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Puschkin russisch Pushkin ist ein historischer Roman des sowjetischen Schriftstellers Juri Tynjanow Diese Biographie in Prosa 1934 1943 geschrieben blieb unvollendet Ihr erster Teil Kindheit erschien 1935 1 Juri Tynjanow Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Uberblick 3 Handlung 4 Feind und Freund 5 Literatur 5 1 Sekundarliteratur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenBevor Tynjanow in den 1930er Jahren den Roman schrieb konnte er zehn Jahre zuvor als Literaturwissenschaftler hier als Puschkin Forscher in den Arbeiten Die Archaisten und Puschkin Tjutschew und Puschkin sowie Puschkinmit neuen Resultaten aufwarten Diese wurden in der Fachwelt kontrovers besprochen Nichtsdestotrotz Boris Eichenbaum bemerkt zu der Arbeit Die Archaisten und Puschkin dass die Wirkung gewaltig war Von den alten Konzeptionen blieb nichts die ganze literarische Epoche gewann einen neuen Inhalt ein neues Aussehen einen neuen Sinn Die russische Literaturwissenschaft muss diese Arbeit als Meilenstein anerkennen Mit ihr begann eine neue Periode 2 Selbstverstandlich arbeitete Tynjanow wahrend der Entstehung des Romans literaturwissenschaftlich weiter Dabei gelang ihm unter anderen eine Entdeckung die er 1939 in dem Artikel Eine namenlose Liebe publizierte Es geht dabei um Tynjanows letzte literaturwissenschaftliche Entdeckung die Liebe Puschkins zu Jekaterina Karamsina 1780 1851 3 eine Neigung die Puschkin lebenslang vor der Welt verborgen hatte 4 Tynjanow hat das Faktum in den dritten und letzten Teil seines Romanfragments eingearbeitet Lewin 5 weist auf die schwierigen Schaffensbedingungen gegen Lebensende des Autors wahrend der Arbeit am Roman hin Der schwerkranke Tynjanow war aus Leningrad evakuiert worden und schrieb ausserhalb ohne sein Archiv Ilja Ehrenburg bedauert den fruhen Tod des Verfassers und bemerkt in dem unvollendeten Text den Sieg von Geist Genie und Harmonie uber Drill und Unwissenheit 6 Uberblick BearbeitenDie Handlung in dem Fragment lauft vom Juli 1799 Alexander Puschkin ist einen reichlichen Monat alt bis zum Fruhsommer 1820 Eines frechen Epigramms wegen verbannt der Zar den jungen Dichter aus Sankt Petersburg in die Gegend um Jekaterinoslaw Alexander Puschkin hat seinen Vornamen vom Urgrossvater Alexander Petrowitsch Puschkin Alexander Puschkins Vater Sergei Puschkin Spross einer sechshundert Jahre alten Adelsfamilie musste den Dienst als Major aus finanziellem Grunde quittieren Als Proviantamtskommissionar das ist ein Beamter siebter Klasse tragt er zwar nicht mehr die Majorsuniform erhalt jedoch hohere Bezuge Der Vater und dessen Bruder Wassili Lwowitsch Puschkin 7 gelten beide als Dichter Konstantin Batjuschkow hatte sich in Moskau mit Alexander Puschkins Onkel Wassili angefreundet und wenn von den Literaten erster Klasse die Rede war hiess es Karamsin Dmitrijew Batjuschkow und Puschkin 8 Freilich war mit Letzterem der Onkel gemeint denn der Vater war als Dichter in die Namenlosigkeit versunken Dmitrijew und besonders der Historiker Karamsin spielen in Alexander Puschkins Jugendjahren nicht unbedeutende Rollen Onkel Wassili bringt den Neffen Alexander im Lyzeum Zarskoje Selo unter Zunachst sucht der Onkel gemeinsam mit dem Jungen den Justizminister Dmitrijew auf Als das nichts bringen will lasst er noch andere Beziehungen spielen Und Karamsin erreicht Jahre spater wahrend einer Audienz beim Zaren die hauptsachlich die Drucklegung seines mehrbandigen Werkes Geschichte des russischen Staates 9 betrifft dass Alexander nicht nach Spanien sondern lediglich nach Sudrussland verbannt wird Handlung Bearbeiten1 KindheitAlexander Puschkins Mutter Nadeschda Puschkina und der Vater Sergei Puschkin sind uberaus vergnugungssuchtig Zudem vergessen beide die eigenen Kinder sobald Karamsin zu Besuch kommt Der inzwischen sechsjahrige Alexander erkennt bereits der Besucher Karamsin ist bedeutender als der Vater Als Alexander sieben Jahre alt ist stirbt der Grossvater Ossip Hannibal Der Vater nimmt die Beileidsbezeigungen wie Gluckwunsche entgegen denn der Mutter fallt das Landgut Michailowskoje 10 als Erbe zu In der Bibliothek des Guts in der Nahe von Opotschka wird der franzosisch sprechende lesende und denkende Alexander unter anderen bei Gresset fundig Im Winter auf das Jahr 1807 erhalt Alexander passend zu den franzosischen Buchern in der Bibliothek den Grafen Montfort einen Franzosen als Erzieher Im Alter von knapp zehn Jahren liest der Junge verbotene franzosische Gedichte Der Pope beschwert sich beim Vater Der trotzige ungebardige fahrige und wortkarge Alexander sei in der Gotteslehre nicht bewandert Der Graf wird durch den strengen Erzieher Rousseleau einen franzosischen Literaten und Dichter abgelost Der Franzose korrigiert Alexanders Anfangerdichtungen ein Gemenge aus Eigenem und Fremden gespickt mit Rechtschreibfehlern Der Vater gibt den Zehnjahrigen und dessen zwei Jahre altere Schwester Olga in eine Tanzschule Das Madchen lacht uber die Frechheiten des Bruders Das Landgut muss versteigert werden kommt aber wieder in die Hande der Familie Der Vater will den zwolfjahrigen Alexander nach Petersburg in die Jesuitenschule stecken schreibt an Dmitrijew bekommt aber keine Antwort Heimlich schickt der Vater ein Aufnahmegesuch fur den Landjunker Alexander Puschkin an das in Grundung befindliche Lyzeum Zarskoje Selo die zukunftige Bildungseinrichtung fur Grossfursten und begabte adlige junge Herren 2 LyzeumDer 14 jahrige Grossfurst Nikolaus beisst seinen Erzieher Adelung Der Imperator wunscht auch deswegen im Gesprach mit Speranski die baldige Eroffnung des Lyzeums allerdings mit einem Novum Die Erzieher mussen ohne die Prugelstrafe auskommen Dem Lehrkorper sollen die Russen Malinowski 11 und Kunizyn 12 angehoren Der Imperator beauftragt auch noch Rasumowski mit Vorschlagen zum Lehrplan Rasumowski schaltet de Maistre ein Der kluge Franzose halt das Fach Mathematik fur unpassend Das erregt den Zorn des Oberbefehlshabers der Artillerie Araktschejew Die beiden Grossfursten Nikolaus sowie der zugellose und voreilige 13 Konstantin durfen bei ihrer Mutter bleiben Das Lyzeum soll Anfang 1811 eroffnet werden Kunizyn aus Gottingen kommend wird berufen Dmitrijew ein ausgewiesener Schutzherr der Familie Puschkin zu dem Onkel Wassili zusammen mit Alexander vordringt heisst eine solche Eliteschule in der in Russisch unterrichtet wird gut vermeidet aber irgendeine Zusage Der Onkel wendet sich an Alexander Turgenjew Letzterer erreicht uber den Fursten Golizyn 14 die Kandidatur Alexander Puschkins fur das Kaiserliche Lyzeum Der Kandidat besteht die Aufnahmeprufung Am 19 Oktober 1811 wird das Lyzeum eroffnet Der Lehrbetrieb beginnt Professor Kunizyn aussert uber seinen Horer Alexander Puschkin der im Unterricht nie Fragen stelle und Gedichte schreibe im Januar 1812 Puschkin kaut an seiner Feder und kritzelt Zeichnungen aufs Papier 15 und schreibt unaufhorlich 16 Er ist klug aber schuchtern er ist trotzig zu hastig jahzornig bis zur Raserei und stets zum Lachen aufgelegt 17 Er ist uber die Massen menschenscheu aber keinesfalls bosartig Die Erzieher zahlen ihn zu den Rupeln und er ist wirklich einer Offenbar halt er sich auf diesen Ruf etwas zugute 18 Der Junge habe ihn gebeten uber Geiz zu referieren Bei Puschkin seien die Madrigale von Voltaire und Schriften von Piron gefunden worden Zudem notiert Kunizyn zum Besuch Alexander Turgenews im Lyzeum Da er Puschkins Eltern als ausserst oberflachliche Menschen kennt bat er mich ihn nicht sich selbst zu uberlassen 19 Ferner erwahnt Kunizyn in seinen Aufzeichnungen noch die Entmachtung Speranskis Der Literaturlehrer Koschanski 20 mochte Alexander Puschkin lenken Das ist nicht einfach Das Personalkarussell kommt in Lyzeum nicht zur Ruhe Im Falle des Inspektors Martin Pilezki eines Jesuiten sind es Schuler die den Monch in den freiwilligen Rucktritt treiben Vergeblich hatte der Inspektor beim Lyzeumsdirektor Malinowski die Relegation des minderwertigen Subjekts Dansas des unvernunftigen Broglio 21 und des unmoralischen aufsassigen bosartigen unglaubigen Puschkin gefordert Delwig Mitglied einer Schuler Abordnung hatte den Direktor unter Druck gesetzt Pilezki hatte daraufhin seinen ganzen Besitz ein paar Bucher gebundelt und war fortgegangen In der Nacht zum 23 Juni 1812 uberschreitet Napoleon bei Kaunas die Memel Als der Korse bald vor Smolensk steht will sich Malinowski von Kunizyn ablosen lassen Am 17 August brennt Smolensk und darauf Wjasma Erstaunlicherweise benimmt sich Puschkin im Lyzeum auf einmal mustergultig Der Deutschbalte Barclay wird durch Kutusow ersetzt als der Usurpator gegen Moskau zieht Direktor Malinowski fallt in Ungnade weil er am 30 August einen Theaterabend veranstaltet Als Moskau brennt fluchten Puschkins Eltern mit ihren Kindern Olga und Lew nach Nischni Nowgorod Die kostbare Bibliothek des Vaters wird ein Raub der Flammen Mitte Oktober will Malinowski die ihm anvertrauten Zoglinge in die Universitat Turku evakuieren Als aber die Franzosen am 19 Oktober den Ruckzug antreten bleiben die Schuler im Lyzeum Ende Marz 1814 besetzen die Russen Paris 22 Koschanski verliest im Lyzeum den Heeresbericht Der Unterricht wird fortgesetzt Professor Koschanski der Direktor werden mochte neidet dem hergelaufenen Bengel Puschkin die Produktion schwereloser ungebundener lebendiger Poesie in tandelnder Schreibweise Malinowski stirbt Koschanski im Delirium tremens wird durch Galitsch ersetzt Alexander Puschkins Familie geht von Nischni Nowgorod nach Warschau und kommt auf der Reise in Zarskoje Selo vorbei Spater lassen sich die Eltern in Sankt Petersburg an der Fontanka nieder Olga ist eine Schonheit geworden Anfang 1815 tragt Puschkin sein patriotisches Gedicht Erinnerungen in Zarskoje Selo vor Der anwesende greise Dershawin ist begeistert 3 JugendOnkel Wassili macht den Neffen mit Wjasemski bekannt Aus der Bekanntschaft wird Freundschaft Batjuschkow sucht Puschkin im Lyzeum auf Karamsin kommt 1816 vorbei will vom Zaren Geld fur die Herausgabe seiner achtbandigen Geschichte des russischen Staates erbitten Puschkin wird in den Arsamas aufgenommen Ebenfalls 1816 wird Jegor Antonowitsch Engelhardt 23 Direktor des Lyzeums Er weist Korsakow 24 Lomonossow 25 und Gortschakow den Weg in den diplomatischen Dienst Als Dichter erkennt der neue Direktor drei Charaktere den seiner Ansicht nach uberheblichen herzlosen Puschkin den kalten Spotter Delwig und den herzensguten doch tollkopfigen Kuchelbecker Mit Puschkins Verhohnung alles Kirchlichen kann sich Engelhardt nicht abfinden Am 24 Mai 1816 zieht der 50 jahrige Historiker Karamsin mit seiner 36 jahrigen Frau Jekaterina fur immer nach Zarskoje Selo Puschkin verliebt sich in die Witwe Maria Smith eine geborene Charon Lerosa Die junge Frau besucht Direktor Engelhardt ihren entfernten Verwandten Puschkin sundigt mit der Smith Der Sunder will die Witwe vergessen weil er sich Jekaterina die dem Alter nach bald Mutter des 17 Jahrigen sein konnte zuwenden mochte Karamsin liest Puschkins Epigramme Der Historiker kann nicht ubersehen Puschkin macht seiner Frau Jekaterina schone Augen Engelhardt erwischt seine Verwandte Maria und Puschkin in der eigenen Wohnung beim Sundigen Die Witwe muss sofort abreisen Furst Golizyn liest eine Schmahschrift Puschkins in der Sprache des freiheitlichen Pobels formuliert Dem Zaren werden von drei Beratern vier Strafen fur den Dichter vorgeschlagen Verschickung nach Spanien zehn Jahre Kloster Solowki Einsperren in die Peter Paul Festung oder auf Lebenszeit zu den Soldaten Der Imperator folgt dem Rat Karamsins Puschkin kommt mit der Versetzung nach Sudrussland davon Eine Verbannung ist es gar nicht sinniert der Zar Denn nachdem Puschkin das Lyzeum absolviert hatte untersteht der Verfasser der schlimmen Epigramme dem Kollegium fur Auswartige Angelegenheiten und reist dienstlich mit Rajewski in die Nachbarschaft der verfeindeten Turken 26 Feind und Freund BearbeitenDer Spotter 27 Alexander Puschkin hat auf dem Lyzeum mehr Freunde als Feinde Zu den Letzteren gehoren auch Korff Lomonossow Korsakow und Judin 28 samtlich Spitzel Pilezkis 29 Zu Puschkins Freunden gehoren unter anderen Puschtschin der Gedachtniskunstler Gortschakow der Sonderling Kuchelbecker der Faulpelz Delwig der einfaltige Mjassojedow 30 die schlechten Schuler Broglio und Dansas sowie der stammige Direktorssohn Iwan Malinowski 31 Literatur BearbeitenJuri Tynjanow Puschkin Historischer Roman Aus dem Russischen von Traute und Gunther Stein Verlag Volk und Welt Berlin 1980 672 Seiten Verwendete Ausgabe Juri Tynjanow Puschkin Historischer Roman Aus dem Russischen von Traute und Gunther Stein Nachdichtungen von Wilhelm Tkaczyk Diogenes Zurich 1987 ISBN 978 3 257 21535 9Sekundarliteratur Bearbeiten Brigitte Birnbaum Alexander in Zarskoje Illustrator Ernst Franta Verlag Pinnow EDITION digital anno 2012 1 Aufl ISBN 978 3 86394 073 7Weblinks BearbeitenDer Text online in der Lib ru russisch Verweis im Labor der Fantastik russisch Puschkins Lyzeumszeit in der uni potsdam de u slavistikEinzelnachweise Bearbeiten Wladimir Lewin im Nachwort der verwendeten Ausgabe S 660 13 Z v u Eichenbaum zitiert bei Wladimir Lewin im Nachwort der verwendeten Ausgabe S 658 15 Z v o russ ru Karamzina Ekaterina Andreevna Wladimir Lewin im Nachwort der verwendeten Ausgabe S 661 1 Z v u Wladimir Lewin im Nachwort der verwendeten Ausgabe S 662 16 Z v u Ehrenburg zitiert bei Wladimir Lewin im Nachwort der verwendeten Ausgabe S 663 russ ru Pushkin Vasilij Lvovich 1766 1830 Verwendete Ausgabe S 133 12 Z v o russ Istoriya gosudarstva Rossijskogo 1818 erschienen russ ru Mihajlovskoe usadba Pushkinyh russ ru Malinovskij Vasilij Fyodorovich russ ru Kunicyn Aleksandr Petrovich Verwendete Ausgabe S 248 1 Z v o russ ru Golicyn Aleksandr Nikolaevich Verwendete Ausgabe S 308 10 Z v u Verwendete Ausgabe S 312 16 Z v u Verwendete Ausgabe S 315 13 Z v u Verwendete Ausgabe S 317 10 Z v u Verwendete Ausgabe S 315 17 Z v o russ ru Koshanskij Nikolaj Fyodorovich russ Brolo Sylveri Franzewitsch Broglio 1799 in Griechenland in den 1820er Jahren gefallen verwendete Ausgabe S 666 2 Eintrag Verwendete Ausgabe S 447 russ ru Engelgardt Egor Antonovich russ ru Korsakov Nikolaj Aleksandrovich russ ru Lomonosov Sergej Grigorevich Verwendete Ausgabe S 635 Verwendete Ausgabe S 352 6 Z v o russ Pavel Mihajlovich Yudin 1798 1852 Verwendete Ausgabe S 343 russ Myasoedov Pavel Nikolaevich 1799 1868 Armeeoffizier russ Malinovskij Ivan Vasilevich 1796 1873 Normdaten Werk GND 4756868 9 lobid OGND AKS LCCN n2008029170 VIAF 210975086 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Puschkin Tynjanow amp oldid 226090864