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Der Orangerote Heufalter oder Regensburger Gelbling Colias myrmidone ist ein Schmetterling aus der Familie der Weisslinge Pieridae in der Unterfamilie der Gelblinge Das Artepitheton leitet sich von den Myrmidonen einem thessalischen Volksstamm aus der griechischen Mythologie ab 1 Orangeroter HeufalterColias mymidone in freier NaturSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Schmetterlinge Lepidoptera Familie Weisslinge Pieridae Unterfamilie Gelblinge Coliadinae Gattung ColiasArt Orangeroter HeufalterWissenschaftlicher NameColias myrmidone Esper 1780 In Deutschland ist diese Schmetterlingsart bereits seit 2001 ausgestorben 2 Als Grund fur sein Aussterben gibt der NABU den Verlust seines Lebensraumes an 3 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Ahnliche Arten 3 Vorkommen 4 Lebensweise 5 Gefahrdung und Schutz 5 1 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Orangerote Heufalter hat eine Flugelspannweite von 44 bis 50 Millimeter wobei die Falter der zweiten Generation oft etwas grosser als die der ersten Generation sind Die Flugeloberseite der Mannchen ist kraftig orangegelb gefarbt und hat einen dunklen Rand der nicht bestaubt ist Der dunkle Rand ist auf den Hinterflugeln schmaler und nicht von Adern durchbrochen Unterschied zu Colias crocea Die Flugeloberseite der Weibchen ist orangegelb bis grunlichweiss C myrmidone f alba gefarbt und hat einen dunklen bestaubten Rand Auf den Hinterflugeln bilden die Flecken der Submarginalregion oft ein zusammenhangendes Band Bei beiden Geschlechtern befindet sich in der Zelle der Hinterflugelunterseite ein roter Fleck die Vorderflugelunterseite hat schwache schwarze Flecken in der Postdiskalregion 4 nbsp Colias myrmidone nbsp Colias myrmidone nbsp Colias myrmidone nbsp Colias myrmidone Ahnliche Arten BearbeitenGoldene Acht Colias hyale Hufeisenklee Gelbling Colias alfacariensis Postillon Colias crocea Alpengelbling Colias phicomone Hochmoorgelbling Colias palaeno Hellorangegruner Heufalter Colias chrysotheme Colias erateVorkommen BearbeitenDer Orangerote Heufalter war von Westasien uber Sudrussland Rumanien Ungarn bis Osterreich und dem ostlichen und sudostlichen Deutschland verbreitet Der westlichste Fundort war der Jura bei Regensburg in Deutschland 4 Seit 2001 ist der Orangerote Heufalter in allen ehemaligen Fundorten in Deutschland etwa Munchen Moosbach Kirchseeon Garchinger Heide verschwunden 5 6 Im Naturschutzgebiet Hutberg bei Fischbach in der Nahe von Regensburg wurden die letzten Heufalter gesehen aktuell wird die Art nur noch vereinzelt in Osteuropa gefunden 2 Die Art war in Osterreich weit verbreitet und kam in den Bundeslandern Burgenland Niederosterreich Steiermark Oberosterreich und Wien vor Einzelfunde auch in Tirol und Karnten 7 8 2005 wurde der Orangerote Heufalter in der Roten Liste Osterreichs als vom Aussterben bedroht gelistet 9 Inzwischen geht man davon aus dass die Art aufgrund der Zerstorung ihrer Lebensraume in Osterreich ausgestorben ist 7 Die ostlichen Populationen etwa in der Ukraine gehoren der Unterart C myrmidone ermak Grum Grshimailo 1890 an 10 Lebensweise BearbeitenDie Raupe des Orangeroten Heufalters lebt an Regensburger Zwergginster Chamaecytisus ratisbonensis und Kopf Zwergginster Chamaecytisus supinus 11 Zwergginster bevorzugt Magerrasen da er auf gedungten nahrstoffreichen Boden schnell von anderen Pflanzen uberwuchert wird Aber auch die Raupen des Schmetterlings sind darauf angewiesen dass der Boden auf dem ihre Futterpflanzen sind nicht mit Nahrstoffen ubersattigt sind Denn wenn die Pflanzen zu viel Stickstoff aus dem Boden aufgenommen haben vertragen die Raupen sie nicht mehr und sterben 12 Der Falter fliegt im Mai und von Juli bis August in zwei Generationen nbsp Regensburger Zwergginster die angestammte Futterpflanze des Regensburger GelblingsGefahrdung und Schutz BearbeitenDer Orangerote Heufalter ist in der gesamten Europaischen Union EU27 in der hochsten Gefahrdungskategorie vom Aussterben bedroht CR gelistet 13 Osterreich fuhrt die Art in der Roten Liste 2005 noch unter vom Aussterben bedroht 9 man geht jedoch aktuell Stand 2012 davon aus dass die Art auch hier zwischenzeitlich ausgestorben ist 7 Die Schweiz liegt jenseits der westlichen Verbreitungsgrenze des Orangeroten Heufalters weshalb die Art in der Roten Liste der Tagfalter und Widderchen der Schweiz 2014 nicht genannt ist 14 Aufgrund der rapiden Bestandsruckgange und der Einstufung in der hochsten Gefahrdungskategorie hat die Europaische Union im Jahr 2012 den Action Plan for the Conservation of the Danube Clouded Yellow Colias myrmidone in the European Union veroffentlicht in dem fur alle EU Staaten die im naturlichen Verbreitungsgebiet des Orangeroten Heufalters liegen Handlungsanweisungen formuliert wurden um die Lebensraume fur die Art wiederherzustellen und anschliessend eine Wiederansiedlung durchfuhren zu konnen 7 Es liegt an den einzelnen EU Staaten die Verbesserungsmassnahmen entsprechend diesem Plan durchzufuhren Der Orangerote Heufalter ist in der Fauna Flora Habitat Richtlinie 92 43 EWG in Anhang II und IV gelistet Aufgrund der Listung in Anhang II mussen die EU Mitgliedsstaaten durch Ausweisung und Management von Natura 2000 Schutzgebieten fur diese Art den Fortbestand bzw die Wiederherstellung eines gunstigen Erhaltungszustands der Habitate der Art in ihrem naturlichen Verbreitungsgebiet gewahrleisten Artikel 3 und 6 Zusatzlich bewirkt die Listung des Orangeroten Heufalters in Anhang IV dass die EU Mitgliedstaaten die notwendigen Massnahmen zu treffen haben um ein strenges Schutzsystem fur die Art in deren Verbreitungsgebiet einzufuhren das unter anderem alle absichtlichen Formen des Fangs oder der Totung jede absichtliche Storung und jede Beschadigung oder Vernichtung der Fortpflanzungs oder Ruhestatten verbietet Artikel 12 Die Erhaltungszustande des Orangeroten Heufalters geben Rumanien mit unzureichend und Polen Slowenien die Slowakei Tschechien und Ungarn jeweils mit schlecht an Stand 28 Februar 2014 In Litauen ist der Erhaltungszustand unbekannt die EU Staaten Deutschland und Osterreich die im naturlichen Verbreitungsgebiet der Art liegen haben keine Bewertung abgegeben 15 Im Jahr 2021 existieren nur noch in der Slowakei sowie Rumanien und im Grenzgebiet von Polen zu Belarus kleine Restbestande des orangen Tagfalters 12 Einzelnachweise Bearbeiten Arnold Spuler Die Schmetterlinge Europas Band 1 E Schweizerbartsche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1908 S 10 a b Regensburger Gelbling Colias myrmidone Bayerischer Ureinwohner in Osteuropa Bundesamt fur Naturschutz aufgerufen am 18 September 2021 Auswahl ausgestorbener Tier und Pflanzenarten NABU aufgerufen am 18 September 2021 a b Lionel G Higgins Norman D Rilley Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas A Field Guide to the Butterflies of Britain and Europe Verlag Paul Parey 1971 ISBN 3 490 02418 4 Bayerisches Staatsministerium fur Umwelt Gesundheit und Verbraucherschutz ed 2005 Rote Liste der gefahrdeten Tiere und Gefasspflanzen Bayerns 183 pp Ludwig Osthelder Die Schmetterlinge Sudbayerns Beilage zum 15 Jg der Munchener Entomologischen Gesellschaft a b c d MARHOUL P amp DOLEK M 2012 Action Plan for the Conservation of the Danube Clouded Yellow Colias myrmidone in the European Union 13 April 2012 European Commission 36 pp MEIER H G 1963 Beitrag zur Lepidopterenfauna des Oberen Murtales von Steiermark und Lungau Salzburg Tagfalter Naturwissenschaftlicher Verein fur Steiermark p 242 273 a b HOTTINGER H amp PENNERSTORFER J 2005 Rote Liste der Tagschmetterlinge Osterreichs in Bundesministerium fur Land und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft ed 2005 Rote Listen gefahrdeter Tiere Osterreichs Band 14 1 407 pp Anja Freese et al Biology distribution and extinction of Colias myrmidone Lepidoptera Pieridae in Bavaria and its situation in other European countries Journal of Research on the Lepidoptera 38 51 58 1999 2005 www tagschmetterlinge de 1 a b Fritz Habekuss Einer fehlt In Die Zeit Nr 38 vom 16 September 2021 S 15 17 VAN SWAAY C CUTTELOD A COLLINS S MAES D LoPEZ MUNGUIRA M SASIC M SETTELE J VEROVNIK R VERSTRAEL T WARREN M WIEMERS M amp WYNHOFF I 2010 European Red List of Butterflies European Union IUCN ISBN 978 92 79 14151 5 60 pp WERMEILLE E CHITTARO Y amp GONSETH Y 2014 Rote Liste Tagfalter und Widderchen Gefahrdete Arten der Schweiz Stand 2012 Bundesamt fur Umwelt und Schweizerischen Zentrum fur die Kartografie der Fauna Umwelt Vollzug Nr 1403 97 pp European Topic Centre on Biological Diversity 2014 Species assessments at EU biogeographical level Berichtsperiode 2007 2012 abgerufen am 5 Juli 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Orangeroter Heufalter Colias myrmidone Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lepiforum e V Taxonomie und Fotos Colias myrmidone bei Fauna Europaea Action Plan for the Conservation of the Danube Clouded Yellow Colias myrmidone in the European Union 2012 Colias info Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orangeroter Heufalter amp oldid 235241067