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Eine Dezimalwaage auch Dekawaage oder Dezimalbruckenwaage genannt ist eine zu einer Bruckenwaage abgewandelte Balkenwaage Das Wagegut wird auf eine Platte Brucke gelegt Die Brucke hangt an einem ihrer Enden an der Lastseite des Waagebalkens An ihrem anderen Ende stutzt sie sich auf einen einarmigen Hebel der an seinem Drehpunkt mit dem Wagengestell bzw mit dem Boden verbunden ist Das aussere Ende dieses Hebels ist ebenfalls mit der Lastseite des Waagebalkens verbunden Die Hebelverhaltnisse sind so gewahlt dass die Gewichtskraft des Wagegutes durch zehnmal kleinere deka Wagegewichte ausgeglichen wird Der einarmige Zusatzhebel ist erforderlich damit die Wagung unabhangig von der Lage des Wagegutes auf der Brucke ist 1 Alte Dezimalwaage Das Wagegut wird auf der Plattform abgestellt Sein Gewicht wird teilweise auf den Boden abgetragen und teilweise an zwei Aufhangepunkten auf den Hebelarm ubertragen Dezimalwaage am Verwendungsort in einer MuhleFruher wurden haufig Mehlsacke und Kartoffeln mit Dezimalwaagen gewogen daher ist dieser Waagentyp auch als Sackwaage oder Kartoffelwaage bekannt Beschreibung BearbeitenMit der Dezimalwaage konnen schwere Gegenstande mit nur wenigen vergleichsweise leichten Gewichten gewogen werden Die Dezimalwaage ist die bekannteste Form einer Bruckenwaage bei der das Wageobjekt auf eine Plattform Brucke gelegt wird Diese Plattform ist uber eine Stange den sogenannten Traghebel mit dem Waagebalken verbunden der bei einer Dezimalwaage Oberbalken genannt wird Ein Teil der Last wird auf einen Unterbalken ubertragen der unter der Plattform liegt Uber eine zweite Stange den sogenannten Zwischenhebel ist auch der Unterbalken mit dem Oberbalken verbunden 2 Der Unterbalken ist so verbaut dass er als Hebelarm wirkt Ein Teil des Gesamtgewichts wird dadurch auf den Boden abgeleitet Traghebel und Zwischenhebel ubertragen zusammen also nur einen Teil des Gesamtgewichts auf den Oberbalken 3 Die Aufhangung des Traghebels liegt sehr nah am Drehpunkt des Oberbalkens Deshalb erzeugt der Traghebel nur ein geringes Drehmoment am Oberbalken obwohl er relativ viel Gewicht ubertragt Die Aufhangung des Zwischenhebels ist weiter vom Drehpunkt entfernt Der Zwischenhebel ubertragt aber nur einen kleinen Anteil des Gesamtgewichts so dass er ebenfalls kein grosses Drehmoment bewirkt Auf der Gegenseite genugt somit nach dem Hebelgesetz ein vergleichsweise kleines Gewicht zum Ausgleich des Drehmoments Die Dezimalwaage ist so konstruiert dass mit den aufgelegten Standardgewichten jeweils die zehnfache Wagemasse aufgewogen wird Die bedeutet bei grosseren Gewichtslasten eine entscheidende Verbesserung gegenuber der gleicharmigen Balkenwaage Geschichte BearbeitenDie im deutschsprachigen Raum gebrauchliche Dezimalwaage geht auf den Benediktinermonch Friedrich Alois Quintenz 1774 in Gengenbach 1822 in Strassburg zuruck Quintenz verbesserte die von dem Uhrmacher Jean Baptiste Schwilgue konstruierte Dezimal Bruckenwaage indem er die bei der Schwilgue Dezimalwaage noch obenliegende Brucke nach unten verlegte 4 Mit der im Jahr 1821 in Strassburg zum Patent angemeldeten Quintenz Dezimalwaage wurde die Gewichtsbestimmung vergleichsweise grosser Massen wesentlich erleichtert denn nun musste das schwere Wagegut nicht mehr allzu hoch gehoben werden Einzelnachweise Bearbeiten Dezimalwaage Prinzip Informationen zur Dezimalwaage lehrerfreund de siehe Skizze Wie funktioniert eine Dezimalwaage themt de mit Berechnungsbeispiel Reuleaux Lehrbuch der Kinematik Die praktischen Beziehungen Kinematik zu Geometrie und Mechanik 1875 PDF Datei 13 2 MB siehe S 320 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dezimalwaage amp oldid 215073274