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Die Langlebige Kiefer Pinus longaeva auch Langlebige Grannen Kiefer oder Westliche Grannen Kiefer genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kiefern Pinus innerhalb der Familie der Kieferngewachse Pinaceae Bis etwa 1970 wurde sie als eine lokale Varietat der Grannen Kiefer Pinus aristata angesehen und wurde dann als eigene Art Pinus longaeva abgetrennt Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer die uber 4000 Jahre alt sind Eines davon dessen Alter durch Auszahlung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde ist rund 4850 Jahre alt und tragt den Namen Methuselah 1 Langlebige KieferLanglebige Kiefer Pinus longaeva im sudlichen NevadaSystematikKlasse ConiferopsidaOrdnung Koniferen Coniferales Familie Kieferngewachse Pinaceae Unterfamilie PinoideaeGattung Kiefern Pinus Art Langlebige KieferWissenschaftlicher NamePinus longaevaD K Bailey Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Okologie 1 1 Erscheinungsbild 1 2 Borke 1 3 Holz 1 4 Nadeln 1 5 Bluten Zapfen und Samen 2 Ahnliche Arten 3 Verbreitung und Standort 4 Okologie 5 Systematik 6 Nutzung 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung und Okologie Bearbeiten nbsp Stamm nbsp Zweig mit Nadeln nbsp Mannliche Blutenzapfen nbsp Weibliche Blutenzapfen nbsp Zweig mit reifen links und unreifen rechts ZapfenErscheinungsbild Bearbeiten Die Langlebige Kiefer ist ein immergruner Baum der Wuchshohen von 5 bis 20 Meter und Brusthohendurchmesser von bis zu 1 5 Meter in Ausnahmefallen bis 3 5 Meter erreicht Die Stammform und Wuchshohe hangen stark vom jeweiligen Standort ab Diese Art behalt auch nahe der Baumgrenze eine aufrechte Wuchsform bei Junge Baumexemplare wachsen gerade und besitzen kurze schlanke Aste Altbaume die Wind oder starker Trockenheit ausgesetzt sind stellen meist bei 5 bis 10 Meter das Hohenwachstum ein und wachsen fast nur noch im Umfang Extreme Brusthohendurchmesser werden wahrscheinlich durch das Zusammenwachsen mehrerer Stamme erreicht Als arttypisch gelten die herabhangenden gebogenen und in verschiedene Richtungen weisenden Aste Langtriebe werden zwischen 0 8 und 7 2 Zentimeter lang Viele Seitentriebe entstehen aus dem Terminalknospen der Kurztriebe 2 Borke Bearbeiten Die grau bis rotlichbraune Borke variiert sowohl in der Farbung als auch in der Struktur stark 3 Die Borke bedeckt vor allem an Extremstandorten nur einen Bruchteil des Stammes Es wird dadurch nur ein Teil der Krone regelmassig versorgt und ist damit grun 4 Holz Bearbeiten Das rotlich getonte Holz ist harzreich und relativ hart Gelegentlich treten Harzkanale in den Holzstrahlen auf Die Jahresringe sind gut zu erkennen Das Holz lasst sich weder anatomisch noch im Erscheinungsbild von dem der Grannen Kiefer Pinus aristata oder dem der Fuchsschwanz Kiefer Pinus balfouriana unterscheiden 3 Nadeln Bearbeiten Die 2 bis 4 Zentimeter langen Nadeln stehen zu funft selten zu viert dicht zusammen an Kurztrieben und liegen dem Zweig eng an Die 2 bis 4 Zentimeter langen Nadeln sind glanzend dunkelgrun gefarbt relativ steif besitzen eine stumpfe Spitze Auf der Nadelunterseite befinden sich mehrere Spaltoffnungsreihen Es werden selten farblose Harztropfen mit glatter Oberflache gebildet Die Nadeln verbleiben zwischen 25 und 30 in Extremfallen bis zu 38 Jahre am Baum Mogliche Ursache fur so ein hohes Nadelalter ist die jahrliche Erneuerung des Phloems der Nadelbundel oder die Machtigkeit der Cuticulawachsschicht die nicht mit dem Nadelalter abnimmt sondern immer zwischen 5 und 9 Mikrometer dick ist 5 Bluten Zapfen und Samen Bearbeiten Die rotlichen 10 bis 12 Millimeter langen mannlichen Blutenzapfen stauben von Juli bis Anfang August Die weiblichen Blutenzapfen sind blau Die anfangs tief purpurroten spindelformigen Zapfen sind 5 5 bis 8 5 Zentimeter lang und an ihrer Basis am breitesten Ein geringer Teil der Population bildet grune Zapfen aus Die Zapfenschuppen sind stark verharzt und besitzen einen Nabel der in einer 4 bis 6 Millimeter langen grannenartigen Verlangerung auslauft An der Zapfenbasis sind diese Verlangerungen kurzer oder fehlen ganz Selbst 3 000 Jahre alte Baume bilden noch Zapfen aus 6 Die blass braunen ein wenig marmorierten 6 bis 8 Millimeter langen Samen reifen Ende September Anfang Oktober und sind geflugelt Der Flugel ist nur schwer vom Samenkorper zu trennen 6 Die eigentlich auf Windausbreitung Anemochorie ausgelegten Samen der Langlebigen Kiefer werden vor allem an windexponierten Hochlagen vom Kiefernhaher Nucifraga columbiana ausgebreitet 4 Ahnliche Arten BearbeitenDie ansonsten sehr ahnliche Grannen Kiefer Pinus aristata ist durch ihre charakteristischen weissen Harzflockchen an Nadeln und Zapfen nicht zu verwechseln Die Fuchsschwanz Kiefer Pinus balfouriana hat praktisch keine Grannenfortsatze an den Zapfenschuppen nbsp VerbreitungsgebietVerbreitung und Standort BearbeitenDie Langlebige Kiefer kommt in verschiedenen voneinander isolierten Bestanden in Kalifornien Utah und Nevada vor und wachst dort in den Gebirgsregionen Das Verbreitungsgebiet reicht nach Westen bis zu den White Mountains im ostlichen Kalifornien nach Nordosten bis zum Sowers Canyon in Utah nach Osten bis ins White Pine County und nach Suden bis zum Clark County in Nevada 7 Weltberuhmt ist das Vorkommen in den White Mountains da dort mehrere uber 4000 Jahre alte Exemplare stehen Die Langlebige Kiefer ist eine Lichtbaumart die in Hohenlagen von 2200 bis 3700 Metern vorkommt und dort haufig die Waldgrenze bildet Sie wachst meist auf Graten und Steilhangen und ist vollig winterhart Die Langlebige Kiefer reagiert empfindlich auf Seitendruck und Beschattung Die Jahresniederschlage betragen im Mittel 300 mm In den warmsten Monaten der sehr kurzen Vegetationszeit liegt das Monatsmittel kaum uber 10 C Es werden vor allem Kalkstein und Dolomit Verwitterungsboden sowie Granit Quarzit und Sandstein besiedelt Am naturlichen Standort treten haufig Wintersturme auf 4 Die Langlebige Kiefer bildet an der Waldgrenze lichte Reinbestande Auf den nahrstoffreicheren und besser mit Wasser versorgten Boden am unteren Ende ihrer Hohenverbreitung kommt sie gemeinsam mit der Nevada Zirbelkiefer Pinus flexilis vor Sie erreicht nur auf flachgrundigen nahrstoffarmen sehr trockenen und stark windexponierten Lagen fast ohne Bodenbewuchs und Konkurrenzbaumarten ein extrem hohes Alter In diesen Hohenlagen wird diese Art auch von keinerlei Schadlingen befallen 4 Okologie BearbeitenDer Kiefernhaher Nucifraga columbiana sammelt die Samen und vergrabt sie in etwa 30 Zentimeter tiefen Lochern Nur durch das Vergraben konnen die Samen an windexponierten Standorten keimen da Samen die an der Oberflache liegen austrocknen oder verweht werden Keimlinge aus solchen Ansammlungen bilden haufig bis zu elf Stamme zahlende Gruppen Dabei wachsen die Keimlinge so dicht dass spatere Stammfusionen unvermeidlich sind 4 Systematik BearbeitenDie Art Pinus longaeva wurde 1971 von Dana K Bailey von der Grannen Kiefer Pinus aristata aufgrund von nadel und zapfenmorphologischen sowie chemotaxischen Unterschieden ausgegliedert 7 Sie publizierte diese Ergebnisse 1971 in den Annals of the Missouri Botanical Garden Band 57 Seite 243 Ein Synonym von Pinus longaeva D K Bailey ist Pinus aristata var longaeva D K Bailey Little 8 9 Nutzung BearbeitenDie Langlebige Kiefer hat keinerlei wirtschaftliche Bedeutung Da sie in der Lage ist stark exponierte Extremstandorte zu besiedeln und dort die Waldgrenze zu bilden ist sie von grosser okologischer Bedeutung 10 1964 liess der Geografiestudent Donald Rusk Currey in Nevada ein Exemplar mit 4950 Jahresringen wie sich dann herausstellte fallen dessen Uberreste nun als Standard fur die dendrochronologischen Jahresringtabellen dienen Diese sind auch eine wesentliche Kalibrierungshilfe fur die Radiokohlenstoffmethode Das in Nevada gefallte Exemplar tragt den Namen Prometheus Auf den Untersuchungen dieser Baumart basiert die Bristlecone Pines Chronologie Quellen BearbeitenChristopher J Earle 2019 Datenblatt bei The Gymnosperm Database engl Literatur Bearbeiten Horst Kramer Bristlecone Pines die altesten Baume der Welt in Der Forst und Holzwirt 38 Jahrgang Heft 2 1983 S 32 35 Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 433 440 Einzelnachweise Bearbeiten Rocky Mountain Tree Ring Research Database of ancient trees Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 435 436 a b Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 438 a b c d e Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 438 440 Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 436 437 a b Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 437 a b Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 434 435 Pinus longaeva bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 24 April 2019 Christopher J Earle 2019 Datenblatt bei The Gymnosperm Database Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 434 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Langlebige Kiefer Pinus longaeva Album mit Bildern Videos und Audiodateien Vascular Plants of the Americas Pinus longaeva bei Tropicos org In Vascular Plants of the Americas Missouri Botanical Garden St Louis Kurze Artbeschreibung Memento vom 16 Juni 2007 im Internet Archive Richard Friebe Willkommen im Hain des ewigen Lebens In FAZ Oldest Living Tree Tells All Pinus longaeva in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Conifer Specialist Group 1998 Abgerufen am 11 Mai 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Langlebige Kiefer amp oldid 232909576