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Die Elsassische Maschinenbau Gesellschaft Grafenstaden EMBG war ein Unternehmen der Schwerindustrie im elsassischen Grafenstaden bei Strassburg Nachdem das zugehorige Gebiet durch den Friedensvertrag von Versailles 1919 wieder franzosisch wurde firmierte das Unternehmen unter dem Namen Societe Alsacienne de Constructions Mecaniques Elsaessische Maschinenbau Gesellschaft NR 4805Weltausstellung Paris 19001898 mit der Fabriknummer 4843 gefertigte Preussische T 9 2 spatere 91 134 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Andre Koechlin amp Cie 1 2 Maschinenfabrik Grafenstaden 1 3 Societe Alsacienne de Constructions Mecaniques SACM 2 Produktionszahlen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenAndre Koechlin amp Cie Bearbeiten 1826 grundeten Andre Koechlin Mathieu Thierry und Henry Bock 1 im elsassischen Mulhausen die Maschinenfabrik Andre Koechlin amp Cie die Dampfmaschinen Turbinen Spinn und Webmaschinen und ab 1839 auch Dampflokomotiven herstellte Die weitere Entwicklung des Unternehmens ist eng mit der Geschichte Elsass Lothringens verbunden Nach dem verlorenen Krieg von 1870 71 musste Frankreich das Elsass an das 1871 neu gegrundete Deutsche Reich abtreten Damit fiel auch die nunmehr Elsassische Maschinenbaugesellschaft Andreas Kochlin amp Cie in Mulhausen an das Deutsche Reich Sie wurde mit der ebenfalls an das Deutsche Reich gefallenen Usine de Grafenstaden in Grafenstaden bei Strassburg 1872 zur Elsassischen Maschinenbau Gesellschaft Grafenstaden vereinigt Maschinenfabrik Grafenstaden Bearbeiten Die in Strassburg ansassige Werkstatt Rolle amp Schwillgue baute neben Prazisionswerkzeugen und Uhren vor allem Dezimalwaagen nach dem Patent eines Benediktinermonchs von 1821 Um 1825 wurde von M Striffler in Grafenstaden die Fabrique d acier du Bas Rhin deutsch etwa Nieder Rheinische Eisenwarenfabrik gegrundet die Schmiedearbeiten ausfuhrte und Feilen herstellte Nachdem Jakob Friedrich Messmer die Tochter von Schwillgue geheiratet hatte wurde die Firma Rolle amp Schwillgue an das Etablissement de Constructions mecaniques de Strasbourg deutsch etwa Strassburger Maschinenbaugesellschaft verkauft das Messmer zum technischen Direktor ernannte Es ubernahm im April 1837 die in Konkurs gegangene Fabrique d acier du Bas Rhin wobei sie vor allem an der Nutzung der auf dem Werksgelande vorhandenen Wasserkraft interessiert war Messmer liess die Fabrik abreissen und neu aufbauen und versetzte die 40 Mitarbeiter der ehemaligen Rolle amp Schwillgue nach Grafenstaden wo sie zusammen mit den 50 Mitarbeitern der ehemaligen Fabrique d acier du Bas Rhin eine Belegschaft von 90 Personen bildeten Ausserdem wurden etwa 30 Jugendliche aus der Umgebung zu Mechanikern ausgebildet 2 Das Unternehmen das auch unter dem Namen Usine de Grafenstaden deutsch Maschinenfabrik Grafenstaden firmierte diversifizierte sich in den Jahren 1841 bis 1845 und stellte Winden Wagenheber Werkzeugmaschinen Rader fur Lokomotiven und Wagen Drehscheiben und Weichen her In den Jahren 1846 bis 1847 begann die Fabrik mit der Herstellung von Schlepptendern Guter und Personenwagen Das hoch verschuldete Unternehmen uberlebte die Krise von 1847 nicht und musste im Dezember Konkurs anmelden Es wurde 1848 vom Hauptglaubiger Alfred Renouard de Bussiere ubernommen und kam in den 1850er Jahren wieder zu Wohlstand 1855 erhielt die Fabrik ihren ersten Auftrag zum Bau von Lokomotiven Auftraggeber war die Compagnie des chemins de fer du Nord die zehn grosse Stutztenderlokomotiven des Systems Engerth bestellte von denen die erste im Marz 1857 ausgeliefert wurde Die Produktion stieg rasch an so dass 1863 bereits 62 Lokomotiven pro Jahr gebaut wurden 3 Societe Alsacienne de Constructions Mecaniques SACM Bearbeiten Nach der Abtretung Elsass Lothringens an das Deutsche Reich siedelten sich viele Elsasser die sich als Franzosen fuhlten in der Gegend von Belfort an Dort also auf franzosischem Gebiet wurde 1872 die Societe Alsacienne de Constructions Mecaniques kurz SACM gegrundet Der Hauptgrund fur die Grundung der Niederlassung in Belfort war die neue Zollgrenze zwischen dem Elsass und Frankreich Wahrend des Krieges produzierten die Werke in Grafenstaden und Mulhausen Kriegsmaterial wie Telegrafenkabel Funksender und empfanger sowie 5 Mio Granaten Da die Manner zum Militar eingezogen wurden arbeiteten viele Frauen und Kinder ab 12 Jahren in den Fabriken 4 Nach dem Friedensvertrag von Versailles 1919 fiel Elsass Lothringen und damit auch die Elsassische Maschinenbau Gesellschaft Grafenstaden wieder an Frankreich woraufhin letztere mit der SACM fusionierte Das fusionierte Unternehmen wurde unter franzosischem Namen weitergefuhrt Das Werk in Belfort wurde noch bis 1926 betrieben und 1928 von Thomson Houston und Alsthom der heutigen Alstom ubernommen Nach der Besetzung des Elsass 1941 musste das Werk zwangsweise unter der Leitung der Magdeburger Werkzeugmaschinenfabrik MWF Lokomotiven der Baureihen 44 und 52 an die Deutsche Reichsbahn liefern Nach dem Zweiten Weltkrieg stand das Werk wieder unter franzosischer Leitung gefuhrt Im Jahre 1951 wurden im Werk erstmals Diesellokomotiven gebaut wahrend der Dampflokbau um 1955 eingestellt wurde Die Produktion von Diesellokomotiven wurde bis 1965 fortgesetzt Produktionszahlen Bearbeiten nbsp SACM Gasmotor im Musee des arts et metiers Paris ca 1870Nach der Fusion der beiden Werke wurde eine gemeinsame Fabriknummernzahlung ab Nummer 2118 eingefuhrt da Kochlin bis dahin 1412 und Grafenstaden 705 Lokomotiven gebaut hatte Der Dampflokbau endete mit der Fabriknummer 8174 Da unter 11 Fabriknummern keine Lokomotiven ausgeliefert wurden hatte das fusionierte Unternehmen SACM somit 6042 Dampflokomotiven gebaut Die zwischen 1951 und 1965 gebauten Diesellokomotiven erhielten ab den Fabriknummern 10001 und 20001 eine eigene Zahlung so auch die Diesellokomotiven der Saarbahn die spater zur Deutschen Bundesbahn kamen Im 10 000er Bereich hauptsachlich Bauart B dh wurde die Fabriknummer 10199 erreicht im 20 000er Nummernbereich Bauart C dh wurden nur 23 Maschinen eingeordnet Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Rolle Schnell und Bruckenwaagen Fabrik In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 26 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1874 S 300 Digitalisat M F Brauer Notice sur les Ateliers de la Societe Alsacienne de Construction Mecaniques In Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften des Ackerbaus und der Kunste im Unter Elsass Hrsg Monatsbericht Band 29 Nr 1 1895 S 138 141 franzosisch Volltextversion in der Google Buchsuche abgerufen am 18 September 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Albert Gieseler Andre Koechlin amp Cie In Kraft und Dampfmaschinen Abgerufen am 18 September 2023 Brauer S 138 Francois Crouzet L economie franc aise du XVIIIe au XXe siecle perspectives nationales et internationales melanges offerts a Franc ois Crouzet Presses Paris Sorbonne 2000 ISBN 978 2 84050 139 8 Volltextversion in der Google Buchsuche abgerufen am 18 September 2023 Roland Hirle La Societe Alsacienne de Construction Mecanique Vie et mort d un geant In Les saisons d Alsace Nr 63 DNA Strasbourg Marz 2015 S 74 f Weblinks BearbeitenWerkbahn de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elsassische Maschinenbau Gesellschaft Grafenstaden amp oldid 238408053