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Oskar Diruf seit 1894 Ritter von Diruf 18 September 1824 in Wurzburg 6 Oktober 1912 in Bad Kissingen war ein deutscher Balneologe und Badearzt Oskar von Diruf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Buste von Oskar von Diruf Bildhauer Michael Arnold nbsp Diruf Familiengrabmal Kapellenfriedhof in Bad Kissingen Der jungere Sohn des Kissinger Badearztes Dr med Carl Diruf Grunder einer bekannten Kissinger Badearzt Dynastie 1 studierte zunachst an der Universitat Heidelberg 2 wo er mit dem spateren Schriftsteller Joseph Victor von Scheffel im Jahr 1846 zu den Grundern der Burschenschaft Frankonia II gehorte 3 und wurde am 19 Mai 1849 an der Universitat Erlangen wo er Mitglied der Burschenschaft der Bubenreuther war 4 zum Doktor der Medizin promoviert Anschliessend arbeitete er zunachst von 1851 bis 1858 als praktischer Arzt in Neapel Italien Danach liess auch er sich wie zuvor sein 1858 verstorbener alterer Bruder Gustav als koniglich bayerischer Brunnenarzt in Kissingen nieder In Kissingen war Diruf im Sommer 1874 der Kurarzt des Reichskanzlers Otto von Bismarck bei dessen erstem Aufenthalt in der Kurstadt 5 6 und versorgte am 13 Juli dessen Schusswunde nach dem Attentat des Handwerkers Eduard Kullmann 7 8 Im Laufe seiner beruflichen Karriere wurde Diruf im Jahr 1874 wohl in Anerkennung um Bismarcks Versorgung zum Hofrat in Bad Kissingen und Wurzburg ernannt 9 Ausserdem war er grossherzoglich badischer Geheimer Hofrat und furstlich reussischer Hofrat sowie Oberarzt der Reserve im 9 Bayerischen Infanterie Regiment Wrede 10 11 Diruf heiratete Marie Girl 2 November 1834 in Lindau Bodensee 27 Juni 1917 in Wurzburg 12 13 Er uberlebte seine vier Kinder und ubernahm nach des Bruders Tod die Vaterrolle fur dessen funf Kinder Diruf wohnte in der Maxstrasse Nr 277 in einem Haus das wegen seiner neugotischen Verzierungen Gotisches Haus genannt wurde Hier war auch sein Bundesbruder Victor von Scheffel in den Jahren 1878 1882 und 1883 Kurgast 14 Diruf hatte seinen Freund zum Gebrauch des Kissinger Heilwassers aufgefordert damit dieses ihn vom Stocken im Unterleibsrevier befreien moge Diruf schenkte Bad Kissingen u a den Bauplatz zur Errichtung der Evangelischen Kinderheilstatte gab der Einrichtung weitere Zuwendungen und betatigte sich ab 1891 kostenfrei als leitender Arzt dieser Anstalt und auch der israelitischen Kinderheilstatte wo er als Vertreter des arztlichen Bezirksvereins tatig war 1904 In seinem Testament hinterliess er 10 000 Mark fur die St Marienpflege im heutigen Stadtteil Hausen Auch fur den Bau des Rot Kreuz Kolonnenheims stiftete er Er wurde deshalb im Jahr 1894 mit der Ehrenburgerwurde der Stadt Bad Kissingen geehrt und war ausserdem Trager hoher Orden Mit Verleihung des Ritterkreuzes des Verdienstordens der Bayerischen Krone wurde Diruf 1894 in den personlichen Ritterstand erhoben Er war auch als Autor tatig verfasste so genannte Badeliteratur und schrieb einen Augenzeugenbericht uber das Gefecht in Kissingen am 10 Juli 1866 im Verlauf des Deutschen Krieges Diruf war mindestens seit 1869 bis zu seinem Tod Mitglied der Physikalisch Medizinischen Gesellschaft zu Wurzburg 15 Er wurde auf dem Kapellenfriedhof in Bad Kissingen begraben Werke Auswahl BearbeitenUber fistula ventriculo colica Dissertation Erlangen 1849 Historische Untersuchungen uber das Chinoidin Blasing Verlag Erlangen 1851 Bad Kissingen mit besonderer Berucksichtigung der Indicationen seiner Curmittel Verlag E Stahl 1863 Zur Wurdigung der Kissinger Trinkquellen Rakoczy und Pandur in physiologisch therapeutischer Beziehung In Goeschen Deutsche Klinik 1864 S 16f Bad Kissingen Eine kurze Ubersicht seiner Heilmittel und ihrer Anwendung 1865 Die Kissinger Mineralwasser und ihre Anwendung Verlag Schachenmayer 1869 Bad Kissingen und seine Heilquellen vorzugsweise zum Gebrauche fur Curgaste Schachenmayer Verlag Kissingen 1871 sechs Auflagen zuletzt Verlag A Stuber 1892 Englische Ubersetzung Kissingen Its baths and mineral springs Written principally for the use of visitors taking the waters Verlag A Stuber 1887 5 Auflage als Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Uber die Vegetationsverhaltnisse Unteritaliens mit besonderer Berucksichtigung der Nutzpflanzen Verlag J Steib 1876Literatur BearbeitenJulius Pagel Biographisches Lexikon hervorragender Arzte des neunzehnten Jahrhunderts Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1901 Spalte 395 396 Digitalisat Gerhard Wulz Der Kapellenfriedhof in Bad Kissingen Ein Fuhrer mit Kurzbiografien Stadt Bad Kissingen Bad Kissingen 2001 ISBN 3 934912 04 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oskar von Diruf Sammlung von Bildern Literatur von und uber Oskar von Diruf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literaturliste im Online Katalog der Staatsbibliothek zu BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Der aus Heidelberg stammende Arzt Dr Carl Jakob Diruf 1775 1869 liess sich im Gefolge des bayerischen Kronprinzen Ludwig zunachst in Wurzburg nieder Der pfalz bayrische Kurfurst Maximilian IV hatte ihn zu dessen Leibarzt und Erzieher ernannt Schon vor 1838 siedelte er in die Kurstadt Kissingen um und eroffnete dort im Haus Nr 5 Obere Marktstrasse eine Praxis Quelle Kissinger Adressbuch von 1838 die er spater in die Saalestrasse heute Bismarckstrasse verlegte Carls altester Sohn Dr Gustav I Diruf 1814 1858 liess sich von Grafendorf kommend ebenfalls hier nieder starb jedoch noch vor dem Vater Oskar von Dirufs Neffe Dr Edmund Diruf 1841 1916 ubernahm vom Grossvater die Praxis in der Saalestrasse Bismarck logierte bei seinem ersten Kissingen Aufenthalt im Jahr 1874 in Edmunds Gastehaus Haus Nr 376 Quelle Bismarck seine Zeit und sein Wirken 1899 S 475 Dirufs weiterer Neffe Dr Gustav II 1845 1909 zuerst Brunnenarzt in Bad Bocklet hatte eine Badearztpraxis in der Kurhausstrasse Weisses Haus Mit dessen Sohn Gustav III 1891 1977 endete 1937 mit dessen Wegzug aus Bad Kissingen die Badearzt Dynastie Diruf in der 4 Generation Die Matrikel der Universitat Heidelberg Ausgabe 6 1907 S 3 Auszug Deutsche Revue uber das gesamte nationale Leben der Gegenwart Band 26 1901 S 204 Auszug Ernst Hohne Die Bubenreuther Geschichte einer deutschen Burschenschaft II Erlangen 1936 S 154 Heinrich Poschinger Bausteine zur Bismarck Pyramide Neue Briefe und Konversationen des Fursten 1904 S 153 Auszug und 198 Index des Zeitungsinformationssystems der Staatsbibliothek zu Berlin 1 2 Vorlage Toter Link zefys staatsbibliothek berlin de Buchstabe D Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2015 Suche in Webarchiven Bericht in der Provinzial Correspondenz vom 15 Juli 1874 Auszug Christian Wilhelm Allers Hans Kraemer Unser Bismarck 1896 S 71 Auszug Peter Kastner Findmittel der Staatlichen Archive Bayerns Staatsarchiv Wurzburg Badekommissariat Bad Kissingen 1821 1952 2005 S 65 PDF 1 2 Vorlage Toter Link www gda bayern de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp 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Kissingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oskar von Diruf amp oldid 238756110