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AsfarviridaeAsfarviridaeSystematikKlassifikation VirenRealm Varidnaviria 1 Reich Bamfordvirae 1 Phylum Nucleocytoviricota 1 Klasse Pokkesviricetes 1 Ordnung Asfuvirales 1 Familie AsfarviridaeGattung AsfivirusTaxonomische MerkmaleGenom dsDNA linearBaltimore Gruppe 1Symmetrie ikosaedrischHulle vorhandenWissenschaftlicher NameAsfarviridaeLinksNCBI Taxonomy 137992ViralZone Expasy SIB 12ICTV Taxon History 201902615Als Asfarviridae bezeichnet man eine Familie von Viren deren Mitglieder vornehmlich Schweine infizieren und die Afrikanische Schweinepest verursachen In der Familie existiert nur eine einzige Gattung Asfivirus ASFV Der Name dieses Virus ist ein Akronym African swine fever and related viruses Bislang wurde nur eine einzige Spezies identifiziert Diese Viren sind die einzigen DNA Viren die von Arthropoden ubertragen werden Die Viren besitzen alle eine Virushulle haben eine dsDNA Doppelstrang DNA und werden dem Phylum der Nucleocytoviricota veraltet Nucleocytoplasmic large DNA viruses NCLDV fruhere Vorschlage hatten auf Nucleocytoplasmaviricota bzw im Rang einer Ordnung Megavirales gelautet zugerechnet 1 Das Asfivirus zeigt in der Genomstruktur und den Replikationsstrategien Ahnlichkeiten mit den Poxviridae und den Phycodnaviridae hat aber eine von den Poxviridae verschiedene Virionstruktur und noch einige andere Eigenschaften die es von den Letzteren unterscheidet 2 Aus diesem Grund wurden die Poxviridae mit ihrer Ordnung Chitovirales und die Asfarviridae mit ihrer Ordnung Asfuvirales vom International Committee on Taxonomy of Viruses ICTV im Marz 2020 in die gemeinsame neu geschaffene Klasse Pokkesviricetes gestellt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Struktur und Genom 2 Vermehrung und Wirt 3 Epidemiologie 4 Systematik 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseStruktur und Genom Bearbeiten nbsp Schemazeichnung eines Virions der Gattung Asfivitrus Familie Asfarviridae Querschnitt und Seitenansicht Das Virion besteht aus einer Hulle einem Kapsid einem Kern und dem Nukleoproteinkomplex Diese sind spharisch und ihr Durchmesser betragt zwischen 175 und 215 nm Das Kapsid ist ikosaedrisch T 189 217 mit einem Durchmesser von 172 191 nm Das Kapsomer hat einen Durchmesser von 13 nm und 1892 bis 2172 von ihnen bilden ein Kapsid Das Genom des Virus ist eine lineare doppelstrangige DNA ds DNA mit einer Lange von 170 und 190 kb Ihr GC Gehalt betragt 39 Vermehrung und Wirt Bearbeiten nbsp A Schemazeichnung eines ASFV Virions mit Nukleoid Matrix oder innerer Kernhulle Kapsid und Lipidhullen B EM Aufnahme von freien Virionen Der schwarze Pfeil zeigt auf die aussere Hulle der weisse Pfeil auf die Kapsidmembran Balken 200 nm C D EM Bilder von Virionen in der Wirtszelle IM unreifes Virion M reifes Virion Schwarzer und weisser Pfeil wie zuvor Balken jeweils 200 nm Das Virus kann in Zellkulturen angezuchtet werden ohne das im Lichtmikroskop Zellveranderungen sichtbar werden In Gewebebiopsien kann man intrazytoplasmatisch acidophile Einschlusskorperchen sehen die dem Viroplasma entsprechen Die Replikation der Viren erfolgt zytoplasmatisch und die Virionen reifen durch Knospung aus Plasmamembranen Die Viren dieser Familie infizieren Hausschweine und ihre Verwandten Die naturlichen Wirte der Viren sind Warzenschwein Phacochoerus africanus und Flussschwein Potamochoerus porcus wobei das Virus durch Lederzecken als Vektor ubertragen wird Infizierte junge Warzenschweine entwickeln eine ausgepragte Viramie und infizieren die Zecken bei der Blutmahlzeit Alte Warzenschweine sind aufgrund der hohen Pravalenz haufig bereits immun Das Virus kann sich in den Zecken vermehren wo es auch auf die nachfolgende Generation ohne Blutmahlzeit ubertragen wird vertikale transovarielle Ubertragung Horizontale Ubertragungen zwischen adulten Zecken beim Geschlechtsakt sind beschrieben Wahrend einer Infektion kann sich das Virus im Wirt in Erythrozyten Endothelzellen und Leukozyten vermehren aber nicht in Epithelien Entsprechend kann das Virus aus Blut Milzgewebe Lymphknoten und Tonsillen infizierter Tiere gewonnen werden Keine der Virusspezies infiziert den Menschen Epidemiologie BearbeitenDas Vorkommen dieser Virusfamilie war ursprunglich auf Afrika beschrankt Allerdings hat sich das Virus in jungster Zeit in Sudeuropa und Amerika verbreitet Systematik Bearbeiten nbsp Phylogenetischer Baum der Asfarviridae ahnlichen Viren A Mikrophotographien zweier Kandidaten Faustovirus ST1 B und Pacmanvirus A23 C Rolland et al 2019 3 Schulz et al schlagen folgende Systematik vor 4 Nucleocytoviricota NCLDV Pokkesviricetes Chitovirales Poxviridae Pockenviren Asfuvirales Kaumoebavirus Asfarviridae Faustoviridae Pacmanvirus Faustovirus Vorlage Klade Wartung StyleKoonin et al 2015 und 2019 schlagen eine innere Systematik der NCLDV vor in der die erweiterte Familie der Asfarviridae eine Schwestergruppe der Poxviridae bilden Zusammen bilden sie dann neben einem einen 3 Zweig englisch branch der NCLDV neben einem 1 Zweig mit Mimiviridae und Phycodnaviridae und einem 2 Zweig mit den Pithoviridae Marseilleviridae und Iridoviridae 5 Diesem Vorschlag ist das ICTV mit seiner Master Species List MSL 35 im Marz 2020 gefolgt auch wenn Rolland et al 2019 die Pokkesviricetes innerhalb der NCLDV naher bei der erweiterten Familie der Mimivirdae d h der Ordnung Imitervirales sahen 3 Als weiteres Mitglied dieser erweiterten Asfarviridae Gruppe wurde das Dinodnavirus vorgeschlagen 6 Weblinks BearbeitenMeSH Asfarviridae dsDNA Viruses gt Asfarviridae ICTV Report vom Marz 2018 Viralzone AsfarviridaeEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g ICTV ICTV Taxonomy history African swine fever virus EC 51 Berlin Germany July 2019 Email ratification March 2020 MSL 35 Index of Viruses Asfarviridae 2006 In ICTVdB The Universal Virus Database version 4 C Buchen Osmond Ed Columbia University New York ncbi nlm nih gov a b Clara Rolland Julien Andreani Amina Cherif Louazani Sarah Aherfi Rania Francis Rodrigo Rodrigues Ludmila Santos Silva Dehia Sahmi Said Mougari Nisrine Chelkha Meriem Bekliz Lorena Silva Felipe Assis Fabio Dornas Jacques Yaacoub Bou Khalil Isabelle Pagnier Christelle Desnues Anthony Levasseur Philippe Colson Jonatas Abrahao Bernard La Scola Discovery and Further Studies on Giant Viruses at the IHU Mediterranee Infection That Modified the Perception of the Virosphere In Viruses Band 11 Nr 4 doi 10 3390 v11040312 Siehe insbes Fig 4A Frederik Schulz Lauren Alteio Danielle Goudeau Elizabeth M Ryan Feiqiao B Yu Rex R Malmstrom Jeffrey Blanchard Tanja Woyke Hidden diversity of soil giant viruses In Nature Communications volume 9 Article number 4881 19 November 2018 doi 10 1038 s41467 018 07335 2 Eugene V Koonin Natalya Yutin Evolution of the Large Nucleocytoplasmatic DNA Viruses of Eukaryotes and Convergent Origins of Viral Gigantism In Advances in Virus research Band 103 AP 21 Januar 2019 S 167 202 doi 10 1016 bs aivir 2018 09 002 Die Klosneuviren sind teilweise als Klosneviren fehlgeschrieben H Ogata K Toyoda Y Tomaru N Nakayama Y Shirai J M Claverie K Nagasaki Remarkable sequence similarity between the dinoflagellate infecting marine girus and the terrestrial pathogen African swine fever virus In Virol J 6 2009 S 178 Normdaten Sachbegriff GND 7730759 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Asfarviridae amp oldid 227971749