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Buchschlag ist ein Stadtteil von Dreieich im sudhessischen Landkreis Offenbach BuchschlagStadt DreieichWappen der fruheren Gemeinde BuchschlagKoordinaten 50 1 N 8 40 O 50 020277777778 8 6669444444444 122 Koordinaten 50 1 13 N 8 40 1 OHohe 122 m u NHNFlache 5 28 km LAGIS Einwohner 2918 30 Jun 2019 1 Bevolkerungsdichte 553 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1977Postleitzahl 63303Vorwahl 06103Falltorweg 2 Treff der GenerationenFalltorweg 2 Treff der Generationen Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Gebietsreform 2 2 Einwohnerentwicklung 3 Wappen und Flagge 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Kulturdenkmaler 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Wirtschaftsstruktur 6 2 Offentlicher Nahverkehr 6 3 Strassenverkehr 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenBuchschlag ist der untere Endpunkt der durchgehenden Siedlungsachse die entlang des Hengstbachs in Nordwest Sudost Richtung vier Dreieicher Stadtteile namlich Buchschlag Sprendlingen Dreieichenhain und Gotzenhain miteinander verbindet Der Hengstbach fliesst nach Nordwesten und ist Quellfluss des Schwarzbachs der wiederum sudlich der Mainspitze in den Rhein mundet Buchschlag liegt als Rodung in einem relativ ebenen geschlossenen Waldgebiet Der alteste Teil von Buchschlag erstreckt sich zwischen der Buchschlager Allee dem Hengstbach und der Eisenbahnlinie und ist auf den Bahnhof ausgerichtet Seitdem hat sich die Ortslage weit uber den Hengstbach hinaus nach Norden ausgedehnt sodass dort die evangelische und katholische Kirche einen Ortsmittelpunkt bilden Auch sudlich der Buchschlager Allee ist ein Wohnviertel entstanden Buchschlag grenzt im Osten an Sprendlingen im Nordwesten an die Waldgemarkung von Neu Isenburg und im Sudwesten an die von Langen Hessen Die Gemarkungsflache bemisst sich auf 528 Hektar davon sind 409 Hektar bewaldet Stand 1961 Der hohe Waldanteil beruht auf der Tatsache dass ausser der Ortslage fast alle Flachen bewaldet sind In Buchschlag liegt der mit 113 Meter niedrigste Punkt des ganzen Dreieicher Stadtgebiets die Bachgrundschneise dort wo der Hengstbach das Stadtgebiet nach Westen Richtung Zeppelinheim verlasst Wenige Hundert Meter weiter sudlich reprasentiert die 49 Meter hohe Aufschuttung der stillgelegten Mulldeponie den hochsten Punkt der Gemarkung Buchschlag Buchschlag als tiefstgelegener Stadtteil von Dreieich bot sich als Standort der stadtischen Klaranlage an Sie wurde am Hengstbach bachabwarts westlich des Ortsrandes im Wald errichtet Geschichte BearbeitenDer Name Buchschlag bezeichnete fruher an dieser Stelle einen Waldbezirk Er leitet sich von einem alten Buchenbestand bei einem Schlagbaum der fruheren Dreieicher Ringlandwehr an der Strasse in Richtung Mitteldick ab 2 Vor der Grundung des Ortes Buchschlag bestand an dieser Stelle seit 1837 eine grossherzoglich hessische Revierforsterei 1879 wurde an der Bahnstrecke Frankfurt am Main Heidelberg der Bahnhof Sprendlingen mitten im Wald errichtet Das historische Empfangsgebaude ist erhalten Der Frankfurter Kaufmann Jakob Latscha erwarb in der Waldgemarkung Mitteldick von Sprendlinger Bauern Gelande fur eine Schutzhutte und eine Kaffeekuche Hier wurden Waldgottesdienste sowie Sport und Gelandespiele des Christlichen Vereins junger Manner veranstaltet 3 Latschas Idee war es eine Siedlung zu errichten in der Frankfurter Kleinburger erschwingliche Ein und Zweifamilienhauser auf grosszugigen Parzellen in gesunder waldreicher Umgebung erwerben konnten Das fur dieses Projekt erforderliche Gelande war im Eigentum der Dominialverwaltung des Grossherzogs Ernst Ludwig von Hessen Am 1 Juli 1904 unterschrieben beide Seiten den Grundungsvertrag der Siedlung Doch der Grossherzog lenkte die Entwicklung in andere Bahnen Er sah hier die Chance seine bauasthetischen Ideale zu verwirklichen und bevorzugte Baumeister Kunstler und Kunsthandwerker aus Darmstadt Es entstanden keine Hauser fur das Publikum an das Jakob Latscha gedacht hatte sondern Villen fur finanzkraftigere Kauferschichten Jakob Latscha zog sich enttauscht zuruck In Buchschlag hat er nie gelebt 4 Mit Wirkung vom 1 Januar 1905 wurde der ostlich der Main Neckar Bahn und nordlich der gerade erbauten Bahnlinie vom Buchschlag Sprendlinger Bahnhof nach Ober Roden gelegene Teil der Domanialgemarkung Mitteldick mit einer Flache von 121 84 Hektar von dieser Gemarkung getrennt und zu einer eigenen Gemarkung Buchschlag erklart Die Verwaltung erfolgte durch die Stadt Langen 5 6 Die Bildung einer selbstandigen Gemeinde Buchschlag mit eigener der bisherigen selbstandigen Gemarkung Buchschlag entsprechenden Gemarkung ist vom Grossherzoglichen Ministerium des Innern mit Wirkung vom 15 April 1913 genehmigt worden 7 Erster Burgermeister war ab 1913 Rudolf Binding Zuvor hatte die Siedlung kein Gemeinderecht besessen und war eine rechtliche Grauzone gewesen 1909 hatte Buchschlag bereits 343 Einwohner bei der Zusammenlegung 1977 waren es 2 984 Buchschlag hat den Charakter einer Villenkolonie bis heute grosstenteils bewahren konnen viele Jugendstilvillen im Ortskern sind erhalten und stehen als Ensemble unter Denkmalschutz Die neueren Teile Buchschlags bestehen grosstenteils ebenfalls aus freistehenden Wohnhausern Nur vereinzelt gibt es Reihenhauser und an der Hauptstrasse Buchschlager Allee einige Wohnblocks Gebietsreform Bearbeiten Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden am 1 Januar 1977 durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Offenbach die Stadte Dreieichenhain und Sprendlingen und die Gemeinden Buchschlag Gotzenhain und Offenthal zu einer Stadt mit dem Namen Dreieich zusammengeschlossen 8 9 Ortsbezirke fur die Stadtteile wurde nicht eingerichtet Einwohnerentwicklung Bearbeiten Ort Ew 1909 Ew 1939 Ew 1950 Ew 1961 Ew 1970 Ew 1977 Ew 2012 Ew 2014 Ew 2016 10 Buchschlag 343 859 551 2 422 2 796 2 984 2 727 2 793 2 900Wappen und Flagge Bearbeiten nbsp Wappen nbsp Blasonierung In rotem Schildhaupt ein silberner Eichenzweig mit drei Eicheln Dreieich Darunter im Silber der rote Stumpf einer Buche aus dessen beiden Seiten je ein frischer Trieb mit roten Blattern wachsend Buchschlag 11 Das Wappen wurde der Gemeinde Buchschlag im Landkreis Offenbach am 21 September 1950 durch den Hessischen Innenminister genehmigt Gestaltet wurde es durch den Heraldiker Georg Massoth Der Stumpf im unteren Teil zeigt redend eine geschlagene Buche Die frischen Triebe sollen das Wachstum der noch jungen Gemeinde symbolisieren Der Eichenzweig ist das Symbol des Wildbannes Dreieich in dessen fruheren Gebiet die Gemeinde gegrundet wurde 12 FlaggeDie Flagge wurde der Gemeinde am 14 Marz 1957 vom Hessischen Innenminister genehmigt und wird wie folgt beschrieben Auf 8mal von roten und weissen Langsstreifen geteiltem Flaggentuch das Gemeindewappen 13 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenIn Buchschlag gibt es die Selma Lagerlof Schule als Grundschule Buchschlag besitzt herausragende Bauwerke des Jugendstils von Architekten wie Wilhelm Koban Ludwig Bernoully und Alois Beck die als geschlossenes Ensemble unter Denkmalschutz gestellt sind Kulturdenkmaler BearbeitenSiehe Liste der Kulturdenkmaler in BuchschlagWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWirtschaftsstruktur Bearbeiten Buchschlag hat ein kleines Gewerbegebiet am westlichen Ortsrand jenseits des Bahnubergangs am Bahnhof Im Waldgebiet an der westlichen Gemarkungsgrenze wurde auf dem Areal einer ehemaligen Kiesgrube von der Stadt Frankfurt bis 1992 die Mulldeponie Buchschlag betrieben seinerzeit die grosste Mulldeponie Europas nach der Stilllegung wurde die Oberflache mit einer Tonschicht abgedichtet Es war auf einer Grundflache von rund 40 Hektar eine 49 Meter hohe waldfreie Aufschuttung entstanden 14 Zum Jahresende 2011 wurde auf diesem Gelande mit 40 000 Modulen auf 109 000 Quadratmeter Flache die zu diesem Zeitpunkt grosste Photovoltaikanlage Hessens fertiggestellt Sie kann jahrlich etwa 7 6 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen 15 Offentlicher Nahverkehr Bearbeiten nbsp Bahnhof Dreieich BuchschlagBuchschlag liegt im Gebiet des Rhein Main Verkehrsverbundes Am Bahnhof Dreieich Buchschlag besteht Anschluss an die S Bahn Linien S 3 und S 4 Die Dreieichbahn in Richtung Rodermark Ober Roden Dieburg verbindet Buchschlag auf dem Schienenweg mit den anderen Stadtteilen von Dreieich die Regionalbahnen der DB Regio Mitte verkehren werktags halbstundlich samstags und sonntags stundlich Zudem verbindet die Buslinie OF 64 Buchschlag mit den anderen Dreieicher Stadtteilen und dem Frankfurter Flughafen Strassenverkehr Bearbeiten Durch Buchschlag verlauft in Ost West Richtung die Landesstrasse L 3262 Sie verbindet den Ort im Westen bei Zeppelinheim mit der Bundesstrasse 44 und der Bundesautobahn 5 sowie der Cargo City Sud des Frankfurter Flughafens In der Gegenrichtung fuhrt die L 3262 durch Sprendlingen zur Bundesstrasse 486 bei Langen Literatur BearbeitenAlfred Kurt Stadt und Kreis Offenbach in der Geschichte Bintz Verlag Offenbach 1998 ISBN 3 87079 009 1 Eberhard Morell Peter Horr Dreieich Bilder einer Stadt ImHayn Verlag Dreieich 1996 ISBN 3 928149 05 9 Hanne Kulessa Dreieich Eine Stadt Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 7829 0377 3 Hans Ludwig Schafer Dreieich Lexikon Zeittafel und Nachschlagewerk 2 erweiterte und verbesserte Auflage ImHayn Verlag Dreieich 2012 ISBN 978 3 928149 13 6 Henning Jost Timo Seibert Dreieich Bilder einer langst vergangenen Zeit Sutton Verlag Erfurt 2001 ISBN 978 3 89702 390 1 Henning Jost Timo Seibert Marco Seibert Dreieich Bilder aus funf Ortsteilen erzahlen Sutton Verlag Erfurt 2004 ISBN 978 3 89702 711 4 Henning Jost Timo Seibert Dreieich in der Nachkriegszeit Von der Stunde Null bis zur Stadtgrundung Sutton Verlag Erfurt 2012 ISBN 978 3 86680 983 3 Wolfgang Storm Jakob Latscha Kaufmann und Sozialreformer 1849 1912 Selbstverlag des Autors Dreieich Buchschlag 2018 ISBN 978 3 00 060015 9 Literatur uber Buchschlag nach Register In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Buchschlag Sammlung von Bildern Stadtteile In Internetauftritt Stadt Dreieich abgerufen im September 2018 Buchschlag In geschichtsverein buchschlag de Geschichtsverein Buchschlag e V abgerufen am 3 September 2018 Buchschlag Landkreis Offenbach Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 25 Juni 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Dreieich in Zahlen vgl Hans Obermann Buchschlag in Hanne Kulessa Dreieich Eine Stadt S 16 vgl Hans Obermann S 14 Geschichtsverein Buchschlags Geschichte Memento vom 13 November 2014 im Internet Archive Hessisches Ortslexikon Bekanntmachung die Bildung einer eigenen Gemarkung Buchschlag betreffend vom Dezember 1907 In Grossherzogliches Ministerium des Innern Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1904 Nr 37 S 476 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 28 1 MB Bekanntmachung die Bildung einer selbstandigen Gemeinde Buchschlag betreffend vom 7 April 1913 In Grossherzogliches Ministerium des Innern Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1913 Nr 11 S 111 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 21 9 MB Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Offenbach GVBl II 330 33 vom 26 Juni 1974 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1974 Nr 22 S 316 318 9 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 5 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 374 Dreieich in Zahlen 2016 Memento vom 24 Marz 2018 im Internet Archive Verleihung des Rechts zur Fuhrung eines Wappens an die Gemeinde Buchschlag im Landkreis Offenbach Regierungsbezirk Darmstadt vom 21 September 1950 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1950 Nr 40 S 406 Punkt 759 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 2 3 MB DEMAND KARL E UND RENKHOFF OTTO Hessisches Ortswappenbuch Glucksburg Ostsee 1956 Seite 81 Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Buchschlag im Landkreis Offenbach Regierungsbezirk Darmstadt vom 14 Marz 1957 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1957 Nr 13 S 295 Punkt 303 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 3 0 MB FAZ vom 4 April 2017 Ein Mullberg der auch Strom erzeugt Offenbach Post vom 5 Januar 2012 Solarpark rechtzeitig fertig gestelltStadtteile von Dreieich Buchschlag Dreieichenhain Gotzenhain Offenthal Sprendlingen Normdaten Geografikum GND 4225786 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buchschlag amp oldid 235438188