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Paul Heinrich Meissner 7 Mai 1868 in Eisleben 5 September 1939 in Darmstadt war ein deutscher Architekt Hochschullehrer und Denkmalpfleger Buste des Architekten Hochschullehrers und Denkmalpflegers Paul MeissnerInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werk 4 Ausstellungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPaul Meissner wurde als Sohn des Bankdirektors Otto Meissner und dessen Ehefrau Emilie Meissner geb Gobel 1868 in Eisleben geboren Er studierte in den fruhen 1890er Jahren Architektur bei Carl Schafer an der Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg Wahrend seines Studiums wurde er Mitglied des Corps Pomerania Silesia Berlin 1 Nach Abschluss des Studiums betatigte sich Meissner zunachst als Privatarchitekt Von 1895 bis 1901 war er Mitarbeiter bei Carl Schafer In dieser Zeit durfte er beim Umbau des Freiburger Neuen Rathauses mitgewirkt haben 1902 kam Meissner nach Darmstadt als er mit der Wiederherstellung des Fachwerk Rathauses von Michelstadt im Odenwald beauftragt wurde Am 4 September 1902 heiratete Meissner in Darmstadt Clara Helene Pauline geb Kulz 21 Oktober 1880 aus Koln Tochter des Kaufmanns Franz Kulz Die gemeinsame Tochter Elfriede kam am 16 April 1904 zur Welt Die Familie wohnte bis 1928 im Haus Rossdorfer Strasse 89 Meissner trat 1904 in den Dienst der Bauabteilung des grossherzoglich hessischen Finanzministeriums in Darmstadt Er war ab 12 Juli 1904 zunachst Stellvertreter und ab 1907 Nachfolger von Friedrich Putzer als Denkmalpfleger fur die Provinz Rheinhessen Den beruflichen Durchbruch erzielte Meissner als 1905 im Architektenwettbewerb fur den Neubau der Landeshypothekenbank in Darmstadt sein Entwurf unter uber 100 Teilnehmern durch einstimmigen Beschluss des Preisgerichts den ersten Preis erhielt Das Gebaude wurde bereits 1906 eroffnet Mitte der 1950er Jahre erwarb es die EKHN die seit 1959 ihre Verwaltung dort untergebracht hat Seit dem Wintersemester 1904 1905 war Meissner zudem Assistent am Lehrstuhl I der Technischen Hochschule Darmstadt wo er sich auch habilitierte Am 1 Januar 1907 wurde ihm der Titel Professor verliehen Seit dem Wintersemester 1909 1910 lehrte er als Privatdozent an der Hochschule 1908 entstand nach Planen von Meissner am Mercksplatz der Neubau fur das grossherzoglich hessische Finanzamt Darmstadt nachdem das zuvor hier ansassige Unternehmen E Merck an die Frankfurter Strasse umgezogen war Die Farbverglasungen des Gebaudes schuf der mit Meissner befreundete Frankfurter Glasmaler Otto Linnemann 2 Im Jahr 1910 begann eine intensive Zusammenarbeit mit der Bauunternehmung Dyckerhoff amp Widmann AG in Wiesbaden Biebrich die uber zwei Jahrzehnte andauerte Aus dieser Zusammenarbeit sind einige Bruckenbauten und Industriebauwerke entstanden So war er nach dem grossen Brand 1911 im Werk der Adam Opel AG in Russelsheim fur den Wiederaufbau verantwortlich und plante spater auch den Opelturm Am 7 April 1915 wurde Meissner Nachfolger des 1914 verstorbenen Georg Wickop auf dessen Lehrstuhl Baukunst III Er war mehrmals Dekan der Architekturfakultat 1916 1922 1926 1928 1932 1933 Meissner erwarb Anfang 1928 das Haus Eichbergstrasse 6 im Darmstadter Paulusviertel Im Marz 1933 geriet Meissner als Dekan der Architekturabteilung in Konflikt mit den Nationalsozialisten Am 6 Marz 1933 einen Tag nach der Reichstagswahl weigerte er sich als Dekan die Hakenkreuzflagge an der Hochschule zu hissen Er wurde daraufhin insbesondere von der SA in Gestalt von Studenten Assistenten und Dozenten massiv angefeindet An die Spitze stellte sich hierbei Karl Lieser der die Reprasentanten der Hochschule insbesondere aber einige Professoren der Architekturabteilung in einer Rede bei der Schlageter Feier am 25 Mai 1933 scharf angriff Zudem gilt er als Autor einer Denkschrift fur Rektor NS Staat und NS Partei in der Meissner als taktlos unzuverlassig und verjudet bezeichnet wurde Meissner wurde nach heftigen Auseinandersetzungen an der Hochschule schliesslich am 31 Juli 1933 beurlaubt er erlitt einen schweren Nervenzusammenbruch von dem er sich die restliche Zeit seines Lebens nie mehr richtig erholte 1935 gab er seine Position als Denkmalpfleger auf Paul Meissner starb am 5 September 1939 im Darmstadter Elisabethenstift Seine Witwe Clara wahlte kurze Zeit spater den Freitod Paul Meissner wurde auf dem Alten Friedhof in Darmstadt bestattet Grabstelle II M 151 Ehrungen Bearbeiten1913 preussischer Roter Adlerorden IV Klasse 1990 Widmung des Grabes auf dem Alten Friedhof in Darmstadt als Ehrengrab Strassenbenennung Meissnerweg in Darmstadt KranichsteinWerk Bearbeiten nbsp Friedhofskapelle in Riegel nbsp Ehemaliges Verwaltungsgebaude der Landeshypothekenbank Darmstadt nbsp Wandelhalle in Bad WildungenMeissner schuf zahlreiche Wohnhauser Kirchen Verwaltungsgebaude Friedhofe und bedeutende Industriebauten Sein bekanntestes Werk durfte der Bau der Landeshypothekenbank heute Sitz der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in Darmstadt sowie die Gestaltung des Paulusplatzes in Darmstadt zusammen mit Friedrich Putzer sein 1895 1901 Mitarbeit beim Umbau des Neuen Rathauses in Freiburg 1902 Wiederherstellung des Fachwerk Rathauses in Michelstadt 1903 Umbau und Erweiterung des Elisabethenstiftes in Nieder Ramstadt 1903 1904 Friedhofskapelle in Riegel am Kaiserstuhl fur die Inhaber der Brauereigesellschaft Meyer amp Sohne 1904 1906 Restaurierung des Schlosses des Grafen von Isenburg Budingen in Offenbach 1905 1906 Wohnhauser in der Villenkolonie Buchschlag 1905 1908 Verwaltungsgebaude der Landeshypothekenbank am Paulusplatz im Paulusviertel in Darmstadt heute Verwaltungssitz der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau EKHN 1907 1908 Wohnhaus fur Carl Merck in Darmstadt Ohlystrasse 50 1944 zerstort 1905 1907 Evangelische Kirche in Worms Neuhausen 1908 Neubau des Finanzamts in Darmstadt 1908 1909 Westchor der Katharinenkirche in Oppenheim 1909 Neubau des Katholischen Vereinshauses in Alzey 1911 Anbau der Villa Oettinger in Darmstadt 1911 1912 Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St Gereon in Nackenheim 1911 1923 diverse Fabrikgebaude der Adam Opel AG in Russelsheim 1912 Wettbewerbsentwurf fur den Neubau der Synagoge in Offenbach am Main pramiert mit dem 3 Preis 3 1912 1913 Kaiser Wilhelm Brucke in Trier 1912 1913 Bismarckbrucke uber die Saar in Saarbrucken St Johann 1914 Gartensaal des Heylshofs in Darmstadt 1917 Wettbewerbsentwurf fur den Zentralfriedhof in Erfurt pramiert mit dem 1 Preis 1919 Gruftkapelle der Familie Opel in Russelsheim 1922 1923 Verwaltungsgebaude der Maschinenfabrik Goebel in Darmstadt 1989 abgerissen 1924 Wiederherstellung der Karmeliter Klosterkirche in Mainz 1927 1929 Erweiterung des Rokoko Gartenschlosschens in Braunshardt bei Darmstadt 1927 1930 Hallenschwimmbad und Kino Capitol in Marburg 1928 1929 Brunnenhaus mit Wandelhalle in Bad Wildungen 1929 Fabrikgebaude der Adam Opel AG in Russelsheim genannt Opel Turm 1930 Gebaude der Sparkasse in Bad Wildungen 1930 Wagenhalle mit Chauffeurwohnung in Russelsheim 1931 Villa fur Fritz Opel in Russelsheim 1932 Waldfriedhof in Russelsheim 1934 1937 Wiedereinwolbung des Westchors der Katharinenkirche in OppenheimAusstellungen Bearbeiten2019 Paul Meissner Ein Architekt zwischen Tradition und Aufbruch Kunstforum der TU Darmstadt 4 Literatur BearbeitenHelmut Bohme Die Technische Hochschule Darmstadt 1933 1945 Blick auf Dozentenvertreibungen und Widerstand In Exodus der Wissenschaften und der Literatur Darmstadt 2004 S 13 36 Melanie Hanel Die Technische Hochschule Darmstadt im Dritten Reich Dissertation Darmstadt 2013 Christa Wolf und Marianne Viefhaus Verzeichnis der Hochschullehrer der TH Darmstadt Darmstadt 1977 Georg Zimmermann Paul Meissner ein Darmstadter Baukunstler In Archiv fur hessische Geschichte der Altertumskunde Jahrgang 1991 S 291 342 Annegret Holtmann Mares Christiane Salge Hrsg Paul Meissner 1868 1939 Ein Architekt zwischen Tradition und Aufbruch Spurbuch Verlag Baunach 2019 ISBN 978 3 88778 571 0 Weblinks BearbeitenEhrengrab in DarmstadtEinzelnachweise Bearbeiten Anschriftenliste des Weinheimer SC Darmstadt 1928 S 34 Skizzen und Fotos hierzu im Linnemann Archiv Frankfurter Israelitisches Familienblatt vom 3 Mai 1912 zum Ergebnis des Wettbewerbs Technische Universitat Darmstadt PAUL MEISSNER Ein Architekt zwischen Tradition und Aufbruch Abgerufen am 29 Oktober 2020 Normdaten Person GND 116870591 lobid OGND AKS VIAF 42600406 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meissner PaulALTERNATIVNAMEN Meissner Paul Heinrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt Hochschullehrer und DenkmalpflegerGEBURTSDATUM 7 Mai 1868GEBURTSORT EislebenSTERBEDATUM 5 September 1939STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Meissner Architekt amp oldid 234619939