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Das Palmer Streifenhornchen Tamias palmeri Syn Neotamias palmeri ist eine Hornchenart aus der Gattung der Streifenhornchen Tamias Es kommt isoliert in den Hohenlagen der Spring Mountains im Suden des amerikanischen Bundesstaates Nevada nahe der Stadt Las Vegas vor In den tieferen Gebirgslagen konkurriert die Art vor allem mit dem etwas kleineren Panamint Streifenhornchen Tamias panamintinus um Lebensraume das vor allem in den trockeneren Bereichen konkurrenzstarker ist durch die Klimaerwarmung und die damit verbundene Ausbreitung trockenangepasster Vegetation in hohere Bereiche wird der Lebensraum des Palmer Streifenhornchens zudem weiter eingeschrankt Es wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN aufgrund des begrenzten Verbreitungsgebietes als bedroht Endangered EN eingestuft Palmer StreifenhornchenPalmer StreifenhornchenSystematikUnterordnung Hornchenverwandte Sciuromorpha Familie Hornchen Sciuridae Unterfamilie Erdhornchen Xerinae Tribus Echte Erdhornchen Marmotini Gattung Streifenhornchen Tamias Art Palmer StreifenhornchenWissenschaftlicher NameTamias palmeri Merriam 1897 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Status Bedrohung und Schutz 6 Belege 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDas Palmer Streifenhornchen erreicht eine durchschnittliche Kopf Rumpf Lange von etwa 12 5 Zentimetern die Schwanzlange betragt etwa 8 0 bis 10 0 Zentimeter und das Gewicht etwa 50 bis 60 Gramm Ein Sexualdimorphismus in der Grosse und in der Farbung ist nicht vorhanden Mannchen und Weibchen unterscheiden sich entsprechend ausserlich nicht Die Ruckenfarbe ist Braun bis Dunkelbraun mit gelblich brauner Einfarbung die Schultern Grau und der Bauch ist blasser gefarbt Wie bei anderen Arten der Gattung ist das Fell braun und auf dem Rucken befinden sich mehrere dunkle rot bis schwarzbraune Ruckenstreifen die durch hellere Streifen getrennt und gegenuber den Korperseiten abgegrenzt sind 1 2 Das Genom besteht aus einem diploiden Chromosomensatz von 2n 38 Chromosomen 2 1 0 2 3 221 0 1 3Zahnformel der Streifenhornchen der Untergattung Neotamias Der Schadel der Tiere hat eine Gesamtlange von 34 9 bis 36 5 durchschnittlich 35 9 Millimetern im Bereich der Jochbogen betragt die Breite 19 1 bis 19 9 durchschnittlich 19 6 Millimeter 3 Die Tiere besitzen wie alle Streifenhornchen der Untergattung Neotamias im Oberkiefer und im Unterkiefer pro Halfte einen zu einem Nagezahn ausgebildeten Schneidezahn Incisivus dem eine Zahnlucke Diastema folgt Hierauf folgen im Oberkiefer je zwei Pramolaren und im Unterkiefer je ein Pramolar sowie drei Molaren 3 Im Vergleich zum sympatrisch vorkommenden Panamint Streifenhornchen Tamias panamintinus ist es etwas grosser 1 und unterscheidet sich von diesem durch grauere Schultern kraftiger gefarbte schwarze und weisse Ruckenstreifen und eine mehr lohfarben gelbliche Einfarbung sowie eine blassere Schwanzunterseite Der Hirnschadel ist zudem schmaler und weniger abgeflacht die oberen Schneidezahne und Mahlzahne sind grosser und die Jochbogen verlaufen mehr parallel 3 Gegenuber dem nahe verwandten Uinta Streifenhornchens Tamias umbrinus mit dem sich das Verbreitungsgebiet durch die Isolierung nicht uberschneidet hat das Palmer Streifenhornchen mehr braunliche bzw rotbraune Ruckenstreifen eine starkere lohfarbene Einfarbung der Schwanzunterseite sowie einen kurzeren Schnauzenbereich und kurzere Schneidezahne Beide besitzen das gleiche Genom bei der Form des Penisknochens gibt es leichte Unterschiede 3 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Palmer StreifenhornchensDas Palmer Streifenhornchen kommt isoliert und endemisch nur in den Spring Mountains im Clark County im Bereich von Las Vegas im Suden des amerikanischen Bundesstaates Nevada vor die von Wustengebieten umgeben sind 1 4 Lebensweise BearbeitenPalmer Streifenhornchen leben nur in den Hohenlagen von etwa 2100 Metern bis zur Baumgrenze in einer Hohe von etwa 3600 Metern wobei die hochsten Bestandsdichten in 2400 bis 2550 Metern vorkommen 1 Die Habitate sind in der Regel durch Felsspalten felsige und steinige Flachen Hohlen und Totholz gepragt Die Vegetation kann unterschiedlich sein und besteht aus Mischbestanden der Grannen Kiefer Pinus aristata der Einblattrigen Kiefer Pinus monophylla der Langlebigen Kiefer Pinus longaeva 5 und der Utah Wacholders Juniperus osteosperma der Kolorado Tanne Abies concolor und der Gelb Kiefer Pinus ponderosa sowie Cercocarpus ledifolius und Arctostaphylos pungens 1 Die Art ist tagaktiv und primar bodenlebend kann jedoch auch in Baume und Gebusche klettern Die Tiere ernahren sich vor allem herbivor von Samen und Fruchten den Hauptbestandteil der Nahrung stellen die Samen den Nadelbaume dar Hinzu kommen Rinden Flechten Pilze andere Pflanzenteile sowie Insekten als erganzende Nahrung 1 Wie andere Hornchen sind sie wichtige Verbreitungsfaktoren fur die Samen der Baumarten von denen sie sich ernahren 5 Die Mannchen sind territorialer und phasenweiser aggressiver gegenuber Artgenossen als die Weibchen Die Kommunikation der Tiere erfolgt uber bellende chips und chucks sowie heulende Tone Bei den am haufigsten vorkommenden chips werden 5 bis 17 Rufe pro 5 Sekunden ausgestossen wobei die Weibchen hohere Frequenzen erreichen als die Mannchen 1 Uber die Fortpflanzung liegen nur wenige Daten vor Man geht davon aus dass die Fortpflanzungszeit von April bis Mai liegt und die Jungtiere vom spaten Mai bis Juni geboren werden die Tragzeit betragt wahrscheinlich mehr als 33 Tage Die Wurfe bestehen aus durchschnittlich vier Jungtieren allerdings wurden auch Weibchen mit bis zu sieben Embryonen gefangen 1 Oberhalb von 2500 Metern ist das Palmer Streifenhornchen die am haufigsten vorkommende tagaktive Saugetierart 5 Es lebt sympatrisch mit dem Panamint Streifenhornchen Tamias panamintinus das allerdings in der Regel in geringeren Hohenlagen unter 2500 Metern vorkommt 1 In Gebieten in denen beide Arten leben verdrangt das konkurrenzstarkere Palmer Streifenhornchen das Panamint Streifenhornchen aus fur beide nutzbaren Mischwaldhabitaten in felsige und trockenere Randgebiete die nur von diesem genutzt werden konnen 6 7 Weitere Hornchenarten mit denen das Verbreitungsgebiet des Palmer Streifenhornchens uberlappt sind der Goldmantelziesel Callospermophilus lateralis in den tieferen Lagen und der Felsenziesel Otospermophilus variegatus in den felsigen Bereichen 5 Als Pradatoren kommen verschiedene Raubtiere und Greifvogel in Frage darunter das Langschwanzwiesel Mustela frenata und der Rotschwanzbussard Buteo jamaicensis 5 Als Parasiten sind der Kratzwurm Moniliformis moniliformis die Fadenwurmer Heteroxynema cucullatum Pterygodermatites coloradensis und Sypahcia eutamii sowie der Floh Monopsyllus eumolpi dokumentiert 1 Systematik BearbeitenDas Palmer Streifenhornchen wird als eigenstandige Art innerhalb der Gattung der Streifenhornchen Tamias eingeordnet die aus 25 Arten besteht 8 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von dem amerikanischen Naturforscher Clinton Hart Merriam aus dem Jahr 1897 der es als Eutamias palmeri anhand eines Individuums vom Mount Charleston im Clark County Nevada aus einer Hohe von 2450 Metern beschrieb 9 8 Benannt wurde die Art nach Theodore Sherman Palmer 10 der den Typus bei einer gemeinsam mit Edward William Nelson durchgefuhrten Expedition auf dem Mount Charleston sammelte und Merriam ubergab 9 Innerhalb der Streifenhornchen wird das Palmer Streifenhornchen gemeinsam mit den meisten anderen Arten der Untergattung Neotamias zugeordnet die auch als eigenstandige Gattung diskutiert wird 11 Es wird zudem der Tamias dorsalis Gruppe zugeordnet 12 und teilweise als Unterart des Uinta Streifenhornchens Tamias umbrinus betrachtet 4 Diese Ansicht wird sowohl durch morphologische wie auch durch molekularbiologische Untersuchungen durch die genetische Nahe zum Uinta Streifenhornchen und dem Fehlen bzw der nur geringen Auspragung morphologischer Unterschiede unter anderem bei der Betrachtung des Penisknochens Baccullum und des Klitorisknochens Baubellum unterstutzt 13 Neben der Nominatform werden keine weiteren Unterarten unterschieden 1 Status Bedrohung und Schutz BearbeitenDas Palmer Streifenhornchen wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN als bedroht Endangered EN eingestuft Begrundet wird dies durch das begrenzte Verbreitungsgebiete von weniger als 5 000 km2 wo die Art auf eine Bergkette und vor allem einen Berg und die notwendigen Wasserressourcen eingegrenzt ist 4 Die Art ist aufgrund des begrenzten Verbreitungsgebietes Teil des Clark County Multi Species habitat Conservation Plan und des Nevada Natural Heritage Program sie wird im Staat Nevada als gefahrdet Threatened betrachtet 5 Als bestandsgefahrdende Risiken werden Lebensraumveranderung durch die zunehmende Besiedlung rund um Las Vegas den Holzeinschlag sowie die Zunahme an Hauskatzen und Haushunden im Verbreitungsgebiet der Art betrachtet 4 Hinzu kommt die Zunahme von Feuern die vor allem auf die starkere Freizeitnutzung der Region und die Erwarmung des Klimas zuruckgefuhrt werden in einem Feuer im Jahr 2013 wurden beispielsweise 11 300 Hektar Waldgebiete in den Spring Mountains zerstort Ebenfalls durch die Klimaerwarmung zunehmend ist die Verbreitung warmeliebender und trockenresistenterer Baumarten in Teilen der Lebensraume die eine Verdrangung der Palmer Streifenhornchen durch das in diesen Habitaten besser angepasste Panamint Streifenhornchen unterstutzen 5 Belege Bearbeiten a b c d e f g h i j k Richard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 ISBN 978 1 4214 0469 1 S 330 331 a b J L Koprowski E A Goldstein K R Bennett C Pereira Mendes Palmer s Chipmunk In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Herausgeber Handbook of the Mammals of the World Band 6 Lagomorphs and Rodents 1 Lynx Edicions Barcelona 2016 ISBN 978 84 941892 3 4 S 792 793 a b c d Troy L Best Tamias palmeri Mammalian Species Nr 443 1993 a b c d Neotamias palmeri in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2015 4 Eingestellt von C Lowrey A V Linzey NatureServe G Hammerson 2008 Abgerufen am 17 Juni 2016 a b c d e f g Christopher Lowrey Kathleen Longshore Brett Riddle Stacy Mantooth Ecology distribution and predictive occurrence modeling of Palmer s chipmunk Tamias palmeri a high elevation small mammal endemic to the Spring Mountains in southern Nevada USA In Journal of Mammalogy Band 97 Nr 4 10 Marz 2016 S 1033 1043 doi 10 1093 jmammal gyw026 Christopher Lowrey Kathleen Longshore Habitat Interaction Between Two Species of Chipmunk in the Basin and Range Province of Nevada In Western North American Naturalist Band 73 Nr 2 2013 S 129 136 doi 10 3398 064 073 0202 Christopher Lowrey Kathleen Longshore Palmers Chipmunk Tamias palmeri Ecology and Monitoring Protocols in the Spring Mountains National Recreation Area Nevada Studie fur den Clark County Multiple Species Habitat Conservation Plan United States Geological Survey 2005 Draft S 4 5 abgerufen am 18 Oktober 2016 a b Tamias Neotamias palmeri In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 a b Clinton Hart Merriam Notes on the chipmunks of the genus Eutamias occurring west to the east base of the Cascade Sierra system with descriptions of new forms In Proceedings of the biological society of Washington Band 11 1897 S 189 212 Erstbeschreibung des Eutamias palmeri auf S 208 210 Digitalisat Bo Beolens Michael Grayson Michael Watkins The Eponym Dictionary of Mammals Johns Hopkins University Press 2009 ISBN 978 0 8018 9304 9 S 305 306 Bruce D Patterson Ryan W Norris Towards a uniform nomenclature for ground squirrels the status of the Holarctic chipmunks In Mammalia Band 80 Nr 3 Mai 2016 S 241 251 doi 10 1515 mammalia 2015 0004 Jenner L Banbury Greg S Spicer Molecular Systematics of Chipmunks Neotamias Inferred by Mitochondrial Control Region Sequences In Journal of Mammalian Evolution Band 14 Nr 3 2007 S 149 162 doi 10 1007 s10914 006 9035 1 Antoinette J Piaggio Greg S Spicer Molecular Phylogeny of the Chipmunk Genus Tamias Based on the Mitochondrial Cytochrome Oxidase Subunit II Gene In Journal of Mammalian Evolution Band 7 Nr 3 2000 S 147 166 doi 10 1023 A 1009484302799 Literatur BearbeitenRichard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 ISBN 978 1 4214 0469 1 S 330 331 Troy L Bestt Tamias palmeri Mammalian Species Nr 443 1993 J L Koprowski E A Goldstein K R Bennett C Pereira Mendes Palmer s Chipmunk In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Herausgeber Handbook of the Mammals of the World Band 6 Lagomorphs and Rodents 1 Lynx Edicions Barcelona 2016 ISBN 978 84 941892 3 4 S 792 793 Christopher Lowrey Kathleen Longshore Brett Riddle Stacy Mantooth Ecology distribution and predictive occurrence modeling of Palmer s chipmunk Tamias palmeri a high elevation small mammal endemic to the Spring Mountains in southern Nevada USA In Journal of Mammalogy Band 97 Nr 4 10 Marz 2016 S 1033 1043 doi 10 1093 jmammal gyw026 Weblinks BearbeitenNeotamias palmeri in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2015 4 Eingestellt von C Lowrey A V Linzey NatureServe G Hammerson 2008 Abgerufen am 17 Juni 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palmer Streifenhornchen amp oldid 229754325