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Die Dampflokomotiven der Gattung IVe der wurden von der Elsassischen Maschinenbau Gesellschaft Mulhausen fur die anspruchsvollen Betriebsbedingungen der Badischen Staatseisenbahnen im Schnell und Personenzugverkehr konstruiert Die Deutsche Reichsbahn reihte die Lokomotiven in die Baureihe 3870 ein Badische IVe 1 DR Baureihe 3870ETAT Baureihe 230 901 913PKP Baureihe Ok101Bad IVe 556 MGK 1403 1896 im Photographieranstrich der FabrikBad IVe 556 MGK 1403 1896 im Photographieranstrich der FabrikNummerierung 18 690Anzahl 83Hersteller EMG Mulhausen MBG KarlsruheBaujahr e 1894 1901Ausmusterung bis November 1932Achsformel 2 C n4vBauart de GlehnSpurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 17 590 mm T15 Ob17 520 mm T15 WeiHohe 4150 mm Breite 3020 mmWilDrehgestellachsstand 1900 mm Fester Radstand 3600 mm Gesamtradstand 7450 mmWil WeiRadstand mit Tender 13 870 mm T13 5 14 Wil14 930 mm T15 Wil14 875 mm T15 WeiLeermasse 52 8 tWei51 25 tWilDienstmasse 58 3 tWei56 7 tWilDienstmasse mit Tender 95 2 t T13 5 14 Wil101 1 t mm T15 WilReibungsmasse 40 5 tWil41 7 tWei ObRadsatzfahrmasse 13 5 tWil13 5 tWeiHochstgeschwindigkeit 75 km hWil Wei90 km hObIndizierte Leistung 778 811 PSiWeiKuppelraddurchmesser 1600 mmTreibraddurchmesser 1600 mmLaufraddurchmesser vorn 850 mmSteuerungsart HeusingerZylinderanzahl 4HD Zylinderdurchmesser 550 mmND Zylinderdurchmesser 350 mmKolbenhub 640 mmKesseluberdruck 12 atWil13 bar Wei ObAnzahl der Heizrohre 191Heizrohrlange 4250 mmRostflache 210 m Strahlungsheizflache 11 15 m2Wil11 17 m2WeiRohrheizflache 117 3 m2Wil114 76 m2WeiVerdampfungsheizflache 128 45 m2Wil125 93 m2WeiTender bad 3 T 13 5 bad 3 T 14 bad 2 2 T 15ObWasservorrat 13 5 14 15 m2ObBrennstoffvorrat 4 t 5 t KohleWeiLokbremse Westinghouse Henry BremseWei ObSteuerung FlachschieberWil Willhaus Ob Obermayer u a Wei Weisbrod u a ohne Quelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktive Merkmale 3 Literatur 4 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDas badische Streckennetz erforderte auf der einen Seite schnell laufende Lokomotiven mit grossen Treibradern fur die Rheinebene auf der anderen Seite waren solche Maschinen damals ublicherweise mit zwei gekuppelten Achsen fur die langen Steigungen im Schwarzwald nicht leistungsfahig genug Der noch nicht lange im Amt befindliche badische Maschinendezernent Hermann Esser liess in enger Zusammenarbeit mit Alfred de Glehn bei der EMG eine Personenzuglok konstruieren deren erstes Exemplar Werknr EMG 4551 1894 1894 ausgeliefert wurde 2 Im darauf folgenden Jahr wurden sieben weitere Maschinen Werknr EMG 4701 4707 1895 des Typs im gleichen Werk gebaut In den folgenden funf Lieferserien 3 wurden von der Maschinenbau Gesellschaft Karlsruhe bis 1901 weitere 75 Stuck produziert Die einzelnen Baulose wurden als Unterbaureihen eins bis sechs bezeichnet 4 Die Badische IVe bewahrte sich insbesondere im Schnell und Personenzugdienst auf der steigungsreichen Schwarzwaldbahn was ihr den Ruf der Schwarzwaldlok eintrug Betrachtet man aber ihre Verteilung auf die Betriebswerkstatten 5 und die von dort aus befahrenen Strecken 6 so ist zwar ein Ubergewicht der in Mittelgebirgen befahrenen Strecken zu beobachten aber im Rheintal zwischen Mannheim Basel und Strassburg waren sie fast ebenso haufig anzutreffen Es handelte sich also nicht um eine ausgesprochene Berglok sondern vielmehr um eine Universallok fur die Personenbeforderung die im Jahr 1909 die wichtigste Baureihe im Bestand der Badischen Staatseisenbahn mit den hochsten Kilometerleistungen war 7 1914 befanden sich noch alle Maschinen im Bestand der Badischen Staatsbahn Jedoch wurden sie bereits ab 1903 im Schnellzugdienst durch die IId und die IVf abgelost 8 Im Zuge des Ersten Weltkriegs wurden acht Maschinen von Militardienststellen ubernommen und zwei davon gelangten zur Militar Generaldirektion der Eisenbahnen in Warschau Nach der Grundung Polens wurden diese beiden Maschinen unter der vorlaufigen Bezeichnung P8Bd P8 wegen gleicher Achsanordnung wie bei der pr P8 und als Abgrenzung dazu Bd fur Baden von den Behorden ubernommen Mit dem endgultigen Bezeichnungsschema der PKP erhielten sie die Nummern Ok101 1 Werknummer MGK 1400 1895 und Ok101 2 MGK 1491 1898 Es ist aber zweifelhaft ob die Bezeichnungen an den zwischen 1924 und 1926 ausgeschiedenen Maschinen jemals angeschrieben waren Die relativ schnelle Abstellung ist auf die bei den PKP ungebrauchliche Komplexitat von Triebwerk und Steuerung zuruckzufuhren 9 Dreizehn Lokomotiven wurden im Zusammenhang mit dem Waffenstillstand von Compiegne an Frankreich abgegeben und dort mit den Nummern 230 901 230 913 bei der ETAT eingeordnet Zwei Fahrzeuge kamen zur belgischen SNCB NMBS und erhielten dort die Nummern 6118 und 6176 Diese wurden vor 1924 ausgemustert 10 Vier weitere Maschinen sind als nicht naher bezeichneter Kriegsverlust zu verbuchen 4 Im vorlaufigen Nummernplan der Deutschen Reichsbahn waren die verbliebenen 62 Maschinen als Baureihe 3870 vorgesehen 10 Im endgultigen Umzeichnungsplan wurden 1925 unter vorgenannter Baureihe noch 35 Exemplare gefuhrt Annahernd nach Lieferserien gruppiert wurden diese Betriebsnummern vergeben 38 7001 38 7007 bad IVe2 38 7021 38 7025 bad IVe3 38 7031 38 7034 bad IVe4 38 7041 38 7046 bad IVe5 und 38 7061 38 7073 bad IVe6 4 Die Maschinen erhielten das Gattungszeichen P 35 14 und wurden bis November 1932 samtlich ausgemustert Im September 1936 wurde im RAW Durlach die noch vorhandene 38 7001 museumsgerecht aufgeschnitten 8 um im Bestand des Zeughauses der Technischen Hochschule Karlsruhe fortan als Anschauungsobjekt zu dienen Im Zweiten Weltkrieg brannte das Museum aus 11 allerdings wurde das aufgeschnittene und recht gut erhaltene Museumsstuck erst 1951 verschrottet 12 Konstruktive Merkmale BearbeitenDer Langkessel bestand aus drei Kesselschussen Auf dem mittleren war der Dampfdom angeordnet von dem aus die Einstromrohre aussen am Kessel zu den Hochdruckzylindern fuhrten Der Kesselspeisung dienten zwei Dampfstrahlpumpen Das Blasrohr war verstellbar ausgefuhrt 8 Die Verbundmaschine mit vier Zylindern der Bauart de Glehn und die dreifach gekuppelten Treibachsen waren bei Baubeginn der badischen IVe seinerzeit ungewohnliche Konstruktionsmerkmale 13 Entgegen spater meist geubter Praxis lagen die Hochdruckzylinder aussen relativ weit hinten hinter dem Laufdrehgestell 14 und arbeiteten auf den zweiten Kuppelradsatz wahrend die innerhalb des Lokrahmens liegenden Niederdruckzylinder auf die erste Kuppelachse wirkten Die Zylinderpaare waren aus der Horizontalen leicht nach hinten geneigt angeordnet Da die voluminoseren Niederdruckzylinder innen lagen konnte das Laufdrehgestell aus Platzgrunden nur mit einem Aussenrahmen ausgefuhrt werden Die Heusinger Steuerung erlaubte die voneinander unabhangige Steuerung der Hochdruck und Niederdruckmaschine Eine Anfahrvorrichtung in Form eines Hilfsreglers erlaubte zum Anfahren die Fullung der Niederdruckmaschine mit Frischdampf Beides erlaubte die spezifische Leistungsanpassung an verschiedene Betriebssituationen erforderte auf der anderen Seite aber auch ein grosses Konnen und viel Erfahrung vom Personal Mit den ersten Maschinen wurden umfangreiche Versuchs und Erprobungsfahrten absolviert welche nicht nur zur Ermittlung der ublichen Daten zu Leistung und Verbrauch dienten sondern insbesondere Erkenntnisse zu den gunstigsten Fullungsverhaltnissen zwischen Hochdruck und Niederdruckmaschine erbringen sollten Fur die hochste Leistung wurden Werte zwischen 778 und 811 PSi ermittelt Die fur die damalige Zeit vortrefflichen Verbrauchswerte lagen fur Kohle zwischen 0 9 und 1 08 kg PSih und beim Dampf zwischen 8 72 und 9 26 kg PSih Mit einem 250 t schweren Zug konnten die Maschinen in der Ebene 75 km h erreichen und auf einer Steigungsstrecke von 10 noch 40 km h Den Lokomotiven wurde eine bemerkenswerte Laufruhe bescheinigt was zusammen mit der guten Anfahrbeschleunigung zu dem Urteil fuhrte dass die Maschinen fur samtliche Zuggattungen also S P und G Dienst 15 geeignet seien In spateren Jahren wurden die Gegenmassestucke verandert was eine Erhohung der der Vmax auf 90 km h ermoglichte Allerdings verhinderte dies nicht die Verdrangung der Baureihe aus dem Schnellzugdienst ab 1903 16 Die Druckluftbremsen wirkten nur von hinten auf die Kuppelachsen Bei den im Elsass gebauten Maschinen befanden sich die Sandkasten beidseitig vor dem ersten Kuppelradsatz wohingegen die Lokomotiven aus Karlsruhe uber einen Sandkasten auf dem Langkessel verfugten Gesandet wurden die beiden direkt angetriebenen Kuppelradsatze von vorn 8 Die Fahrzeuge waren mit Schlepptendern der badischen Bauarten 3 T 13 5 bad 3 T 14 und bad 2 2 T 15 ausgestattet wobei die vorstehenden Zahlen die Achsformel beschreiben und die hinten stehenden den Wasserkasteninhalt in Kubikmetern angeben Auf den beiden dreiachsigen Typen wurden vier Tonnen Kohle mitgefuhrt der vierachsige konnte funf Tonnen laden Die Tender wurden nicht nur von den beiden Produzenten der Maschinen sondern daruber hinaus auch in der Mecklenburgischen Waggonfabrik Gustrow 17 sowie den belgischen Fabriken Baume amp Marpent und Forges Usines et Fonderies Haine Saint Pierre gebaut 14 Es erhielten 44 Maschinen ab Werk eine der dreiachsigen Varianten und 39 die vierachsige Tenderausfuhrung 18 Die guten Eigenschaften der Badischen IVe sprachen sich schnell herum Sie dienten als Vorbild fur die Beschaffung ahnlicher Konstruktionen bei anderen Landerbahnen Bayerische C V Wurttembergische D Elsass Lothringische A 17 und Preussische P 7 Die griechische Baureihe Za oder die andalusischen 301 333 sind sehr ahnliche Konstruktionen der Elsassische Maschinenbau Gesellschaft fur europaische Bahnen 19 Literatur BearbeitenHermann Lohr Georg Thielmann Lokomotiv Archiv Baden transpress Berlin 1988 ISBN 3344002104 Manfred Weisbrod Hans Muller Wolfgang Petznick Deutsches Lok Archiv Dampflokomotiven 1 Baureihen 01 39 transpress Berlin 1993 ISBN 3 344 70768 X Werner Willhaus Die Schwarzwaldlok Badens IVe die Universallok fur Personenzuge In Eisenbahn Kurier Nr 1 2015 ISSN 0170 5288 S 54 61 Anmerkungen Bearbeiten Technische Daten aus Werner Willhaus Die Schwarzwaldlok Badens IVe die Universallok fur Personenzuge In Eisenbahn Kurier Nr 1 2015 ISSN 0170 5288 S 60 Horst J Obermayer Manfred Weisbrod Dampflok Report No 2 Hermann Merker Verlag GmbH Furstenfeldbruck 1995 ISBN 3 922404 72 3 S 57 Manfred Weisbrod Hans Muller Wolfgang Petznick Dampflokomotiven Baureihen 01 39 6 Auflage transpress Berlin 1993 S 282 Die in diesen Quellen nicht aufgefuhrten hier aber schon vorhandenen Daten wurden nicht verandert Willhaus 2015 S 54 Werknr MGK 1396 1895 1403 1896 zusammen mit den sieben letzten EMG Maschinen bad IVe2 folglich bestand die Reihe bad IVe1 nur aus dem Erstling 1448 1454 1897 bad IVe3 1482 1495 1898 bad IVe4 1520 1899 1538 1900 bad IVe5 1544 1900 1570 1901 bad IVe6 a b c Bestandsliste Willhaus 2015 S 59 61 Namentlich Mannheim Lauda Karlsruhe Freiburg Heidelberg und Offenburg Wendepunkte ausserhalb Badens Basel Strassburg Ludwigshafen am Rhein Wurzburg Heilbronn und Stuttgart Willhaus 2015 S 57 a b c d Weisbrod u a 1993 S 245 Siehe hierzu Tomasz Galka abgerufen am 16 Marz 2015 Willhaus 2015 fuhrt unabhangig davon die genannten Werknummern als in Polen verblieben auf a b Willhaus 2015 S 58 Das Karlsruhe Zeughaus im Stadtwiki der Stadt Karlsruhe Willhaus 2015 S 59 und Bildbeleg S 61 Weisbrod u a 1993 S 243f a b Obermayer u a 1995 S 57 Schnellzug Personenzug und Guterzug Weisbrod u a 1993 S 244 Zu dieser siehe bei Jens Merte und Albert Gieseler Seiten abgerufen am 16 Marz 2015 Willhaus 2015 S 56 Willhaus 2015 S 59fDampflokomotiven Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Schnellzug Personenzug Guterzug Tender SchmalspurlokomotivenDeutsche Bundesbahn Schnellzug Personenzug Guterzug Tender SchmalspurlokomotivenDeutsche Reichsbahn 1945 1993 Schnellzug Personenzug Guterzug Tender SchmalspurlokomotivenLanderbahnen Baden Bayern Mecklenburg Oldenburg Pfalz Preussen Sachsen Wurttemberg Elsass Lothringen Abgerufen von https de wikipedia 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