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Das Plagefenn ist ein Moor im Biospharenreservat Schorfheide Chorin Das Totalreservat befindet sich um den Grossen und Kleinen Plagesee sudlich von Brodowin und hat eine Flache von 290 Hektar Das Naturschutzgebiet Plagefenn erstreckt sich von den Plageseen bis nach Liepe Es wurde am 12 September 1990 mit dem letzten DDR Ministerratsbeschluss gebildet und hat eine Flache von 1054 Hektar Plagefenn IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaLuftbild der KernzoneLuftbild der KernzoneLage Brandenburg DeutschlandFlache 10 54 km WDPA ID 14410Geographische Lage 52 53 N 13 57 O 52 88964 13 95401 Koordinaten 52 53 23 N 13 57 14 OPlagefenn Brandenburg Einrichtungsdatum 12 September 1990Besonderheiten erstes Naturschutzgebiet Norddeutschlands Teil des Biospharenreservats Schorfheide Chorin Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Beschreibung und Geschichte 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinkEtymologie BearbeitenDer Name des Gebietes geht mit Sicherheit auf eine 1258 erwahnte Siedlung namens Plawe zuruck Die genaue Lage dieser Siedlung ist heute nicht mehr bekannt Plawe wurde auch Plaue oder Plage genannt Plaw bedeutet im Altpolabischen sumpfiges Gelande oder Moor In einer weiteren Erwahnung 1459 als Plauel deserta wird die Zerstorung oder das Verlassen der Siedlung erwahnt 1 Beschreibung und Geschichte BearbeitenDas Plagefenn entstand als Zungenbecken eines ehemaligen Gletschers wahrend der Weichselkaltzeit Die beiden Seen verfugen uber keinen direkten Abfluss sondern kommunizieren direkt mit dem Fenn Moor Das Plagefenn entwassert uber den Lieperpossegraben direkt in das Tal der ehemaligen Finow 2 Zwischen den Plageseen und Liepe liegen mehrere Moore die durch Graben miteinander verbunden sind die noch heute erkennbar von den Zisterziensermonchen errichtet wurden Uber den Nettelgraben verlieren alle Feuchtgebiete rund um das Plagefenn sehr viel Wasser Dies war durch die Zisterzienser sicher so gewollt da sie ihr erstes Kloster am Ufer des Parsteiner Sees auf einer Insel errichtet hatten Im 17 und 18 Jahrhundert wurde auf Karten noch ein deutlich hoherer Wasserstand verzeichnet 1714 waren Plagesee Wesensee und Brodowinsee noch verbunden das Dorf Brodowin hatte fast Inselcharakter 1767 waren die heutigen Plageseen noch verbunden 1820 betrug die Weidegerechtigkeit fur Liepe 183 Schweine 766 Pferde 2488 Kuhe und Ochsen sowie 10535 Schafe Diese Tiere wurden damals gern im Wald auf die Weide gestellt somit lag den Bauern viel an einer Entwasserung des Gebietes 3 Auf Initiative von Forstmeister Max Kienitz wurde es 1907 mit einer Flache von 177 Hektar als erstes Naturschutzgebiet Norddeutschlands eingerichtet 1938 erhielt das Plagefenn eine Schutzgebietsverordnung 1954 wurde die Unterschutzstellung durch das Naturschutzgesetz der DDR aufrechterhalten 1957 wurde um das Plagefenn herum das Landschaftsschutzgebiet Choriner Endmoranenbogen gebildet Ab Anfang der 70er Jahre verschlechterte sich die Wasserqualitat der Seen durch Gulleeinbringung in die umliegenden Acker Das Naturschutzgebiet trocknet durch Meliorationsgraben und Wasserabfuhrung im Interesse der Land und Forstwirtschaft weiter aus 4 Bei der Kernzone des Plagefenn handelt es sich um ein Totalreservat Fischerei in den Seen und Jagd ruhen in diesem Gebiet das Betreten ist verboten Da die Niederschlage immer geringer wurden und ein weiteres Austrocknen der Landschaft verhindert oder zumindest verlangsamt werden sollte wurden 2005 einige Graben gestaut Im Naturschutzgebiet haben sich wieder Biber angesiedelt die nun diese Stauungen teilweise vornehmen Die Lieper Posse war 2000 ausgetrocknet und nur noch von einem Graben durchflossen in Katasterkarten von 1912 wurde die gesamte Posse noch als Moor ausgewiesen nbsp Grenze des NSG Plagefenn nbsp Moorlandschaft im Totalreservat nbsp Lieper Posse 2018 nbsp Moor im TotalreservatLiteratur BearbeitenManagementplan fur das FFH Gebiet Plagefenn Ministerium fur Landliche Entwicklung Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg Mai 2019 PDF 16 34 MB 100 Jahre Naturschutzgebiet Plagefenn Eberswalder Forstliche Schriftenreihe Band XXXI Hrsg MLUV des Landes Brandenburg Landesforstanstalt Eberswalde Tagungsband zur Jubilaumsveranstaltung vom 11 bis 12 Mai 2007 in Chorin Eberswalde 2007 PDF 5 77 MB Jurgen Peters Jan Eisenfeld Von Schwedenlinden Findlingen und Rummeln Naturdenkmale in Brandenburg Ministerium fur Umwelt Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg Hrsg 2 aktualisierte und erweiterte Auflage 2011 S 39 42 PDF 29 7 MB Einzelnachweise Bearbeiten 100 Jahre Naturschutzgebiet Plagefenn Eberswalder Forstliche Schriftenreihe Band XXXI Seite 22 Namensgrundlage Managementplan fur das FFH Gebiet Plagefenn S 8 100 Jahre Naturschutzgebiet Plagefenn Eberswalder Forstliche Schriftenreihe Band XXXI Seite 32 3 2 4 Waldweide Weide Hutungs bzw Hutungsgerechtigkeit 100 Jahre Naturschutzgebiet Plagefenn Eberswalder Forstliche Schriftenreihe Band XXXI Seite 25 Plagefenn Naturschutzgebiet auf gesetzlicher Grundlage Weblink Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Plagefenn Sammlung von Bildern Naturschutzgebiete im Landkreis Barnim Ausstichgelande Rontgental Biesenthaler Becken Breitefenn Buckowseerinne Faule Wiesen bei Bernau Fettseemoor Finowtal Pregnitzfliess Grosser Lubowsee Grumsiner Forst Redernswalde Kanonen und Schlossberg Schafergrund Kienhorst Kollnseen Eichheide Ladeburger Schaferpfuhle Lubowsee Nationalpark Unteres Odertal Naturentwicklungsgebiet Redernswalde Niederoderbruch Nonnenfliess Schwarzetal Oberseemoor Pimpinellenberg Plagefenn Poratzer Moranenlandschaft Rabenluch Rarangseen Schnelle Havel Schonerlinder Teiche Schonower Heide Tegeler Fliesstal Torfstich Klosterfelde Wacholderjagen Weesower Luch Wischsee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Plagefenn amp oldid 230074400