das Rakoczi sche Geheimarchiv kam in das Schloss Rotenturm an der Pinka im heutigen osterreichischen Burgenland und wurde wahrend eines Brandes im Jahre 1924 jedoch vollstandig vernichtet Schlussbetrachtung Bearbeiten Der Name Rakoczi ist auch heute noch in Ungarn lebendig Es gibt kaum eine Stadt oder Ortschaft in Ungarn ohne Rakocziplatz oder Rakoczistrasse Furst Franz II wird dort als ungarischer Nationalheld verehrt dem zahlreiche Denkmaler und Statuen in den verschiedensten Stadten Ungarns gewidmet und geweiht wurden Der Rakoczi Marsch von bedeutenden Komponisten wie Franz Liszt in der Ungarischen Rhapsodie Nr 15 oder Hector Berlioz in La damnation de Faust verewigt erlangte Weltruhm beide Komponisten haben Franz II ein musikalisches Denkmal gesetzt Die Melodie soll auf Trompetensignalen der Kurutzen Armee beruhen Bereits im beginnenden 18 Jahrhundert wurde Franz II Rakoczi zu einer europaweit bekannten Personlichkeit viele bedauerten sein Schicksal im Exil So regte der beruhmte Baumeister des Barock Johann Balthasar Neumann 1687 1753 an eine von ihm 1737 bei der Verlegung der Frankischen Saale entdeckte Quelle in Bad Kissingen nach dem beruhmten ungarischen Freiheitskampfer zu benennen Und so erhielt diese Quelle den Namen Rakoczi Quelle obwohl Rakoczi sich niemals in der Kurstadt aufgehalten hatte seit 1950 gibt es in Bad Kissingen sogar ein Rakoczi Fest Auch der beruhmte Tokayer ist mit dem Namen Rakoczi eng verbunden Im Laufe des 18 Jahrhunderts wurde er zu einem bevorzugten Wein an den Konigs und Furstenhofen Europas Die Tokayer Weinberge zahlten zu den wertvollsten Besitzungen Ungarns und waren Eigentum der Fursten von Siebenburgen Die Rakoczi machten den Wein durch geschickte Vermarktung weltberuhmt Der Tokayer wurde als Konig der Weine und Wein der Konige ung Borok kiralya kiralyok bora bezeichnet Bis heute werden die Flaschen noch mit dieser Aufschrift etikettiert Vinum regnum Rex vinorum Eine weitere Hinterlassenschaft Franz II Rakoczis sind die Husaren die sich in nahezu allen europaischen Armeen nach ungarischem Vorbild wiederfanden In Frankreich grundete der spatere Marschall von Frankreich Laszlo Bercsenyi A 2 mit Exil Ungarn ein Husarenregiment das bei den franzosischen Fallschirmjagern noch heute besteht Auch wenn seit dem Tod des letzten Rakoczi uber 250 Jahre vergangen sind ist das Gedenken an die Familie Rakoczi bis in die Gegenwart bei vielen Menschen prasent Vieles was diese Familie geleistet hat ist auch in der heutigen Zeit unvergessen Personlichkeiten BearbeitenSigismund I Rakoczi 1544 1608 Furst von Siebenburgen von 1607 bis 1608 Georg I Rakoczi 1593 1648 Furst von Siebenburgen Georg II Rakoczi 1621 1660 Furst von Siebenburgen Sigismund II Rakoczi 1623 1652 Prinz von Siebenburgen Sohn von Georg I Rakoczi Franz I Rakoczi 1645 1676 Furst von Siebenburgen Franz II Rakoczi 1676 1735 Furst von Siebenburgen und ungarischer NationalheldLiteratur BearbeitenAnton Klipp Die Rakoczi in Karpatenjahrbuch 2014 ISBN 978 80 89264 85 8 S 63 bis 80Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rakoczi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Familiengeschichte ungarisch Stammbaum I Stammbaum II Stammbaum ungarisch Anmerkungen Bearbeiten Wird auch als Plankenburg bezeichnet Laszlo Ignac Graf Bercsenyi frz Ladislas Ignace de Bercheny 1689 1778 war der Sohn des zusammen mit Franz II im turkischen Exil verstorbenen Oberbefehlshabers der Rakoczi schen Truppen Miklos Bercsenyi Nach der Niederschlagung des Aufstandes ging er nach Frankreich ins Exil und diente zwischen 1712 und 1759 in der franzosischen Armee wo er Inhaber eines eigenen Husaren Regiments wurde und sich hohe Verdienste erwarb 1744 ernannte ihn Ludwig XV zum Marschall der franzosischen Armee und er war Trager hochster Auszeichnungen Frankreichs Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rakoczi Adelsgeschlecht amp oldid 217748582