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Pribik Pulkava von Radenin auch Pulkawa von Tradenin meist nur Pulkava oder Pulkawa genannt tschechisch Pribik Pulkava z Radenina vermutlich in Radenin bei Tabor Bohmen vermutlich 1380 war ein bohmischer Chronist am Hofe Karls IV Auszug aus der Bohmischen Chronik des Pulkava 14 JahrhundertKaiser Karl IV Wandgemalde aus dem Hansasaal des Kolner Rathauses um 1360 1370Fontane Denkmal in Neuruppin errichtet 1907 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bohmische Chronik 3 Pulkava als Quelle fur Theodor Fontane 4 Anmerkungen 5 LiteraturLeben BearbeitenPulkava soll einer niederen Adelsfamilie entstammen die im sudbohmischen Radenin bei Tabor ansassig war Er hatte den Magister der Sieben Freien Kunste erworben und war von 1373 bis 1378 Rektor an der Schule der Kollegiatkirche St Aegid Kostel sv Jilji in der Prager Altstadt Fur 1378 ist er als Pfarrer von Chudenitz Chudenice nachgewiesen Es wird vermutet dass er 1380 wahrend der Pestepidemie starb Bohmische Chronik BearbeitenNach dem Tode des bohmischen Hofchronisten Benesch von Weitmuhl im Juli 1375 ernannte der bohmische Konig Karl IV der zugleich romisch deutscher Konig und Kaiser war Pulkava zu dessen Nachfolger Aufgrund seiner Bildung und seiner Kenntnisse auf dem Gebiet der Grammatik und der Rhetorik soll Pulkava fur diese Aufgabe besser geeignet gewesen sein als seine Vorganger dennoch wird vermutet dass ihm der Kaiser genaue Anweisungen gab und Pulkava lediglich die Niederschrift besorgte Die in Latein geschriebene Chronik basiert vor allem auf Texten alterer Chroniken der Dalimil Chronik der ersten in tschechischer Sprache geschriebenen Chronik des Dalimil aus dem fruhen 14 Jahrhundert der Chronica Boemorum des Cosmas von Prag und deren Fortsetzungen durch Franz von Prag und Benesch von Weitmuhl wobei Franz von Prag als Quelle die Konigsaaler Chronik des dortigen Abtes Peter von Zittau nutzte Zudem verwendete Pulkava Quellen die heute nicht mehr bekannt sind und amtliche Urkunden deren Auswahl vermutlich der Kaiser selbst vorgenommen hatte Karl ordnete auch die Ubersetzung der Chronik ins Tschechische und ins Deutsche an Pulkava als Quelle fur Theodor Fontane BearbeitenIn Deutschland ist Pulkava vor allem durch den Schriftsteller Theodor Fontane bekannt der sich in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg auf den Chronisten beruft Bei der Wiedergabe der Grundungslegende um das Kloster Lehnin durch Otto I den zweiten Markgrafen von Brandenburg schreibt Fontane Die Sage von der Erbauung Kloster Lehnins fuhrt die Grundung desselben auf einen bestimmten Vorgang zuruck Diesen Vorgang erzahlt der bohmische Schriftsteller Pulkava wie er ausdrucklich beifugt nach einer brandenburgischen Chronik wie folgt Im Anschluss referiert Fontane ausfuhrlich diese Legende siehe Kloster Lehnin und schliesst die Wiedergabe mit den Worten Markgraf Otto aber gab dem Kloster den Namen Lehnin denn Lanye heisst Hirschkuh im Slawischen So der bohmische Geschichtsschreiber Es ist nicht bekannt auf welchen Sekundarquellen Fontanes Darstellung beruht Die angegebene Brandenburger Chronik ist nicht erhalten so dass die Uberlieferungen nicht uberpruft werden konnen Indessen ist heute erwiesen dass Pulkava an den Stellen wo er uber Pribislaw Heinrich und Albrecht den Baren und ihre Zusammenarbeit bei der Entstehung der Mark Brandenburg berichtet auf den um 1165 verfassten Tractatus de captione urbis Brandenburg des Heinrich von Antwerpen zuruckgegriffen hat Im Tractatus der mit seinem Bericht 1165 endet ist allerdings die Grundung des Klosters Lehnin 1180 nicht erwahnt Der brandenburgische Historiker Jacob Paul von Gundling 1673 1731 kannte Pulkava noch nicht In der Kontroverse im Jahre 1823 zwischen dem Berliner Gymnasialprofessor Heinrich Valentin Schmidt 1756 1838 und dem Historiker Johann Wilhelm Lobell 1786 1863 ob Albrecht der Bar die Mark Brandenburg durch das Schwert oder als Erbe des Slawenfursten Pribislaw Heinrich erhalten hatte spielte die Wurdigung der Sekundarquelle Pulkava eine grosse Rolle vgl Schildhornsage weil zu diesem Zeitpunkt die Quelle Heinrich von Antwerpen nur in Bruchstucken und ohne Urheberschaft bekannt war 1 1862 veroffentlichte Adolph Friedrich Riedel Auszuge von der Brandenburgischen Chronik aus der Bohmischen Chronik 2 die eine mogliche Sekundarquelle sein konnten Anmerkungen Bearbeiten Valentin Heinrich Schmidt Albrecht der Bar Eroberer oder Erbe der Mark Brandenburg Eine historisch kritische Beleuchtung der Schrift des Herrn Dr Lobell uber den Ursprung der Mark Brandenburg Nauck sche Buchhandlung Berlin 1823 Bruchstucke einer Brandenburgischen Chronik in Pulcawa s Bohmischer Chronik Adolph Friedrich Riedel Hrsg Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Hauptteil 4 Band 1 Berlin 1862 S IX 1 22 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10001013 00015 SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Literatur BearbeitenJaroslav Polc Agnes von Bohmen 1211 1282 Lebensbilder zur Geschichte der bohmischen Lander ISBN 3 486 55541 3 S 180 181 Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Teil 3 Havelland 1 Auflage 1873 Zitate nach der Ausgabe Nymphenburger Verlagshandlung Munchen 1971 Frankfurt M Berlin ISBN 3 485 00293 3Normdaten Person GND 104095911 lobid OGND AKS VIAF 2897337 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pulkava PribikALTERNATIVNAMEN Pulkava von Radenin Pribik vollstandiger Name Pulkava z Radenina Pribik tschechisch KURZBESCHREIBUNG bohmischer ChronistGEBURTSDATUM 14 JahrhundertSTERBEDATUM um 1380 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pribik Pulkava amp oldid 229238988