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Das Panzerregiment 1 Friedrich Wolf war ein Panzerregiment der Nationalen Volksarmee der ehemaligen DDR mit Standort Beelitz nahe Potsdam Es bestand von 1956 bis 1989 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Aufstellung und Dienstzeit 1 2 Auflosung 2 Zusammensetzung des Regiments 3 Kommandeure des PR 1 4 LiteraturGeschichte BearbeitenAufstellung und Dienstzeit Bearbeiten nbsp T 34 85 bis 1968 im Regiment nbsp T 55A ab 1972Das Panzerregiment PR wurde laut Befehl Nr 22 56 des Ministers fur Nationale Verteidigung als Teil der 1 Mechanisierten Division spater 1 Mot Schutzendivision aus vormaligen Einheiten der Kasernierten Volkspolizei schweres C und SFL Kommando in Burg aufgestellt Bei seiner Aufstellung am 30 April 1956 wurde das Panzerregiment zunachst mit nur wenigen gebrauchten sowjetischen Panzern des Typs T 34 76 noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammend mehreren Selbstfahrlafetten SU 76M und SU 85 aus dem Bestand des SFL Kommandos sowie einigen neuen sowjetischen Schutzenpanzerwagen vom Typ BTR 152 ausgerustet Erster Standort des PR 1 war von 1956 bis 1983 die Waldfrieden Kaserne in Burg mit dem Standort Schiessplatz Korbelitz Die Verleihung der Truppenfahne an das Regiment erfolgte am 1 Marz 1958 durch Generalmajor Rentzsch auf Grundlage eines Beschlusses des Prasidiums des Ministerrates vom 12 April 1956 Am 7 Oktober 1969 wurde dem PR 1 der Traditionsname Friedrich Wolf verliehen Bis in die 1960er Jahre hinein wurde das Regiment uberwiegend mit Panzern T 34 85 aber auch mit gebrauchten schweren Weltkriegsveteranen IS 2 I Panzerbataillon 1958 bis zur vollen Kampfstarke aufgestockt wobei die alteren Panzer des Typs T34 76 welche in der Regel nur noch fur Ausbildungs und Fahrschulzwecke genutzt wurden bis spatestens Ende 1963 komplett an die Reserve abgegeben wurden Ab April 1968 wurde die gesamte Kampfpanzertechnik dann schrittweise durch aus den NVA Panzerdivisionen abgegebene Panzer T 54AM ersetzt dort wurde auf modernere T 55A umgestellt 1972 73 wurden schliesslich auch im PR 1 nach und nach samtliche Kampfpanzer durch neue Panzer des Typs T 55A ersetzt Daruber hinaus befanden sich bis Ende der 1970er Jahre auch einige leichte Schwimmpanzer des Typs PT 76 im Bestand der Aufklarungskompanie Ab November 1981 bezogen erste Teile des Regiments beginnend mit dem I Panzerbataillon der Aufklarungs und der Pionierkompanie den neuen Truppen Standort eine neu errichtete grosse Kaserne zwischen Beelitz und Beelitz Heilstatten Die Verlegung erfolgte bataillonsweise und war bis zum 1 Dezember 1983 abgeschlossen In dieser neuen NVA Kaserne heute Hans Joachim von Zieten Kaserne der Bundeswehr waren neben dem PR 1 ausserdem die Artillerieabteilung 1 Willy Sagebrecht die Geschosswerferabteilung 1 Hermann Rentzsch das Aufklarungsbataillon 1 Dr Richard Sorge und von 1982 bis Juni 1986 auch das Bataillon Chemische Abwehr 1 Herbert Kittelmann samtlichst Truppenteile der 1 MSD stationiert Zudem befand sich auf dem Areal im hinteren Bereich der Kaserne auch ein durch Zaune und Sicherungsanlagen raumlich abgetrenntes und separat bewachtes grosses Munitionslager Die praktische Ausbildung der verschiedenen Einheiten des Regiments wie Panzerfahrubungen Panzer und Infanterieschiessubungen praktische Taktikausbildung Sprengmitteleinsatz Kfz Lehrbahn usw fanden in der Regel auf dem nahegelegenen Truppenubungsplatz Lehnin grossere Bataillons Regiments oder Divisionsubungen mit Gefechtsschiessen auch auf den Truppenubungsplatzen Klietz und Magdeburg oder anderen Truppenubungsplatzen statt Anfangs wurde auch der Artillerieschiessplatz Hillersleben intensiv genutzt Das Forcieren und die Durchquerung von Gewassern mit Panzern sowie die praktische Unterwasser Fahrausbildung UF der Panzerbesatzungen erfolgten jahrlich meist im Fruhjahr in der Elbe bei Kehnert Diesbezugliche Ubungen zur Tauchrettung fanden in der regimentseigenen Schwimmhalle in der Beelitzer Kaserne statt Letztere Schwimmhalle stand nach Dienstschluss auch der heimischen Bevolkerung zur Nutzung zur Verfugung Organisatorisch war das Panzerregiment 1 im Frieden als Teil der 1 Mot Schutzendivision dem Militarbezirk V Neubrandenburg unterstellt militarstrategisch fur den Kriegsfall jedoch nicht als Teil der 5 Armee sondern als Bestandteil der Besonderen Gruppierung Berlin zur Durchfuhrung der sogenannten Operation Zentrum vorgesehen Operation Zentrum war die Bezeichnung fur die geplante Einnahme Westberlins die gemeinsam mit einigen anderen Einheiten der NVA sowie Kraften der GSSD der Kampfgruppen den Regimentern des Grenzkommandos Mitte sowie den VP Bereitschaften 18 und 19 erfolgen sollte Der Tarnname des Regiments innerhalb der NVA lautete Sonnenuhr die Feldpostnummer Postfach 10882 Auflosung Bearbeiten Im Fruhjahr 1989 ein gutes halbes Jahr vor der Wende in der DDR bestand das PR 1 noch aus drei Panzerbataillonen 9 PK s mit 94 inzwischen technisch veralteten da nicht nachgerusteten bzw kampfwertgesteigerten sowjetischen Kampfpanzern vom Typ T 55A sowie zugehorigen 3 Bruckenlegern BLG 60 3 Bergepanzern T 55T bzw T 55TK 3 Schutzenpanzern BMP 1 26 SPW vom Typ BTR 60 BTR 70 SPW 40P2 und andere sowie aus umfangreicher Kfz Pionier Nachrichten und Versorgungstechnik Bestandteil des PR 1 war ausserdem was fur ein NVA Panzerregiment ungewohnlich war neben den Panzerbataillonen ab Mai 1986 auch eine eigene Artillerie Abteilung die mit achtzehn mittleren 122 mm Selbstfahrlafetten vom Typ 2S1 ausgerustet war Infolge einer Anderung der Militarstrategie der NVA Mitte der 1980er Jahre einhergehend mit der geplanten Umstellung von einer Angriffs in eine zukunftige Verteidigungsarmee sowie aus wirtschaftlich okonomischen Zwangen heraus verkundete der Vorsitzende des Nationalen Verteidigungsrates der DDR Erich Honecker am 23 Januar 1989 einen Beschluss zur Reduzierung der NVA um 10 000 Soldaten darunter die Auflosung von sechs Panzerregimentern und eines Jagdfliegergeschwaders sowie die Verschrottung von 600 Panzern und 50 Kampfflugzeugen Von dieser Entscheidung war auch das Panzerregiment 1 Friedrich Wolf betroffen Das Panzerregiment 1 wurde auf Befehl 35 89 des Ministers f Nationale Verteidigung am 24 Oktober 1989 aufgelost An seiner Stelle wurde laut Befehl 36 89 MfNV am 1 November 1989 in Beelitz die Ausbildungsbasis 4 ABAS 4 aufgestellt welche im Kriegsfall X 18 Std mit bereits grundausgebildeten Kraften zum Mot Schutzenregiment 4 in der 1 MSD aufgewachsen ware Schon zuvor bereits Ende April 1989 wurde das II Panzerbataillon aufgelost und dessen 31 Panzer mittels Eisenbahnverladung in das MOB Komplexlager 25 bei Grimme Zerbst uberfuhrt wo sie aufmunitioniert und konserviert grosstenteils dort eingelagerte altere Panzer des Typs T 54 der 19 Mot Schutzendivision MOB ersetzten und teils nach Ersatzteilentnahme spater der Verschrottung in Ostritz zugefuhrt wurden Der Personalbestand des ehemaligen Panzerregimentes Anfang 1989 ca 1100 Mann wurde entweder planmassig aus dem aktiven Wehrdienst entlassen in die neu gebildete Ausbildungsbasis 4 ubernommen in andere NVA Truppenteile versetzt oder in Arbeitskommandos in Betrieben und anderen Bereichen der Volkswirtschaft eingesetzt Verblieben sind vom ehemaligen Panzerregiment 1 nach seiner Auflosung und uber 33 Jahren militarischer Dienstbereitschaft 3 7 laufende Meter Akten mit 122 Aufbewahrungseinheiten im heutigen Bundesarchiv Abteilung Militararchiv Zusammensetzung des Regiments Bearbeiten nbsp BAT M Pionierkompanie RegimentsfuhrungI Panzerbataillon 31 Kampfpanzer T 55A II Panzerbataillon 31 Kampfpanzer T 55A III Panzerbataillon 31 Kampfpanzer T 55A Artillerie Abteilung 18 Selbstfahrlafetten 2S1 Stabskompanie 1 Kampfpanzer T 55A K Aufklarungskompanie 3 Schutzenpanzer BMP 1 6 SPW 40P2 Fla SFL Batterie 4 Flak Panzer ZSU 23 4 Schilka 4 Fla Rak ZRK Pionierkompanie BAT M BLG 60 Nachrichtenkompanie Kompanie f materielle Sicherstellung Transportkompanie Instandsetzungskompanie T 55TK Zug Chemische Abwehr Sanitatszug Med Punkt Kommandeure des PR 1 Bearbeiten1956 1958 Oberst Otto Schliwinski 1958 1961 Major Gunter Bandt 1961 1962 Major Heinz Schmidt 1962 1963 Oberstleutnant Johannes Schuster 1964 1967 Oberstleutnant Bruno Biermann 1967 1968 Oberstleutnant Helmut Jenke m d F b 1968 1970 Oberstleutnant Werner Kaseberg 1970 1974 Oberstleutnant Rolf Kampf 1974 1975 Major Manfred Preer 1975 1975 Oberstleutnant Gunter Gorzel 1975 1980 Major Oberstleutnant Manfred Preer 1980 1982 Oberstleutnant Winfried Barich 1982 1986 Major Oberstleutnant Rolf Zander 1986 1989 Oberstleutnant Oberst Bernd Niering 1989 1990 Major Gerd Deinert Kdr ABAS 4 Literatur BearbeitenBernd Tuchel Rolf Zander Das Panzerregiment 1 der NVA Steffen Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 942477 98 7 Ralf Peter Michelke Bernd Tuchel Rolf Zander Panzer Marsch Das Panzerregiment 1 in Bildern Steffen Verlag Berlin 2016 ISBN 978 3 941681 85 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Panzerregiment 1 Friedrich Wolf amp oldid 235775774