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Die romisch katholische Pfarrkirche Weer steht am ostlichen Rand des Dorfes in der Gemeinde Weer im Bezirk Schwaz im Bundesland Tirol Die dem Patrozinium des hl Gallus unterstellte Pfarrkirche gehort zum Dekanat Schwaz in der Diozese Innsbruck Die Kirche steht unter Denkmalschutz Listeneintrag Katholische Pfarrkirche hl Gallus in WeerLanghaus Blick zum ChorLanghaus Blick zur Empore Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Kirche in Weer wird erstmals 1265 erwahnt als diese zusammen mit den anderen Filialkirchen der Mutterpfarre Kolsass dem Kloster Fiecht inkorporiert wurde Die charakteristische Lage am Ostrand des Dorfes und das Patrozinium des hl Gallus deuten darauf hin dass die Kirche in der mittleren Welle der iroschottischen Mission gegrundet wurde Vermutlich handelte es sich um eine Eigenkirche aus der bajuwarischen Landnahmezeit um die Mitte des 8 Jahrhunderts Bei Grabungen durch Wilhelm Sydow im Jahr 1991 wurden Fundamente einer rund 7 5 m langen und 3 5 m breiten Saalkirche mit nicht eingezogener Apsis vermutlich aus dem 8 Jahrhundert freigelegt Das Fundament der Westwand stammt von einem zweiten fruhromanischen Bau Dieser wurde vermutlich im 12 Jahrhundert durch einen romanischen Neubau ersetzt der wiederum im letzten Drittel des 15 Jahrhunderts einem gotischen Neubau weichen musste 1553 brannte die Kirche der Schaden scheint jedoch nicht gross gewesen zu sein Am 16 Juli 1777 legte Abt Pirmin Seidl von Fiecht den Grundstein fur einen barocken Neubau in dem schon ein Jahr spater Gottesdienst gefeiert werden konnte Am 5 Juli 1781 weihte der Brixner Furstbischof Joseph von Spaur die Kirche und ihre drei Altare Der Neubau erfolgte unter Erhaltung des gotischen Chores und des gotischen Turmes Baumeister war vermutlich Gabriel Singer aus Schwaz 1991 wurde die Kirche renoviert Seit 1491 besteht in Weer eine Kaplanstiftung aber erst ab 1946 wohnte ein standiger Priester im Ort 1956 wurde Weer zur eigenstandigen Pfarre erhoben Architektur Bearbeiten nbsp Mittleres Gewolbefresko Heilung eines Besessenen durch den hl GallusDie Kirche ist von einem Friedhof umgeben Das schmucklose Kirchenaussere zeigt ein Langhaus ohne Gliederung mit Fenstern mit geschweiften Oberlichten die zwei rotmarmornen rundbogigen Portale sind mit 1778 bezeichnet Der eingezogene gotische Chor schliesst mit einem Funfachtelschluss Der gotische Turm mit Schallfenstern tragt einen Spitzhelm das Portal hat eine eiserne Tur um 1500 An der Westwand des Turms steht ein lebensgrosses Kruzifix aus Marmor das von Josef Miller im dritten Viertel des 19 Jahrhunderts geschaffen wurde 1 Das Kircheninnere zeigt ein dreijochiges Langhaus als bemerkenswerten Rokoko Raum eine Holztonne mit Rocaille Stuck ruht auf Rocaille Kapitellen sowie Schmuck am Chorbogen mit einer Kartusche mit einer Inschrift zum hl Gallus Die Fresken in gemalten Flachkuppeln malte Franz Anton Zeiller 1779 im Chor die Verherrlichung Mariens durch die Vierzehn Nothelfer im Langhaus der Bau des Klosters St Gallen und die Heilung eines Besessenen durch den hl Gallus Die Gewolbezwickel sind mit Grisaillemalereien gestaltet Sie zeigen im Chor die Allegorien von Glaube Liebe und Hoffnung und die Darbringung der von Liebe entflammten Herzen im Langhaus die vier Kardinaltugenden und die hll Radegundis Notburga Isidor und Wendelin Ausstattung Bearbeiten nbsp Hochaltar nbsp KanzelDer sechssaulige barocke Hochaltar von Josef Anton Renn zeigt den Einfluss des von Johann Schnegg geschaffenen Hochaltars der Pfarrkirche Gotzens Das Altarbild zeigt den hl Gallus vor der Madonna mit dem Kind kniend es wurde 1779 von Franz Anton Zeiller gemalt Die in Polierweiss gefassten Statuen stellen von innen nach aussen die hll Ingenuin und Albuin Florian und Vitus sowie Sebastian und Heinrich II dar Im Auszug schwebt Gott Vater im Strahlenkranz uber Wolken umgeben von Engeln und Putten Der Tabernakel zeigt sich im Rokoko Stil Die Seitenaltare wurden von Josef Anton Renn mit Unterstutzung seines Schulers Johann Giner d A geschaffen Das Altarblatt des rechten Seitenaltars zeigt die hll Ulrich und Heinrich II es stammt vermutlich aus der Werkstatt Anton Kirchebners Es wird von Statuen der hll Barbara und Katharina flankiert Das Altarbild des linken Seitenaltars mit Darstellung der hll Andreas Alexius und Sebastian stammt von einem unbekannten Kunstler Die flankierenden Statuen zeigen die hll Petrus und Paulus Die Rokoko Kanzel ist vermutlich ein Werk von Josef Stapf Der schwungvoll profilierte stark eingezogene Korb ist mit feingliedrigem Laub und Schnorkelwerk geschmuckt und tragt drei Putten als Allegorien von Glaube Hoffnung und Liebe Auf dem Schalldeckel sitzen die vergoldeten Figuren von Petrus und Paulus neben sich die geschnitzten Symbole der vier Evangelisten Im Zentrum befindet sich das Lamm Gottes auf dem Buch mit sieben Siegeln uber den Gesetzestafeln daruber eine Krone und ein von der Taube des Heiligen Geistes ausgehender Gnadenstrahl bekront vom Auge Gottes Den Kreuzweg im Stil des Fruhklassizismus schuf Josef Schmutzer 1780 Das Rokoko Orgelprospekt auf der geschwungenen Empore stammt vermutlich von Josef Stapf Bei der Erweiterung des Gehauses 1920 wurde ein Werk von Karl Reinisch eingebaut Literatur BearbeitenWeer Pfarrkirche hl Gallus am ostlichen Rand des Dorfes In Die Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Tirol 1980 S 873 Pfarramt Weer Weer Tirol Christliche Kunststatten Osterreichs Nr 118 Verlag St Peter Salzburg 1978 Hans Rudolf Sennhauser Hrsg Fruhe Kirchen im ostlichen Alpengebiet Von der Spatantike bis in ottonische Zeit Band 1 Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Munchen 2003 ISBN 3 7696 0118 1 S 266 267 zobodat at PDF 51 9 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saint Gall Church Weer Tyrol Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Graf Wiesauer Wegkreuz In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 3 Mai 2023 47 306052 11 645202 Koordinaten 47 18 21 8 N 11 38 42 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Weer amp oldid 233473529