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Paul Wieczorek 15 Juli 1885 in Bromberg 14 November 1918 in Berlin erschossen war ein Teilnehmer an der Novemberrevolution in Deutschland und Kommandeur der Volksmarinedivision Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben Bearbeiten nbsp Gedenktafel vor dem Friedhof IV der Gemeinde Jerusalems und Neue Kirche in Berlin KreuzbergEr ubersiedelte 1904 mit seinen Eltern von Bromberg nach Berlin Nach seiner Schulzeit erlernte er den Beruf des Metallarbeiters Von 1903 bis 1906 leistete er seinen Militardienst bei der Kaiserlichen Marine und fuhr unter anderem auf dem Kleinen Kreuzer SMS Medusa Nach dem Militardienst arbeitete Wieczorek als Busfahrer bei der Allgemeinen Berliner Omnibus AG ABOAG In dieser Zeit wurde er Mitglied der SPD Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er wieder zur Marine einberufen und kam als Maat auf ein Minensuchboot Wahrend seiner Dienstzeit wurde er mehrmals wegen militarischen Ungehorsams gemassregelt Mit dem Ausbau der deutschen Marineflieger meldete er sich freiwillig als Flugzeugmechaniker bei der neuen Waffengattung Wieczorek erhielt eine fliegerische Ausbildung und wurde zum Luftschiffhafen Tondern versetzt Bei einem Flugzeugabsturz schwer verletzt wurde er nach seiner Genesung zum Flugplatz der Marine Landfliegerabteilung fruher Freiwilliges Marinefliegerkorps in Johannisthal bei Berlin versetzt Zusammen mit seinem langjahrigen Freund Fritz Radtke nahm er Kontakt zu den Arbeitern der Johannisthaler Flugzeugwerke auf und organisierte die revolutionare Arbeit unter den Marinefliegern und den Soldaten der Flugzeugmeisterei Adlershof nbsp Grab von Paul Wieczorek in Berlin KreuzbergMit dem Ausbruch des Kieler Matrosenaufstandes und der sozialistischen Revolution unter Karl Liebknecht organisierte Wieczorek mittlerweile Obermaat der Kaiserlichen Marine den bewaffneten Aufstand in Johannisthal In den Morgenstunden des 9 November 1918 ubernahmen Rote Matrosen Rote Marineflieger und Mitglieder der illegalen Spartakus Gruppen den Flugplatz Johannisthal und setzten den Kommandanten und die Offiziere gefangen An der Spitze eines Trupps Marineflieger marschierte Wieczorek danach in Richtung Berlin zu einem Treffen mit Karl Liebknecht Auf dem Weg dorthin kam es in den Landgemeinden Niederschoneweide und Treptow bei Berlin zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit kaisertreuen Truppen welche die Revolutionare aber fur sich entscheiden konnten und grossere Mengen Waffen und Munition erbeuteten Vermutlich nahm Wieczoreck mit seinen Mannern an der Besetzung des Admiralstabs und des Reichsmarineamtes in Berlin teil Belege dafur fehlen allerdings Am Abend des 9 November 1918 kam es dann zum Treffen von Wieczorek und Radtke mit Liebknecht Dieser verwies ihn an Heinrich Dorrenbach der bewaffnete Formationen in Berlin aufstellen sollte Von 600 Matrosen die im Berliner Marstall versammelt waren wurde am 11 November 1918 der Volksmarinerat von Gross Berlin und Vororten gewahlt Die Matrosen selbst gaben sich den Namen Volksmarinedivision und wahlten Wieczoreck zu ihrem Kommandeur Am 14 November 1918 versuchte Korvettenkapitan Friedrich Brettschneider im Berliner Marstall die Fuhrung der Volksmarinedivision zu ubernehmen Dabei wurde Paul Wieczorek von diesem erschossen Brettschneider wurde mit einem Gewehrkolben erschlagen Einem anderen Bericht zufolge wurde Brettschneider erst zwei Tage spater Opfer eines Racheaktes 1 Wieczoreks Grab existiert noch auf dem Friedhof IV der Gemeinde Jerusalems und Neue Kirche in Berlin Kreuzberg Auf dem Grabstein heisst es Wieczorek sei das Opfer seiner Pflicht geworden Der Grabstein ist 2018 19 saniert worden Da seine Standfestigkeit durch die Wurzeln eines Alleebaumes nicht mehr gegeben war wurde der Grabstein einige Meter weiter sudlich neu aufgestellt Er ist vom sudlichen Burgersteig der Bergmannstrasse durch das Einfassungsgitter gut sichtbar Die vollstandige Inschrift lautet Hier ruht mein innigst geliebter Sohn unser herzensguter Bruder der Flug Mech Ober Maat Paul Wieczorek geb 15 7 1884 gef 14 11 1918 Er wurde das Opfer seiner Pflicht im Marstall Ihm zur Seite ruht sanft unsere herzensgute treusorgende geliebte Mutter Schwieger Grossmutter Schwester und Tante Amalie Wieczorek geb Kuhn geb 5 2 1855 gest 28 1 1922 Geliebt beweint und unvergessen Gertrud Wieczorek 13 2 1882 11 6 1944 Literatur BearbeitenKlaus Gietinger Paul Wieczorek Neues uber den ersten Kommandanten der Volksmarinedivision In Arbeit Bewegung Geschichte Heft I 2019 S 41 60 Gunter Schmitt Der revolutionare Marineflieger Paul Wieczorek In Horst Schadel Hrsg Fliegerkalender der DDR 1988 Militarverlag der DDR Berlin 1987 S 41 45 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paul Wieczorek Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Joachim Kappner 1918 Aufstand fur die Freiheit Die Revolution der Besonnenen Piper 2017 S 333 Normdaten Person GND 1183325738 lobid OGND AKS VIAF 3185155566433813380007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wieczorek PaulKURZBESCHREIBUNG Teilnehmer an der Novemberrevolution in DeutschlandGEBURTSDATUM 15 Juli 1885GEBURTSORT BrombergSTERBEDATUM 14 November 1918STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Wieczorek amp oldid 239332762