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Pacmanvirus EM Aufnahme Wabenstruktur der Virusfabrik von Pacmanvirus A23 in A castellanii Massstab 200 nmSystematikKlassifikation VirenRealm Varidnaviria 3 Reich Bamfordvirae 3 Phylum Nucleocytoviricota 3 Klasse Pokkesviricetes 3 Ordnung Asfuvirales 3 Familie Faustoviridae 1 2 AsfarviridaeGattung Pacmanvirus Taxonomische MerkmaleGenom dsDNA linear Baltimore Gruppe 1Symmetrie ikosaedrisch leicht unregelmassig Wissenschaftlicher Name Pacmanvirus LinksNCBI Taxonomy 1932881Die vorgeschlagene Viren Gattung Pacmanvirus mit der einzigen Spezies Pacmanvirus A23 beinhaltet Riesenviren des Phylums Nucleocytoviricota fruher Nucleocytoplasmic large DN viruses NCLDV Sie ist morphologisch und genetisch ahnlich zwei anderen vorgeschlagenen Vertretern der Riesenviren dem Faustovirus und dem Kaumoebavirus sowie den Viren der Familie Asfarviridae mit der Spezies Asfivirus ASFV dem Erreger der Afrikanischen Schweinepest Die Pacmanviren erhielten ihren Namen aufgrund ihrer Kapsidform die bei einer negativen Farbung im Elektronenmikroskop beobachtet wird Sie ahnelt der Spielfigur des gleichnamigen Videospiels Pac Man 4 Pacmanviren wurden erstmals im Jahr 2017 durch die gemeinsame Kultivierung von Amoben der Spezies Acanthamoeba castellanii mit verschiedenen Umweltproben aus Algerien nachgewiesen 5 Neben Pacmanvirus A23 kennt das NCBI noch die Spezies Pacmanvirus S19 6 Im Marz 2023 schlugen Jean Marie Alempic Jean Michel Claverie et al zusatzlich Pacmanvirus lupus mit Stamm Tums2 vor 7 Bisher Stand 11 Marz 2023 ist die vorgeschlagene Gattung Pacmanvirus einschliesslich der zugehorigen Spezies noch nicht in der Datenbank des International Committee on Taxonomy of Viruses ICTV registriert 8 Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Vermehrungszyklus 3 Systematik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAufbau BearbeitenDie Kapside der Virusteilchen Virionen von Pacmanvirus haben eine ikosaedrische aber leicht unregelmassige Form woher es seinem Namen verdankt und erreichen eine Grosse von etwa 175 nm wobei die innere Membran des Virus die Geometrie des Kapsids wiederholt Das Genom von Pacmanvirus ist ein doppelstrangiges DNA Molekul dsDNS mit einer Lange von 395 405 bp Der GC Gehalt des Genoms liegt bei 33 6 und damit unter dem der verwandten Viren Das DNA Genom ist hochstwahrscheinlich nicht zirkular sondern linear Dem Genom fehlen vollstandig grosse Wiederholungen englisch large repeats oder invertierte Regionen englisch inverted regions Es wurde auch ein tRNA Gen das Isoleucin tRNA Gen gefunden obwohl verwandte Viren keine tRNA Gene enthalten Entsprechend den bioinformatischen Daten sollte das Genom 465 Gene kodieren 135 von ihnen sind mit den Genen anderer Viren verwandt 45 mit den Genen von Eukaryoten 41 mit den Genen von Prokaryoten und zwar 38 Bakteriengene und 3 Archaeengene Nach der Analyse des Genrepertoires ist der nachste bisher bekannte Verwandte des Pacmanvirus das bisher ebenfalls nur vorgeschlagene Faustovirus ebenfalls ein Riesenvirus Gemeinsame Gene mit anderen z T ebenfalls vorgeschlagenen Virusgattungen 84 mit Faustovirus 9 mit dem ebenfalls verwandten Kaumoebavirus 11 mit Marseillevirus 9 mit Mimivirus nur 2 mit Viren der Familie Asfarviridae Bei 3 Genen besteht Ahnlichkeiten Homologie zu entsprechenden von Acanthamoeba castellanii und bei 4 Genen zu Schleimpilzen der Gattung Dictyostelium 244 Gene haben keine bekannten Homologe und nur 155 Gene haben eine funktionelle Annotation 5 Vermehrungszyklus BearbeitenIm Vergleich zum Mimivirus vermehrt sich das Pacmanvirus im gleichen Wirt den Amobenzellen von Acanthamoeba castellanii extrem schnell Die ersten geschadigten Zellen treten 6 Stunden nach der Infektion auf und nach weiteren zwei Stunden erfolgt eine vollstandige Lyse der Amobenzellen Bereits 15 Minuten nach dem Kontakt des Virions mit einer Amobenzelle sind Viruspartikel in Phagozytose vakuolen nachweisbar und dann auch im Zytoplasma der Zelle allerdings ohne Offnung des Kapsids Hochstwahrscheinlich interagieren Viren mit den im Zytoplasma befindlichen Mitochondrien eine Membranfusion findet jedoch nicht statt Obwohl leere Kapside im Cytoplasma nachgewiesen wurden konnte die Freisetzung von DNA aus dem Kapsid bisher nicht beobachtet werden 3 Stunden nach der Infektion erscheinen in den Wirtszellen gut ausgebildete Virusfabriken aber die neu gebildeten Virionen werden erst 4 Stunden nach der Infektion sichtbar Nach 6 Stunden fullt sich die Amobenzelle mit Viruspartikeln die manchmal sogar Cluster von regelmassiger geometrischer Form bilden in der gesamten Zelle oder in Teilen davon am Rand der Virusfabrik 8 Stunden nach dem Eintritt des Virus in die Zelle kommt es schliesslich zur Lysis 5 Eine Vermehrung von Pacmanvirus in Amoben der Spezies Vermamoeba vermiformis oder Dictyostelium discoideum war nicht moglich 5 Systematik BearbeitenAuf Basis der Gensequenz von Genen der DNA Polymerase B Familie bilden Pacmanvirus Kaumoebavirus Faustovirus und die Asfarviridae einen phylogenetischen Baum Klade offenbar hatten diese Viren einen gemeinsamen Vorfahren In Bezug auf die Kapsid Architektur steht Pacmanvirus dem Faustovirus am nachsten 5 Die meisten Autoren schlagen vor die Gattung Faustovirus als Prototyp einer neuen Familie Faustoviridae 1 innerhalb der Nucleocytoplasmic large DNA viruses NCLDV vom ICTV im Marz neu eingerichtetes Phylum Nucleocytoviricota 3 aufzufassen die der Familie Asfarviridae mit Gattung Asfivirus ASFV nahesteht aber von ihr immer noch verschieden ist 9 10 11 Das ICTV hat im Marz fur die nahere Verwandtschaft der Asfarviridae die neue Ordnung Asfuvirales eingerichtet womit ein Taxon fur die gemeinsame Klade der Asfaviridae und Faustoviridae zur Verfugung steht Schulz et al 2018 schlagen fur diese Klade eine Systematik wie folgt vor 2 Asfuvirales 3 Kaumoebavirus 1 Asfarviridae Asfivirus Faustoviridae Pacmanvirus Faustovirus Vorlage Klade Wartung StyleIm Vergleich dazu sehen Guglielmini et al 2019 Fig 2 die Positionen von Asfarviridae und Kaumoebavirus vertauscht 12 Als mogliches weiteres Mitglied dieser erweiterten Asfarviridae Gruppe wurde das Dinodnavirus vorgeschlagen 13 Weblinks BearbeitenPacmanvirus A23 im National Center for Biotechnology Information NCBI abgerufen am 7 Juli 2019 Taxonomy Pacmanvirus A23 SPECIES UniProt abgerufen am 7 Juli 2019 dsDNA Viruses gt Asfarviridae ICTV Report Marz 2018 Fig 4 Pierre Philippe Dechant Recent developments in mathematical virology PDF ICERM York St John University 15 November 2018 Lillian Steenblik Hwang Analyze This These viruses are behemoths auf ScienceNews for Students vom 13 Juni 2018 Mit Bild und Grossenvergleich Einzelnachweise Bearbeiten a b c Leena H Bajrai Samia Benamar Esam I Azhar Catherine Robert Anthony Levasseur Didier Raoult Bernard La Scola Eric O Freed Hrsg Kaumoebavirus a New Virus That Clusters with Faustoviruses and Asfarviridae In Viruses Volume 8 Nr 11 28 Oktober 2016 S 278 doi 10 3390 v8110278 PMC 5127008 freier Volltext PMID 27801826 a b Frederik Schulz Lauren Alteio Danielle Goudeau Elizabeth M Ryan Feiqiao B Yu Rex R Malmstrom Jeffrey Blanchard Tanja Woyke Hidden diversity of soil giant viruses In Nature Communications volume 9 Article number 4881 19 November 2018 doi 10 1038 s41467 018 07335 2 a b c d e f g ICTV Master Species List 2019 v1 New MSL including all taxa updates since the 2018b release March 2020 MSL 35 ICTV Philippe Colson Bernard La Scola Didier Raoult Giant Viruses of Amoebae A Journey Through Innovative Research and Paradigm Changes In Annual Review of Virology Volume 4 Nr 1 29 September 2017 S 61 85 doi 10 1146 annurev virology 101416 041816 ISSN 2327 056X a b c d e J Andreani J Y B Khalil M Sevvana S Benamar F Di Pinto I Bitam P Colson T Klose M G Rossmann Didier Raoult Bernard La Scola Pacmanvirus a New Giant Icosahedral Virus at the Crossroads between Asfarviridae and Faustoviruses In Journal Of Virology 26 Juni 2017 91 14 pii e00212 17 Print 15 Juli 2017 doi 10 1128 JVI 00212 17 PMID 28446673 NCBI Taxonomy Browser Search Pacmanvirus Jean Marie Alempic Audrey Lartigue Artemiy E Goncharov Guido Gros amp x200B se Jens Strauss Alexey N Tikhonov Alexander N Fedorov Olivier Poirot Matthieu Legendre Sebastien Santini Chantal Abergel Jean Michel Claverie An Update on Eukaryotic Viruses Revived from Ancient Permafrost In MDPI Viruses Band 15 Nr 2 S 564 Special Issue Research Progresses of Giant Viruses doi 10 3390 v15020564 Dazu Chris Panella Morgan McFall Johnsen Business Insider Ancient Zombie Virus Revived Almost 50 000 Years Later Is Still Infectious Auf sciencealert vom 10 Marz 2023 Suche Pacmanvirus in der ICTV Datenbank Abgerufen am 11 Marz 2023 englisch D G Reteno S Benamar J Y B Khalil J Andreani N Armstrong T Klose M Rossmann P Colson Didier Raoult Bernard La Scola Faustovirus an asfarvirus related new lineage of giant viruses infecting amoebae In Journal of virology Band 89 Nummer 13 Juli 2015 S 6585 6594 doi 10 1128 JVI 00115 15 PMID 25878099 PMC 4468488 freier Volltext S Benamar D G Reteno V Bandaly N Labas Didier Raoult Bernard La Scola Faustoviruses Comparative Genomics of New Megavirales Family Members In Frontiers in microbiology Band 7 2016 S 3 doi 10 3389 fmicb 2016 00003 PMID 26903952 PMC 4742530 freier Volltext T Klose D G Reteno S Benamar A Hollerbach P Colson Bernard La Scola M G Rossmann Structure of faustovirus a large dsDNA virus In Proceedings of the National Academy of Sciences Band 113 Nummer 22 Mai 2016 S 6206 6211 doi 10 1073 pnas 1523999113 PMID 27185929 PMC 4896704 freier Volltext Julien Guglielmini Anthony C Woo Mart Krupovic Patrick Forterre Morgan Gaia Diversification of giant and large eukaryotic dsDNnA viruses predated the origin of modern eukaryotes In PNAS Band 116 Nr 39 10 24 September 2019 S 19585 19592 doi 10 1073 pnas 1912006116 PMID 31506349 Fig 2 H Ogata K Toyoda Y Tomaru N Nakayama Y Shirai J M Claverie K Nagasaki Remarkable sequence similarity between the dinoflagellate infecting marine girus and the terrestrial pathogen African swine fever virus In Virol J 6 2009 S 178 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pacmanvirus amp oldid 233853503