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Ein parametrischer Oszillator ist ein schwingungsfahiges System auch Oszillator genannt mit zeitabhangigen Parametern durch die Eigenfrequenz und Dampfung Anm 1 verandert werden Einem Oszillator kann auf diese Weise Energie zugefuhrt werden um die Amplitude der Schwingung zu vergrossern Die Methode der Energiezufuhr wird parametrische Anregung genannt die Bewegung parametererregte oder auch rheolineare 1 Schwingung Ein Beispiel ist das Schwungholen bei einer Schaukel durch periodisches Heben und Senken des Schwerpunkts parallel zur Aufhangung Anm 2 Ein Merkmal einer rein parametrisch erzeugten Schwingung ist dass sie im Unterschied zu einer erzwungenen Schwingung ohne eine anfangliche Auslenkung aus der Ruhelage nicht entstehen kann Technische Systeme mit zeitabhangigen Parametern finden sich beispielsweise im Turbomaschinen und Hubschrauberbau 2 3 Parametrische Oszillatoren werden in einer Reihe von technischen Systemen eingesetzt besonders in der Elektrotechnik beispielsweise beim Bau von rauscharmen Verstarkern Weiter konnen sie zur Frequenzwandlung eingesetzt werden Ein optisch parametrischer Oszillator kann beispielsweise eine eingestrahlte Laserwelle in zwei Strahlungen geringerer Frequenz umwandeln Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Geschichte 3 Mathematische Beschreibung 3 1 Zusammenfassung der Parameter zu einer Anregungsfunktion 3 2 Losung fur eine sinusformige Anregung mit doppelter Frequenz 3 3 Veranschaulichung mit Fourierkomponenten 4 Stabilitat und Resonanz 4 1 Stabilitatsuntersuchung nach Hill 4 2 Stabilitatsuntersuchung nach Floquet 5 Parametrische Verstarker 5 1 Anwendungen 5 2 Funktionsprinzip 6 Aufschaukeln Der schwingende Weihrauchkessel 7 Literatur 8 Weblinks 9 Anmerkungen 10 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenEin Oszillator mit rein parametrischer Anregung lasst sich durch folgende homogene lineare Differentialgleichung beschreiben 4 x p 1 t x p 2 t x 0 displaystyle ddot x p 1 t dot x p 2 t x 0 nbsp Die zeitabhangigen Funktionen p 1 displaystyle p 1 nbsp und p 2 displaystyle p 2 nbsp sind Parameter des Systems Die Parameter haben die Eigenschaft dass sie reell sind nicht von dem Zustand des Oszillators abhangen und sich periodisch verandern Es lasst sich zeigen dass sich beide Parameter zu einer zeitabhangigen Anregungsfunktion zusammenfassen lassen Eine solche Anregungsfunktion nennt man Pumpfunktion Die Schaltung oder Mechanismus der die Parameter verandert heisst Pumpe Merkmal einer solchen Anregung ist dass bei einem Oszillator der mit einer Anfangsamplitude von Null startet die Amplitude Null bleibt denn fur die Anfangsbedingungen x x 0 0 displaystyle x dot x 0 0 nbsp erhalt man immer x 0 displaystyle ddot x 0 nbsp Da die Verstarkung jedoch schon bei winzigsten unbeabsichtigten Auslenkungen in Erscheinung tritt ist dieser Fall in der Praxis nicht zu beobachten 5 Daher wird die parametrische Anregung manchmal durch eine Zwangserregung erganzt sodass die Differentialgleichung inhomogen wird Man erhalt also zusatzlich zu zeitabhangigen Parametern ein Storglied und somit eine kombinierte Zwangs und Parametererregung x p 1 t x p 2 t x p 3 t displaystyle ddot x p 1 t dot x p 2 t x p 3 t nbsp Von praktischem Interesse ist insbesondere der einfachste Resonanzfall bei dem sich die Parameter mit doppelter Eigenfrequenz des Oszillators verandern Hier schwingt der Oszillator phasenstarr entsprechend parametrischer Anregung und verzehrt dabei die dem System zugefuhrte Energie Ohne einen Mechanismus der dieses Anwachsen kompensiert wachst die Amplitude der Oszillation exponentiell an Ein eindrucksvolles Anwendungsbeispiel ist der weiter unten beschriebene schwingende Weihrauchkessel in der Kathedrale von Santiago de Compostela dem Ende des Jakobswegs in Nordspanien Bei Systemen mit mehreren Freiheitsgraden haben die Parameter Matrixform und die abhangigen Variablen werden in einem Vektor zusammengefasst Geschichte BearbeitenDie ersten Beobachtungen stammen von Michael Faraday der im Jahr 1831 Oberflachenwellen in einem Weinglas beschrieben hat das zum Singen angeregt wurde Er stellte fest dass die Schwingungen des Weinglases von Kraften mit doppelter Frequenz erregt wurden 6 Im Jahr 1859 hat dann Franz Melde parametererregte Schwingungen in einer Saite erzeugt indem er eine Stimmgabel verwendete um die Spannung der Saite periodisch mit doppelter Resonanzfrequenz zu verandern 7 Eine Beschreibung von parametrischer Anregung als generelles Phanomen wurde erstmals von Rayleigh in den Jahren 1883 und 1887 verfasst 8 9 10 George William Hill stiess 1877 auf eine spezielle DGL mit veranderlichen Parametern als er Storungen ermittelte die die Mondbahn durch den Einfluss der Sonne erfahrt 11 Einer der Ersten der das Konzept auf elektrische Schaltungen anwendete war George Francis FitzGerald der 1892 versuchte Schwingungen in LC Gliedern anzuregen indem er mit einem Dynamo als Pumpe die Induktivitat des Schwingkreises veranderte 12 Parametrische Verstarker wurden das erste Mal in den Jahren 1913 bis 1915 fur eine radioubertragene Telefonverbindung von Berlin nach Wien und Moskau verwendet Das Potential der Technologie fur zukunftige Anwendungen wurde schon damals erkannt beispielsweise von Ernst Alexanderson 13 Die ersten parametrischen Verstarker funktionierten durch Veranderung der Induktivitat Seitdem sind weitere Methoden wie die Kapazitatsdiode Klystronrohren Josephson Kontakte und optische Methoden entwickelt worden Mathematische Beschreibung BearbeitenZusammenfassung der Parameter zu einer Anregungsfunktion Bearbeiten Wir beginnen mit obenstehender Differentialgleichung x b t x w t 2 x 0 displaystyle ddot x beta t dot x omega t 2 x 0 nbsp Um beide zeitabhangige Faktoren in der Differentialgleichung zu einer Pumpfunktion zusammenzufassen lasst sich zunachst eine Variablentransformation durchfuhren um den geschwindigkeitsabhangigen Term zu eliminieren Wir setzen somit x q e 0 5 0 t b t d t displaystyle x q e 0 5 int 0 t beta tau mathrm d tau nbsp Nach zweimaliger Ableitung und Einsetzen in die ursprungliche Gleichung entsteht q W 2 q 0 displaystyle ddot q Omega 2 q 0 nbsp mit W 2 w 2 1 2 b 1 4 b 2 displaystyle Omega 2 omega 2 frac 1 2 dot beta frac 1 4 beta 2 nbsp Die obenstehende Differentialgleichung bei der sich W displaystyle Omega nbsp periodisch verandert wird Hillsche Differentialgleichung genannt Die Anregung wird meist als Abweichung von einem zeitlichen Mittel aufgefasst W 2 w n 2 1 f displaystyle Omega 2 omega n 2 1 f nbsp wobei die Konstante w n displaystyle omega n nbsp der gedampften Schwingfrequenz des Oszillators entspricht also w n 2 w 0 2 b 0 2 displaystyle omega n 2 omega 0 2 beta 0 2 nbsp Die zeitabhangige Funktion f displaystyle f nbsp wird Pumpfunktion genannt Jede Art von parametrischer Anregung lasst sich also immer durch folgende Differentialgleichung beschreiben q w n 2 1 f t q 0 displaystyle ddot q omega n 2 1 f t q 0 nbsp Losung fur eine sinusformige Anregung mit doppelter Frequenz Bearbeiten Wir betrachten die obenstehende Differentialgleichung q w n 2 1 f q 0 displaystyle ddot q omega n 2 1 f q 0 nbsp Wir nehmen an dass sich die Pumpfunktion f displaystyle f nbsp schreiben lasst als f t f 0 cos 2 w p t displaystyle f t f 0 cos 2 omega p t nbsp wobei die halbe Pumpfrequenz w p w n displaystyle omega p approx omega n nbsp ungefahr der Schwingfrequenz entspricht Dieser Spezialfall der hillschen Differentialgleichung wird mathieusche Differentialgleichung genannt Eine exakte Ubereinstimmung der Frequenzen ist fur die Losung jedoch nicht notwendig da sich die Schwingung dem Pumpsignal anpasst Nach dem Satz von Floquet lasst sich die Losung der Differentialgleichung schreiben als q A cos w p t B sin w p t displaystyle q A cos omega p t B sin omega p t nbsp Die Amplituden A displaystyle A nbsp und B displaystyle B nbsp sind dabei zeitabhangig Fur eine parametrische Anregung gilt jedoch ublicherweise dass sich die Amplituden langsamer verandern als die Sinus beziehungsweise Cosinusterme der Losung Anders ausgedruckt geschieht die Veranderung der Schwingungsamplitude langsamer als die Schwingung selbst Setzt man diese Losung in die Differentialgleichung ein und behalt nur Terme erster Ordnung in f 0 1 displaystyle f 0 ll 1 nbsp so erhalt man zwei gekoppelte Gleichungen 2 w p A f 0 2 w n 2 A w p 2 w n 2 B displaystyle 2 omega p dot A frac f 0 2 omega n 2 A left omega p 2 omega n 2 right B nbsp 2 w p B f 0 2 w n 2 B w p 2 w n 2 A displaystyle 2 omega p dot B frac f 0 2 omega n 2 B left omega p 2 omega n 2 right A nbsp Um dieses Gleichungssystem zu entkoppeln lasst sich eine weitere Variablentransformation durchfuhren A r cos 8 displaystyle A r cos theta nbsp B r sin 8 displaystyle B r sin theta nbsp und erhalt dadurch die Gleichungen r r a m a x cos 2 8 displaystyle dot r r alpha mathrm max cos 2 theta nbsp 8 a m a x sin 2 8 sin 2 8 e q displaystyle dot theta alpha mathrm max sin 2 theta sin 2 theta mathrm eq nbsp mit den Konstanten a m a x f 0 w n 2 4 w p displaystyle alpha mathrm max frac f 0 omega n 2 4 omega p nbsp sin 2 8 e q 2 ϵ f 0 displaystyle sin 2 theta mathrm eq frac 2 epsilon f 0 nbsp ϵ w p 2 w n 2 w n 2 displaystyle epsilon frac omega p 2 omega n 2 omega n 2 nbsp Die Konstante ϵ displaystyle epsilon nbsp wird Verstimmung genannt Die Differentialgleichung fur 8 displaystyle theta nbsp hangt dabei nicht von r displaystyle r nbsp ab Mit einer linearen Naherung lasst sich zeigen dass sich 8 displaystyle theta nbsp exponentiell dem Gleichgewichtspunkt 8 e q displaystyle theta mathrm eq nbsp annahert Anders ausgedruckt der parametrische Oszillator koppelt sich phasenstarr an das Pumpsignal Setzt man 8 t 8 e q displaystyle theta t theta mathrm eq nbsp womit man annimmt dass sich die Kopplung eingestellt hat wird die Differentialgleichung fur die Amplitude zu r a r displaystyle dot r alpha r nbsp a a m a x cos 2 8 e q a m a x 1 2 ϵ f 0 2 displaystyle alpha alpha mathrm max cos 2 theta mathrm eq alpha mathrm max sqrt 1 2 epsilon f 0 2 nbsp Die Losung dieser Gleichung ist eine exponentielle Funktion Damit die Amplitude von q displaystyle q nbsp exponentiell anwachst muss demnach gelten w n 1 f 0 2 lt w p lt w n 1 f 0 2 displaystyle omega n sqrt 1 f 0 2 lt omega p lt omega n sqrt 1 f 0 2 nbsp Das grosste Wachstum der Amplitude erhalt man fur den Fall w p w n displaystyle omega p omega n nbsp Die entsprechende Schwingung der untransformierten Variable x displaystyle x nbsp muss jedoch nicht anwachsen Ihre Amplitude R displaystyle R nbsp ist durch folgende Gleichung gegeben R t r 0 e a t 1 2 t d t b t displaystyle R t r 0 e alpha t frac 1 2 int t mathrm d tau beta tau nbsp Man sieht das ihr Verhalten abhangig davon ist ob a t displaystyle alpha t nbsp grosser kleiner beziehungsweise gleich dem Zeitintegral des geschwindigkeitsabhangigen Parameters ist Veranschaulichung mit Fourierkomponenten Bearbeiten Da die obenstehende mathematische Herleitung kompliziert und trickreich wirken kann ist es vielfach hilfreich eine anschaulichere Herleitung zu betrachten Dazu schreiben wir die Differentialgleichung in der Form q w n 2 q w n 2 f t q displaystyle ddot q omega n 2 q omega n 2 f t q nbsp Wir nehmen an dass die Pumpfunktion eine sinusformige Funktion doppelter Frequenz ist sowie dass die Schwingung bereits eine entsprechende Form besitzt also f t f 0 sin 2 w p t displaystyle f t f 0 sin 2 omega p t nbsp q t A cos w p t displaystyle q t A cos omega p t nbsp Fur das Produkt der beiden sinusformigen Funktionen lasst sich eine trigonometrische Identitat benutzen sodass man zwei Pumpsignale erhalt f t q t f 0 2 A sin w p t sin 3 w p t displaystyle f t q t frac f 0 2 A left sin omega p t sin 3 omega p t right nbsp Im Fourierraum ist die Multiplikation eine Uberlagerung der Fouriertransformierten F w displaystyle tilde F omega nbsp und Q w displaystyle tilde Q omega nbsp Die positive Verstarkung kommt daher dass die Komponente 2 w p displaystyle 2 omega p nbsp von f displaystyle f nbsp und die Komponente w p displaystyle omega p nbsp von q displaystyle q nbsp zu einem Anregungssignal mit w p displaystyle omega p nbsp werden und analog mit entgegengesetztem Vorzeichen Dies erklart warum die Pumpfrequenz in der Umgebung von 2 w n displaystyle 2 omega n nbsp der doppelten Resonanzfrequenz des Oszillators liegen muss Eine Pumpfrequenz die sich stark unterscheidet wurde nicht koppeln also nicht in einer eine positive Ruckkopplung zwischen den Komponenten w p displaystyle omega p nbsp und w p displaystyle omega p nbsp resultieren Stabilitat und Resonanz Bearbeiten nbsp Beispielhafte Stabilitatskarte eines Ruttelpendels numerische Losung Den Fall bei dem die Anderung der Parameter die Amplitude der Schwingung vergrossert bezeichnet man als parametrische Resonanz Fur Anwendungen ist es haufig interessant ob eine Schwingung stabil ist In dem betrachteten Fall eines harmonischen Oszillators bedeutet stabil dass die Energie und damit die Schwingungsamplitude nicht gegen unendlich divergiert Stabile Schwingungen sind demnach gebunden instabile ungebunden Die Stabilitat eines Systems lasst sich in einer Stabilitatskarte veranschaulichen siehe beispielhafte Darstellung rechts Im Folgenden werden zwei Methoden zur Stabilitatsuntersuchung erlautert Stabilitatsuntersuchung nach Hill Bearbeiten Ausgangspunkt ist eine Ansatzfunktion der Form ps e l t z t displaystyle psi e lambda t z t nbsp wobei der erste Faktor einen Eigenwert beinhaltet der die Stabilitat kennzeichnet s u und der zweite Faktor periodisch mit der Parameterfrequenz ist Als komplexe Fourierreihe hat er die folgende Gestalt z t n c n e i n W t n 2 1 0 1 2 displaystyle z t sum n infty infty c n e mathrm i n Omega t quad n dots 2 1 0 1 2 dots nbsp Die periodischen Systemmatrizen werden ebenfalls in einer Fourierreihe entwickelt Das Prinzip der harmonischen Balance 14 fuhrt auf ein Eigenwertproblem mit Matrizen der Grosse K 2N 1 K 2N 1 K Freiheitsgrade N Zahl der Fourierglieder mit den fur die Stabilitatsbetrachtung interessierenden Eigenwerten l a i w displaystyle lambda alpha mathrm i omega nbsp die Anzahl der Eigenwerte entsprechend den Matrizengrossen det l 2 l p 1 p 2 0 displaystyle det lambda 2 lambda cdot overline p 1 overline p 2 0 nbsp Die Grosse des Realteils des Eigenwerts entscheidet dabei uber die Stabilitat Siehe auch Methode der harmonischen Balance Stabilitatsuntersuchung nach Floquet Bearbeiten Eine weitere Moglichkeit zur Bestimmung der Stabilitatsgrenzen ist die Stabilitatsuntersuchung nach Floquet Dabei wird die DGL bei 2K gegebenen linear unabhangigen reellen Anfangsbedingungen K Freiheitsgrade numerisch in einfachen Fallen auch analytisch uber eine Parameterperiode integriert und aus den gewonnenen Werten eine 2K 2K Ubertragungsmatrix F displaystyle Phi nbsp generiert deren im Normalfall konjugiert komplexe Eigenwerte Stabilitat oder Instabilitat kennzeichnen sog floquetsches Eigenwertproblem In der dargestellten Stabilitatskarte rechts wird das Floquet Verfahren auf die DGL des sehr schwach gedampften Ruttelpendels bzw die mathieusche DGL angewandt Auf den Grenzlinien zwischen stabilem hier grun dargestellt und instabilem Bereich hier gelb dargestellt liegen periodische Losungen vor Im Stabilitatsbereich strebt das Pendel wieder in die Nullstellung zuruck bei vorhandener Reibung ohne Reibung werden kleine gleichbleibende Schwingungen abhangig vom Anfangsimpuls ausgefuhrt Man erkennt fur diese DGL ferner dass bei fehlender Dampfung fur die Stabilitatsbetrachtung neben der Erregung mit doppelter und einfacher Eigenfrequenz auch die Erregung mit 2 3 hier nicht mehr zu erkennen 2 4 2 5 usw der Eigenfrequenz noch eine gewisse mathematische Bedeutung hat Siehe auch Satz von FloquetParametrische Verstarker BearbeitenAnwendungen Bearbeiten Parametrische Oszillatoren als rauscharme Verstarker englisch Low Noise Amplifier kommen besonders im Radio und Mikrowellenbereich vor Ein Schwingkreis mit Kapazitatsdiode wird angeregt indem ihre Kapazitat periodisch verandert wird YAG Wellenleiter in der Mikrowellentechnik arbeiten nach dem gleichen Prinzip Vorteile des Einsatzes parametrischer Verstarker sind ihre hohe Sensitivitat ihr geringes thermisches Rauschen weil eine Reaktanz und kein Widerstand verandert wirdFunktionsprinzip Bearbeiten Ein parametrischer Verstarker wird als Frequenzmischer betrieben Die Verstarkung dieser Signalmischung zeigt sich im Verstarkungsfaktor des Ausgangs Das schwache Eingangssignal wird mit dem starken Oszillatorsignal gemischt und das resultierende Signal wird in den nachfolgenden Empfangerstufen verwendet Parametrische Verstarker funktionieren ebenfalls durch Veranderung der Schwingungsparameter Es lasst sich intuitiv fur einen Verstarker mit variabler Kapazitat wie mittels folgenden Relationen verstehen Die Ladung des Kondensators ist Q C V displaystyle Q C cdot V nbsp und daher die am Kondensator anliegende Spannung V Q C displaystyle V Q C nbsp Wenn ein Kondensator aufgeladen wird bis die Spannung jener des schwachen Eingangssignals entspricht und dann die Kapazitat des Kondensators reduziert wird beispielsweise indem die Platten eines Plattenkondensators weiter voneinander entfernt werden so erhoht sich die anliegende Spannung und somit das schwache Signal verstarkt Wenn der Kondensator eine Kapazitatsdiode ist so kann das Bewegen der Platten also eine Anderung der Kapazitat durch einfaches Anlegen einer zeitabhangigen Spannung geschehen Diese antreibende Spannung wird auch Pumpspannung genannt Das resultierende Ausgangssignal enthalt unterschiedliche Frequenzen die der Summe und Differenz von Eingangssignal f 1 displaystyle f 1 nbsp und Ausgangssignal f 2 displaystyle f 2 nbsp entsprechen also f 1 f 2 displaystyle f 1 f 2 nbsp und f 1 f 2 displaystyle f 1 f 2 nbsp Praktisch braucht ein parametrischer Oszillator also die folgenden Anschlusse Masseanschluss Pumpspannung Ausgang und teilweise einen Vierten zur Einstellung der Parameter Ein parametrischer Verstarker braucht zusatzlich einen Eingang fur das zu verstarkende Signal Da eine Kapazitatsdiode nur zwei Anschlusse besitzt kann sie nur im Zusammenspiel mit einem LC Netzwerk verwendet werden Dies kann als Transimpedanzverstarker als Wanderfeldrohrenverstarker oder mit Hilfe eines Zirkulators realisiert werden Aufschaukeln Der schwingende Weihrauchkessel BearbeitenEin elementares Beispiel Der von der Kirchendecke herabhangende schwingende Weihrauchkessel der Kathedrale von Santiago de Compostela wird von einem Team von sog Botafumeiros zu parametrischer Resonanz aufgeschaukelt wobei das Prinzip der doppelten Frequenz ausgenutzt wird Immer beim Nulldurchgang wird die Pendellange des Kessels durch Hochziehen systematisch verkurzt 15 Literatur BearbeitenLudwig Kuhn Uber ein neues radiotelephonisches System In Elektrotechnische Zeitschrift Band 35 1914 S 816 819 W W Mumford Some Notes on the History of Parametric Transducers In Proceedings of the IRE Band 48 Nr 5 1960 S 848 853 doi 10 1109 JRPROC 1960 287620 L Pungs Die Steuerung von Hochfrequenzstromen durch Eisendrosseln mit uberlagerter Magnetisierung In ETZ Band 44 1923 S 78 81 L Pungs Comments on the History of Parametric Transducers In Proceedings of the IRE Band 49 Nr 1 1961 S 378 doi 10 1109 JRPROC 1961 287827 Siehe Correspondence In Proceedings of the IRE Band 49 Nr 1 1961 S 349 381 doi 10 1109 JRPROC 1961 287827 Jeffery Cooper Parametric Resonance in Wave Equations with a Time Periodic Potential In SIAM Journal on Mathematical Analysis Band 31 Nr 4 Januar 2000 S 821 835 doi 10 1137 S0036141098340703 Weblinks BearbeitenFranz Josef Elmer Parametric Resonance unibas ch 20 Juli 1998 Losung der Mathieu Gleichung mit Matlab Beispielcode Octave zur Generierung einer Stabilitatskarte fur ein Fadenpendel mit veranderlicher Fadenlange Video Parametrische Anregung von Schwingungen Institut fur den Wissenschaftlichen Film IWF 1987 zur Verfugung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek TIB doi 10 3203 IWF C 1627 Anmerkungen Bearbeiten Der Parameter der ersten Ableitung ist dabei auch wenn er vielfach als Dampfung bezeichnet wird nicht gleichbedeutend mit dem Vorhandensein von Dissipation Beachte In Realitat werden Schaukeln vielfach nicht ausschliesslich parametrisch angeregt siehe dazu William B Case Two ways of driving a child s swing Archiviert vom Original am 25 September 2013 abgerufen am 3 Februar 2013 William B Case The pumping of a swing from the standing position In American Journal of Physics 64 Jahrgang 1996 S 215 220 P Roura J A Gonzalez Towards a more realistic description of swing pumping due to the exchange of angular momentum In European Journal of Physics 31 Jahrgang 2010 S 1195 1207 Einzelnachweise Bearbeiten Kurt Magnus Schwingungen Eine Einfuhrung in die physikalischen Grundlagen und die theoretische Behandlung von Schwingungsproblemen 8 uberarb Auflage Vieweg Teubner 2008 Kapitel 4 ISBN 3 8351 0193 5 Klaus Knothe Robert Gasch Strukturdynamik Band 2 Kontinua und ihre Diskretisierung Springer 1989 Kapitel 12 ISBN 3 540 50771 X Archive of Applied Mechanics March 1995 Volume 65 Issue 3 pp 178 193 Modale Behandlung linearer periodisch zeitvarianter Bewegungsgleichungen doi 10 1007 BF00799297 Wolfgang Demtroder Experimentalphysik 1 Mechanik und Warme Springer 2008 Kapitel 11 7 ISBN 3 540 79294 5 Ludwig Bergman Clemens Schaefer Mechanik Relativitat Warme Walter de Gruyter 1998 ISBN 3 11 012870 5 S 618 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche M Faraday On a Peculiar Class of Acoustical Figures and on Certain Forms Assumed by Groups of Particles upon Vibrating Elastic Surfaces In Philosophical Transactions of the Royal Society of London Band 121 1831 S 299 340 doi 10 1098 rstl 1831 0018 F Melde Ueber die Erregung stehender Wellen eines fadenformigen Korpers In Annalen der Physik Band 187 Nr 12 1860 S 513 537 doi 10 1002 andp 18601871202 Lord Rayleigh On maintained vibrations In Philosophical Magazine Series 5 Band 15 Nr 94 1883 S 229 235 doi 10 1080 14786448308627342 Lord Rayleigh On the maintenance of vibrations by forces of double frequency and on the propagation of waves through a medium endowed with a periodic structure In Philosophical Magazine Series 5 Band 24 Nr 147 1887 S 145 159 doi 10 1080 14786448708628074 J W S Rayleigh The Theory of Sound Vol 1 2nd ed Dover New York 1945 S 81 85 Klaus Knothe Robert Gasch Strukturdynamik Band 2 Kontinua und ihre Diskretisierung Springer 1989 Kapitel 12 4 ISBN 3 540 50771 X Sungook Hong Wireless From Marconi s Black Box to the Audion MIT Press 2001 ISBN 0 262 08298 5 S 165 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche E F W Alexanderson S P Nixdorff A Magnetic Amplifier for Radio Telephony In Proceedings of the Institute of Radio Engineers Band 4 Nr 2 April 1916 S 101 120 doi 10 1109 JRPROC 1916 217224 F M Arscott Periodic Differential Equations An Introduction to Mathieu Lame and Allied Functions The Macmillan Company 1964 Chapter VII Hill s Equation S 141 ff H Schlichting Der schwingende Weihrauchkessel in Spektrum der Wissenschaft Spezial Physik Mathematik Technik 3 14 Naturgesetze in der Kaffeetasse September 2014 S 80 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Parametrischer Oszillator amp oldid 236757377